Im November, es ist 21.30 Uhr und meine Tochter will ‚chillen‘ mit einem spannenden Jungen im Dorf. Sie wohnt selbst in der Großstadt, und kennt den Jungen vom Internet. Sie ist 15 Jahre alt und er ist 18. Ich sage, mach sicher, dass du um 23 Uhr zu Hause bist. Meine Tochter ruft um 23.00 Uhr an, dass sie 10 Minuten später zu Hause sein will. Ich freue mich über diesen Kontakt. Realisation: Hätte ich gesagt: „Ja, es ist egal, geh, wann du willst“, ohne eine Grenze an zu geben, dann hätte sich meine Tochter vielleicht unsicher gefühlt. Sie hätte dann das Gefühl gehabt, niemand sieht mich an, und wenn etwas schief geht, stehe ich alleine da. Wenn ich gesagt hätte: „Nein, du darfst nicht gehen!", hätte sie rebelliert und wäre ohne Berechtigung doch gegangen. Wenn ich meine Tochter unangemessen mindere, erfährt sie, dass ich ihre eigene Verantwortung und Freiheit nehme. Wendepunkt: Wenn ich meiner Tochter eine begründete Grenze gebe, weiß sie, das ich ihr Vertrauen und eigene Verantwortung schenke.
Grenzen setzen ist nicht nur bestimmen/begrenzen,
sondern auch sicher machen und eigene Verantwortung bieten.
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