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Israel

Israel (מדינת ישראל      | دولة إسرائيل) ist ein Staat in Vorderasien, an der südöstlichen Mittelmeerküste, der an den Libanon, Syrien, Jordanien, das Westjordanland, Ägypten und den Gazastreifen grenzt und aus sechs israelischen Bezirken gebildet wird. Israel ist im Gegensatz zu seinen arabischen Nachbarstaaten ein stabiler freiheitlich-demokratischer und sozialer Rechtsstaat. Die Hauptstadt und größte Stadt ist Jerusalem, das größte Ballungszentrum ist Tel Aviv. (Quelle: Wikipedia)
Im Februar und März diesen Jahres 2017 wurde mir die Gunst gewährt, zwei gute Freunde zu begleiten, dessen Ziel es war den Israel National Trail (Shvil Israel auf Hebräisch) von Süden nach Norden zu wandern. Da ich noch immer mit einem merkwürdigen Nervenschmerz im rechten Oberschenkel zu tun hatte, haderte ich bis zum letzten Moment, entschloss mich dann aber doch eines der größten Abenteuer meines Lebens anzugehen und die steinige Negev Wüste zu Fuß zu durchqueren. Wir liefen 400 km in drei Wochen zusammen über Stock und Stein bevor wir uns trennten um jeder seinen eigenen Weg zu gehen. Tabea und Bastian liefen anschließend noch den gesamten Trail bis zum Ende. Für mich waren die Erfahrungen in der Wüste jedoch so einmalig, dass ich sie nicht mit dem Rest des Weges vermischen wollte und entschied mich dafür, meinen Shvil später im Leben zu beenden. Ein herzliches Dankeschön an meine Mitwanderer, für die gute und penible Planung und dass sie mich dort durch bekommen haben mit all den unvorhergesehenen Schwierigkeiten!
 

Israel, wandern durch die Negev Wüste
 

Israels (in)offizielles Territorium beansprucht nicht viel mehr Fläche als der Bundesstaat Hessen und selbst die Hälfte noch ist mit Sand bedeckt. Durch dieses kleine Areal schlängelt sich auf einer erstaunlichen Länge von über 1.000 Kilometern ein schmaler Wanderweg von Nord nach Süd. Von den Golanhöhen über das Mittelmeer hin zum eigentlichen Highlight, dem Negev, der steinigen Wüste im südlichen Teil des Landes. Weitestgehend unbewohnt, rau & karg, und doch voller Leben, zerbrechlich & schön präsentiert er sich dem gewillten Wanderer, der es auf sich nimmt, ihn per pedes zu durchqueren. Doch zuvor bedarf es einiger Organisation, das eigene Leben zu erhalten: Etappen müssen geplant, Nahrung und Wasser besorgt und anschließend an, mit dem Auto erreichbaren, Stellen vergraben werden. Dann läufst du doch irgendwann einfach los, ohne Ahnung des zu Erwartenden, wirst direkt rein geworfen in die Steinschleuder auf Schonwaschgang, wirst gefordert & belohnt in gleichsamer Glückseligkeit. Darfst laufen, klettern, staunen, fluchen, ganz nach Herzenslust und eigenem Geschmack. Großartige geologische Gesteinsformen enthüllen ungeniert ihre nackte Präsenz, ganz zart und scheinbar unbefleckt. Manchmal sieht man nicht einmal einen Pfad, sich selbst aber auf einer Geröllpiste einen Steinbruch hinauf schwitzen. Hat man zuvor die Wasservorräte aufgefüllt, ballen sich bis zu 23 kg auf dem Rücken und der Hüfte. Ungeahnte Anstrengungen bewältigt der Körper mit ebenso unsagbarer Kraft und die Seele erfreut sich puristischer Genugtuung. Hier musst du stets jetzt sein, darfst nicht denken, sondern handeln, musst die Angst des nächsten Schrittes vor dem Atem ersticken lassen. Mit Vertrauen lieben, alles annehmen wie es sich präsentiert und dennoch im gleichen Augenblick den besten Weg durch das Schlamassel finden. Die Wüste lehrt einem viele Lektionen des (Über)lebens, macht dich stark auch wenn du zerbrechlich wirkst, macht dich weise aus dem Nichts heraus. Du lernst das Kleine wieder schätzen, jedes Zeichen von Leben huldigen, das Schroffe würdigen. Nächtliche Quälereien wie die klirrende Kälte, der blasender Wind, stechende Skorpione oder neugierige Füchse können die Faszination nicht schmälern, unter einem Akazienbaum zu liegen und bei völliger Stille den strahlenden Sternenhimmel zu betrachten. Du kommst hier schneller bei dir an als dort, bist einstweilen noch überrascht vom Leben, gleichwohl dankbar und beschert für die Möglichkeit der Selbsteinkehr.
Wir starteten am Ufer des Roten Meeres und der Weg begann direkt harsch und steil nach oben. Wir ließen bald das letzte Blau des Ozeans hinter uns während wir direkt rechts neben der Israelisch-Ägyptischen Grenze entlang liefen. Der Trail nahm es sich nicht, uns noch am ersten Tag mit wundervollen Steinformationen und extremen Anstrengungen zu überraschen.
Bilder können der unbeschreiblichen Schönheit der Wüstennatur in keinem Falle gerecht werden. Alle Farben hier sind so intensiv gesättigt und werden von der speziellen Energie der Landschaft ausgemalt. Man kann diese visuellen, olfaktorischen, auditiven, gustatorischen und haptischen Wunder nur mit allen Sinnen zusammen vollständig genießen.
Es war definitiv kein einfacher Weg. Tatsächlich rangiert der Israel National Trail unter den physisch anstrengendsten Wanderwegen der Erde. Die Tage sind heiß, die Nächte klirrend kalt. Es gibt kaum Schutz bietende Orte um sich vor Wetterkapriolen oder Springfluten zu schützen. Man läuft nur auf Steinen, Sand und Fels, erklimmt die steilsten Pfade und die schmalsten Canyons. Es gibt so gut wie keine Infrastruktur und nur ein paar Ortschaften in denen man nächtigen und duschen kann. Man muss sein Essen und Wasser selbst vergraben und dann teilweise feststellen, dass Tiere einem zuvor kamen, bevor man es wieder ausgraben konnte. Es ist definitiv kein einfacher Weg, aber man wird mit so viel unbegreiflicher Schönheit belohnt wie man sie unmöglich beschreiben könnte.
Dieses Bild zeigt ein typisches Nachtlager in der Wüste. Ich hatte kein Zelt mit mir, sodass ich es stets vorzug unter einem der seltenen Bäume die Nacht zu verbringen und in den sternenklaren Himmel zu schauen. Meistens war es ziemlich kalt und gelegentlicher Regen, Skorpione oder Füchse fügten ihren Teil zu diesen unvergesslichen Erlebnissen bei.
Oftmals konnte ich nur schmunzelnd meinen  Kopf darüber schütteln, wo uns der Weg jetzt schon wieder lang schicken wollte. Der Shvil folgt niemals der logischsten oder kürzesten Route, er führt dich dagegen von einem Umweg zum nächsten, nur um sicher zu sein, dass du ja auch den schwierigsten Pfad unter deinen Füßen hast. Aber ich muss zugeben, dass man dafür mit den schönsten Eindrücken belohnt wird die man sich nur vorstellen kann. Ich stand oft vor einer vertikalen Steinwand und fragte mich wie ich da wohl je drüber kommen soll. Aber jedes mal nachdem ich es geschafft hatte, bestärkte es den Glauben an die Kraft meines Körpers und Geistes und schürte das Vertrauen in das Leben ansich.
Jesus wurde im Alter von 33 Jahren gekreuzigt. Und  vor genau 33 Jahren wurde ein besonderes Kind geboren. Ein Freiheitssucher mit einer alten Seele erblicke das Licht einer neue Inkarnation. Dieser noch immer nicht erwachsene Junge kehrte zurück in das heilige Land um den Pfad des Christentums zu begehen, um die weiten und dramatischen Landschaften der Negev Wüste auf dem Israel National Trail zu queren. In der Zwischenzeit ist es schwierig geworden zu entscheiden ob dieser junge Mann mehr aussieht wie Alexander Supertramp, Rambo, Peter Pan, Robin Hood oder Jesus Christus selbst. Peace, Shalom & Guten Tag.

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