JUNI 2016
Premiere: H.K.-Quintett - DanceLab Berlin
Harald Kreutzberg ist als historische Künstlerpersönlichkeit widersprüchlich: einerseits ein künstlerischer Revolutionär, andererseits ein Mitläufer des NS-Regimes, der sich nur seiner Kunst verpflichtet sah. Für DanceLab Berlin ergeben sich aus Kreutzbergs Biografie drei Kernfragen, denen sie in ihrem zeitgenössischen Tanzstück „H.K. – Quintett“ nachgehen:
- Wie entwickelt sich Identität zwischen Individualität und Uniformität?
- Was bedeuten die Begriffe ‚maskulin‘ und ‚feminin‘ vor dem Hintergrund der Gender-Debatte?
- Und was ist die Rolle des männlichen Tänzers heute?
Dabei geht es den Choreografen Norbert Servos und Jorge Morro nicht um die Rekonstruktion originärer Kreutzberg-Stücke. Durch das Herauslösen einzelner Gesten aus Kreutzbergs Bewegungsvokabular und ihrer Kombination mit zeitgenössischem Schrittmaterial nähern sich die beiden gemeinsam mit einem Tänzer-Quintett dem historischen Material aus heutiger Perspektive an und spüren so neuen Zugängen nach.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Einführungen, Podiumsdiskussion, Filmprogramm und Publikumsgespräch stellt die historische Persönlichkeit Harald Kreutzberg vor.
Premiere ist am 9. Juni 2016 um 20.00 Uhr im Dock 11, Berlin
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Weitere Aufführungen:
- 10., 11. und 12. Juni 2016
Premiere: Zwei Giraffen tanzen Tango - Theater Bremen
Eine Rekonstruktion und Neuinterpretation des 1980 in Bremen entstandenen Stücks von Gerhard Bohner unternehmen Helge Letonja, einst Tänzer des Bremer Ensembles unter Susanne Linke, und steptext dance project.
Gerhard Bohner war einer der prägenden Choreographen der 1970er und 1980er Jahre. Er war ein künstlerischer Forscher, der nach den Gesetzen der Kunst, des Tanzes und der Körpersprache suchte.
Die Rekonstruktion von Gerhard Bohners Neufassung des Triadischen Balletts von Oskar Schlemmer war Anfang März 2016 zur Tanzplattform Deutschland in Frankfurt/M. eingeladen und begeisterte das Publikum.
Premiere am 09. Juni 2016 um 20 Uhr im Theater Bremen
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Weitere Aufführungen:
11., 15., 19., 24. Juni und 18. September 2016 im Theater Bremen
Tanzkongress: The Live Legacy Projekt
Erstmals wird beim Tanzkongress 2016 in Hannover die Filmdokumentation des Symposions zu "The live Legacy Project" vorgestellt.
Das groß angelegte Recherche-Projekt der Hamburger Choreografin Angela Guerreiro und ihrer Projektpartnerin Karen Schaffmann geht den Verbindungen zwischen dem Judson Dance Theater Movement und dem zeitgenössischen Tanz in New York sowie dem Tanz in Deutschland nach.
Während des sechstägigen Symposiums im tanzhaus nrw im Juli 2014 tauschten sich Choreografen, Tänzer, Studierende und Lehrende über diese vielfältigen Einflüsse aus und machten im Rahmen von insgesamt 60 Workshops, Lectures und Gesprächen Tanzgeschichte lebendig.
Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen produzierte die Dokumentation. Die Veranstaltung wird durch die TANZFONDS ERBE Gastspielförderung unterstützt.
Termin:
18. Juni 2016 von 16-18 Uhr, Tanzkongress Hannover, Künstlerhaus-Kino
Kongressprogramm
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Zeugen des Tanzes: Nele Hertling
Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen verwirklicht im Rahmen von TANZFONDS ERBE die Portraitserie „Zeugen des Tanzes“. Das Filmprojekt widmet sich den Reflektionen von sechs die Tanzlandschaft vom Nachkriegsdeutschland bis hin zur Jahrtausendwende maßgeblich prägenden Akteuren.
Im Filmkonzept sind Porträts von Klaus Geitel (*1924), Nele Hertling(*1934), Gisela Peters-Rohse (*1938), John Neumeier (*1939), Johann Kresnik (*1939) und Susanne Linke (*1944) vorgesehen. Jeweils befragt von einem versierten Tanzjournalisten, sprechen diese wichtigen Zeitzeugen aus heutiger Perspektive über maßgebliche Entwicklungen der deutschen Tanzgeschichte und ihre eigene Rolle darin.
Ein Preview des Portraits von Nele Hertling im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen wird jetzt erstmals öffentlich präsentiert.
Termin:
10. Juni 2016 um 20 Uhr, Deutsches Tanzfilminstitut Bremen, Bremen
Weitere Informationen zu "Zeugen des Tanzes"
Letzte Aufführung "Die Tänzerin von Auschwitz" - Theater Nordhausen
Im wahrsten Sinne um ihr Leben tanzte die jüdische Tänzerin und Tanzlehrerin Roosje (Rosa Regina) Glaser in Auschwitz. 1914 in Amsterdam geboren, ging sie 1942 nach dem Überfall der Hitler-Wehrmacht auf die Niederlande in den Untergrund, wurde jedoch von ihrem Ehemann verraten und 1943 nach Auschwitz deportiert. Abkommandiert zur Zwangsarbeit in der Munitionsfabrik "Union", lernte sie einen der SS-Offiziere näher kennen und schlug ihm vor, abends für SS-Leuten zu singen und zu tanzen. Bald unterrichtete sie ihre Peiniger in Gesellschaftstanz, wurde Funktionshäftling und konnte so überleben.
Am Theater Nordhausen führen Bianca Sue Henne und Jutta Ebnother Tanz, Figurentheater und Schauspiel zu einem Theaterabend zusammen, der unter Verwendung von Originaltexten das Schicksal von Rosa Glaser, die in Auschwitz um ihr Leben tanzte, in eindringlichen und berührenden Bildern inszeniert.
Termin:
20. Juni 2016 um 19.30 Uhr, Theater Nordhausen
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Letzte Aufführung von LULU - Oper Halle
Das Tanzstück LULU von Jochen Ulrich, das am 04. Dezember 2016 Premiere hatte, wird im Juni 2016 in der Oper Halle letztmalig in dieser Spielzeit gezeigt. Dieses Stück literarischen Ursprungs ist ein Meilenstein in der Tanzgeschichte, dessen Neueinstudierung durch die Förderung des TANZFONDS ERBE Projekt ermöglicht wurde.
Letzte Aufführung am 25. Juni 2016 um 19.30 Uhr in der Oper Halle
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Capturing Dance
Das interdisziplinäre Projekt „Capturing Dance“ widmet sich neuen künstlerischen Praktiken zur Dokumentation von Tanz. Vor dem Hintergrund von Performance- und Medientheorien, die sich mit Ende des 20. Jahrhundert entwickelt haben, sowie Dokumentationsmethoden der bildenden Kunst, haben junge Tanzkünstler gemeinsam mit Medienkünstlern einen neuen Fokus auf den Umgang mit Tanzdokumentation gerichtet und ihn exemplarisch in Berlin und Köln umgesetzt.
Bei der intensiven Arbeitswoche in Köln im Februar 2016 ist ein Film entstanden, der die einzelnen Projektphasen dokumentiert. In mehreren Screenings wird der Film nun in Berlin gezeigt. Das Projekt wird auf der Homepage www.capturingdance.de umfassend dokumentiert.
Screenings am 24. und 25. Juni 2016 in der Berliner Galerie Ebensperger
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JUNE 2016
Premiere: H.K.-Quintett - DanceLab Berlin
As far as historical personalities from the art world go, Harald Kreutzberg is a contradictory phenomenon: on the one hand an artistic revolutionary, on the other a Mitläufer (follower) of the National Socialist regime, although he only saw himself as committed to his art. In its contemporary dance piece H.K. – Quintett, DanceLab Berlin is looking at three core questions from Kreutzberg’s biography:
- How does identity develop between individuality and uniformity?
- What do the terms ‘masculine’ and ‘feminine’ mean, in light of the gender debate?
- And what is the role of the male dancer today?
Rather than merely reconstructing Kreutzberg’s original pieces, choreographers Norbert Servos and Jorge Morro are working with five dancers to isolate individual gestures from Kreutzberg’s movement vocabulary and combine them with contemporary steps, in doing so approaching the historical material from a modern day perspective and discovering fresh access to it.
Harald Kreutzberg as an historical personality will also be presented in a comprehensive supplementary programme featuring an introduction, podium discussion, film and public discussion.
Premiere on 9 June 2016 at 8 p.m. at Dock 11, Berlin
Tickets and further information
About H.K. - Quintett
Additional Performances:
10., 11 and 12 June 2016
Premiere: Zwei Giraffen tanzen Tango - Theater Bremen
Helge Letonja (a former Bremer Ensemble dancer under Susanne Linke) and the steptext dance project have reconstructed and reinterpreted Gerhard Bohner’s 1980 piece Zwei Giraffen tanzen Tango, which was created in Bremen.
Bohner was one of the defining choreographers of the 1970s and 80s. He was an artistic researcher looking for the laws of art, dance, and body language.
This reconstruction of Bohner’s revised version of Oskar Schlemmer’s The Triadic Ballet was invited to the German Dance Platform in Frankfurt am Main at the beginning of March 2016 and was a big hit with the public.
Premiere on 09 June 2016 at 8 p.m. at Theater Bremen
Tickets
Further information
Additional Performances:
11, 15, 19 and 24 June and 19 September 2016 at Theater Bremen
Tanzkongress: The Live Legacy Project
For the first time the film documentation of the symposium about "The live Legacy Project" will be presented at Tanzkongress 2016 in Hannover. The large-scale research project by the Hamburg-based choreographer Angela Guerreiro and her project collaborator Karen Schaffmann explores the connections between the Judson Dance Theater Movement in New York and contemporary dance in Germany.
During the six-day symposium at tanzhaus nrw in July 2014, choreographers, dancers, students, and teachers exchanged thoughts on various influences and brought dance history to life in the grame of 60 workshops, lectures, and talks.
The German Dance Film Institute Bremen produced the documentation. The event is funded by TANZFONDS ERBE guest performances.
Time:
18 June 2016 from 4-6 p.m., Tanzkongress Hannover, Künstlerhaus-Kino
Congress programme
Further information
Dance Wittnesses: Nele Hertling
The German Dance Film Institute Bremen is using funding from the Tanzfonds Erbe initiative to produce the portrait series Zeugen des Tanzes / Dance Witnesses.
Six contemporary witnesses who helped to shape 20th German dance history are interviewed in film portraits: the dance and music critic Klaus Geitel, the former director of the Hebbeltheater in Berlin Nele Hertling, the educator Gisela Peters-Rohse, and the choreographers John Neumeier, Johann Kresnik and Susanne Linke.
A preview of Nele Hertling's portrait will be shown for the first time in public at German Dance Film Institute Bremen.
Time:
10 June 2016 at 8 p.m., German Dance Film Institute Bremen
Further information about Zeugen des Tanzes / Dance Wittnesses
Last performance: The dancer from Auschwitz
The Jewish dancer and dance teacher Roosje (Rosa Regina) Glaser really danced for her life in Auschwitz. Born in 1914 in Amsterdam she went underground in 1942 after Hitler had invaded the Netherlands but was betrayed by her ex-husband and deported to Auschwitz in 1943. Drafted into forced labour in the Union munitions factory, she got to know one of the SS officers and suggested to him that she sing and dance for the SS in the evenings. She was soon teaching ballroom to the enemy and became a ‘prisoner functionary’, which saved her life.
At Theater Nordhausen, Bianca Sue Henne and Jutta Ebnother have merged dance, puppet theatre and acting in a single show. Their production uses original texts as well as powerful, moving images to stage the story of Rosa Glaser, who danced for her life in Auschwitz.
Time:
20 June 2016 at 7.30 p.m., Theater Nordhausen
Tickets
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Last performance: LULU - Oper Halle
The dance piece LULU of Jochen Ulrich, which premiered at 4 December 2016, will be shown for the last time in June 2016 at Oper Halle. This piece of literary origins is a milestone of dance history. The new staging was made possible by TANZFONDS ERBE.
Last performance at 25 June 2016 at 7.30 p.m. at Oper Halle
Tickets and further information
Capturing Dance
"Capturing Dance" is an inter-disciplinary project dedicated to new artistic practices in dance documentation. Against a backdrop of the performance and media theories that developed at the end of the 20thcentury in addition to documentation methods in graphic art, young dance artists have worked with media artists to create a new focus on dance documentation and presented examples of it in Berlin and Cologne.
At the intense week of work in february 2016 in Cologne, a film was produced, which documents all project phases. In several screenings the film will be presented in Berlin:
Screenings at 24/25 June 2016 at Berliner Galerie Ebensperger
Further Information
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