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Infolettre Nr. 8, Januar 2016

Verwaltung der Urheberrechte für Bühnen- und audiovisuelle Werke
"Sister" von Ursula Meier, Drehbuch von Ursula Meier und Antoine Jaccoud.
Antoine Jaccourd ist Träger des Prix d’honneur 2016 der Solothurner Filmtage.
© Filmcoopi Zürich

 
 

Revision des Urheberrechts ist gestartet

 
Am 11. Dezember 2015 hat der Bundesrat das Startsignal zur Revision des Bundesgesetzes über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (URG) gegeben.
 
Eine Revision begann sich 2011 abzuzeichnen. Aufgrund eines umstrittenen Berichts über Internetpiraterie rief Bundesrätin Simonetta Sommaruga eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema ins Leben, die "AGUR12". Der Vorentwurf zum Gesetz, der jetzt in Vernehmlassung gegangen ist, übernimmt zwar übers Ganze gesehen die Empfehlungen, welche die Arbeitsgruppe 2013 abgegeben hatte, insbesondere jene zur Pirateriebekämpfung. Der Vorentwurf würde es dem Staat aber auch auf unannehmbare Weise ermöglichen, in die Autonomie der Urheberrechtsgesellschaften einzugreifen.
 
Der Staat möchte seine Kontrolle über sie verstärken und diese Kontrolle auf jenen Bereich ausdehnen, welcher auf vollkommener Vertragsfreiheit beruht. In den Augen der SSA ist dies ein Versuch, die von und für Urheber gegründeten Genossenschaften unter regelrechte Vormundschaft zu stellen.
 
Gleichzeitig bestätigt eine vom Institut für geistiges Eigentum in Auftrag gegebene Studie, dass die Verwaltungskosten der Verwertungsgesellschaften angemessen und berechtigt sind. Dieser Umstand macht das Vorhaben der Regierung noch unverständlicher.
 
Zurück zur Gesetzesrevison: es befremdet, dass ein Vorentwurf zur „Modernisierung des Urheberrechts“ die Kopien in Cloud-Systemen nicht regelt und ein Verleihrecht einführt, welches nicht für elektronische Vorgänge gilt. Vor allem würde aber die Stellung der Urheberinnen und Urheber in der Digitalwirtschaft nicht gestärkt.
 
Dieser Vorentwurf ist also eher enttäuschend. Die SSA wird in diesem Sinne in der Vernehmlassung Stellung nehmen.
 
Jürg Ruchti, Direktor

 

Aktuell

Enttäuschung bezüglich Vergütungsansprüchen

URG: Kein nennenswerter Fortschritt, was die Vergütungsansprüche der Urheberinnen und Urheber betrifft…
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Massnahmen zur Pirateriebekämpfung

URG: Die Konsumenten werden auch weiterhin geschützte Werke aus dem Internet für den privaten Gebrauch herunterladen können…
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Vergütet kreative Leistung, sie produziert wirtschaftlichen Wert!

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein wirtschaftlicher Motor mit weltweit 29,5 Millionen Arbeitsplätzen...
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Stipendien für das Schreiben von Drehbüchern für erste lange Kino-Spielfilme

Der SSA-Kulturfonds verleiht in Form eines Wettbewerbs...
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Stipendien SSA für choreografische Projekte

Mit dem Ziel, Choreografinnen und Choreografen beim Schaffen originaler Tanzprojekte...
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Nein zu einer Bevormundung der Urheberinnen und Urheber

URG: Urheberinnen und Urheber würden Ihr Selbstbestimmungsrecht verlieren…
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Die Verwaltungskosten der Verwertungsgesellschaften sind angemessen

Die SSA wird als effizient betrachtet…
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Infobulletin der SSA: Neues für 2016

Das Infobulletin „Papier“ der SSA ist zum letzten Mal in seiner aktuellen Form erschienen...
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Solothurner Filmtage 2016

FilmBrunch mit Begegnungen und Informations­austausch für Filmschaffende, Preisverleihung...
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Unterstützung der internationalen Werbung für Bühnenwerke von SSA-Mitgliedern

Der Kulturfonds der SSA fördert neu die Werbung und den internationalen Bekanntheitsgrad...
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Was eine Urheberin schrei(b)t
 

„Immer mehr Menschen nutzen immer mehr Kulturwerke, ohne oder ohne ausreichend dafür zu bezahlen. Content is King, aber Distribution is King Kong: Gesellschaftsanalytisch und volkswirtschaftlich handelt es sich um den „transfer of value“: Einen Wertetransfer. Nicht mehr die Leistungen der Schöpfer werden respektiert und honoriert, sondern die „Leistung“ des Werk-Vermittlers.“
 
Aus seiner Stellungnahme von Nina George, Schriftstellerin, Beirätin des PEN-Präsidiums, VG Wort Verwaltungsratsmitglied und Gründerin der Autoreninitiative Fairer Buchmarkt. www.ninageorge.de

 
Publikation:                                                                                   
Société Suisse des Auteurs, société coopérative (SSA)
 
Redaktion:
Jürg Ruchti und Nathalie Jayet          

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