"Ein anderes Zukunftsbild des Wirtschaftens"
Warum Knappheit und Fülle als Themen einer Veranstaltung?
Knappheit bestimmt unser Wirtschaften und zunehmend unser Fühlen, Denken und Handeln. Viele natürliche Ressourcen sind tatsächlich begrenzt. Während wir alle zusammen jedoch weiteres Wachstum des Material- und Energiedurchsatzes in unserer Gesellschaft provozieren, wird die Knappheit aber auch künstlich erzeugt. Beispiele dafür gibt es zahlreich, sei es im Bereich Boden, geistiges Eigentum (Patente), Internetwirtschaft. Auch das Geld mit seiner momentanen Verfasstheit gehört dazu.
Es gibt vielfältige Problemsichten und Lösungsansätze. Uns scheint es, als bewege sich oftmals nur sehr wenig, weil sich die verschiedenen Schulen und Philosophien untereinander nicht gut verständigen können. Der Grund ist oft, dass sie mehr das Trennende als das Gemeinsame sehen, auch weil die Abgrenzung dem eigenen Selbstverständnis und Selbstbewusstsein gut tut. Wir werden – abgesehen von der notwendigen Klärung der Unterschiede – in unserer Wochenendtagung vor allem das Gemeinsame suchen, auf dem wir für einen Kulturwandel aufbauen können. Dabei gehen wir von dem am Lernort intensiv verfolgten Ansatz der Geld- und Bodenreform aus, ohne diesen als Königsweg oder Allheilmittel darstellen zu wollen. Innerhalb des Ansatzes der Geld- und Bodenreform wenden wir uns im Workshop hauptsächlich dem Geld zu. Dieser Ansatz selbst ist jedoch auch kein einheitlicher. Es werden hierzu wiederum unterschiedliche Problemanalysen und dementsprechend auch Lösungsvorschläge verfolgt – stark vereinfacht: „kein Geld“, „anderes Geld“ und „dasselbe Geld anders“. In unserem Workshop wollen wir diesen Fächer mit einigen weiteren Ansätzen in Resonanz bringen und gegenseitige Unterstützungsmöglichkeiten herausstellen.
Das Hinterfragen des Knappheits-Diktats in der Wirtschaft und damit in unserer gesamten Gesellschaft spielt dabei immer eine große Rolle. Dieses Diktat zu erkennen und zu entschärfen oder sogar zu entmachten, wenn es um die Gestaltung einer die Bedürfnisse Aller befriedigenden, sozialen und umweltschonenden Wirtschaft geht, ist uns ein großes Anliegen, das aber auch mit dem Workshop kritisch überprüft werden kann und soll.
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