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Infos aus dem Archiv

Liebe Frauen und Männer

Dieses und nächstes Jahr will sich das Archiv nochmals der sozialen Bewegungen der 1968er und 1970er Jahre widmen. Wir haben vor, Frauen und Männer zu interviewen, die damals aktiv waren, und Material zu sammeln. Vielleicht fühlt sich die eine oder der andere angesprochen. Wir suchen Flugblätter, Zeitungen, Zeitungsberichte und Fotografien. Bitte meldet euch.
 
Das Archiv geht mit den Vorarlbergerinnen Barbara Motter und Barbara Grabher eine Kooperation zum Thema Heimarbeit ein. Das Ziel ist es, ein Projekt mit einer Ausstellung und Erzählcafés zur Heimarbeit dies- und jenseits der Rheines zu realisieren. Wir haben beim Kleinprojektefonds der internationalen Bodenseekonferenz (IBK) ein Projekt eingegeben und erwarten im November den Entscheid.

Veranstaltungen Archiv

Nach zwei erfolgeichen Veranstaltungen mit Mascha Madörin werden wir die Reihe zur feministischen Ökonomie fortsetzen.

Geplant ist ferner eine Lesung mit der Autorin Verena E. Müller. Sie hat eine neue  neuen Biografie über Marie Heim-Vögtlin, die erste Schweizer Ärztin, geschrieben.

Wie jedes Jahr laden wir zur Erinnerung an den Holocaust am 27. Januar 2018 zu einer Veranstaltung ein. Die Einladungen verschicken wir, sobald  die Daten feststehen.

Neue Archivalien

Das Archiv hat  zwei neue Nachlässe erhalten: der eine stammt von der Buchbinderin und Kalligrafin Annelies Wedel, der andere von Sigrun Schmidt, der Gründerin des Frauenmusikforums. Ferner wurde uns das Teilarchiv des «Comitato Cittadini San Gallo» übergeben. Ausserdem hat uns Sandro Simmonito eine Dokumentation  mit Fotografien Flugblätter und Korrespondenz anvertraut. Schliesslich bekamen wir diverse DVDs, darunter den Film «ein Haus für alle» über das Solidaritätshaus, Fotografien, zum Beispiel über die UNO-Friedensdemos, und Bücher.
 

Veranstaltungen

 

Kinotips für den Monat November


Indivisibili
Die siamesischen Zwillinge Daisy und Viola ernähren als Sängerinnen ihre grosse Familie, bis sich Viola eines Tages verliebt... 
 Di, 14.11., 20.45 Uhr // So, 26.11.17.30 Uhr.
 
Blue My Mind
Die 15-jährige Mia steht vor einem Umbruch, der ihre ganze Existenz infrage stellt.
Do, 9.11., 19 Uhr // Sa, 11.11., 21.30 Uhr // Mo, 13.11. 18.50 Uhr // Mi, 15.11. 20.30 Uhr
Di, 21.11., 18.30 Uhr // So 26.11.19.30 Uhr // Mo 27.11., 17 Uhr.
 
Les voyages extraordinaires d’Ella Maillart
Die Genferin Ella Maillart zählt zu den bedeutendsten Reiseschriftstellerinnen der Welt. Sie reiste unter anderem mit Annemarie Schwarzenbach durch die entlegensten Gebiete der Welt.
Do, 9.11., 17.30 Uhr // So, 12.11., 16.50 Uhr // Mi, 15.11., 16.30 Uhr
So, 19.11., 14 Uhr // Di, 21.11., 17 Uhr // Sa, 25.11., 13.45 Uhr.

Patti Cake$
Die 23-jährige Patricia Dombrowski alias Patti Cake$ träumt von einer Hip-Hop-Karriere.
Do, 9.11., 21 Uhr // Fr, 10.11., 19 Uhr // Mo, 13.11., 20.45 Uhr // Sa, 18.11., 21.15 Uhr
Do, 23.11., 21.30 Uhr // Di, 28.11., 17 Uhr

Alle Filme werden im Kinok, Grünbergstrasse 7, 9000 St.Gallen, gezeigt. Weitere Infos unter www.kinok.ch.
 

Lesungen

Am Donnerstag, 26. Oktober, findet um 19 Uhr im Raum für Literatur die Vernissage von Christine Fischers neuem Buch Der Zweifel, der Jubel, das Staunen statt.

Sticken und beten heisst Jolanda Spirigs vor zwei Jahren erschienes Buch zur Textildynastie Jacob Rohner. Demnächst liest die Autorin an folgenden Orten und zeigt auch Fotos und Filmausschnitte: 

  • Heerbrugg, Dienstag, 7. November 2017, 14.30 Uhr, Seniorennachmittag im evangelisch-reformierten Kirchgemeindehaus, Gutenbergstr. 1a.
  • Balgach, Mittwoch, 15. November 2017, 14.15 Uhr, Seniorennachmittag im Frongarten, Turnhallestrasse 13.
Im Museum Prestegg in Altstätten kann man noch bis zum 29. Oktober die Ausstellung zum Buch sehen: Grenzland. Jacob Rohner und die Stickereizeit im Rheintal . Die Ausstellung ist Teil von iigfädlet, einer Sonderausstellung von acht Museen zur Ostschweizer Textilgeschichte.
 

Fachtagung

Am Dienstag, 14. November, lädt das Kompetenzzentrum Integration und Gleichstellung  ein zur Fachtagung zum Thema Alltagsdiskriminierung. Die Veranstaltung findet von 13.30 bis 17.30 Uhr im Pfalzkeller St.Gallen statt. Anmeldung bis 31.Oktober, die Teilnahme ist kostenlos.

 

Hinweis

Seit dem Dezember 2016 gibt es den Verein feministische Fakultät.
Mehr dazu siehe: https://feministische-fakultaet.org/fakultaet/

Frauen gestalten
 

«Der Flug ist das Leben wert»
Die Flupionierin Margaret Fusbahn

Margaret Fusbahn kommt als Rosa Margaretha Billwiller am 14.Juli 1907 in St.Gallen zur Welt und wächst in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie am Rosenberg auf, direkt neben dem Kinderfestplatz. Sie gehört zu einer Handvoll Flugpionierinnen, die sich in der Zwischenkriegszeit aufmachen, die Lüfte zu erobern.
Kaum mehr jemand erinnert sich an diese abenteuerlustigen Frauen, die sich in den 1920er und -30er Jahren von der Aufbruchsstimmung und Flugbegeisterung in der Frühzeit der Luftfahrt anstecken liessen. Margret Fusbahn ist heute in ihrer Heimatstadt völlig unbekannt, im Gegensatz zu anderen St.Galler Flugpionieren wie Walter Mittelholzer oder dem Ballonfahrer Eduard Spelterini.
 
Die meisten der frühen Fliegerinnen stammen wie Margaret Fusbahn aus vermögenden Verhältnissen. Die relative ökonomische Unabhängigkeit erlaubt es ihnen, sich selbst zu verwirklichen und aus den traditionellen Geschlechterrollen auszubrechen. Meistens gibt es für die Pionierinnen ein persönliches, auslösendes Moment, sich der Fliegerei zuzuwenden; so auch bei Margaret Fusbahn. Als sie an einem Märztag des Jahres 1928 mit ihrem Auto Richtung Heidelberg unterwegs ist, überholt sie ein Flugzeug. Margaret beschliesst spontan, auf den nahegelegenen Flughafen Böblingen zu fahren. Dort befindet sich eine von insgesamt drei Flugschulen des deutschen Luftfahrtverbandes, die überhaupt Frauen aufnehmen. Kurze Zeit später beginnt sie mit dem Unterricht und erhält am 16.8.1928 ihr Pilotenzeugnis, als erste Frau auf dem Böblinger Flugplatz überhaupt. Damit ist sie nach Else Haugk die zweite Schweizer Pilotin.
 
Internationalen Ruhm erlangt Margaret Fusbahn, als es ihr im April 1930 gelingt, den internationalen Höhenrekord für Leichtflugzeuge in der Klasse C zu brechen. Sie erreichte eine Höhe von 4614 Metern, über 600 Meter mehr als die bestehende Bestmarke. Margaret Fusbahn ist sportlich und ehrgeizig. Sie nimmt an zahlreichen Flugwettbewerben teil, ihr Mann Heinz-Werner lässt sich von ihrer Flugleidenschaft anstecken und erwirbt ebenfalls den Flugschein. Sie werden als das «fliegende Ehepaar» bekannt. 1932 fliegen sie nach Addis Abeba in Äthiopien und zurück nach Stuttgart, insgesamt 11'000 Kilometer. 1937 reist Margaret Fusbahn mit ihrer Rorschacher Freundin Trudi Schneebeli nochmals nach Afrika. Mit dem Auto fahren sie bis nach Kamerun. Ein Jahr später lässt sich Margaret Fusbahn scheiden. Wenige Monate später heiratet sie in Angola einen Portugiesen, bekommt mit ihm eine Tochter. Ob sie jemals wieder geflogen ist, ist nicht bekannt. 2001 stirbt sie mit 93 Jahren in Portugal.
 
Christina Genova

Quellen: https://www.srf.ch/kultur/wissen/mit-schnaps-im-gepaeck-bis-nach-kamerun; Evelyn Zegenhagen: Schneidige deutsche Mädel. Wallstein 2007; Frau und Flug: Die Schwestern des Ikarus. Jonas 2004; Carl Maria Holzapfel, Rudolf Stocks: Frauen fliegen. Deutsche Verlagsgesellschaft 1931.

Bild: Zur Verfügung gestellt vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart.


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