München:
Auf vielfachen Wunsch der Münchner Gay & Gray Gruppe fuhr ich am 15. Februar nach München, um dort die Gruppe zu treffen. Im Vorfeld nutzte ich den Termin für die Vorbereitung eines gemeinsam mit unseren Mitgliedern vor Ort geplanten Fachtags im Herbst diesen Jahres. Hierüber mehr Informationen zu einem späteren Zeitpunkt.
Bereits im Vorfeld der Gründung von BISS kamen zahlreiche Fragen auf, die wir aufgrund der damals drängenden Zeit nicht alle klären konnten. Nun konnten wir uns in München ausreichend Zeit nehmen, um alle Fragen und Kritikpunkte zu besprechen. Die Gruppe war zahlreich vertreten, so dass mehrfach Stühle hinzugestellt werden mussten. Ich habe die Teilnehmer nicht gezählt, schätze aber es waren 25 Männer.
Nach einer Einführung meinerseits zu gegenwärtigen Stand der Entwicklung und der Arbeit von BISS, folgte eine lockere von gegenseitiger Anerkennung geprägte Gesprächsrunde. Herausragende Themen waren die Initiative von BISS zur Aufhebung der Urteile unter dem Paragraphen 175 sowie der Entschädigung der Opfer, wie auch die Versorgung und die Pflege von schwulen Männern im Alter im Quartier und in Einrichtungen der Altenhilfe. Die Initiative zum Paragraphen 175 wurde von der Gruppe besonders gewürdigt.
Wir waren nicht in allen Punkten der gleichen Ansicht, besonders was den Umgang mit der offenen Lebensweise im unmittelbaren Wohnumfeld betraf. Diesbezüglich herrschen Haltungen von "heute ist alles normal" bis hin zu "wir können noch immer nicht offen leben" reichten. Jedoch kamen wir abschließend auf den gleichen Nenner, es herrschte Einigkeit darüber, dass mit BISS ein notwendiger Verband gegründet wurde, um die Bedürfnisse und Interessen älterer Schwuler in Politik und Gesellschaft sichtbar zu machen.
Ein wichtiger Gesprächspunkt zum Abschluss war das Verhältnis von BISS zu den Gruppen vor Ort. Aus meiner dort dargestellten Sicht ist BISS ein Verband, der von unten aus den Gruppen heraus bzw. aus deren Vernetzung im Waldschlösschen gegründet wurde und der sich bemühen wird, den Kontakt zu den Gruppen als die Basis seiner Arbeit weiter auszubauen.
So verblieben wir mit dem beiderseitigen Wunsch, uns einmal jährlich in München zu treffen.
Bericht: Markus Schupp
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