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News vom Bohrplatz im Sittertobel, 14. Mai 2014

Geothermie-Projekt St.Gallen:
„Singlette“ bleibt Option 

Die Machbarkeitsprüfung für die Variante „Singlette“ wird fortgesetzt. Ebenso werden Langzeittests zur fundierten Beurteilung der produzierbaren Gasmenge ins Auge gefasst. Die Varianten „Dublette“ und „Tiefe-Erdwärmesonde“ werden hingegen nicht weiter verfolgt.

In den vergangenen drei Monaten wurden die Produktionstests und geologischen Daten weiter analysiert und interpretiert. Aus technischen, wirtschaftlichen und seismischen Überlegungen hat der Stadtrat entschieden, die Variante „Singlette“ (Gas-Wasser-Produktion aus GT-1 ohne Injektionsbohrung) weiter zu verfolgen. Sie ist aus technischer Sicht grundsätzlich machbar, in Bezug auf das Erdbebenrisiko vertretbar und auch wirtschaftlich möglicherweise interessant. Allerdings sind für eine allfällige Gasförderung weitere rechtliche und technische Vorabklärungen nötig (Komplettierung GT-1, Planung obertägige Anlagen, Bewilligungen, Konzessionen, etc.).

Langzeittest durchführen
Die produzierbare Gasmenge sowie die genaue Zusammensetzung von Gas und mitproduziertem Wasser bei langfristiger Förderung können auf Basis der aktuellen Daten nicht fundiert abgeschätzt werden. Auch das Verhalten des Untergrunds bei einer Langzeitförderung bleibt abzuklären. Entsprechend könnte in einem ersten Schritt ein Langzeittest (voraussichtlich im Winter 2015/16) durchgeführt werden. Die Einspeisung würde dabei vorzugsweise direkt ins Gasnetz der Sankt Galler Stadtwerke erfolgen. Die Investitionskosten beliefen sich auf schätzungsweise CHF 6,5 bis 7,5 Mio. Mitte Jahr will der Stadtrat über das weitere Vorgehen – Langzeittest oder Projektabbruch – entscheiden.

Keine Dublette, keine Sonde
Verworfen werden die Varianten „Dublette“ (zwei Tiefbohrungen im Zirkulationsbetrieb) sowie jene für eine Tiefe-Erdwärmesonde. Erstere ist nach heutigem Kenntnis- und Entwicklungsstand wirtschaftlich und sicherheitstechnisch nicht umsetzbar. Die Thermalwasser-Entzugsleistung aus GT-1 ist zu gering. Zudem kann Wasser nur zusammen mit Gas gefördert werden.

Eine allfällige Vertiefung der Bohrung oder ein Sidetrack wiederum sind nebst den hohen Investitionen mit einem Erdbeben- und Fündigkeitsrisiko behaftet. In einer künftigen Betriebsphase bestünde aufgrund der Wasserinjektionen darüber hinaus permanent ein erhöhtes Erdbebenrisiko.

Gegen die Variante Tiefe-Erdwärmesonde schliesslich sprechen neben den Investitionskosten (Einbau Koaxialsonde in GT-1 mit zirkulierendem Wärmeträgermedium: CHF 1,9 - 2,5 Mio.) die geringen Entzugstemperaturen (< 100o C) und Entzugsleistungen (0,4 - 0,7 MWthermisch).

Finanzieller Spielraum vorhanden
Die aktuellen Investitionen im Teilprojekt Geothermie betragen rund CHF 43,8 Mio. Eine Kostenprognose rechnet bis Mitte Jahr mit CHF 45 Mio. Der finanzielle Spielraum gemäss Volksabstimmung vom November 2010 für allfällige nächste Projektschritte beträgt damit noch ca. CHF 8 - 9 Mio. (inkl. Rückbau). Ob dieser Kredit dem Stadtparlament vorgelegt werden soll, ist Gegenstand der laufenden Abklärungen. Die Rückbaukosten bei Projektabbruch werden auf rund CHF 1,5 – 2,5 Mio. geschätzt.

Auf www.geothermie.stadt.sg.ch erfahren Sie jederzeit den aktuellen Stand des Geothermie-Projekts.


Bildquelle: Stadt St.Gallen

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