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Editorial

Der erste im 2017.


Markus schickt Adrian nach Bern. Dort macht er kleine Hotelzimmer gross – und sein Meisterstück.
 
Ausserdem: Die Magie des Mondholzes. Franziska landet. Eine kurze Geschichte von Ästhetik und Funktion in der Innenarchitektur.
 
Einen wunderbaren Frühling Ihnen allen!
Markus Kirchhofer

Innenarchitektur, Teil 2

Ästhetik und Funktion


Materialien, Muster, Farben, Licht, Deko – die Ästhetik, das Wohlfühlen haben wir im letzten Newsletter kurz angesprochen. Ästhetik allein reicht jedoch nicht. Innenarchitekten müssen auch eine zweite Kunst beherrschen: Funktionalität. Zwar ist es schön, wenn etwas schön ist, salopp gesagt. Aber zuallererst muss es funktionieren. Dazu ist eine kluge Planung entscheidend: Wenn die Steckdosen schon platziert sind, ist klar, wo das Kopfende des Bettes und der Schreibtisch hingehören: Die kreativen Möglichkeiten sind bereits eingeschränkt, im schlimmsten Fall zunichte gemacht.

Je früher Innenarchitekten bei der Planung dabei sind, desto besser können sie die Funktionalität zugunsten des Wohlfühlens beeinflussen. Ohne diese Funktionalität vermögen Materialien, Muster, Farben, Licht, Deko nur kurz und oberflächlich zu überzeugen. Und umgekehrt: Stimmt die Funktionalität, erzeugt die Ästhetik ein wirkliches Wohlfühlen.
Beispiel Hotel Continental-Park, Luzern
Beispiel Lobby und Restaurant des Hotel Belvair, Scuol

Reportage

Lemongold, Meisterstück


«Ok», hat Markus Kirchhofer gesagt, «du machst es.» Adrian Betschart, Innenarchitekt BA FHZ, war damals neu bei der Bel Etage AG. In Scuol hatte er soeben ein schönes Projekt beendet, jetzt kämpfte er für ein richtig grosses.
 
Das Hotel Savoy, altehrwürdig im besten Sinn, liegt in der Berner Altstadt. Der Betreiber, Bâlehotels, wollte investieren, der Besitzer, Coop, machte mit. «Ziel war es», so Marc Haubensak von Bâlehotels, «das beste Vierstern-Garni in Bern zu werden.» Die Bel Etage AG habe er aufgrund von Empfehlungen aus der Branche beauftragt. «Wir wussten, dass die Bel Etage AG unsere Vorstellungen mit einer klaren Linie umsetzt.»
 
6. Februar 2017, Montag. Die einen nippen Weisswein, die anderen Orangensaft. Es ist der Tag der Eröffnung nach knapp einem Jahr Umbau. Die Lobby, funktional und trotzdem alles andere als steril. Viele Besucher, dennoch ist es ruhig. «Die Lampen sind so konstruiert, dass sie Geräusche dämmen», sagt Betschart, «im Eingangsbereich muss es einfach ruhig sein.» Dazu die Leuchten an der Wand, wie Ornamente, sie bringen Atmosphäre, spielerisch.
 
Ab nach hinten ins Bistro. Es wird doppelt genutzt: als Frühstücksaum am Morgen, ab Mittag eben als Bistro. Auch ist die Küche nicht mehr im ersten Stock, sondern auf gleicher Ebene wie das Bistro. Die Wege für die Mitarbeitenden sind jetzt kurz. Betschart und sein Team haben den Platz gut genutzt, sogar bequeme Stühle aufgestellt, einige Lounge-Sessel.
 
Und oh, was für ein Vorhang! Aus Metall ist er und zieht sich über die ganze Fensterseite. Silber, anthrazit, maronbraun, schwarz «und kleine Lemongold-Sprenkel, um das Ganze leicht zu stören.» Man blickt hindurch in die Berner Altstadt, Passanten jagen sich, der Vorhang klimpert leise. Und die Zimmer? Also zurück, rund um den Empfang herum, die Treppe hoch.
 
«Wir haben die 309 zuerst eingerichtet», sagt Betschart, «sie ist unser Vorbild.» Der Schreibtisch aus heller Eiche, der Raumtrenner ebenfalls, beides exklusive Schreinerarbeiten, hell und luftig. Die Details, die das Zimmer grösser erscheinen lassen: Der Raumtrenner beinhaltet alles, Kofferablage, Garderobe, Minibar, Teeküche, Schrank, er liefert sogar das Hauptlicht und ist Kopfende des Bettes. Die Schreibtischbeine sind ganz fein, statt aus Holz aus verchromtem Stahl. So spiegeln sie den Teppich und seine Tupfer. Die Tischplatte scheint zu schweben. Die Lampe, dort über dem Sessel, direktes Leselicht – und sie zeichnet feine Linien auf die Wände. «Ja, alle Wände sind weiss, das ist eigentlich nicht Bel-Etage-like, aber es macht das Zimmer grösser.»
 
Ob Betschart deswegen darauf bestanden hat, dass die eine Wand in der Bistro-Toilette petrolblau wird? «Nein, es passt einfach, die Farben ziehen sich ja durch.» Das tun sie tatsächlich: in der Musterung der Zimmerteppiche. Im Metallvorhang. An den Wänden rund um den Empfang, an Lampen und Möbeln. Marc Haubensak: «Genau diese klare Linie haben wir uns gewünscht, und wir haben sie erhalten, pünktlich und, wie es ausschaut, sogar unter Budget.» Ist es das also, das Meisterstück? «Ja», sagt Kirchhofer, «das ist es.»
 
Hotel Savoy, Bern

Portrait

Franziska Wirth: Assistentin Geschäftsleitung

 
Um ein Haar wäre Franziska gar nie bei uns gelandet. Dann nämlich, wenn es bei United Airlines nicht so viele US-amerikanische Bewerberinnen gehabt hätte. Damals, 1995, wäre sie nach dem Sprachaufenthalt am liebsten in Santa Barbara geblieben. So wurde sie halt später Flight Attendant, bei Edelweiss Air, für ein Jahr. Und nachdem es die Aargauerin ins Luzernische verschlagen hatte, blieb sie hier. Klar, Familie, Kinder – das sind gute, bodenständige Gründe.

Nach Jahren in einer Werbeagentur ist sie seit gut zwei Jahren bei Bel Etage AG. Als GL-Assistentin arbeitet sie eng mit dem Chef zusammen und kommt super mit ihm aus. Anders ginge es auch nicht. So kann sie ihr Wissen und ihre Erfahrung als kaufmännische Assistentin bestens einsetzen: Sekretariat, Buchhaltung, Personaladministration, Marketing. «Diese Abwechslung», sagt sie, «schätze ich extrem, es ist ein Traumjob.» Dass es ihr gefällt, merkt man. Ausgeglichen, wie sie ist. Das macht das Yoga. Oder das Joggen. Oder die Natur, von der sie zuhause umgeben ist. Und wenn’s doch mal nötig ist, schüttelt sie sich den Stress an einem Hardrock-Konzert aus dem Körper. Ach ja, und Spanisch lernt sie jetzt auch noch – hola, da geht was!

Mondholz

Magischer Baustoff


Sehr alte Bäume, kurz vor Neumond geschlagen, meist tief im Winter: Das gibt Mondholz. Witterungsresistent sei es, sagt man, widerstandsfähig gegen Schädlinge, ja, sogar feuerbeständig. Wissenschaftlich bewiesen ist freilich nichts davon, nur historische Schriften berichten davon. Tatsächlich gibt es zahlreiche Beispiele uralter, aus Mondholz gefertigter Bauten, die sehr gut erhalten sind: Paläste in Japan etwa oder die Stabkirchen Skandinaviens. Sie legen nahe, dass Mondholz aussergewöhnlich haltbar und stabil ist. Was uns auffällt: Es hat eine gewisse Magie, und dieser Magie können wir uns nicht entziehen.

Besuchen Sie die «Moo Stobe» im Restaurant Moo in Herisau. Da haben wir – der Name legt es nahe – Mondholz verwendet, eine Neuinterpretation traditioneller Appenzeller Motive: spielerisch, urig und modern, schlicht und verspielt.
Restaurant Moo, Herisau

Demnächst

Büroarbeit und Baustellenstaub


Bis zu einem gewissen Grad sind wir InnenarchitektInnen Bürogummis. Doch lesen Sie unseren nächsten Newsletter: Wir berichten von der Baustelle.
 
Bel Etage AG
Ettiswilerstrasse 26
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Telefon +41 41 972 60 80
beletage@beletage.ch
www.beletage.ch

 
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