Hallo, liebe Freunde der C.G. Jung-Gesellschaft Berlin e.V.,

wir informieren hier in aller Kürze über unsere Veranstaltungen bis zur Sommerpause 2014, weiter unten dann ausführlicher die Veranstaltungen im April, die diesmal dicht gedrängt sind.

Beachten Sie bitte auch die Einladung zur Mitgliederversammlung am 27. April von 11 Uhr bis voraussichtlich 13 Uhr. Wir wollen die Mitgliederversammlung, auf der auch der Vorstand gewählt werden muss, mit einem Brunch verbinden.    

Unsere Seminarreihe zum Roten Buch wird am 26. April und 14. Juni fortgesetzt, wo wir bei der Begegnung mit Salome und dem Propheten Elias angekommen sind.

Ebenfalls für den 26. April haben wir Dr. Jörg Rasche als Referent für das Männer- und Vaterthema gewinnen können.

Unsere Reihe „Psyche und Film“ wird am letzten Dienstag im Monat April mit dem Thriller „The Girl with the Dragon Tattoo“ von David Fincher fortgesetzt.

Im Mai findet die Tagung der englischsprachigen jungianischen Zeitschrift „Journal of Analytical Psychology“ im Berliner Hilton-Hotel statt. Unsere Berliner Jung-Gesellschaft beteiligt sich an den Vorbereitungsarbeiten und wir haben mit den Veranstaltern vereinbart, dass auch andere klinisch-therapeutisch tätige Berufsgruppen neben Ärzten und Psychologen an der Konferenz teilnehmen dürfen. Ein Highlight wird die Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen C.G. Jung und dem Berliner Psychoanalytiker James Kirsch, der als Jude in der Zeit des Nationalsozialismus nach Palästina und in die USA emigrieren musste. Es ist geplant, für James Kirsch eine Gedenktafel an seiner ehemaligen Praxisadresse am Olivaer Platz zu enthüllen. Die Konferenz bietet Seminare und Vorträge von international bekannten Jungianern (u.a. Verena Kast und Andrew Samuels). Sie finden das Programm und die Anmeldeunterlagen unter www.jungianconferences.com.

Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, dass der Briefwechsel herausgegeben wird und dass jüdische Kollegen aus den USA und England in Berlin sind, um auch für die, die nicht an der Tagung des Zeitschrift teilnehmen können, eine Begegnung zu ermöglichen: In der Buchhandlung „Fundus“ in der Knesebeckstraße 20/21 werden wir am Sonntag nachmittag von 17 bis 19 Uhr gemeinsam mit dem Patmos-Verlag den Briefwechsel C.G. Jung/ James Kirsch vorstellen, um anschließend von Zeitzeugen der 2. Generation nach der erzwungenen Emigration von Psychoanalytikern aus Berlin etwas zur „oral history“ hören. Tom Kirsch und Jan Wiener, die langjährig im Vorstand der IAAP tätig war und deren Eltern aus Wien und Berlin nach London emigrieren mussten, haben zugesagt zu kommen.

Am 14. Juni wird Prof. Dr. Ingrid Riedel einen Vortrag über Hildegard von Bingen, die bekanntlich vor 2 Jahren vom Papst zur Kirchenlehrerin ernannt wurde, halten und auf ihre mystischen Erfahrungen ebenso wie auf ihre Bedeutung als Frau in der männerdominierten Mittelalter-Gesellschaft eingehen. Ein Höhepunkt in diesem Jahr wird dann zweifellos Ingrid Riedels Workshop „Malen aus dem Unbewussten“ sein, der am 15. Juni von 10-16 Uhr stattfinden wird.

Unsere Reihe zum Traum wird am 21. Juni fortgesetzt, Thema diesmal Anima/Animus.

Zum Abschluss unserer Veranstaltungen vor der Sommerpause wollen wir wieder ein Märchenpicknick anbieten, und zwar am 28. Juni 2014 von 14 – 18 Uhr und haben dafür Frau Keppler und Frau Bielmann gewinnen können. Neben Kulinarischem wird ein Märchen vorgelesen und über sein Verständnis gesprochen, Frau Bielmann wird aber auch als Kunsttherapeutin etwas eigens anbieten: Malen und Rollenspiel.

 

April 2014
 
Samstag, 26. April 2014, 11-14  Uhr  | Lektüreseminar
Dr. Christiane Henke, Dr. Günter Langwieler, Lina Launhardt (Berlin)
»Das rote Buch C.G. Jungs«


Es handelt sich um den neunten Termin. Wir lesen weiter gemeinsam den Text. Es werden wieder Textauszüge mitgebracht. 

Für neu Hinzukommende noch einmal der Ankündigungstext: 
»Das Rote Buch zu lesen ist ein Abenteuer ganz eigener Art., denn die Frage, was dieses Buch eigentlich ist, ist nicht so leicht zu beantworten. Ist es ein Traumbuch, eine philosophische Abhandlung, eine Dichtung mit bunten Bildern, eine moderne mythologische Erzählung, ein farbig bebilderter Essay-Roman, eine Dokumentation prophetischer Visionen, eine Offenbarung, eine Privatbibel, ein Gesamtkunstwerk, ein Bericht über ein psychologisches Experiment mit Imaginationen? Die Reihe ließe sich fortsetzen, denn das Rote Buch ist ein Kosmos ganz eigener Art. Jung selbst sah darin später den Urstoff für sein ganzes späteres Werk.
 
Wir wollen in dem fortlaufenden Seminar das Rote Buch lesen und seinen kulturhistorischen, ideengeschichtlichen und psychologischen Zusammenhang erforschen. So wie das Rote Buch eine dialogische Auseinandersetzung eines imaginierenden Ichs mit seinen Phantasien beinhaltet, ruft es geradezu nach einem Dialog zwischen dem unmittelbaren Text und seinem Leser. Es soll deshalb auch Raum für die persönlichen Gedanken, Gefühle und Bilder der Teilnehmer zum gelesenen Text gegeben werden.«
 
Zur Person: 
Dr. jur. Christiane Henke,  Studium der  Germanistik, Anglistik, Philosophie  und Rechtswissenschaften. Lebt als freie Autorin in Berlin. Sie ist freie Mitarbeiterin beim RBB Fernsehen und schreibt als Autorin vor allem für das öffentlich rechtliche Radio. In den letzten Jahren hat sie sich mehrfach in längeren Radiosendungen  mit  tiefenpsychologischen Themen beschäftigt (Gott im Traum, 2003; Musik und Psyche. Was der grüne Löwe mit Schumanns Kinderszenen zu tun hat, 2005; Die Bibel des Unbewussten. Das rote Buch von C. G. Jung, 2011; Die Wirklichkeit der Seele. Zum 50. Todestag von C. G. Jung, 2011; Die Atombombe denken. Psychologische Aspekte der Kernenergie, 2012; Gezähmte Wölfe und Planetengesang. Über die Psychologie der Tonarten, 2013). 2011 hat sie ihre 1-Std.- Sendung über das rote Buch auf einer Veranstaltung der C.G. Jung-Gesellschaft Berlin vorgestellt.
Dr. med. Dipl.-Psych. Günter Langwieler, Studium der Psychologie und Humanmedizin, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse und Psychotherapie, niedergelassen in eigener Praxis, Dozent am C.G. Jung-Institut Berlin, Vorsitzender der C.G. Jung-Gesellschaft Berlin, zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen zu Jungs Werk (Wotan, Zarathustra-Seminar, Rotes Buch etc.).
Lina Launhardt, Studium der Soziologie, Kunstgeschichte, Allg. und Vergl. Literaturwissenschaften, Modellstudiengang Kulturarbeit, arbeitet als freie Autorin, u.a. Publikation von Katalogtexten, Film- und Ausstellungsprojekten im Bereich der Gegenwartskunst, seit 2006 intensive Beschäftigung mit dem Werk C.G. Jungs, seit 2011 Promotionsprojekt „Im Dialog mit der objektiven Psyche – Das Rote Buch von C.G. Jung und seine Bedeutung für den Archetypenbegriff“ bei Prof. Dr. Dr. phil. Harald Walach, Europa Universität Viadrina, Frankfurt/Oder. 

Kostenbeitrag 10 / 8 / 5 €  (Gäste/Mitglieder und Rentner/Studierende und Erwerbslose)


Samstag, 26. April 2014, 15 - 17 Uhr  | Vortrag
Dr. med. Jörg Rasche, Berlin
»Wann ist ein Mann ein Mann?« Altes und neues Verständnis des Männlichen

Zu seinem Vortrag schrieb uns Dr. Rasche:
»In Deutschland lebt bald nur noch jedes zweite Kind mit seinem Vater zusammen. Verschwinden die Väter? Der Vater ist einer der großen Steinbrüche unserer Kultur – nur noch wenige Steine sind übrig.

Doch auch andere archetypische Facetten des Männlichen sind ständiger Kritik und Infragestellung unterworfen: Der männliche Partner der Frau, der Bauer, der Jäger, der Handwerker, der Heiler, der Weise, der Krieger, sogar der Liebhaber. Der Held taucht bei uns fast nur noch im Kino auf, und dort oft als Karikatur. Kinder, die ohne Väter aufwachsen, beschreiben ihre Welt später oft als verschwommen und konturlos – dazu passen die Jugendlichen, die im Internet herumirren wie Schiffbrüchige. Pseudoväter haben dann leicht Konjunktur. Kinder brauchen Väter wie der Fisch das Wasser und um sich in der Welt zurecht zu finden. Dazu gehören auch die anderen Männer, die zu sich stehen und Verantwortung übernehmen.

Die Ursachen für eine solche Entwicklung sind vielschichtig. Auch viele Frauen sind daran nicht unbeteiligt – „male bashing“ ist eine feministische Modeerscheinung. Eine Neubestimmung des Männlichen wird aber nur im Zusammenwirken der Geschlechter möglich sein. Auch die weibliche Seite könnte davon profitieren.

Im Vortrag werden neue Auffassungen des Männlichen zu älteren (traditionellen und archetypischen) Auffassungen in Beziehung gesetzt. Vorgestellt wird ein Kompass des Männlichen, der dabei helfen kann, sich als männliches Wesen zu orientieren. Es geht beim individuellen Schicksal auch immer um Zeitgeist, um Geschichte und um Strömungen im kollektiven Unbewussten. Hier ergeben sich erhellende Zusammenhänge und unerwartete Perspektiven.«

Zur Person:
Dr. med. Jörg Rasche, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse, Psychotherapie, arbeitet seit 30 Jahren als Kinderpsychiater in Berlin. Dozent an den Jung-Instituten Berlin und Zürich. Sein erstes Buch zum Thema ist von 1985: „Prometheus. Der Kampf zwischen Sohn und Vater“ (zu lesen unter: www.opus-magnum.de).

Weitere Literatur:
W. Hollstein: Was vom Manne übrig blieb – das missachtete Geschlecht (2008/2013); Robert Bly: Eisenhans. Ein Buch über Männer (1990/2011);

Sören Kierkegaard: Das Tagebuch des Verführers (in: Entweder-Oder 1843/2005); B. Zilbergeld: Die neue Sexualität der Männer (1994)

Kostenbeitrag 10 / 8 / 5 €  (Gäste/Mitglieder und Rentner/Studierende und Erwerbslose)


Sonntag, 27. April 2014, 11-13  Uhr  | Versammlung
Mitgliederversammlung der C.G. Jung Gesellschaft Berlin e.V.

Tagesordnung:
Bericht des Vorstandes zum letzten Geschäftsjahr 2013/2014 und Wahl des Vorstandes

Ort: Gemeindesaal Klosterstr. 66

Es wäre schön, wenn jeder eine Kleinigkeit zum Brunch mitbringt.


Dienstag, 29. April 2013, 20.30 - ca. 23.30 Uhr  | Film und Diskussion
»Psyche und Film« in Kooperation mit dem Kino am Bundesplatz
Einführung in die anschliessende Diskussion: Donat Keusch
»The Girl with the Dragon Tattoo« Regie: David Fincher, UK 2011, 158 Min. OmU

Zum Film:Es handelt sich um eine Neuverfilmung des Thrillers „Verblendung“ von Stieg Larsson. Der Film erhielt 2012 den Oskar für den besten Schnitt und etliche Nominierungen für den Oskar und die Golden Globe Awards. Hauptfigur ist neben einem Enthüllungsjournalisten (gespielt von Daniel Craig) eine exzentrische Hackerin (gespielt von Rooney Mara), die eine ebenso zierliche wie rabiate Außenseiterin spielt, die sich nicht mit der Opferrolle abfindet. Den Rahmen der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson bildet die Suche eines Unternehmers nach seiner verschwundenen Nichte…

Zur Person:
Donat F. Keusch hat Psychologie, Publizistik und Soziologie in Zürich studiert. Er arbeitet als Verleiher, Produzent und Drehbuchanalytiker. Zu seinen Produktionen diverser Kinofilme gehören u.a. »Les petites fugues« und »Yol« (Goldene Palme in Cannes), Oskar-Nominierung für »Das Boot ist voll«. Weltweiter Vertrieb von Fritz Langs »M«, Shaffers »Papillon« und weiteren 100 Klzzzassikern. Tätigkeit als Projekt-, Drehbuchberater und –schreiber. Dozent an Filmhochschulen. Stiftungs- und Aufsichtsrat der Weiterbildungsinstitution FOCAL. „Mein Markenzeichen: Pseudonym oder ungenannt. 

Ort / Kino am Bundesplatz
Kostenbeitrag: Eintrittspreis Kino (9 EUR, erm. 7,50 EUR)


Alle Veranstaltungen finden, sofern nicht anders angegeben, wie gewohnt im Evangelischen Kirchenforum Stadtmitte an der Parochialkirche, Klosterstr. 66, 10179 Berlin, U Klosterstraße, U/S Jannowitzbrücke statt.

Informieren Sie sich bitte regelmäßig auf unserer Homepage zu weiteren Veranstaltungen und zum Jahresprogramm  und empfehlen uns weiter. 


Mit freundlichen Grüßen,  

Dr. Günter Langwieler
1. Vorsitzender
C.G. Jung-Gesellschaft Berlin e.V.

 

Unsere Adresse:
c/o Dr. Günter Langwieler
Merseburger Str. 14
D-10823 Berlin
Telefon +49 (0)30 611 13 74 (AB)
Email post@jungberlin.de
Internet www.jungberlin.de

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