Die European Magazine Media Association (Europäischer Zeitschriftenverlegerverband, EMMA) hatte die EJF eingeladen, an einer Konferenz in Wrocław (Breslau, Polen) teilzunehmen. Themen waren die Entwicklung der Medienlandschaft und die Pressefreiheit. Im Anschluss habe ich weitere informelle Gespräche mit anderen Medienunternehmern geführt und mich mit ihnen über gemeinsame Interessenbereiche ausgetauscht.
Tatsächlich gibt es eine Reihe von Gemeinsamkeiten mit den Verleger, etwa bei der Wahrnehmung einer zunehmenden Bedrohung der Pressefreiheit; auch wenn wir bei Tarifthemen nicht unbedingt einer Meinung sind. Aber wir sehen durchaus die großen Herausforderungen, die auf die Medienbranche zukommen und sehen die Erfordernisse zur Zusammenarbeit, wo immer diese möglich ist. Dazu gehören Aspekte wie die Verletzung der Medienfreiheit, die Sicherstellung von Diversität und Vielfalt in den Medien, der Erhalt starker Urheberrechte für Journalisten – all das sollte nicht im Gegensatz zu positiven Geschäftsentwicklungen auf der Verlegerseite stehen.
Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass Journalisten wie Verleger unter Druck sind. Während der Konferenz habe ich die Notwendigkeit eines verstärkten Sozialen Dialogs betont – vor allem in Osteuropa, um so konstruktive Beziehungen aufzubauen. Wenn es uns gelungen ist, beim Thema Pressefreiheit Einigkeit zu erzielen, sollten wir auch gemeinsame Wege finden, uns über Tarifangelegenheiten und Urheberrechte auszutauschen und in Talente zu investieren, damit unser Berufsstand sich positiv entwickeln kann.
Ein wichtiger Aspekt unseres EU-finanzierten Projekts „Rights and Jobs“ wird es sein, einen stärkeren Fokus auf den Sozialen Dialog mit Verlegern zu legen und unseren Sozialpartnern die Chance zu geben, Teil der Lösung und nicht Teil des Problems zu werden.
Die Europäische Journalisten-Föderation (EJF) hat sich der Kampagne “Ich bin ein Journalist #Bengazeteciyim'' angeschlossen, die von Journalisten und Verfechtern der Medienfreiheit in der Türkei gestartet worden war. Europäische Journalisten zeigen sich solidarisch mit ihren Kolleginnen und Kollegen in der Türkei, die ihren Job trotz zahlreicher Einschüchterungsversuche machen. Die Kampagne unterstützt auch diejenigen Journalisten, die auf Grund ihrer Arbeit inhaftiert worden sind. (Weiterlesen)
Die EJF hat sich einer Kampagne der Internationalen Journalisten-Föderation (IJF) angeschlossen, um die „inakzeptablen“ Vertragsbedingungen bei der Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP) anzuprangern. Die AFP verlangt von ihren freien Fotografen außerhalb von Frankreich und weltweit, Verträge zu akzeptieren, mit denen sie ihre Urheberrechte vollständig abtreten, ohne jedoch irgendeine zusätzliche Vergütung zu bekommen. Aktiv werden, um die Arbeiterrechte zu verteidigen ! #AFPWRONG (Weiterlesen)
Türkei
Ein Krisenherd für Journalisten
(19.07.2016) Die Türkei bleibt auch weiterhin ein Krisenherd. Das zeigte nicht nur der tragische Tod des Fotojournalisten Mustafa Cambaz während des Putschversuchs in dieser Woche.
Nach Berichten wurden viele Zivilisten, darunter auch Journalisten, angegriffen oder verletzt. Direkt nach dem gescheiterten Putsch hat die türkische Behörde für Informationstechnologie (BTK) 20 unabhängige Online-Newsportale gesperrt. Es wird erwartet, dass in den nächsten Tagen landesweit weitere Zensurmaßnahmen eingeführt werden. Journalisten befürchten, dass sie vermehrt zur Zielscheibe der Regierung werden könnten.
Trotz all dieser schlechten Neuigkeiten verlieh die Journalistengewerkschaft in der Türkei der EJF und anderen internationalen Meinungsfreiheitsgruppen den Press Freedom Prize “für die einzigartige Solidarität, die bislang ohne Beispiel ist, und die sich bei den Angriffen auf die Pressefreiheit in der Türkei gezeigt hat; zudem für die Anstrengungen, die dazu beitrugen, dass die Verstöße gegen Medienfreiheit und journalistische Rechte auf internationalen Plattformen veröffentlicht wurden und schließlich, dass sie ihren türkischen Kollegen das Gefühl vermittelten, nicht allein zu sein.“
Angesichts der anhaltenden grossen Unsicherheit und einer instabilen politischen Lage wird die EJF selbstverständlich ihr Engagement in der Türkei aufrechterhalten und sich zusammen mit den türkischen Mitgliedsverbänden under der IJF für die Sicherheit und Freiheit der Journalistinnen und Journalisten einsetzen.
(06.07.2016) Während der Plenardebatte des Europa-Parlaments in Straßburg wurde über den Schutz von Whistleblowern debattiert. Dies ist auch im Lichte der jüngsten Entscheidung im sog. LuxLeaks-Fall und der Enthüllung der Panama Papers zu sehen. Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP) aus unterschiedlichen politischen Gruppen bekräftigten die Notwendigkeit einer europaweiten Gesetzgebung zum Schutz von Whistleblowern. Die Europäische Kommission hingegen zeigt sich äußerst zurückhaltend, wenn es darum geht, gesetzliche Regelungen zu schaffen, da es hier keine sichere rechtliche Grundlage gebe. Indes plädieren die EJF und andere zivilgesellschaftliche Organisationen weiterhin für eine EU-Richtlinie zum Schutz von Whistleblowern. In der letzten Woche trafen sich EJF-Vertreter mit den Europaparlamentariern Michael Boni, Benedek Javor und Lynn Bolyan und riefen gemeinsam dazu auf, den Druck auf die Kommission zu erhöhen, damit diese in Aktion träte. (Weiterlesen)
(29.06.2016) Im sogenannten LuxLeaks-Prozess sind die Urteile gesprochen. Die beiden Whistleblower, die fragwürdige Steuerdeals internationaler Konzerne mit den Luxemburger Finanzbehörden enthüllt hatten, wurden verurteilt. Der Hauptangeklagte Antoine Deltour erhielt zwölf Monate Haft auf Bewährung und eine Geldbuße von 1.500 Euro; sein Kollege Raphaël Halet eine Bewährungsstrafe von neun Monaten sowie eine Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro. Der investigative Journalist Edouard Perrin wurde frei gesprochen. Die Verhandlungen fanden vor dem Bezirksgericht Luxemburg statt (Weiterlesen).
Planen Sie, eine eigene Medienplattform ins Leben zu rufen? Sind Sie Journalistin oder Journalist und können sich für die Themen Diversity und Inklusion in den Medien begeistern? Im Rahmen des Mentoring-Programmes Div-Accelerator (“Diversity-Beschleunigerâ€) unterstützt der Europarat (Council of Europe, CoE) bis zu zehn Personen oder Teams aus Mitgliedsländern, die ihren Ideen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. (Weiterlesen).
(06.07.2016) Eine Gruppe europäischer Journalisten und Verleger traf sich mit russischen Kolleginnen und Kollegen anlässlich eines Seminars in St. Petersburg. Die Veranstaltung hatte das Motto “Die Rolle von redaktionellen Standards zur Bewahrung eines unabhängigen Journalismus†("The Role of Editorial Standards in Safeguarding Independent Journalism"). Gastgeber war der EJF-Mitgliedsverband, die Russische Journalistengewerkschaft (RUJ), mit zusätzlicher Unterstützung durch regionale Journalistenverbände und Medienunternehmen. Auch die EJF war an der Veranstaltung beteiligt. (Weiterlesen).
(01.07.2016) Eine breite Koalition aus Journalisten- und Presseorganisationen, darunter die EJF, nahm an der Veranstaltung “(R)EVOLUTION OF EUROPE’S PRESS†teil. Die Konferenz fand im polnischen Wrocław (Breslau), der Europäischen Kulturhauptstadt 2017, statt. Dort kamen etwa 90 hochrangige Vertreter aus verschiedenen Bereichen zusammen: Politiker, Medienexperten, Journalisten, Experten für Technologie und Start-ups; sie beleuchteten den Zustand der Pressefreiheit in Europa – unter dem besonderen Blickwinkel von Politik, Marktwirtschaft und Technologie. (Weiterlesen)
(01.07.2016) Die Anonymität der Ãœbeltäter, Angriffe über nationale und politische Grenzen hinweg sowie das Fehlen eines (straf)rechtlichen Bewusstseins und entsprechender Konsequenzen – dies seien die wichtigsten Hindernisse bei einer effektiven Bekämpfung des Cyber-Mobbings (Cyber-Bullying). Eine Konferenz des Europarats im estnischen Tallinn befasste sich unter dem Motto “Sind wir schon da?†(“Are we there yet?â€) mit diesen Fragen – auch unter dem Blickwinkel der Geschlechtergerechtigkeit (gender equality). Experten der unterschiedlichsten Fachgebiete darunter die EJF erörterten dabei, wie das Phänomen des Cyber-Mobbing am besten zu bekämpfen sei; dabei wurden wichtige angrenzende Themen wie effektive strafrechtliche Verfolgung, sexistische Hassreden (hate speech) in den Medien, Gender Mainstreaming und Stereotype in Medien diskutiert (Weiterlesen).
(28.06.2016) Europäische Gewerkschaftsvertreter und Europäische Kommission riefen zu einem Neubeginn für einen verstärkten sozialen Dialog auf; das war das Ergebnis einer Multi-Stakeholder-Konferenz mit dem Titel: “Die neue Arbeitswelt gestalten†(''Shaping the new world of workâ€'). Diese war vom Europäischen Gewerkschaftsbund (European Trade Union Confederation, ETUC) und dessen Trainingsinstitut ETUI (European Trade Union Institution) in Brüssel organisiert worden. Die Veranstaltung wurde mit einem hochrangig besetzten Panel eröffnet (Weiterlesen).
Zusammen mit dem kroatischen EJF-Mitgliedsverband wird die Europäische Journalisten-Föderation zu einer Abschlusskonferenz des zweijährigen, mit EU-Mitteln finanzierten Projekts '‘Rights and Jobs in Journalism’' einladen. Die Konferenz wird am Dienstag, 25. Oktober 2016 in Zagreb (Kroatien) stattfinden. Dort werden EJF-Vertreter aus ganz Europa zusammen mit Experten ein Resümee zu den vier vorausgegangenen Workshops ziehen sowie Best Practice-Beispiele und weitere Erfahrungsberichte präsentieren. Diskutiert werden soll über zukünftige Strategien und konkrete Maßnahmen, wie journalistische Rechte geschützt und gewerkschaftliche Kapazitäten gestärkt werden können. Im Rahmen der Konferenz wird auch ein Handbuch vorgestellt, das zahlreiche Fallstudien und Best Practice-Beispiele aus unterschiedlichen EJF-Mitgliedsverbänden illustriert und dokumentiert. Verpassen Sie diese Veranstaltung nicht: Hier geht es zur Online-Registrierung!