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DUFT-LETTER Interessantes aus der Welt der Düfte
N°06 I 2015
Liebe Duft-Freunde,
In diesem DUFT-LETTER verraten wir euch, dass es im Zürcher Oberland ein Lavendel-Feld gibt, ein kleines Stück Provence.
Till Fiegenbaum hat an der Parfum Bar mit der raren Schweizer Essenz eine Lavendel-Inszenierung kreiert, die er hier vorstellt.
Im Theater gross geworden, arbeitet Till seit kurzem mit mir an der Parfum Bar. Seine Kreativität beim Inszenieren von Texten und Schauspielern überträgt er nun auf Duft-Inszenierungen. Er übt sich in der Kunst der Parfumerie.
Sein Portrait findet Ihr hier
Gute Unterhaltung und herzliche Grüsse
Bibi Bigler und Till Fiegenbaum
von der Parfum Bar
Inhalt:
- Thema: LAVENDEL- Inszenierung
- Aufgelesen
- Aus der Duftküche: Lavendel-Zucker
- Agenda
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Thema
LAVENDEL - das blaue Gold der Provence
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Kleine Provence im Zürcher Oberland
In Oberstammheim kultiviert Claudia Dummermuth ein kleines Lavendelfeld. Auf der "Lavendelfarm" verarbeitet sie die Blüten zu wertvoller Essenz. Diesen Juli haben wir sie besucht und bei der Öldestillation zugeschaut. Aus rund 80kg Blüten destilliert sie etwa 1,6 Liter ätherisches Öl.
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Das Lavendelwasser, statt es dem Abfall zu übergeben, wird in Kanistern ins Altersheim gegenüber getragen, wo es als Fussbad die betagten Füsse erquickt.
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'Lavendel und Cassis' - eine herbstliche Lavendelinszenierung mit
Schweizer Lavendel
Ich danke Bibi sehr für das herzliche Willkommen in der Parfumbar und den Raum, den sie mir zum Lernen und Erproben gibt.
Mit dem Thema ‚Lavendel’ hat mir meine Lehrmeisterin einen der traditionsreichsten und schönsten Duftstoffe der europäischen Parfumgeschichte für eine erste Duftinszenierung überlassen.
Lavendula-Öle werden immer noch viel gebraucht, auch wenn von den 1000 Tonnen Öl, die jährlich weltweit produziert werden, ein Grossteil in der funktionalen Parfümerie eingesetzt wird. Eine wichtige Rolle spielt Lavendel in Colognes, sowie in Fougère-Akkorden.
In meiner Lavendel-Inszenierung bekommt er seinen Platz in der Mitte der Bühne, und somit die Aufmerksamkeit, die ihm gebührt:
Den Lavendel, den ich verwende, haben wir in der Schweiz entdeckt - somit haben wir hier ein rares Stück Schweizer „Provence“ vor der Nase. Entsprechend seiner nördlicheren Herkunft ist er im Charakter etwas herber und frischer. Unterstützung erhält er bei mir von seinem Verwandten, dem Lavandin, einem Hybrid aus Lavendel und Spike Lavendel. Der Lavandin bringt hier eine kühle Fruchtigkeit mit ins Spiel. Die Fruchtnote verstärke ich mit Cassisknospen Absolue. Auf dem Zweig der Schwarzen Johannisbeere, den Bibi zu Studienzwecken aus ihrem Garten mitgebracht hatte, ist uns plötzlich ein niedliches Schnecklein entgegen gekrochen. Etwas erstaunt über die neue Umgebung, hat es sich doch recht schnell in die Lavendel-Inszenierung mit eingebracht und mir die Schwarze Johannisbeere dringend anempfohlen.
Das Schnecklein ist inzwischen wieder zurück auf seinem Heimatstrauch, jedoch sein Rat ist geblieben in Gestallt eines verträumten Absolue von Cassisknospen, das nun zusammen mit dem Blau des Lavendels und etwas Zitronenverbene die Komposition eröffnet.
Im weiteren Verlauf hat mich vor allem die Wärme und süsse Würzigkeit des Lavendels interessiert. Daher kommen recht bald Zimt und Basilikum ins Spiel und leiten über zu einem Fond mit süsser Vanille von Madagaskar und Benzoe Harz, die den kommenden Herbstabenden eine dezente Wärme verleihen sollen.
Wer gerne eine Nase von diesem Herbstlavendel mitnehmen möchte, oder ein Pröbchen für zu Hause, ist uns in der Parfumbar willkommen!
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Das Laborschnäckli auf dem Cassis-Blatt...
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