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Tagesausgabe
28/04/16

„Der Heilige Geist setzte die Herzen auf eine neue Straße“

Britta Dörre  |  28/04/16
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Papst Franziskus befasste sich in der heutigen Frühmesse mit dem Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche. Ausgehend vom Tagesevangelium erklärte der Papst, dass der Heilige Geist der Hauptakteur der Kirche sei und den Aposteln die Kraft gebe, das Evangelium zu verkünden. Der Heilige Geist sei es, der die Kirche auch mit all ihren Problemen immer weiter gehen lasse. Ebenso bestärke der Heilige Geist die Gläubigen.

Zurückkehrend zum Tagesevangelium stellte Papst Franziskus fest: „Der Heilige Geist setzte die Herzen auf eine neue Straße: es waren die Überraschungen des Heiligen Geistes.“ Die Apostel hätten sich damals in einer sehr verwirrenden Situation befunden und nicht gewusst, wie sie den Neuigkeiten begegnen sollten. Um eine Lösung zu finden, beriefen sie eine Versammlung ein. Jeder sollte Gelegenheit haben, seinen Standpunkt darzulegen. „Und am Ende haben sie sich geeinigt.“ Vorher aber habe sich etwas Schönes ereignet, merkte der Papst an. Die gesamte Versammlung habe Barnabas und Paulus zugehört. „Zuhören, keine Angst haben vor dem Zuhören.“ Habe jemand Furcht zuzuhören, habe er nicht den Heiligen Geist im Herzen. Die Apostel gaben ihre Entscheidung schließlich durch einen Brief bekannt, der auch den Heiligen Geist als Entscheidungsfinder nennt.

Papst Franziskus erklärte, dass bis in unsere heutige Zeit Probleme in der Kirche in der Versammlung, durch Zuhören, Diskussion, das Gebet und eine Entscheidung gelöst werden. In diesem Zusammenhang verwies der Papst auf die Einwände, die im Rahmen des Zweiten Vatikanischen Konzils laut geworden seien.

„Der Heilige Geist hält uns manchmal an, er lässt uns nicht allein, er gibt uns Zuversicht, er gibt uns Geduld, er lässt uns sicher auf dem Weg Jesu gehen, er hilft uns, Widerstände zu überwinden und stark im Martyrium zu sein.“


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43 neue Selige und ein neuer Heiliger

Britta Dörre  |  28/04/16
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Papst Franziskus wird bald 43 neue Selige und einen neuen Heiligen, den aus Salerno stammenden Don Alfonso Fusco (1839-1910), ernennen.

„Ein aufrichtiger und fester Glaube bestimmte das Leben und Werk des seligen Alfonso Maria Fusco, Gründer der Schwestern vom hl. Johannes dem Täufer. Seit seiner Jugend hegte er den innigen Wunsch, sein Leben dem Dienst an den Ärmsten, insbesondere den zahlreichen Kindern und Jugendlichen seiner Heimatstadt Angri in Kampanien, zu widmen. Daher entschied er sich für das Priestertum und wurde gewissermaßen zum ‚Don Bosco des Südens‘“, so der selige Johannes Paul II. während der Seligsprechung Alfonso Maria Fuscos am 7. Oktober 2001.

Zu den neuen Seligen zählen der Erzbischof von Durazzo, Vincenzo Prennushi, und 37 Gefährten, die unter dem kommunistischen Regime in Albanien zwischen 1945 und 1974 den Märtyrertod fanden. Auch der irländische Jesuitenpater Giovanni Sullivan (1861-1933) und vier Priester aus dem Benediktinerorden, die 1936 im Bürgerkrieg getötet wurden, werden seliggesprochen werden.

Zu verehrungswürden Dienern Gottes werden Tommaso Choe Yang-Eop (1821-1861), Sosio Del (1885-1952), Venanzio Katarzyniec (1889-1921), Maria Consiglio dello Spirito Santo (1845-1900), Maria dell’Incarnazione (1840-1917), Maria Laura Baraggia (1851-1923), Ilia Corsaro (1897-1977) und Maria Montserrat Grases García (1941-1959) ernannt werden.


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Positive Jahresbilanz der AIF

Britta Dörre  |  28/04/16
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Die Finanzbehörde (Autorità di Informazione Finanziaria – AIF) des Heiligen Stuhls und Vatikanstaates stellte ihre Jahresbilanz 2015 vor. Wie die AIF in einer Pressemitteilung verlauten lässt, sei die internationale Zusammenarbeit verstärkt worden. Der Präsident der AIF, Dr. René Brülhart erklärte, die Anwendung und Ausführung der Vorschrift Nr. 1 habe Wirkung gezeigt. Die internationale Zusammenarbeit bezeichnete er als Hauptbetätigungsfeld der AIF. Entsprechend seien bilaterale Vereinbarungen unterzeichnet worden. Wie der Direktor der AIF, Tommaso di Ruzza, feststellte, sei die Zahl bilateraler Verträge von vier im Jahr 2012 auf 380 im Jahr 2015 angewachsen.

Als sehr gut funktionierend benannte Dr. Brülhart auch die Maßnahmen gegen unlautere Geschäftsmethoden; in den letzten drei Jahren sei es zu 893 Anzeigen gekommen. 2015 wurden siebzehn Berichte der Vatikanjustiz zwecks Weiterermittlung übergeben.

Die AIF ist die Behörde, der im Vatikanstaat die Überwachung der Finanzen, Maßnahmen gegen Geldwäsche und gegen Finanzierung terroristischer Akte obliegen. Sie wurde 2010 von Benedikt XVI. gegründet.


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Umbau der Kommunikation des Papstes

Redaktion  |  28/04/16
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Schlanker, wirk- und sparsamer sollen die päpstlichen Kommunikationsmittel mit ihrer derzeit laufenden Reform bis 2018 werden. Der Präfekt des Kommunikationssekretariats, Msgr. Dario Edoardo Viganò, hat so am Mittwoch das Ergebnis der Umwandlung bei einer Konferenz in der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz beschrieben. Das Sekretariat existiert erst seit kurzem und hat Papst Franziskus‘ Twitter- und Instagram-Präsenz eingerichtet.

Es werde nicht allein auf Wirtschaftlichkeit, sondern auch auf Nachhaltigkeit geachtet. „Die Reform entstammt der Idee, dass das wichtigste Erbe das der menschlichen Ressourcen ist“, sagte der Geistliche. Der Umstand, dass sie die Arbeit durch Spenden finanzierten, erfordere eine sehr hohe Verantwortlichkeit. „Jeder Euro, der ausgegeben wird, benötigt eine apostolische Rechtfertigung“, ergänzte Viganò.

Für effiziente Medienarbeit benötige man heute einen Vorrat, der alle Ausgangskanäle bediene und die Gesprächspartner und deren Fragen berücksichtige. Er warnte vor einer „selbsttröstenden Rhetorik“, eine der typischen Gefahren der gesamten katholischen Welt.

Die Reform begann im vorigen Jahr mit der Schaffung des Kommunikationssekretariats, dem das Pressebüro und der Internetdienst zugeordnet wurden, der künftig eine zentrale technische Rolle spielen wird, während das Pressebüro für institutionelle Kommunikation zuständig ist. In diesem Jahr wurden Radio und Fernsehen im Vatikan zusammen gelegt. Es steht nun die Zusammenführung von L’Osservatore Romano, Vatikanverlagshaus Libreria Editrice Vaticana, des Fotodienstes sowie der Druckerei an. (mk)


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„Amoris laetitia ist eine Ermutigung zum Leben und zur Liebe“

Redaktion  |  28/04/16
Kardinal Reinhard Marx

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat in einem Gastbeitrag für die italienische Ausgabe der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ das Nachsynodale Schreiben Amoris laetitia als eine „Ermutigung zum Leben und zur Liebe“ bezeichnet. In dem gestern veröffentlichten Beitrag betont Kardinal Marx, dass der Papst das Dokument so verfasst habe, „dass es ein großes, auf viele ganz alltägliche Lebenssituationen zugehendes, nicht verurteilendes, sondern einladendes Orientierungsangebot darstellt.“

Am Ende eines langen Schreibens stehe die Ermunterung, nicht an der eigenen Begrenztheit zu verzweifeln. Diese Aufgabe sei der Seelsorge der Kirche aufgegeben: „Es geht dabei um eine Seelsorge, die Ernst macht mit der Anforderung, der individuellen Biographie und Lebenssituation tatsächlich konkret gerecht zu werden, die die Menschen mitbringen, wenn sie zu uns kommen. Und vor allem: Nicht von oben herab ein Ideal zu predigen, sondern Mut zu machen, in den jeweiligen Lebensverhältnissen das Evangelium zu leben und als Quelle der Liebe zu entdecken“, so Kardinal Marx.

Der Dreiklang von „Begleiten, Unterscheiden und Eingliedern“, den Papst Franziskus beschreibe, werde eine Grundlage der Pastoral, „wenn sie die Menschen tatsächlich erreichen will und den Weg, den Gott selbst mit diesen Menschen geht, erschließen will. Das wird nicht ohne Auswirkungen auf die Ausbildung und das Tätigkeitsprofil unserer Priester, aber auch unserer pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben.“ Die Aufgabe der Pastoral, die sich aus Amoris laetitia ergebe, sei es, „im Licht der Barmherzigkeit und der Liebe Gottes auf die Menschen individuell zuzugehen und ihnen Begleitung und Gemeinschaft anzubieten, ganz gleich, in welcher Lebenssituation sie sich befinden und ob diese der Lehre der Kirche in allen Aspekten entspricht. Diese Aufgabe ist ebenso unabdingbar, wie sie urkatholisch und anspruchsvoll ist.“

Hinweis:

Die deutsche Fassung des Beitrags von Kardinal Marx im L’Osservatore Romano finden Sie als pdf-Datei zum Herunterladen unter www.dbk.de.

(Quelle: Pressemitteilung DBK)


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„Der Papst ist ein Engel, der gekommen ist um uns zu retten“

Salvatore Cernuzio  |  28/04/16
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Suhila Alshakarjis Augen sind matt. Sie ist eine der 12 syrischen Flüchtlinge, die Papst Franziskus von der Insel Lesbos nach Italien mitgenommen hat. Ihre Augen sind matt und müde. Sie erleuchten sich nur beim Blick auf ihre 7-jährige Tochter Yudus.

Noch nicht viel Zeit ist vergangen, seit das Mädchen in einem fast eineinhalb Stunden im offenen Meer stillstehenden Schlauchboot mit weiteren 36 regungslosen Menschen zur Vermeidung jeglicher Bewegung ihrer Mutter voller Angst die Frage stellte: „Was passiert?“. „In jenem Moment – so Suhila gegenüber ZENIT – habe ich alles getan, um sie einschlafen zu lassen. So hätte sie nichts gemerkt, wenn wir gestorben wären.“

Ich begegne der Familie gemeinsam mit den beiden anderen vom Papst mitgebrachten im Herzen von Trastevere, wo sich die Scuola di lingua e cultura italiana (Schule für die italienische Sprache und Kultur) der Gemeinschaft Sant’Egidio befindet, an der Freiwillige etwa 1900 Flüchtlingen und Ausländern unentgeltlich Italienisch beibringen.

Das mir von der Frau, einer ehemaligen noch nicht 50-jährigen Schneiderin berichtete Drama ist nur eines der vielen, die Familie Alshakarji aus Deir Ezzor seit einigen Jahren dort erlitten hat.

„Seit 1400 Jahren leben wir in Deir Ezzor unbeschwert“, so das Familienoberhaupt Rami, ein geschätzter Lehrer, bevor er zum Flüchtling wurde. Von dort mussten die Alshakarjis mit ihren Kindern eilends flüchten: Qudus, Rashid (18 Jahre) und Abdalmajid (15 Jahre), der sich in dieser neuen Phase seines Lebens wie der berühmte Fußballer Totti nennen lässt. „Ich bin froh, nach Italien gekommen zu sein, denn hier habe ich zwei Dinge: den Fußball und die Schule. Endlich kann ich wieder lernen“, so der Junge, bevor er sich hinter einem schüchternen Lächeln versteckt, während sein Bruder schweigt.

Vater Rami erklärt: „Sie sind sehr belastet“. Das Familienoberhaupt zeigt sich den sie besuchenden Journalisten und Freiwilligen von Sant’Egidio gegenüber hingegen gesprächig und herzlich. Rami hat es dennoch nötig, sich mitzuteilen. Er möchte sich all das Übel von der Seele sprechen, das er erleiden musste; vor allem seine Gefangenschaft bei den Dschihadisten, die sechs Monate lang dauerte. Rami überkreuzt die Handgelenke, um die von ihm zwangsläufig täglich erlebte Situation zu verdeutlichen: die Fesselung seiner Hände und Füße.

Auch Ramis 55-jähriger Bruder erlitt eine 3-jährige Geiselhaft und auch er wurde dann befreit. Dieses Glück wurde vielen anderen ihrer Verwandten nicht zuteil. „Drei sind verschwunden“, so Suhila. „Wir wissen nicht, ob sie noch am Leben sind. Neun sind gestorben. Der Rest der Familie befindet sich in verschiedenen Städten Syriens, wo derzeit Kämpfe ausgetragen werden. Manchmal können wir mit ihnen in Kontakt treten, aber nicht immer. Wir haben Angst.“

„Ich beschloss zu gehen, weil ich meine Familie retten wollte“, so der Mann. „Wir ergriffen die Flucht, als wir begriffen hatten, dass die Jugendlichen ihr Leben aufs Spiel setzen. Sie sind jung und konnten von einem Moment auf den anderen aufgrund der Bombardierungen sterben oder im Jihad zwangsrekrutiert werden.

In ihrem Gedächtnis hat sich der gesamte Weg des Verlassens des Landes eingeprägt: die nächtliche Flucht aus Deir Ezzor über Raqqa, Aleppo und weitere vom IS besetzte Gebiete, „die so gefährlich waren, dass nicht einmal Tiere auf der Straße zu sehen waren“.

Alles dauerte 10 Tage lang. Dann kamen die Alshakarjis in Izmir, Türkei, an, um ihr Glück über die ‚illegale Route‘ zu versuchen und so auf ein Schiff nach Lesbos zu kommen. „Ein Schiff? Das war vielleicht ein Schlauchboot!“, so Rami.

„Wir sind um 23 Uhr abgefahren, alle 100 Meter kam der Motor zum Stillstand.“ Niemand starb, das Meer war auf unerklärliche Weise still, aber irgendwann, mitten in der Nacht, blieb das Boot 90 Minuten lang stehen. „Am Himmel war nichts zu sehen. Wir haben die Küstenwache angerufen, doch sie hatte Mühe uns zu finden. Wir blieben hier, regungslos: Frauen und Kinder in der Mitte und ringsum die Männer. Nur ein wenig Wind oder die geringste Bewegung und alle 36 wären im Wasser ertrunken.“

Der Schrecken hielt mehr als 5 Stunden lang bis zur Ankunft aus Lesbos an. Auf der griechischen Insel fanden die Flüchtlinge ein vollkommen unterschiedliches Szenario vor. Die Jugendlichen lächeln, während sie sich an „die beeindruckende Gastfreundschaft“ auf dem Strand erinnern. „Freiwillige, junge Menschen und Erwachsene gingen ins Wasser, um uns beim Abstieg zu helfen. Auch Frauen, alte Menschen, haben mitgeholfen, das Schlauchboot bis zum Strand zu schieben.“ Nach dem Austritt – erzählt Rami bewegt – „haben sie Blumen auf uns geworfen“.

Auf Lesbos, in dem vom Papst besuchten Lager Morìa, blieben die Familien 50 Tage lang. „Es ging uns gut, doch wir waren zu viele – erklärt Suhila – Güter des Grundbedarfs wie Lebensmittel und Wasser genügten nicht… Wir ernährten uns nicht gut, es gab nicht genug Wasser für ein Bad; viele Jugendliche und Kinder erkrankten. Die Suche nach Ärzten gestaltete sich schwierig.“

Die Frau ergänzte, dass die Flüchtlinge auf der Insel dennoch jene menschliche Wärme spüren konnten, die sie fast vergessen hatten: „Die Menschen waren sehr gut, sehr herzlich.“

Dann kam Franziskus: „Ein Engel, der gekommen ist um uns zu retten“. Auf die Frage, wie sie die Nachricht aufgenommen haben, dass der Papst sie als eine der drei nach Italien zu bringenden Familien ausgewählt hatte, hält Rami die Hände vor die Augen und antwortet: „Was soll ich sagen? Es war eine große Überraschung, wir konnten es nicht glauben: eine Persönlichkeit, die wir im Fernsehen gesehen hatten und die nicht einmal ein Muslim war, war gekommen um uns zu holen, zu retten… Wir hätten uns dies nie erwartet.“

Seit dieser Begegnung mit dem Papst folgte eine Überraschung auf die andere: „Wir haben gemeinsam zu Mittag gegessen, sogar eine Lasagne!“, so Rami. Es folgte die Ankunft in Italien, wo sie die Freiwilligen von Sant’Egidio angetrafen, die sie „wie in eine Familie“ aufnahmen.

Die Gemeinschaft bietet nun Unterkunft und Verpflegung und Sprachunterricht. „Unmittelbar nach ihrer Ankunft stellten die Familien ein Ansuchen für politisches Asyl am Flughaften Ciampino. Sie erhielten eine Aufenthaltsgenehmigung“, präzisiert Zuccolini. Er fügt hinzu: „Sie beginnen sich zu integrieren, gingen einkaufen, machen sich auf die Suche nach einer Schule für ihre Kinder… Es hat mich beeindruckt, denn obwohl sie aus entfernten Kriegsgebieten kamen, fühlten sie sich bereits nach einer Woche wie zuhause. Wenn der Wille zur Integration besteht, wird alles einfacher.“


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„Warum soll nur Europa die Last der Flüchtlinge tragen?“

Redaktion  |  28/04/16
Fr. Khalil from the Latin Patriarchate in Amman helps Syrian and Iraqi Christian refugees. He participated in the visit of Pope Francis to Lesbos: Fr. Khalil with a volunteer on Lesbos, April 2016

„Der Solidaritätsbesuch von Papst Franziskus auf Lesbos hat eine eindringliche Botschaft an die arabischen Staaten gesendet, mehr für Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak zu tun.“ Dies sagte Pater Khalil Jaar gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Der jordanische Priester kümmert sich seit Jahren um christliche Flüchtlinge aus dem Nahen Osten. Auf Einladung der griechischen Regierung war er auf Lesbos mit dabei.

„Ich konnte mit syrischen Flüchtlingen sprechen, nachdem sie den Papst getroffen hatte. Sie waren alle Moslems. Sie sagten mir, dass sein Beispiel ihr Denken über die Christen verändert hat“, erklärte Jaar. Die Muslime seien von so viel Liebe und Demut beeindruckt gewesen. Franziskus habe ohne Worte eine eindringliche Botschaft an diejenigen arabischen Länder gesendet, die bisher nur wenige Flüchtlinge aufgenommen haben. „Warum soll nur Europa die Last der Flüchtlinge tragen? Wenn alle zusammenhelfen, ist es für alle einfacher und den Menschen in Not ist am besten geholfen“, sagte Jaar.

Er wies die Kritik an der Geste des Papstes zurück, der auf dem Rückflug von Lesbos nach Rom zwölf muslimische Flüchtlinge mitgenommen hatte. „Er wollte auch christliche Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak mitnehmen. Leider waren aber deren Papiere noch nicht fertig“, erklärte Jaar. In der Not komme es nicht auf den Glauben an. „Egal ob Muslime oder Christen: Sie sind alle von Gott geliebte Menschen, die unserer Hilfe bedürfen.“

„Kirche in Not“ unterstützt die Arbeit von Pater Khalil Jaar seit langem. Er hat in der jordanischen Hauptstadt Amman ein Flüchtlingslager für 600 christliche Familien eingerichtet, die vor dem Terror des sogenannten „Islamischen Staates“ geflohen sind. Neben der materiellen Hilfe steht auch die pastorale Begleitung der Flüchtlinge im Vordergrund.

Darüber hinaus unterstützt das Hilfswerk in Syrien, im Irak, in Jordanien und im Libanon zahlreiche Projekte kirchlicher Partner, mit denen es Flüchtlingen ermöglicht werden soll, in ihrer Heimat zu bleiben. Dazu werden zum Beispiel Medikamente und Lebensmittel bereitgestellt oder in größerem Umfang Wohnraum angemietet.

Um weiter helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – online unterunter www.spendenhut.de oder an:

Spendenkonto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe

(Quelle: Pressemitteilung KiN)


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„Es ist unsere Geschichte, die sie uns wegnehmen, um sie auszulöschen“

Myriam Ambroselli  |  28/04/16
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Palästina – April 2016. Während die Planierraupen im Cremisan-Tal und in Beir Onah eifrig uralte Olivenbäume ausreißen, um die Betonteile der Trennungsmauer zu setzen, gab es eine Gelegenheit zu einem Treffen vor Ort mit dem Pfarrer von Beit Jala, Pater Aktham Hijazin, und Issa al-Shatleh, einem christlichen Landbesitzer, um über die Konfiszierung seiner Ländereien zu reden.

Der Cremisan-Fall war so etwas wie eine unvorhersehbare Entwicklung. Dieses wunderschöne Tal der Olivenbäume, zwischen Bethlehem und Jerusalem gelegen, zur Stadtverwaltung von Beit Jala gehörend und hauptsächlich von Christen bewohnt, litt zum ersten Mal unter Landkonfiszierung nach 1967 beim Bau der Siedlung von Gilo. Seit damals ist die Stadt Beit Jala alarmierend geschrumpft. Israelische Bauten haben sich vervielfacht in dieser Region, die von den Osloer Übereinkommen immer noch als „Area C“ Gebiet deklariert ist, das heißt, dass es langsam unter palästinensische Jurisdiktion gestellt werden soll. Die Palästinenser warten immer noch.

Die Trennungsmauer in Cremisan „ein altes Projekt“

„Der Bau der Mauer und die Enteignung dieses Tals sind ein altes Projekt“, sagt Pater Aktham, Pfarrer in Beit Jala. „Ein Abschnitt der Straße wurde schon vor neun Jahren gebaut. Damals wurden uns 13 Dunums* genommen. Wir haben all diese Jahre gekämpft.“ Im April 2015 schien der Israelische Oberste Gerichtshof die christlichen Familien in Schutz zu nehmen, die von der Gesellschaft von St. Yves verteidigt wurden, einem katholischen Zentrum für Menschenrechte des Lateinischen Patriarchats. Die beiden Salesianer-Klöster des Tals sollten auf der palästinensischen Seite bleiben, aber das Schicksal des Landes blieb unklar. Issa al-Shatleh, ein Christ aus Beit Jala, dem schon 2004 ein Teil seines Landes enteignet worden war, gibt zu, dass er nicht sehr viel vom Israelischen Obersten Gerichtshof erwartet hat: „Wir wissen, dass der Gerichtshof immer noch für die Okkupation entscheidet. Wir verließen uns mehr auf den internationalen Druck, und wir danken jenen, die mobilisierten, aber der Druck war nicht ausreichend, sonst würden wir nicht hier reden.“

Am Montag, den 6. Juli 2015 machte der Israelische Oberste Gerichtshof einen Rückzieher. Er gab schließlich dem Ministerium der Israelischen Armee grünes Licht, mit dem Bau der Trennungsmauer im Tal zu beginnen. Die Arbeit begann in der schwülen Hitze des August 2015. Eine Arbeit, die von den israelischen Streitkräften straflos ausgeführt wurde, ohne auf die Grenzen zu achten, die von der internationalen Justiz festgelegt wurden.

„Das ist eindeutig eine Reaktion von Israel auf das Übereinkommen zwischen dem Vatikan und dem Staat Palästina, das im Juni 2015 unterzeichnet wurde“, sagte Pater Aktham. „Der neue Verlauf ist noch schlimmer. Beide Klöster werden an Jerusalem annektiert, und noch mehr Land wird konfisziert. Sie begannen ‚aus Sicherheitsgründen‘ zu bauen, sagen sie. Wir wissen, dass es der Plan der Israelis ist, tatsächlich Land an Jerusalem zu annektieren und mit einer Straße die Siedlungen von Gilo und Har Gilo zu verbinden, um sie auszudehnen.“

Eines Morgens im August wurde Issa von den verstörten Bewohnern des Tals gerufen, die von den Bulldozern aufgeweckt wurden. Er ging sofort mit seinem Bruder auf sein Land und versuchte vergeblich, den Soldaten zu erklären, dass dieses Land und diese Bäume ihm und seiner Familie seit Generationen gehörten. Er ersuchte einen der anwesenden Offiziere, ihm ein offizielles Gerichtsdokument zu zeigen. Keine Erlaubnis wurde gezeigt. Er kämpfte, und er und sein Bruder wurden heimgeschickt. Pater Aktham wurde inzwischen von einem Soldaten gewaltsam am Hals gepackt und vom Bauplatz entfernt.

Erhielten Sie eine Benachrichtigung vom Gericht oder von der Armee? Wurden Sie befragt? „Walla ichi!“ Überhaupt nicht. Issa erinnert sich mit Wehmut an das blühende Beit Jala seiner Kindheit. „Heute ist die Stadt nicht mehr das, was sie war. Es schaut beinahe so aus als wäre sie aufgegeben.“

30 Olivenbäume gehörten Issa und seinen Brüdern (alles in allem 6 Familien mit 25 Personen) auf einer Fläche von 4,5 Dunums, von denen nur mehr einer übrigbleibt, und zu diesem Teil hat er nie mehr Zutritt. „Diese Bäume müssen mit größter Sorgfalt behandelt werden“, klagt er. „Sie stahlen uns auch die Erde, die fruchtbare Erde, die an diesem Ort ganz besonders fruchtbar ist.“ Issa erzählt, wie die Olivenernte es der Familie erlaubte, jedes Jahr ungefähr 15 Fass Öl zu produzieren, durchschnittlich 270 Liter. „Manche Bäume aus der Zeit Christi waren so groß, dass man zwei Tage brauchte, um sie abzuernten. Insgesamt ernteten wir die Oliven in einem Zeitraum von 12 Tagen. Heute haben wir nichts mehr und müssen darüber hinaus das Öl kaufen.“

Für Pater Aktham und für die Christen des Tals geht es um mehr als ausgerissenen Bäume und Land, das ihnen weggenommen wurde. „Es ist unsere Geschichte, die konfisziert wurde, um sie verschwinden zu lassen. Unsere Olivenbäume, die meisten von ihnen mehr als tausend Jahre alt, wurden ausgerissen und woanders neu gepflanzt, oft in Siedlungen, so, als ob sie sagen möchten, „wir sind schon seit langem hier.“ Neben den Olivenbäumen wurden auch archäologische Schätze, inklusive römische und byzantinische Grabmäler, zerstört.

Der Gesetzeskampf ist vorbei. Alle Hilfen scheinen ausgeschöpft. Wieder einmal wird die Anwendung von Gewalt in diesem Heiligen Land zum Gesetz. Welche Hoffnung gibt es jetzt für diese Christen? Mit einem Kloß im Hals kann Issa diese Frage nicht beantworten. „Dieses Land, in dem der Messias geboren wurde, muss ein Land des Friedens sein. Jede Generation setzt Hoffnung in die nächste Generation. Nun haben wir nichts mehr, was wir unseren Kindern anbieten können. Die Flamme der Hoffnung wird ständig kleiner. Indem sie unser Land wegnehmen, nehmen sie uns Frieden, Hoffnung und den Lebensunterhalt. Diese Konfiszierungen töten die Zukunft unserer jungen Menschen hier in Beit Jala, und haben für immer den Lauf unserer Geschichte verändert. Sie haben unsere Geschichte, unser Erbe und unsere Zukunft gestohlen.“

Welche Zukunft haben die heutigen Christen?

„Beit Jala ist umgeben von Mauern und Siedlungen, es hat keine Zukunft, weil es nicht mehr wachsen kann“, sagt Pater Aktham. „Von den 14.500 Dunums, die vor 1967 zur Stadtverwaltung gehörten, sind mehr als 3300 in einer Area A, das heißt, unter palästinensischer Kontrolle, 7700 Dunums wurden für den Bau der Mauer konfisziert, was insgesamt mehr als die Hälfte ausmacht. Zusätzlich wurden 3000 Dunums für den Bau der neuen palästinensischen Stadt Doha benötigt. Der Rest, etwa 1200 Dunums, ist in Area C, das sind palästinensische ländliche und landwirtschaftliche Gebiete unter israelischer Kontrolle – für diese gibt Israel keine Baugenehmigungen heraus.“

Pater Aktham und Issa sprechen wieder, nicht ohne Emotionen, über das Auf und Ab des langen Kampfes. „Zunächst“, sagt der Priester, „organisierten wir viele friedliche Demonstrationen, Gebete, Messen jeden Freitag und Sonntag, dann jeden Tag, als die Arbeiten intensiver wurden. Es gab große Demonstrationen in Beir Onah, die jedes Mal brutal von israelischen Soldaten unterdrückt wurden. Viele Menschen, auch Frauen und Kinder, wurden mit Tränengas angegriffen und litten unter Erstickungserscheinungen. Die Soldaten kletterten auf die Dächer der Häuser im Tal, und die Menschen hatten Angst. Einige populäre und extremere politische Parteien begannen auch zu demonstrieren und wendeten Gewalt an. Wir beschlossen, mit den Demonstrationen aufzuhören.“

In Beir Onah schauten Issa und Pater Aktham den Bulldozern bei der Arbeit zu. Über unseren Köpfen und von der Mauer verbindet eine gigantische Brücke die Siedlungen von Gilo und Har Gilo. „Sie – die Israelis – sind auf unserem Land, sie untertunneln unser Land und sie überbrücken unser Land. Es sollte eigentlich ein „landwirtschaftliches“ Tor geben, das es den Bauern ermöglicht, zu den Olivenbäumen zu kommen. Aber wann? Und zu welcher Zeit? Sie wollen nicht einmal wissen, wer die Landbesitzer sind, und sie weigern sich zuzuhören. Ich fürchte, dass das Tor geschlossen bleibt.“ Issa zeigt auf die andere Seite des Stacheldrahtes, auf den einzigen Olivenbaum, der absterben wird, weil sie ihn nicht pflegen können. Am Fuß der Mauer, die noch immer gebaut wird, lebt eine christliche Familie. Angel Abu Sa’ad wurde 1960 geboren, ihr Vater kaufte das Land 1935. Vorher überblickten sie von ihrem Heim ein üppiges Tal. „Unsere Kinder haben hier gespielt, nun haben wir Betonmauern unter unseren Fenstern. Die Kinder können kaum auf das kleine Stückchen Straße, das uns geblieben ist. Es fahren Autos vorbei, und wir haben Angst vor den Soldaten, die den Bau der Mauer beaufsichtigen.“

Nach Cremisan und Beir Onah führten uns Pater Aktham und Issa hinauf ins Makhrour Tal, das auch bedroht ist. Al-Makhrour, strategisch gelegen, könnte konfisziert werden, um die Siedlungen von Gush Etzion und Har Gilo zu verbinden.

(Quelle: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem, 26.04.2016)


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In Namyangju entsteht das erste Kamaldulenserkloster Südkoreas

Redaktion  |  28/04/16
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In den vergangenen Tagen traf sich der Generalobere der Kamaldulenser Pater Alessandro Barban zu Gesprächen mit dem Erzbischof von Seoul, Kardinal Andrew Yeom Soo-jung, auf dessen Initiative das erste Kamaldulenserkloster in Korea entstehen soll. Mit dem Bau des ersten Klosters des Ordens wurde bereits im Januar dieses Jahres in der Stadt Namyangju begonnen.

Das Kloster soll innerhalb der kommenden drei Jahre fertig gestellt werden. Derzeit leben bereits mehrere Kamaldulenserinnen im Haus des Benediktinerordens in Daegu.

In einer offiziellen Verlautbarung betont Pater Barban, dass er von der katholischen Kirche in Korea sehr beeindruckt sei: Ich war überrascht zu hören, dass in Korea jedes Jahr 300.000 Menschen getauft werden. Diese außerordentlichen Zahlen zeugen von einer energischen und starken Kirche.“ (AP)

(Quelle: Fides, 28.04.2016)


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Gegner der chinesischen Arbeitslager Harry Wu verstorben

Michaela Koller  |  28/04/16
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Er galt als Pionier im Einsatz gegen chinesische Arbeitslager: Der Menschenrechtsaktivist Harry Wu ist am Mittwoch überraschend während einer Urlaubsreise mit Freunden in Honduras verstorben. Der 79-Jährige hatte auch den Organraub, begangen an politischen Häftlingen, sowie die brutalen Auswirkungen der früheren Ein-Kind-Politik vor der Weltöffentlichkeit enthüllt.

Das System der Zwangsarbeitslager existiert offiziell seit 2013 nicht mehr; es wurde zum Schandfleck des zunehmend geschätzten Wirtschaftspartners China. Die von Harry Wu 1992 gegründete „Laogai Research Foundation“ hatte global über die Ausbeutung politisch Unerwünschter und ihre wirtschaftliche Bedeutung aufgeklärt.  

Wu wusste, wovon er sprach. Der smarte Intellektuelle musste selbst 19 Jahre lang in Arbeitslagern, den Laogai, Sklavenarbeit verrichten, sowie Hunger, Prügel und gar Folter aushalten. Laogai heißt Umerziehung durch Arbeit. Offen hatte er den Einmarsch der Roten Armee 1956 in Ungarn kritisiert: „Ich war dagegen und habe dies zugegeben“, sagte Wu einmal in einem Gespräch mit der Autorin.

Wu war aber allein schon durch seine Herkunft verdächtig, war sein Vater doch ein wohlhabender Banker aus Shanghai. Er selbst studierte Geologie, als ihn die Polizei abholte. Er galt als „konterrevolutionärer Rechtsabweichler“, der als Kind auf der Jesuitenschule zum katholischen Glauben gefunden hatte. Die Verfolgung der Familie verlief dramatisch: Die Kommunisten richteten seinen Bruder und den Vater hin, die Mutter beging Selbstmord.

Im Jahr 1979, in der Ära Deng Xiaoping, kam er schließlich frei, nahm eine Stelle an der Universität an und sechs Jahre später wurde ihm die Ausreise in die USA genehmigt. „Ich landete in San Francisco mit nur 50 Dollar in der Tasche“, sagte er Jahre später im Interview. Der Chinese schlug sich als Donut-Verkäufer durch, und konnte bald diese zuckrigen Schmalzkringel nicht mehr sehen, die die erste Zeit seine einzige Nahrung waren. Er schaffte es aber dann doch noch an die Elite-Unis, wie Berkeley und Stanford.

Das Regime in Peking streckte noch einmal die Hand nach seinem prominenten Kritiker aus, als er 1995 unter dem Verdacht des Verrats von Staatsgeheimnissen bei Einreise nach China verhaftet wurde. Druck aus Washington verkürzte die Zeit hinter Gittern auf mehr als zwei Monate. Drei Jahre später enthüllte Wu durch seine Recherchen, dass Delinquenten bei Hinrichtungen im bevölkerungsreichsten Land der Erde illegal Organe entnommen und diese lukrativ in den Westen verkauft werden. Trotz seiner Erfolge blieb Wu, der auch Kuratoriumsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte in Frankfurt war, sein Leben lang skeptisch hinsichtlich der Verwirklichung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in seiner alten Heimat.

In seiner Autobiographie „Donner der Nacht“ erzählt der bekennende Katholik sein Leben in den chinesischen Straflagern. Das Buch kann man hier online bestellen.


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Diözesanmuseum Freising erwirbt „Schmerzensmann“ von Grasser

Redaktion  |  28/04/16
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Das Diözesanmuseum Freising hat ein zentrales Werk von Erasmus Grasser, einem der bedeutendsten bayerischen Bildhauer, erworben. Mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung und mit Sondermitteln der Erzdiözese München und Freising konnte die Skulpturengruppe „Schmerzensmann, von Engeln gehalten“ in New York für 112.500 US-Dollar ersteigert werden. Sie soll zunächst wissenschaftlich untersucht und anschließend in einer Studioausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Die hölzerne Skulpturengruppe entstand wohl um 1490 und wurde später steinfarben gefasst. Sie ist 54 Zentimeter hoch und zeigt Jesus Christus als Schmerzensmann, der von zwei Engeln gestützt wird. Zuletzt war sie 1932 in Wien versteigert worden und war seitdem in Privatbesitz. Grasser, der um das Jahr 1500 lebte, ist neben Hans Leinberger, Ignaz Günther und dem Meister von Seeon einer der bedeutendsten bayerischen Bildhauer. Als Stadtbildhauer Münchens schuf er prominente Werke, unter anderem die berühmten Moriskentänzer, die heute im Stadtmuseum München zu sehen sind. Auch wirkte Grasser bei der Ausstattung vieler Kirchen im Erzbistum München und Freising mit und schuf beispielsweise das Chorgestühl des Münchner Liebfrauendoms und die bekannte Figur des Heiligen Petrus in der Kirche St. Peter am Münchner Marienplatz, deren Krone bei Tod oder Rücktritt eines Papstes abgenommen und bei der Amtseinführung des neuen wieder aufgesetzt wird.

„Viele Werke von Erasmus Grasser sind über die Jahrhunderte verloren gegangen“, erklärt Carmen Roll, stellvertretende Leiterin des Diözesanmuseums Freising. „Umso wichtiger ist es, dass wir nun ein weiteres zentrales Werk dieses Bildhauers zeigen können, der die Ausstattung der Kirchen in unserer Erzdiözese so wesentlich mitgestaltet hat.“ Als einer der bedeutendsten Bildhauer der Spätgotik stehe Grasser für ein „kongeniales Zusammenwirken von vergeistigter und zugleich ästhetischer Ausdruckskraft“, so Roll: „Seine Skulpturen drücken in ihren extremen Bewegungen ihre innere Bewegtheit bis in die gedrehten Haarspitzen sichtbar aus.“

„Der ‚Schmerzensmann‘ Grassers ist eine spektakuläre Ergänzung der Sammlung des Freisinger Diözesanmuseums. Das Vermächtnis Ernst von Siemens‘ und die großzügige Unterstützung der Siemens AG ermöglichten den entschlossenen Erwerb in einer Auktion“, freut sich Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Matthias Weniger, Referent für Skulptur und Malerei vor 1550 am Bayerischen Nationalmuseum, hat für die Ernst von Siemens Kunststiftung eine Stellungnahme zum Erwerb der Skulpturengruppe verfasst. Es könne „nur zutiefst begrüßt werden, dass dieses wichtige Werk der Öffentlichkeit erstmals seit vielen Jahrzehnten zugänglich gemacht werden und zudem in den Kontext der Kunstlandschaft gestellt werden kann, in der es einst entstanden ist“, so Weniger. Die Werke von Grasser könnten künftig im Diözesanmuseum Freising „noch prominenter“ in Dialog mit anderen Werken aus der selben Zeit, beispielsweise Gemälden von Jan Polack, treten, so Weniger: „Nicht zuletzt macht schließlich der geistige Gehalt des Stückes, die anrührende, tief empfundene Religiosität des Werkes, gerade im Kontext einer solchen, über das rein Kunstgeschichtliche hinausweisenden Sammlung ganz besonderen Sinn.“ (gob)

(Quelle: Webseite des Erzbistums München und Freising, 27.04.2016)


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Ursicinus (gest. 60)

Britta Dörre  |  28/04/16
Heilige und Selige

Über Ursicinus sind nicht viele Informationen überliefert. Die Legende erzählt, er habe in Ravenna gelebt und sei Arzt gewesen. Er gehörte dem christlichen Glauben an. Als die Christenverfolgung unter Kaiser Nero (37-68) einsetzte, fiel dieser auch Ursicinus zum Opfer. Er wurde enthauptet. Bis in den Tod begleitete ihn sein Freund Vitalis, der auch seine sterblichen Überreste bestattete. Als Todesjahr ist das Jahr 60 überliefert. Zur Strafe für die Bestattung erlitten anschließend auch Vitalis und seine Frau den Märtyrertod.

Die Verehrung des Ursicinus erlebte einige hundert Jahre später im 6. Jahrhundert einen bedeutenden Aufschwung, wohl auch gefördert durch den gleichnamigen Erzbischof von Ravenna (533-536). In der Basilika San Vitale wurde Ursicinus eine Kapelle geweiht. Die Basilika San Vitale zählt zu den bedeutendsten Monumenten aus spät-römischer Zeit und ist vor allem wegen ihrer prächtigen Mosaikausstattung berühmt, die von Erzbischof Massimiano (546-556) in Auftrag gegeben wurde.


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Damit meine Freude in euch ist

Redaktion  |  28/04/16
PASSEPARTOUT Tagesevangelium - Girl

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!
Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.

(Quelle: Evangelium Tag für Tag© Evangelizo.org 2001-2016)


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