wussten Sie, wo dieser Wunsch herkommt, wie er mal entstanden ist? „… nächstes Jahr in Jerusalem“ wird traditionell am Ende des Passach-Festes gemeinsam in der Familie gesprochen. Aber warum?

In der Zeit des zweiten jüdischen Tempels gehörte Pessach zusammen mit Schawuot (Wochenfest) und Sukkot (Laubhüttenfest) zu den drei israelitischen Wallfahrtsfesten, an denen die Gläubigen zum Jerusalemer Tempel auf den Tempelberg pilgerten.

Juden zogen nach der Zerstörung des zweiten Tempels in alle Teile der Welt, nach Europa und in arabische Länder. Obwohl sie nun kein eigenes Land mehr hatten, hielten sie sich an die jüdischen Religionsgesetze und fühlten sich als Volk. Und sie gaben nie die Hoffnung auf, dass sie einmal in das Land Israel zurückkehren können. Deswegen wünschen sie sich an Pessach: "… nächstes Jahr in Jerusalem!"

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war es aber auch ein weit verbreiteter Abschiedsgruß in der neu entstehenden zionistischen Gemeinschaft. Insbesondere, als Theodor Herzl die intellektuellen Grundlagen für einen neuen, modernen jüdischen Staat gelegt hat, war dies eine häufig gebrauchte Formel.

Im Jahr 1896 erschien sein Buch „Der Judenstaat“, das zur Basis für seinen Ruf als Vater des politischen Zionismus wurde. Darin plädierte er für eine nationale Heimstätte für die Juden, die durch Diplomatie „im Rate der Kulturvölker zu regeln sein wird“. Interessanterweise schrieb er trotz seiner Bereitschaft, neben Palästina mehrere andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen: „Die Juden haben die ganze Nacht ihrer Geschichte hindurch nicht aufgehört, diesen königlichen Traum zu träumen: »Nächstes Jahr in Jerusalem!« ist unser altes Wort. Nun handelt es sich darum, zu zeigen, dass aus dem Traum ein tagheller Gedanke werden kann.“

Kommen Sie mit uns nächstes Jahr nach Jerusalem – ins moderne, pulsierende Israel. Wir besuchen gemeinsam – neben den heiligen Stätten – auch einige interessante Menschen, die dort heute zu Hause sind und lernen so sehr viel über diese zum Teil sehr widersprüchliche Gegenwart der heutigen Gesellschaft dort.

Haben Sie schon einmal versucht, einem Blinden die Farbe rot zu erklären? Schier unmöglich – nicht wahr? So ist es auch mit Israel – ohne dort gewesen zu sein, lässt sich dieses kleine, pulsierende Land nicht wirklich erfassen. Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung versprechen – eine spannende Erfahrung. Also: Kommen Sie mit uns „… nächstes Jahr in Jerusalem.“