Copy
Telephonica Newsletter 2016_07
Telephonica Newsletter (Archiv)
Diese E-Mail im Web-Browser betrachten
+TX+    Das Alte mit dem Neuen verbinden (Fernschreiber/Telex & Internet)    +TX+
Wer erinnert sich noch an die alten Fernschreiber (Telegraph), welche am Telex-Netz angeschlossen waren und in den Büros von Zeit zu Zeit laut ratterten, wenn ein Text übermittelt wurde und welche auch noch Lochstreifen ausdruckten?

Ein solcher Fernschreiber (Siemens T100) ist bei Robert Gasser für Tests mit dem Internet verbunden (siehe Bild) und wird bald im Telephonica Museum mit dem Internet verbunden sein.
 
Ja, es gibt tatsächlich eine Gruppe von Fernschreiber/Telex Enthusiasten in Europa und Australien, welche mit alten Fernschreibern übers Internet miteinander kommunizieren, auf Neu-Deutsch "chatten", ähnlich wie WhatsApp & SMS. Um dies zu ermöglichen, haben sie ein i-Telex System kreiert.

(Bild: Fernschreiber/Telex Siemens T37).
Im Telex-Netz konnte man mit der Telefon-Wählscheibe Fernschreiber von Firmen in der ganzen Welt aufrufen und Texte übermitteln.

Nun sind senden und empfangen von E-Mails auch mit Fernschreibern möglich. Dazu gibt es i-Telex Rufnummern im Internet (z.B. Telephonica i-Telex Nr: 56561).

Webseite: http://www.i-telex.net/    

Bild: Fernschreiber Hasler SP300
Neuerungen/Verbesserungen im Museum

Verschiedene Änderungen im Museum

Begehbaren Glasboden:
Im hinteren Teil, wo sich die Mobil-Telefone befinden, wurde die Ausstellung mit einem begehbaren Glasboden im Boden erweitert, um noch mehr Platz für unsere Geräte zu schaffen.
 

Automatische Vermittlungszentralen:
Anstelle der Dreh-Pyramide mit den läutenden Glocken wurden verschiedene, automatische Vermittlungszentralen hinzugefügt.

Die Dreh-Pyramide wurde zerlegt und die Glocken und übrigen Geräte werden an einer anderen Stelle montiert.

Weitere Änderungen sind im Gange.
Telephonica Mitglieder-Ausflug 2016 (23. Juni 2016)
Führungsbunker, Weinfelden
Der Mitglieder-Ausflug führte dieses Jahr am 23. Juni 2016 in einen vor 11 Jahren noch hochgeheimen Brigadebunker in Weinfelden. Dieser vormals streng geheime Führungsbunker ist dank dem Einsatz der Freiwilligen des Vereins Festungsgürtel Kreuzlingen im Originalzustand, samt Bewaffnung und Übermittlungszentrale, erhalten geblieben. Weitere Bilder sind auf unserer Telephonica Webseite aufgeführt:
Link Webseite (Mitgliederanlässe)
Mitglieder können sogar alle Bilder (30+) von diesem Anlass auf folgendem Link anschauen und herunterladen.
Link Webseite Mitgliederausflug (Bunker)
Jubiläums-Meldungen in der Telekom-Industrie
  • Vor 15 Jahren: Ausstellung “Tonaufzeichnung & Anrufbeantworter“
  • Vor 70 Jahren: Ipsophon wurde der Öffentlichkeit vorgestellt
Am 9. November 2001 wurde im Telefonmuseum die Ausstellung “Tonaufzeichnung und Anrufbeantworter“ eröffnet. Ein ausserordentliches Stück der Ausstellung ist ein Ipsophon, der erste vollautomatische Anrufbeantworter, welcher bis 1957 im Ferienhaus von Aga Khan III in Gstaad in Betrieb stand.
1942 hatte Willy Müller nach sechsjähriger Entwicklungszeit den ersten Prototypen des IPSOPHON‘s in München fertiggestellt und dem Reichspostzentralamt zur Prüfung und Bewilligung zum Anschluss an das Telefonnetz eingereicht. Nach sechsmonatiger Prüfung erhielt er die Genehmigung für den Anschluss an das deutsche Telefonnetz.
Im Januar 1943 erhielt Willy Müller die Bewilligung das Gerät in die Schweiz auszuführen, um auch eine Bewilligung für den Anschluss ans Schweizer Telefonnetz von der PTT zu erhalten. Diese erhielt er auch kurz danach. Die Ausfuhr des Prototypen war ein grosses Glück, denn am 9. März 1943 wurden die Betriebsräume der Willy Müller & Co AG bei einem Bombenangriff der alliierten Truppen total zerstört.
 
Bei der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon konnte er den Prototypen zur Serienreife weiterentwickeln. Am 28. Februar 1946 wurde das Ipsophon der schweizerischen und internationalen Presse an einer Pressekonferenz in Zürich vorgestellt.
Im gleichen Jahr wurde Willy Müller, welcher sich 1945 in der Schweiz niedergelassen hatte, vom amerikanischen Generalkonsulat in Zürich eröffnet, dass die auf seinen Namen lautenden Patente deutsche Erfindungen seien und der Beschlagnahmung des deutschen Feindvermögens unterliegen. Ausgenommen davon waren die Schweizer Patente.
Das Ipsophon konnte somit nur in der Schweiz vertrieben werden, was wirtschaftlich nur noch beschränkt rentabel war. Was ihm und seinem Team auch gelang. Bereits am 14. Januar 1948 wurde in einer Beilage der NZZ über das NOTAPHON berichtet. Dessen Bauvolumen und Herstellungskosten betrugen gerade noch einen Drittel derjenigen des IPSOPHON.    
In der Schweiz wurde das IPSOPHON vermietet. Dazu wurde die IPSOPHON-Vertriebsgesellschaft gegründet.
Weitere Tonaufzeichnungsgeräte aus dem Telefonmuseum
Dictaphon
(Diktiergerät)
Assmann Ansage-Geät
(Nachrichten-Ansagen)
Ein Dictaphon (ca. 1920) ist ein Audiorekorder zur Aufnahme von Sprache. Durch die Benutzung eines Diktiergerätes werden die Aufgaben des Formulierens und des Schreibens voneinander getrennt und können von verschiedenen Personen ausgeführt werden (Wikipedia).
Das Assmann Ansage-Geräte (sogenannte mechanische Dienst der PTT)  wurde in den 1960er Jahren benutzt, um auf Anruf einer bestimmten Telefon-Nummer verschiedene Arten von Nachrichten zu erhalten, wie z.B. Wetter-Vorhersage, Schnee-Verhältnisse, Sport- und andere Anlässe. 
Nachruf Max Bollhalder (verstorben am 24. Juni 2016)
Max Bollhalder war der erste Telephonica Museumsleiter und wurde in Anerkennung seines jahrelangen,  grossen Einsatzes zum ersten Ehrenmitglied ernannt. Leider ist Max Bollhalder am 24. Juni 2016 im Alter von 85 Jahren verstorben.
In Erinnerung an einen Freund mit grossem Herzen.
Während einer gemeinsamen Fahrt ins Bündnerland – zwecks Abholung einer gespendeten Handvermittlungszentrale – sprachen wir unter anderem über den empathischen Umgang mit Mitmenschen. Max erzählte, wie er als Vorgesetzter am Arbeitsplatz jeweils einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin nach (oder manchmal auch schon vor...) Feierabend in ein benachbartes Restaurant zu einem Kaffee einlud. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie solche Unterhaltungen mit Max abliefen. Wenn er mit seinem feinen Humor als Chef zu einem privaten Gespräch einlud, war für Argwohn kein Platz. Es war ihm jederzeit wichtig, mit wem er es zu tun hatte; er interessierte sich für uns, für das was wir machen, wie wir denken, aber auch dafür, was uns belastet. Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmung; je offener man für seine eigenen Emotionen ist, desto besser kann man die Gefühle anderer deuten. Bei Max fühlte man sich verstanden.


 
Im letzten Gespräch vor seinem Tod fragte ich ihn, ob er Angst habe. Er lächelte gelassen: „Nein“, sagte er, „es kommt eben, wie es kommt!“ und erwiderte unser Mitgefühl, indem er uns mit seiner ruhigen Zuversicht tröstete.
Ich bin sicher, dass er mit seinem feinen Humor den Denkspruch auf seiner Todesanzeige selbst ausgesucht hat: „So sind wir nun: Kriechen heraus, hantieren hier oben eine Zeitlang scheinbar selbstständig hin und her und legen uns dann ganz still wieder unter die Kruste.“ (Wilhelm Busch, 1832-1908)
Wir danken ihm für sein Engagement für das Telefonmuseum, aber vielmehr noch für seine Freundschaft.
Arthur Kammer
Glasfasern bis in jeden Weiler
(Thurgauer Zeitung, 23. Juni 2016, Mario Testa)
Interessanter Artikel der Thurgauer Zeitung im Beispiel der Gemeinde Amlikon-Bissegg (Bild: Gemeindepräsident Othmar Schmid), welcher die Situation von Gemeinden veranschaulicht im Hinblick auf die Einführung von Glasfasern für schnelle Internet-Verbindungen.
 
Freie Wahl beim Dienstanbieter
(Zeitungs-Auszug: Letzter Paragraph)
Als Partner beim Aufbau des Netzes konnte Amlikon-Bissegg die Elektrizität Thurgau (EKT) gewinnen. Welchen Provider die Einwohner von Amlikon-Bissegg dann aber wählen, ist ihnen freigestellt. «Dieses Open-Access-Prinzip ist uns sehr wichtig, die Bewohner sollen frei wählen können», sagt Othmar Schmid. «Wir stellen das Netz zur Verfügung, die Provider die Dienstleistungen.»

Neun Anbieter von TV, Telefonie und Internet-Dienstleistungen stehen zur Auswahl – seit 2014 auch die Swisscom, die ebenfalls als Mieterin des Netzes auftritt.

Hier ist der Link zum Zeitungs-Artikel:

Link Glasfasern_bis_in_jeden_Weiler
Kein Schwein ruft mehr an
(Thurgauer Zeitung, 23. Mai 2016, Katja Fischer de Santi)
Noch nie hatten so viele Menschen ein Handy wie heute. Doch telefoniert wird damit immer weniger. Kurznachrichten haben dem Anruf längst den Rang abgelaufen. Doch warum schreiben wir lieber als miteinander zu sprechen?

Themen/Überschriften (im Artikel):
- Keine Zeit zum Telefonieren
- Kommunikation verschriftlicht
- Zu anständige Schweizer
- Belästigung per Telefon
- Zu emotional für eine SMS
- Weitverbreitete Telefonscheu
Teenager bringen es auf bis zu 70 Kurznachrichten pro Tag! Telefonieren hingegen, das tun sie nur, wenn es dringend ist oder emotional wird. 
(Bild: ky/Christian Beutler)
Hier ist der Link zum Artikel der Thurgauer Zeitung:

Link zum Zeitungs-Artikel
Eindrücke aus dem Mueum
(Apparate & weitere Fernschreiber)
Tisch-Telefon Model 50 (1950)
(nicht 65 wie im letzten Report)
Fernschreiber Lorenz 15
(Streifenschreiber/Telegramm)
Siemens Streifenschreiber/Telegram
Ipsophon (ergänzende Informationen zum Artikel weiter oben)
Fernschreiber Lorenz
STR Telegraph/Fernschreiber
abgedeckte Haube

(STR - Standard Telegraph & Radio)
 
Copyright © 2016 Telefonmuseum TELEPHONICA, All rights reserved.