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Tagesausgabe
26/04/16

„Möge die Hoffnung das Maß eurer Zeit sein“

Redaktion  |  26/04/16
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Im Rahmen seiner Pastoralvisiten bittet der Papst nach Möglichkeit immer darum, die in Gefängnissen untergebrachten Menschen besuchen zu dürfen, „um ihnen Zuneigung zu schenken und Nähe zu erweisen“. Dies bezeugte Bergoglio selbst in einem Brief an die Inhaftierten der Bezirksjustizvollzugsanstalt Velletri in der Diözese Albano. Am vergangenen 5. März hatte der örtliche Bischof, Msgr. Marcello Semeraro, das Gefängnis besucht und bei diesem Anlass ein an Papst Franziskus adressiertes Schreiben der Häftlinge erhalten, das der Papst nun beantwortet hat.

Er bedankte sich für die Geste und rief die Häftlinge dazu auf zu berücksichtigen, dass „das wahre Maß der Zeit nicht die Uhr ist“, sondern die „Hoffnung“. Laut Radio Vatikan fügte Franziskus hinzu: „Und ich möchte, dass jeder von euch stets das Licht der Hoffnung des Glaubens in seinem Leben hell erleuchten lässt!“ Vor diesem Hintergrund erging die Ermahnung, zum Herrn zu beten, damit er die Zeit mit wahrer Hoffnung erfülle.

Anschließend sprach Franziskus die folgende Ermutigung aus: „Seid stets gewiss, dass Gott euch persönlich liebt; für ihn sind euer Alter oder eure Kultur nicht von Bedeutung. Ihm ist nicht einmal wichtig, was ihr wart, was ihr getan habt, welche Ziele ihr erreicht habt, welche Fehler ihr begangen habt; die Menschen, die wir verletzt haben“. In diesem Zusammenhang bekräftigte der Heilige Vater: „Lasst euch nicht in der Vergangenheit einschließen. Verwandelt sie vielmehr in einen Weg des Wachstums, des Glaubens und der Nächstenliebe. Gebt Gott die Möglichkeit, euch durch diese Erfahrung strahlen zu lassen!“

Anschließend erinnerte Franziskus daran, dass in der Geschichte der Kirche „viele Heilige durch harte und schwere Erfahrungen die Heiligkeit erlangten!“. Der Brief endete mit dem folgenden Aufruf des Papstes: „Öffnet die Pforte eures Herzens für Christus und Christus wird eure Situation umkehren. Mit Christus ist all dies möglich!“


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Wenn aus einer Wüste ein Wald wird

Britta Dörre  |  26/04/16
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„Ich dachte bei mir: diese Leute nehmen die Wüste und formen sie in einen Wald um. Sie gehen in die Wüste, und es gibt keine Hoffnung, und sie lassen sie zu einem Wald werden“, stellte Papst Franziskus bei seinem Überraschungsbesuch am Sonntag, dem 24. April, im „Villagio della Terra“ im römischen Borghese-Park fest. Das „Villaggio della Terra“ ist eine Initiative des „EarthDayItalia“, einer Veranstaltung der Fokolarbewegung, in Zusammenarbeit mit Connect4Climate und der Hauptstadt Rom.

Papst Franziskus erreichte das Villaggio um 16.30 Uhr; seine vorbereitete Rede legte er schnell zur Seite, nachdem er mit den Veranstaltern und einigen Teilnehmern gesprochen hatte, und hielt eine freie Ansprache.

„Der Wald ist voller Bäume, grün, aber immer in Unordnung. Ein bisschen so ist das Leben. Von der Wüste zu Wald überzugehen, das ist eine schöne Arbeit, die ihr leistet. Ihr verwandelt Wüsten in Wälder. Dort gibt es Leben, hier nicht. In der Wüste herrscht der Tod.“

Auf das Leben der Menschen bezogen, legte Papst Franziskus dar, dass viele Menschen ohne Zukunft seien, da sie von Vorurteilen und Angst bedrängt seien. Diese Menschen stürben in der Wüste der Stadt.

Papst Franziskus gab den Teilnehmern der Veranstaltung Gelegenheit, über ihre Erfahrungen zu sprechen, von ihren barmherzigen Werken zu berichten und ermutigte sie: „Macht weiter so!“

Der Papst sprach allen Mut zu, keine Angst im Leben und vor Konflikten zu haben. Konflikten müsse man sich stellen und sie lösen. Andernfalls gebe es eine Wüste in unserem Herzen, in den Städten, in den Peripherien. „Gehen, um die Tränen zu trocknen, damit sie lächeln können.“

Papst Franziskus stellte fest, dass den Menschen auf der Straße das Lächeln fehle, es gebe keine soziale Freundschaft. Wo diese fehle, gebe es Hass und Krieg. Als Gegenmittel nannte Papst Franziskus die Vergebung und erinnerte an die vielen Menschen, die z.B. an Spielsucht litten. Heute stehe das Geld im Mittelpunkt, der Glaube und die Annäherung an Gott hingegen seien kostenlos.

Papst Franziskus betonte, dass wir alle Menschen seien und uns in unserem Menschsein annäherten, um zusammenzuarbeiten. Wenn wir einander respektierten, könnten wir das Wunder erleben, dass aus einer Wüste ein Wald entstehe.


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Zusammenarbeit mit PricewaterhouseCoopers suspendiert

Redaktion  |  26/04/16
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Im Zuge der Finanzreformen hatte der Heilige Stuhl einen Vertrag mit PricewaterhouseCoopers (PwC) geschlossen. Wie das Presseamt des Vatikans heute verlauten ließ, seien die Aktivitäten von PwC eingestellt. Als Grund gab der Heilige Stuhl, der keinerlei Zweifel an der Integrität und Qualität der bisherigen Arbeit der Unternehmensberatung ließ, den Entschluss einer oder mehrerer Institutionen des Heiligen Stuhls an, die laufenden Reformen zu stoppen.

Es sei notwendig, einige Vertragsklauseln der genaueren Überprüfung zu unterziehen. Diese Entscheidung sei nach Besprechungen der Entscheidungsträger und zuständigen Stellen getroffen worden. Der Heilige Stuhl verlieh seinem Wunsch Ausdruck, dass die Pause zum Nachdenken und zur Prüfung in Ruhe und Zusammenarbeit erfolge. Im Vordergrund stehe eine geeignete Reform der Finanzen des Heiligen Stuhls. (bd)


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Russisch-orthodoxe Synode bestätigt Erklärung mit Papst Franziskus

Redaktion  |  26/04/16
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Die historische Begegnung zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kirill am 12. Februar und die Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung sind Thema bei der Versammlung der russisch-orthodoxen Synode am 16. April in St. Petersburg gewesen. Wie es in einer Mitteilung auf der Internetseite des  Amtes für auswärtige Beziehungen des Moskauer Patriarchats heißt, ermahnte die gemeinsame Erklärung von Papst und Patriarch die internationale Gemeinschaft dazu, „dringend Maßnahmen zu ergreifen, um den Völkermord an den Christen im Nahen Osten zu stoppen und für Frieden und Solidarität in der Ukraine einzutreten.“

Das Dokument wurde dann von der Synode genehmigt, da es „die Notwendigkeit der Zusammenarbeit bei der Verteidigung der christlichen Grundlagen der europäischen Zivilisation“ betont, wie die Werte der traditionellen Familie, das Recht auf Leben und die Achtung der Menschenwürde. Insbesondere unterstreicht das Moskauer Patriarchat die Bedeutung bestimmter Punkte des gemeinsamen Dokuments, „alle Anstrengungen zu unternehmen“, um dringend etwas gegen die weitere Vertreibung der Christen aus dem Nahen Osten zu tun, und so den Terrorismus durch gemeinsames und koordiniertes Handeln zu beenden.

Die russisch-orthodoxen Metropoliten teilen die Sorge, die in der Erklärung von Havanna zum Ausdruck kommt, über die Situation vieler Christen, die zunehmend mit Einschränkung der Religionsfreiheit und des Rechts, ihren Glauben zu bezeugen und in Übereinstimmung mit ihm zu leben, konfrontiert sind. Sie stellen auch einen sehr aggressiven Säkularismus fest, der versucht, Gläubige im öffentlichen Leben an den Rand zu drängen.

Bei ihrem Treffen in St. Petersburg sprach auch Patriarch Kirill, der die Ergebnisse seines Pastoralbesuchs in Lateinamerika vom 11. bis 22. Februar zum 45. Jahrestag der Errichtung der Gemeinde der russischen Kirche in Havanna und zum 70. Jahrestag der Errichtung der Diözese von Argentinien und Lateinamerika des Moskauer Patriarchats vorstellte. Während der Reise besuchte der orthodoxe Primas Kuba, wo das Treffen mit Papst Franziskus zustande kam, dann Paraguay, Brasilien und die Station Bellingshausen auf der Insel Waterloo in der Antarktis. (mk)


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Schweiz: Im Namen der Menschenwürde nein zur Präimplantationsdiagnostik

Redaktion  |  26/04/16
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Die Kommission für Bioethik der Schweizer Bischofskonferenz lehnt das revidierte Fortpflanzungsmedizingesetz ab. Es würde die Rahmenbedingungen zur Einführung der Präimplantationsdiagnostik in der Schweiz regeln.

Das Schweizer Volk stimmt am kommenden 5. Juni über das revidierte Fortpflanzungsmedizingesetz (FMedG) ab, welches das Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) aufheben und die Rahmenbedingungen zu deren Einführung in der Schweiz festlegen soll.

Die Schweizer Bischofskonferenz, wie auch deren Kommission für Bioethik haben sich wiederholt grundsätzlich gegen die Einführung dieser Technik in der Schweiz geäußert. Außerdem beinhaltet die vom Parlament vorgeschlagene und vom Bundesrat gutgeheißene Änderung des FMedG mehrere ethisch gesehen sehr problematische Aspekte.

Die Kommission für Bioethik bekräftigt nochmals ihren Standpunkt, dass die PID schwerwiegende ethische Probleme mit sich bringt: Es handelt sich um eine Selektionstechnik für Embryonen, die durch eine künstliche Befruchtung (IVF) entstehen, mit dem Ziel, dass das ungeborene Kind nicht Träger einer schweren vererbbaren Krankheit ist. Die Embryonen, welche nicht in den Mutterleib eingepflanzt werden, werden vernichtet, eingefroren oder für die Forschung verwendet. Die PID zuzulassen bedeutet also, eine Selektion zuzulassen, bei der man sich das Recht anmaßt zu entscheiden, wer es verdient zu leben und wer nicht.

Bezüglich der Änderung des FMedG hebt die Kommission drei höchst problematische Aspekte hervor:

Erstens sieht das revidierte Gesetz eine Erweiterung des Anwendungsbereichs der PID vor. Die PID soll demnach nicht nur Paaren zur Verfügung stehen, die Träger einer schweren vererbbaren Krankheit sind, sondern für alle Paare verfügbar sein, welche eine künstliche Befruchtung (IVF) vornehmen. Dies würde zu einem generellen Screening aller Embryonen führen, welche sich außerhalb des Mutterleibes befinden. Die Konsequenzen wären gravierend: einerseits käme es dadurch zu einer enormen Erhöhung der Anzahl der sogenannten „überzähligen Embryonen“. Andererseits würde dadurch festgelegt, dass eine genetische Krankheit, wie die Trisomie 21, eine Selektion rechtfertigt. Dies würde jene Personen stigmatisieren, die mit dieser Behinderung leben.

Zweitens erlaubt das revidierte FMedG, die durch künstliche Befruchtung hervorgebrachten Embryonen durch Einfrieren (Kryokonservieren) aufzubewahren. Es handelt sich dabei um einen Vorgang, der die Embryonen wie einen Gegenstand behandelt, den man aufbewahren kann, bis man ihn braucht. Das Einfrieren bedeutet außerdem ein radikales Eingreifen in die Geschichte eines menschlichen Wesens und ist deshalb nicht mit der Menschenwürde vereinbar.

Drittens dürften pro Behandlungszyklus zwölf statt bisher drei Embryonen entwickelt werden. Diese Zahl ist willkürlich.

Die Entwicklung des Gesetzesvorschlags bestätigt das Argument der schiefen Ebene. Im Gegensatz zum Vorschlag des Bundesrates vom Jahr 2013 sieht das revidierte Gesetz nun eine deutlich erweiterte Einführung der PID vor. Angesichts dieser Entwicklung ist es illusorisch anzunehmen, dass man an diesem Punkt einen Schlussstrich ziehen wird und in einigen Jahren nicht auch weitere Anwendungen der PID (wie das sog. „Retterbaby“) zulassen wird.

Aus all diesen Gründen ist die Kommission für Bioethik der Ansicht, dass dieser Gesetzesvorschlag die unveränderliche Würde des Menschen nicht respektiert. Eine Gesellschaft ist dann wirklich menschlich, wenn sie sich, immer im Kampf gegen das Leid und die Krankheit, fähig zeigt, jeden Menschen in seiner Würde anzunehmen und den Kleinsten und Verletzlichsten einen Platz einzuräumen.

(Quelle: Webseite der Schweizer Bischofskonferenz, 25.04.2016)


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Neue Einheitsübersetzung der Bibel erscheint im Herbst

Redaktion  |  26/04/16
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Die revidierte Einheitsübersetzung der Bibel erscheint im Herbst. Damit endet ein zehnjähriger Arbeitsprozess, an dem Theologen, Bibel- und Sprachwissenschaftler sowie weitere Fachleute beteiligt waren. Basis für die Überarbeitung der 1979 erschienenen Einheitsübersetzung waren neue Erkenntnisse zu frühen Textzeugen, eine engere Orientierung am Urtext und die Berücksichtigung von Änderungen im aktuellen Sprachgebrauch.

Die Einheitsübersetzung wird über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinaus im gesamten deutschsprachigen Raum genutzt. Sie ist die katholische Bibel für Liturgie, Schule, Familie und (Gemeinde-)Katechese und gilt als verbindliche Fassung. Vor wenigen Tagen hat die vatikanische Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung der neuen Einheitsübersetzung zugestimmt (Recognitio). Die Katholische Bibelanstalt Stuttgart bereitet auf dieser Textgrundlage neue Bibelausgaben und die Überarbeitung der Liturgischen Bücher vor.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, dankte allen Beteiligten an dem langen Prozess: „Die Heilige Schrift gehört zum Herzstück unseres Glaubens. Ich bin allen, die sich an der Neufassung der deutschen Bibelübersetzung beteiligt haben, dankbar. Eine lange Wegstrecke geht nun zu Ende. Ich wünsche mir, dass die Heilige Schrift – gerade auch in der überarbeiteten Fassung – von vielen Menschen angenommen und so zu einem geistlichen Mittelpunkt im eigenen Leben wird.“ Ausdrücklich dankte Kardinal Marx dem emeritierten Bischof von Erfurt, Bischof Dr. Joachim Wanke, sowie dem verstorbenen Bischof von Bozen-Brixen, Bischof Dr. Wilhelm Egger OFMCap, die das Projekt über viele Jahre gesteuert haben.

(Quelle: Pressemitteilung DBK)


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„Eine Sünde gegen die Menschlichkeit“

Redaktion  |  26/04/16
Patriarch von Antiochien Gregorios III. Laham

Am vergangenen Wochenende war Gregorios III. Laham, Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient, von Alexandrien und von Jerusalem, zu Gast in Regensburg. Das 82-jährige Oberhaupt von rund 1,6 Millionen Gläubigen der Melkitischen Griechisch-Katholischen Kirche, die mit dem Papst in Rom und damit mit der gesamten Katholischen Weltkirche in Glaubenseinheit lebt, traf sich am Samstagabend mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zu einem persönlichen Gespräch.  Am Sonntagmittag feierte er mit syrischen Christen in der Karmelitenkirche St. Theresia in Regensburg-Kumpfmühl eine byzantinische Patriarchal-Liturgie in arabischer und deutscher Sprache, die auch zahlreiche Gemeindemitglieder aus der Pfarrei St. Wolfgang mitfeierten.

Syrische Landsleute waren aus Regensburg, Landshut und Augsburg gekommen, um mit ihrem Patriarchen die Heilige Messe in ihrer Muttersprache zu feiern. Der Besuch des Patriarchen war für die syrischen Flüchtlinge ein ganz besonderes Ereignis. Vor allem die jungen Leute waren ganz begeistert davon. Für den 20-jährigen Naßief war es ein sehr bedeutsamer Tag: „Er hat mich an die Tage in meiner syrischen Heimat erinnert, wie wir dort gelebt, gebetet und gefeiert haben. Wir waren immer zusammen in der Kirche mit den Menschen, die wir lieben. Heute war es so wie damals“. Bei Cousine Hanadi und Cousin Shade war die Freude gleich doppelt, da sie an diesem Tag auch ihren 17. Geburtstag feierten. Beim anschließenden Mittagessen im Pfarrsaal St. Wolfgang gab es dann nicht nur syrische Speisen sondern auch Musik und Gesang, der für europäische Ohren ungewohnt, dessen Festtagsfreude aber ansteckend war. Die 25-jährige Marcel freute sich nicht nur darüber, wieder einmal eine Heilige Messe in Arabisch feiern zu können, sondern auch, dies mit ihren bayerischen Freunden erleben zu dürfen.

Patriarch Gregorios III., der seit 1959 gute Kontakte zur Katholischen Kirche in Deutschland pflegt und auch das Bistum Regensburg seit dieser Zeit sehr gut kennt, hat in den bald 60 Jahren seines priesterlichen und 35 Jahren seines bischöflichen Wirkens vielfach und vielfältig gewirkt. Neben seinem umfangreichen theologischen Werk mit zahlreichen Buchveröffentlichungen und der Herausgabe von Fachzeitschriften ist sein immenses soziales Engagement zu nennen: Er ließ Waisenhäuser, Berufsschulen, Lernwerkstätten und Kindergärten, Altenheime, Krankenhäuser, ein Priesterseminar und Gästehäuser im Libanon und Syrien erbauen und scheute sich nie, dafür auch in der westlichen Welt Spenden sammeln zu gehen. Der sprachgewandte Mönch der Basilianer vom Heiligsten Erlöser spricht neben seiner Muttersprache Arabisch auch Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch sowie sehr gut Deutsch.

In einem Gespräch mit ihm während seines Besuches in Regensburg, bediente er sich auch immer wieder des Bayerischen.

***

Interview mit Patriarch Gregorios III. über Ökumene, Flüchtlinge, Christenverfolgung und Hoffnungszeichen

Sowohl in Ihrer Zeit als Patriarchalvikar in Jerusalem (seit 1975) als auch als Patriarch der Melkitischen Griechisch-Katholischen Kirche in Damaskus (seit 2000) standen und stehen Sie im Kontakt mit vielen christlichen Konfessionen. Welche Tipps für den ökumenischen Dialog in Deutschland und Europa können Sie uns aus dieser Erfahrung heraus geben?

Wichtig ist die Freundschaft, eine Tasse Kaffee kann ein guter Anfang und eine Begleitung sein. Ich habe das im Heiligen Land erlebt als ich Beauftragter für die Beziehungen zwischen den verschiedenen christlichen Kirchen war. In Jerusalem trafen wir uns einmal im Monat, jeweils an einem anderen Ort, zuerst zu einem kleinen Gebet in der Kapelle, jeder in seiner Sprache und seinem Ritus. Dann wurde das Evangelium gemeinsam gelesen und erklärt und danach kam die Tasse Kaffee und eine Süßigkeit. Im Anschluss haben wir die anstehenden Themen und Problem besprochen aber keine Berichte darüber verfasst.

Wir haben heilige Stätten besucht, Pilgerfahrten gemacht und die verschiedenen Pfarreien, evangelisch, katholisch, orthodox, syrisch, armenisch, äthiopisch – die Freundschaft miteinander ist sehr wichtig. Diese monatlichen oder sogar wöchentlichen Treffen gibt es auch heute in Damaskus oder Aleppo. Gemeinsames Feiern ist auch sehr wichtig, so. z.B. die Woche der Einheit der Christen. Als der neue syrisch-orthodoxe Erzbischof nach Jerusalem kam, habe ich damals als griechisch-katholischer Erzbischof den Empfang für ihn vorbereitet. Wir sind heute in Damaskus drei Patriarchen, der griechisch-orthodoxe, der syrisch-orthodoxe und ich als griechisch-katholischer Patriarch. Wir besuchen einander ganz unkompliziert und machen Besuche bei den Pfarreien, Freundschaft untereinander ist sehr wichtig!

Die Ökumene ist ein Thema, das in erster Linie die Menschen bewegt, die gläubig sind. Das Flüchtlings-Thema aber, bewegt viele Menschen in unserem Land, die Beweggründe sind oft sehr unterschiedlich. Wie bewerten Sie diese Situation für die Flüchtlinge und die deutsche Gesellschaft?

Das ist eine große Tragödie, ich würde persönlich sagen, schlimmer als der Zweite Weltkrieg. Es ist eine Sünde gegen die Menschlichkeit. In unserem Land, Mitte des Jahres 2014 und auch 2015 flüchteten fast täglich Menschen aus ihrer syrischen Heimat, in den Libanon und nach Europa, besonders nach Deutschland und Schweden. Die Tragödie ist auch, dass es für unsere syrischen Landsleute sehr schwer ist, sich hier zu integrieren, da das System in Deutschland ganz anders ist als bei uns, egal ob in der Arbeitswelt oder in der Schule. Die deutsche Genauigkeit ist für uns Orientalen sehr ungewohnt. Ein großes Problem hier in Deutschland stellt für viele Flüchtlinge auch die Gesellschaft dar, die sehr laisiert ist. Wir alle sind tief religiös, Christen wie Muslime. Europa war nicht vorbereitet auf diese Situation, es ist eine Tragödie für Euch und für uns, für Euch vielleicht noch mehr als für uns.

Was soll aus all den Menschen werden die hierhergekommen sind? Die deutsche Sprache zu lernen ist zwar sehr wichtig, es ist ein Instrument zur Integration, aber Integration passiert innen im Menschen. Ich sehe eine große Gefahr für unsere Leute, sie kommen freudig nach hier und treffen eine Welt an, die sie nicht kennen. Ich sehe auch die Gefahr für die Familien, die dadurch getrennt werden, der Vater in Deutschland, die Mutter und die Kinder in Syrien, die Familien werden zerstört. Es ist wie eine Epidemie, die Menschen verlassen das Land und gehen ins Ungewisse, aber sie gehen. Es ist bei uns im Land ein großes Chaos, menschlich und moralisch, wirtschaftlich und gesetzlich. Papst Benedikt, Euer Papst, mein Freund, ich kenne ihn seit seiner Zeit als Professor in Regensburg, hat einmal gesagt: „Eine Welt ohne Gott ist eine Katastrophe“ und das ist das aktuelle Thema. Wo ist der Glaube heute in Europa? Das ist eine große Gefahr für unsere Leute, die alle sehr religiös sind. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich das sage, aber bei uns ist mehr Respekt für Glaube und Religion als bei Euch. Die Religiosität ist unser Schatz und der ist hier in Deutschland in Gefahr.

Wie ist die Situation für die Christen in Ihrer syrischen Heimat, was können Sie darüber berichten?

Wir  müssen die Zerstörung von Städten und Orten in Homs und Umgebung, in Aleppo und in Nordsyrien beklagen. Der Bürgerkrieg hat niemanden verschont, weder Christen noch Muslime. Und uns Christen trifft es noch schlimmer, weil wir eine kleine Gruppe sind, die nicht in der Lage ist, sich zu verteidigen. Ich rechne mit rund 450.000 christlichen Flüchtlingen, die unterwegs sind, in Syrien, im Libanon, einige in Jordanien und Ägypten und dann sehr viele nach Deutschland, Schweden und Kanada. Wir müssen viele Tote beklagen beim Militär und den Zivilpersonen. Rund 150 Kirchen wurden zerstört, in Damaskus, Homs und Aleppo, 35 Dörfer in denen assyrische Christen lebten wurden vernichtet, auch zahlreiche Moscheen wurden dem Erdboden gleich gemacht. Meine Heimatstadt Darayya wurde schwer getroffen, viele Menschen haben dort alles verloren. Die Hälfte unserer Ärzte, Christen wie Muslime, sind weg, 20.000 Schulen wurden zerstört und 3 Millionen Kinder sind damit ohne Schule. Von einer meiner neu erbauten Schulen stehen nur noch die Wände. Kriminalität macht sich breit und es wird in diesem Chaos viel gestohlen. Aber nicht nur wir in Syrien sind betroffen, auch die Christen im Irak, z.B. in Mossul oder die Kopten in Ägypten, man denke nur an die 21 Märtyrer des Jahres 2015. All diese Ereignisse haben die Moral ganz zu Boden gebracht und die Menschen zur Flucht bewogen.

Gibt es in dieser schrecklichen Zeit auch Zeichen der Hoffnung für die Menschen in Ihrem Land?

Ich muss aber auch sagen, dass die Gläubigen sehr stark sind, nie war das Volk näher an der Kirche und die Kirche näher am Volk als jetzt. Viele Wohlfahrtskomitees engagieren sich, um die Not zu lindern. Alleine im Patriarchat in Damaskus müssen wir monatlich 40.000 – 50.000 US-Dollar aufbringen, um Medikamente und Nahrungsmittel zu besorgen. Die Hilfsorganisation UNICEF unterstützt gerade ein Projekt für Kinder, damit diese nach der Schule eine Ausbildung bekommen. Wir werden bis zu 9.000 Kinder mit diesem Projekt erreichen. „Ein Zimmer für eine Familie“ ist auch ein aktuelles Projekt, das syrischen Landsleuten wieder eine Heimat geben soll. Wir sind sehr engagiert und dankbar für die große finanzielle Hilfe, die wir bekommen, sei es von Caritas International oder auch von der Initiative „Kirche in Not“ oder den verschiedenen Bischofskonferenzen. Leider ist es immer zu wenig, weil die Katastrophe so groß ist. Wir sind auch sehr dankbar für die Bischöfe, die uns besuchen. Dabei geht es nicht um Politik, sondern um das gemeinsame Gebet für den Frieden, sie sollen kommen und unsere Leute im Gebet unterstützen und im Glauben stärken. Ich bewundere unsere Leute um ihren tiefen Glauben, unsere Kirchen sind voller als früher, je grösser die Krise wird umso größer und tiefer wird der Glaube. Die jungen Menschen kommen in die Kirchen und Jugendgruppen. Ich sage immer, wir sind als Patriarchen und Bischöfe Schüler in der Schule des Glaubens unseres Volkes! Und das ist ein starker Impuls, uns noch mehr zu engagieren.

(Quelle: Webseite des Bistums Regensburg, 26.04.2016) 


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Kirche muss missionarischer werden

Michaela Koller  |  26/04/16
Freude am Glauben

In Deutschland verliert die Kirche zunehmend mehr Mitglieder durch Austritte. Im Vergleich zu 2013 stieg die Zahl im Jahr 2014 um mehr als 20 Prozent an. Der Speyrer Generalvikar Franz Jung sieht jedoch die Kirche der Zukunft viel mehr durch den demographischen Wandel geschwächt. Sie müsse missionarischer werden und dazu neue Wege finden. Darüber war sich der Geistliche beim Kongress „Freude am Glauben“ am Sonntag mit Mitdiskutanten einig.

Der Generalvikar diskutierte mit dem Kölner Ehepaar Karolin und Walter Wehler, dem langjährigen CSU-Bundestagsabgeordneten Norbert Geis und dem 33-jährigen Diakon aus Belgien, Simon de Keukelaer, der der geistlichen Familie „Das Werk“ angehört. Der Geschäftsführer des Fe-Medienverlags und Mitherausgeber des Vatican-Magazins, Bernhard Müller, moderierte das Gespräch zum Thema „Das Gesicht unserer Kirche im 21. Jahrhundert“. Die Runde präsentierte sich kontrovers in der Frage nach der Verantwortung für die Glaubensweitergabe.

Für den sechsfachen Familienvater und Internisten Walter Wehler etwa, ist es oft nicht transparent, was die Pfarrer tun. Währenddessen beklagte Generalvikar Jung, Kinder brächten wenig Vorwissen von zu Hause mit in die Vorbereitung auf den Empfang der ersten heiligen Kommunion. „Es ist ein Problem, da das alte Programm zu fahren“, räumte er ein. Es sei wichtig, immer neu zu fragen, was die Sendung der Kirche sei. Norbert Geis fehlt es an einem klaren Bekenntnis aller Gläubigen. „Das ist etwas, was ich in der Politik spüre: Dass man Angst hat, zu christlich zu sein.“

Jung sieht in allfälligen Kirchenskandalen weniger Gründe für Kirchenaustritte als vielmehr Anlässe. Der Dauerbrenner-Reizthemen, wie die Frage nach der Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene oder die Haltung der Kirche gegenüber Verhütungsmitteln zeigte sich Karolin Wehler gar nicht überdrüssig. „Die Frage, wie man mit Sexualität umgeht, ist eines der zukunftsträchtigsten Themen überhaupt“. Die Familienmutter ist Akademische Referentin für die Theologie des Leibes an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz. Für Diakon de Keukelaere, der derzeit in der Studentenseelsorge in Wien arbeitet, schrecken die Positionen der Kirche in diesen Fragen die Jugend nicht ab. Seinen Eindruck formulierte er so: „Die jungen Menschen sehnen sich nach wahrer Liebe.“

Karolin Wehler empfahl, künftig pastoral mehr in bestmögliche Ehevorbereitung und Ehebegleitung zu investieren. Auf diese Weise können aus den Familien auch wieder mehr Priesterberufungen hervorgehen. „Ich glaube, dass die geistlichen Gemeinschaften die Zukunft sein werden“, sagte Ihr Mann, Walter Wehler. Der Kongress des Forums Deutscher Katholiken dauerte von Freitag bis Sonntag und versammelte den Veranstaltern zufolge in Aschaffenburg mehr als 1.000 Teilnehmer.

Die Diskussionen, zusammen mit den Vorträgen und dem geistlichen Programm, sind als Live-Mitschnitte online abrufbar: http://www.bonifatius.tv (unter Dokumentationen).


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Rom: Blutroter Trevi-Brunnen erinnert an verfolgte Christen

Redaktion  |  26/04/16
KiN - Blutroter-Trevi-Brunnen

Am 29. April um 20 Uhr färbt sich die Fontana di Trevi rot, ein nie dagewesenes Ereignis. „Kirche in Not“ möchte auf diese Weise an das Blut der vielen christlichen Märtyrer erinnern, die heute, mehr noch als in den ersten Jahrhunderten, aus Hass auf den Glauben ermordet werden.

Mittels dieser einmaligen Initiative möchte „Kirche in Not“ auf das Drama der antichristlichen Verfolgung hinweisen, so wie im Oktober 2015, als „Kirche in Not“ die Christus Erlöser-Statue in Rio de Janeiro rot beleuchten ließ. „Die systematische Verletzung des Rechtes auf Religionsfreiheit, vor allem zu Lasten der Christen, muss – so Alfredo Mantovano und Alessandro Monteduro, Präsident und Direktor von „Kirche in Not“ Italien –  zentrales Thema in der öffentlichen Diskussion werden. Ein Ignorieren des Themas und in Folge dessen die Fortsetzung einer unhaltbaren Agonie müssen vermieden werden.“

Seit ihrem Entstehen im Jahr 1947 hat die päpstliche Stiftung religiös motivierte Verfolgung angeprangert.  Ein Ansinnen, das seit 1999 mit dem „Bericht zur Religionsfreiheit in der Welt“ ein wichtiges Instrument gefunden hat. Die neue Ausgabe des Berichtes wird am kommenden 15. November erscheinen. „Die Inhalte des Berichtes“ – so weiter Mantovano und Monteduro – „werden wenig nützen, wenn sie nicht sie nicht Allgemeingut werden, wenn sie nicht unser Gewissen wachrütteln, nicht eine Reaktion und Verbreitung in der Öffentlichkeit erfahren, um die vielen Verfolgten zu unterstützen, die ihre eigene Stimme nicht erheben können.“

Viele Gruppierungen möchten sich an der Initiative beteiligen. Neben einigen italienischen Institutionen auch Vereinigungen und Bewegungen, wie die Gemeinschaft Sant’Egidio, die Bewegung Gemeinschaft und Befreiung (Comunione e Liberazione), die Fokolarbewegung und die charismatische Erneuerung. Auch zahlreiche Medienvertreter haben ihre Beteiligung angekündigt, darunter Avvenire, Catholic News Agency/Aciprensa und Romereports. Das Ereignis wird live von TV2000, dem Fernsehsender der italienischen Bischofskonferenz, übertragen werden.

Der Abend wird mit einer Einführung durch den Präsidenten von „Kirche in Not“ Italien, Alfredo Mantovano und eine Ansprache des internationalen Präsidenten von „Kirche in Not“, Mauro Kardinal Piacenza, beginnen.

Anschließend werden vier Gäste die Geschichten von Christen erzählen, die aufgrund ihres Glaubens getötet wurden. Eine ihrer Mitschwestern wird von den vier Missionarinnen der Nächstenliebe berichten, die am 4. März im Yemen umgebracht wurden. An Shahbaz Bhatti, den 2011 getöteten pakistanischen Minister für religiöse Minderheiten, wird sein Freund, Professor Shahid Mobeen, Gründer der Vereinigung Christlicher Pakistaner in Italien erinnern. Maddalena Santoro wird von ihrem Bruder, dem Priester Don Andrea Santoro, erzählen, der 2006 in der Türkei umgebracht wurde. Und schließlich wird Luka Loteng, ein kenianischer Student, an die christlichen Studenten erinnern, die im April 2015 in Garissa den Tod fanden.

Im Anschluss an die vier Zeugnisse wird die Fontana di Trevi im roten Gewand erscheinen, um das Zeugnis von Monsignor Antoine Audo, des kaldäischen Bischofs von Aleppo, zu umrahmen.

Seinen Abschluss wird der Abend mit dem gemeinsamen Beten des Gebetes von Pius XII für die verfolgte Kirche finden. Zudem werden die ganze Nacht lang Bilder antichristlicher Verfolgung auf eine vom Blut der christlichen Märtyrer gefärbte Fontana di Trevi projeziert.

Für weitere  Informationen: acs-italia.org/fontanaditrevi

(Quelle: Pressemitteilung KiN Österreich)


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Bangladesch: „Christen lassen sich nicht einschüchtern“

Redaktion  |  26/04/16
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„Wir sind uns der Gefahr bewusst und machen uns Sorgen, aber wir lassen uns nicht einschüchtern. Fanatische Gruppen sind zu Morden bereit, doch wir hoffen, dass die Regierung sie unter Kontrolle bringt. Unterdessen setzen wir unsere pastorale und soziale Arbeit fort“, so der emeritierte Weihbischof von Dacca, Theotonius Gomes, der heute am Priesterseminar in Dacca unterrichtet.

In den vergangenen beiden Tagen ermordeten Islamisten den 35jährigen Journalisten und Herausgeber der Zeitschrift „Roobpaan“, Xulhaz Mannan, und dessen Freund, den Universitätsprofessor Rezaul Karim Siddiquee. Im Zusammenhang mit dem Mord an Siddiquee wurde Hafizur Rahman von der Studentenbewegung der islamistischen Jamaat-e-Islami-Partei festgenommen. Zu dem Mord bekannte sich unterdessen auch der Islamische Staat.

„Die Situation ist komplex. Es gibt einheimische Islamisten, die sich zum Islamischen Staat bekennen und dessen Bekanntheit ausnützen“, so der Bischof. Zur Situation der Christen, die insgesamt nur 1 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen (1,6 Millionen von 160 Millionen Einwohnern), betont der Bischof: „Wir sind vorsichtig und wachsam; wir wissen, wie die Lage ist, doch unsere pastoralen, sozialen und erzieherischen Projekte der christlichen Kirchen werden fortgesetzt. In einigen Fällen stellt die Regierung Wachpersonal bereit und erhöht Sicherheitsstandards auch für uns […]. Die kleine katholische Gemeinde in Bangladesch, die nur rund 300.000 Mitglieder hat (0,2 Prozent der Bevölkerung), setzt ihre Sendung fort, betet und vertraut auf Gott“, so der Bischof weiter. (PA)

(Quelle: Fides, 26.04.2016)


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Dorothy Day auf dem Weg zur Kanonisierung

Redaktion  |  26/04/16
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Für die US-amerikanische Katholikin Dorothy Day, die im Jahre 1980 verstorbene Gründerin der katholischen Arbeiterbewegung, beginnt eine neue Etappe auf dem Weg zu den Altären. Day wurde das außerordentliche Privileg zuteil, von Papst Franziskus während dessen Rede vor dem US-amerikanischen Kongress am 24. September 2015 unter den vier „großen Amerikanern“ genannt zu werden – bei den anderen handelt es sich um Präsident Abraham Lincoln, die anti-rassistische Leitfigur Martin Luther King und den Mönch Thomas Merton –, die mit ihrem Zeugnis die für den Bau einer „besseren Zukunft“ fundamentalen Werte zu verkörpern vermochten.

So gab die Erzdiözese von New York über ihre Internetseite bekannt, dass Kardinal Timothy Michael Dolan die traditionelle kanonische Untersuchung für die Sammlung von Zeugnissen zum Leben und Wirken von Day eingeleitet hat, um die Existenz „heldenhafter Tugenden“ festzustellen.

Darüber berichtete die Zeitung „Osservatore Romano“. Daraus geht hervor, dass die Erzdiözese von New York, die die Seligsprechungs- und Kanonisierungscausa unterstützt, die Ergebnisse nach Abschluss der Untersuchung der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse und Papst Franziskus vorlegen wird. „Ab nächster Woche“, so der Postulator Msgr. Gregory A. Mustaciuolo gegenüber der vatikanischen Tageszeitung, „werden wir mit der Anhörung von insgesamt etwa 50 Augenzeugen beginnen, die die Erfahrung von Dorothy Day aus der Nähe miterlebten.“

Ebenso wird der Kardinalerzbischof von New York in den kommenden Monaten eine Historikerkommission erkennen, die mit der Rekonstruktion des kulturellen Kontextes, in dem Day wirkte, beauftragt wird, während theologischen Experten die Aufgabe zukommt, die umfangreiche mediale Produktion zu prüfen.

Die am 8. November 1897 in New York geborene Dorothy Day, eine von großer menschlicher Tiefe erfüllte Frau, wirkte als Journalistin und soziale Aktivistin. Bekanntheit erlangte sie vor allem aufgrund ihrer Kampagnen für den Schutz der Armen und Obdachlosen. Ein wesentliches Jahr in ihrem Leben war 1927, als sie zum Katholizismus konvertierte. Ab diesem Zeitpunkt bestärkte der christliche Glaube ihre gesamte soziale und politische Erfahrung. So begann eine bedeutende Präsenz unter den Arbeitern, die im Jahre 1933 zur Gründung der katholischen Arbeiterbewegung gemeinsam mit Peter Maurin. Darauf beruht auf die Entstehung der „Gästehäuser“ für Arme, die auch jenseits der US-amerikanischen Grenzen rasch Verbreitung fanden.


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Geltrude Comensoli ( 1847-1903)

Britta Dörre  |  26/04/16
Heilige und Selige

„In einer orientierungslosen und oft verwundeten Gesellschaft wie der unsrigen zeigt die hl. Geltrude einer Jugend, die wie in unserer Zeit auf der Suche nach Werten und einem Sinn für das eigene Leben ist, als festen Anhaltspunkt den Gott, der in der Eucharistie zu unserem Wegbegleiter geworden ist“, so Benedikt XVI. über die heilige Geltrude Comensoli während der Heiligsprechungsfeier am 26. April 2009.

Geltrude Comensoli wurde am 18. Januar 1847 in Val Camonica bei Brescia geboren und auf den Namen Caterina getauft. Sie wuchs in einer christlichen Familie auf. Schon als Kind fühlte sie sich zu einem gottgeweihten Leben berufen. Das Mädchen war auffallend ernsthaft und ganz auf den Glauben, besonders auf die Eucharistie, konzentriert. „Eine besondere Anziehungskraft des in der Eucharistie gegenwärtigen Jesus verspürte von Kindheit an die hl. Geltrude Comensoli. Die Anbetung des eucharistischen Christus wurde zum Hauptziel ihres Lebens, wir könnten fast sagen: zum gewöhnlichen Zustand ihres Daseins. Im Angesicht der Eucharistie nämlich verstand Geltrude ihre Berufung und Sendung in der Kirche: die Berufung, sich vorbehaltlos dem apostolischen und missionarischen Wirken zu widmen, vor allem zugunsten der Jugend.“

1862 verließ sie ihr familiäres Umfeld und trat dem Institut der „Figlie della Carità“ in Lovere bei Brescia bei. Bald erkrankte Geltrude so schwer, dass sie das Institut verlassen musste. Nachdem sie genesen war, arbeitete sie als Zugehfrau, da ihre Familie nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügte.

1878 legte sie die Keuschheitsgelübde ab. 1882 gründete sie mit zwei Gefährtinnen die Kongregation der „Suore Sacramentine“ in Bergamo, die sich im erzieherischen Bereich betätigen sollte. „So entstand im Gehorsam gegenüber Papst Leo XIII. ihr Institut, das es sich zur Aufgabe machte, die im eucharistischen Christus ‚betrachtete Liebe‘ in ‚gelebte Liebe‘ in der Hingabe an den bedürftigen Nächsten umzusetzen.“1884 legte sie das Ordensgewand an und trug fortan den Namen Geltrude.

Sr. Geltrude Comensoli starb am 18. Februar 1903. 1926 wurden ihre sterblichen Überreste vom Friedhof in Bergamo zum Mutterhaus des Instituts in eine eigens errichtete Kapelle überführt. 1989 wurde sie seliggesprochen, am 26. April 2009 erfolgte ihre Heiligsprechung: „Sie ruft uns in Erinnerung, daß ‚die Anbetung vor allen Werken der Nächstenliebe den Vorrang haben muß‘; denn aus der Liebe zum gestorbenen und auferstandenen Christus, der wahrhaft im eucharistischen Sakrament gegenwärtig ist, entspringt jene evangeliumsgemäße Liebe, die uns dazu drängt, alle Menschen als Brüder und Schwestern zu betrachten.“


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Der Vater ist größer als ich

Redaktion  |  26/04/16
PASSEPARTOUT Tagesevangelium - Girl

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.
Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.
Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.
Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht,
aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat.

(Quelle: Evangelium Tag für Tag© Evangelizo.org 2001-2016)


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