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Liebe Leserinnen und Leser,
 
am 30. Juli 2013 wurde erstmals der Welttag gegen Menschenhandel ausgerufen. Ein starkes Symbol, um auf eine der schlimmsten Formen von Menschenrechtsverletzungen hinzuweisen, die das Leben von Millionen Menschen weltweit bestimmen. Frauen und Kinder machen die größte Gruppe unter den Betroffenen aus. Doch um Kindern die Chance auf ein würdiges Leben zu ermöglichen, braucht es mehr als nur symbolische Bekenntnisse – es braucht Taten. Auch in Deutschland sind jährlich viele Kinder von Handel und Ausbeutung betroffen, sowohl deutsche Jugendliche durch sog. "Loverboys" als auch Kinder und Jugendliche, die aus dem Ausland hierher gebracht werden oder aus Krisengebieten flüchten. Unabhängig vom Alter, Geschlecht, der Staatsangehörigkeit oder dem Aufenthaltsstatus – alle Personen unter 18 Jahren haben ein Recht darauf, angemessenen und altersgerechten Schutz und Unterstützung zu erhalten. Für Fachkräfte bedeutet dies, dass sie als ersten Schritt Kinder und Jugendliche überhaupt als Betroffene des Menschenhandels erkennen müssen. ECPAT Deutschland e.V. unterstützt daher seit vielen Jahren Fachkräfte der Strafverfolgung, der Kinder- und Jugendhilfe, der Jugendämter, Beratungsstellen, des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und weiteren Akteuren durch interdisziplinäre Fortbildungen, die der Sensibilisierung und dem Aufbau regionaler Netzwerke dienen. Nun hat die neue Familienministerin Dr. Katarina Barley mit einer Pressemeldung auf diesen Gedenktag aufmerksam gemacht.
Wir freuen uns sehr, unser Fortbildungsangebot durch online Seminare erweitern zu können. Unsere Webinare zum Thema Handel mit und Ausbeutung von Kindern geben insbesondere Anwält_innen, Vormündern, Clearing- und Beratungsstellen erste Handlungsorientierungen. Also nutzen Sie gerne die Möglichkeit, um sich inhaltlich fit zu machen. Denn minderjährige Betroffene des Menschenhandels brauchen unser Engagement jeden Tag.
 
Mechtild Maurer, Geschäftsführung ECPAT Deutschland e.V.
ECPAT zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder auf der Flucht Event
Mechtild Maurer, Geschäftsleitung von ECPAT Deutschland, hielt beim Fachtag "Sexualisierte Gewalt im Kontext von Flucht und Migration" des Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts Berlin-Brandenburg am 17. Juli 2017 einen Vortrag zum Thema „Von dem Risiko für geflüchtete Kinder, Betroffene von sexueller Gewalt zu werden, und der Blick auf die daraus resultierenden Schutzmaßnahmen“. Über 150 Fachleute von Beratungsstellen, Jugendämtern, BAMF und weiteren diskutierten angeregt über u.a. notwenige Schutzmaßnahmen für geflüchtete Kinder und Jugendliche, über die Auswirkungen von Trauma sowie über Möglichkeiten, unbegleitete Minderjährige bestmöglich auf das Asylverfahren und die Anhörung vorzubereiten.

Gobal conference on children on the move
Repräsentant_innen aus Politik, internationalen und nationalen NGOs, Wissenschaft, Forschung, dem privaten Sektor sowie Jugendliche mit Fluchterfahrung haben sich im Juni in Berlin zur Gobal conference on children on the move zusammengefunden und zwei Tage lang die wichtigsten Aspekte diskutiert, wie Staaten die Rechte von Kindern im Kontext von Flucht und Migration sichern können. Als Ergebnis der Konferenz ist das Dokument “Child Rights in the Global Compacts: Recommendations for protecting, promoting and implementing the human rights of children on the move in the proposed Global Compacts” entstanden, unter Mitwirkung von 26 internationalen Organisationen. Es erörtert die Ziele und Indikatoren, mit Hilfe derer die Verpflichtung zu Kinderrechten in Taten umgesetzt werden kann.
ECPAT-Fortbildung für Vormünder: Wie erkenne ich, dass mein Mündel Opfer von Menschenhandel geworden ist?
Am 06. April und am 03. Juli kooperierte ECPAT erstmals mit dem Fortbildungsinstitut für Betreuerinnen und Betreuer (FBB) und dem Verein Mimikri, um in jeweils eintägigen Veranstaltungen in Nürnberg zur Thematik "Menschenhandel mit Minderjährigen" zu sensibilisieren und mit Vormündern Informationen zur Identifizierung von und im Umgang mit betroffenen Mündeln zu teilen. Hervorzuheben bei der zweiten Veranstaltung ist die Zusammenarbeit mit dem Bündnis für junge Flüchtlinge "Willkommen bei Freunden" sowie dem zusätzlichen Fokus auf die Identifizierung von Betroffenen im Asylverfahren. Durch Referent_innen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, der lokalen Polizei und der Fachberatungsstelle  zu Menschenhandel „Jadwiga“ konnte profundes praxisnahes Wissen vermittelt werden.
Regionale ECPAT-Netzwerkworkshops zum Thema Handel mit und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen
Zwei erfolgreiche Veranstaltungen mit dem Ziel der regionalen Netzwerkbildung und der Sensibilisierung zur Identifizierung von und im Umgang mit minderjährigen Betroffen von Menschenhandel haben am 11./12.05. in Oranienburg (Brandenburg) und am 29./30.06. in Gengenbach (Baden) stattgefunden. In Kooperation mit den Fachberatungsstellen zu Menschenhandel IN VIA, KOBRA und ZORA im Norden und FreiJA im Süden Deutschlands haben sich insgesamt 50 Expertinnen und Experten von Behörden, Beratungsstellen, Polizei, Justiz und Jugendhilfeeinrichtungen ausgetauscht und wurden zur Thematik sensibilisiert.
Symposium der EU Grundrechteagentur (FRA): 2007-2017: Is Europe doing enough to protect Fundamental Rights? The perspective of children
Mit einem fokussierten Blick auf kinderrechtliche Fragen nahm die Grundrechteagentur (FRA) am 28. Juni bei einem Symposium in Brüssel ihre Aktivitäten der letzten 10 Jahre in den Blick. Jana Schrempp, die für ECPAT teilnehmen konnte, sieht große Lücken  und die Notwendigkeit, dass die EU insbesondere bezüglich des Schutzes von Kindern auf der Flucht, aber auch bei Kindern als Opfer von Straftaten nachbessert. ECPAT wird sich hier auch weiterhin engagieren, um Kinderschutz auf der politischen Agenda voranzubringen.

GRETA Roundtable in Berlin
Die Bundesregierung hat ihren Zwischenbericht zur Umsetzung der Empfehlungen der Group of Experts on Action against Trafficking in Human Beings (GRETA) eingereicht, der in Kürze auf der  Webseite von GRETA veröffentlicht wird. Die Empfehlungen von GRETA wurden im Rahmen der Evaluierung zur Umsetzung der Konvention des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels durch Deutschland ausgesprochen. In diesem Zusammenhang fand am 09. Mai 2017 in Berlin ein Roundtable statt, an dem neben Vertreter_innen von GRETA, verschiedener Bundesministerien, den Strafverfolgungsbehörden und der Zivilgesellschaft auch Dr. Dorothea Czarnecki und Mechtild Maurer von ECPAT Deutschland teilnahmen. Ziel des Treffens war es, herauszuarbeiten, wie und wo, inwieweit einzelne Empfehlungen bereits umgesetzt wurden und was nächste wichtige Schritte sind. ECPAT berichtete dabei über das geplante "Bundeskooperationskonzept Schutz und Hilfen bei Handel mit und Ausbeutung von Kindern", das aktuell vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit Unterstützung von ECPAT erarbeitet wird. Veröffentlichung ist voraussichtlich im Herbst 2017.
ECPAT-Webinare zu geflüchteten Kindern und Jugendlichen als mögliche Opfer des Menschenhandels
Vormünder und Anwält_innen können sich ab sofort dank unseres neuen online-Seminars zum Thema geflüchtete Kinder und Jugendliche als mögliche Opfer des Menschenhandels schlau machen. Sie erhalten innerhalb einer Stunde die wichtigsten Informationen zum Erkennen betroffener Kinder und Jugendlichen und erlangen Handlungssicherheit beim Umgang mit ihnen. Das neue kostenlose Angebot von ECPAT Deutschland e.V. verbindet umfassende Information zum Thema Kinderhandel mit direktem Austausch. Die Teilnehmenden treffen sich online und folgen dem Vortrag einer Dozent_in. Nebenbei können alle im Live-Chat Fragen stellen und zur Diskussion beitragen. Aktuelle Termine finden Sie unter www.ecpat.de/webinar.

Die Webinare werden im Rahmen des EU-geförderten Projektes ReACT (Reinforcing Assistance to Child Victims of Trafficking) ermöglicht.

Handbuch für Anwält_innen, Strafverfolgungsbehörden und Richter_innen
Im Rahmen des EU-geförderten und von der rumänischen NGO Pro Refugiu durchgeführten Projekts, bei dem ECPAT Deutschland und der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel - KOK e.V. Projektpartner sind, wurde nun ein Handbuch für Anwält_innen, Strafverfolgungsbehörden und Richter_innen herausgegeben. Das Handbuch des Projekts "Strengthening lawyers’ legal knowledge and cooperation with the prosecutors and judges, to protect victims of human trafficking rights in the judicial proceedings“ erläutert die strafrechtlichen Rahmenbedingungen zu Menschenhandel und Ausbeutung und stellt die Rechte der Betroffenen im Strafverfahren in Rumänien, Bulgarien, Deutschland und Schweden dar.
Neues Schulungsprogramm zu Kinderschutzkonzepten der Kindernothilfe
Das ECPAT Mitglied die Kindernothilfe  bietet seit diesem Frühjahr Schulungen, insbesondere auch Inhouse-Workshops für Organisationen und Institutionen zur Entwicklung von Kinderschutzkonzepten und Fortbildung für Fachleute unterschiedlicher Ausrichtung an. In interaktiven Workshops lernten die Familienhelfer_innen, wie sie mit Kindeswohlgefährdung umgehen sollen und was bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch eines Kindes zu tun ist. Die Kindernothilfe und ECPAT kooperieren bei der Fortbildung der Trainer_innen, die dieses Schulungsprogramm durchführen.
ECPAT-Kampagne „Nicht Wegsehen!“ im Sommer 2017
Am 1. Juni 2017 startete die diesjährige deutschlandweite Aktion zur Hauptreisezeit zur Verbreitung unserer Meldeplattform www.nicht-wegsehen.net, auf der Bürger_innen Hinweise über sexuelle Ausbeutung eines Kindes dem Bundeskriminalamt oder uns mitteilen können. Das Kampagnenplakat ist in insgesamt 300 allgemein medizinischen Praxen platziert. Darüber hinaus ist der unten gezeigte Videospot in zahlreichen gynäkologischen Fachpraxen zu sehen. Damit werden laut der Servicegesellschaft für Informationen im Gesundheitswesen (IDS) ca. 720.000 Personen erreicht! Im Juli und August erscheint zudem die Anzeige zur Meldeplattform in der Deutschen Bahn Zeitschrift "mobil", und wie in jedem Jahr findet die Verbreitung der Meldeplattform auch über unsere Social Media Kanäle statt. Schauen Sie doch einmal auf unserer Facebook-Seite vorbei!
Spot zur Kampagne 'nicht-wegsehen'
Interview mit ECPAT bei
Willkommen bei Freunden zur Flüchtlingssituation

In einem Interview gibt Mechtild Maurer, Geschäftsleitung von ECPAT Deutschland und Mitglied des Fachbeirats des Bundesprogramms "Willkommen bei Freunden - Bündnisse für junge Flüchtlinge", eine Einschätzung bezüglich der Situation junger Geflüchteter und notwendiger Schutzmaßnahmen in Deutschland.
KidsRights Index 2017
Am 15. Mai 2017 wurde die fünfte Version des KidsRights Index 2017 veröffentlicht. Der Index beurteilt das Engagement der Länder in der Umsetzung der Kinderrechte, gemessen an der Wirtschaftskraft und den Ressourcen, die dem jeweiligen Land zur Verfügung stehen. Deutschland belegt in der Rangfolge Platz 18 von 165 Ländern. Deutschland hat nur unvollständige Daten eingereicht und weist Handlungsbedarf insbesondere bei der Partizipation von Kindern auf.
Einladung zum ECPAT - In VIA - Workshop für Anwältinnen und Anwälte
Am 15. September veranstaltet ECPAT Deutschland in Kooperation mit der Fachberatungsstelle IN VIA Berlin einen Workshop für Anwältinnen und Anwälte zu den Themen Geflüchtete Kinder und Jugendliche als mögliche Opfer des Menschenhandels: Identifizierung und Schutz im Rahmen des Asylverfahrens (Referent: UNHCR) – Umgang mit Verdacht – sexuelle Ausbeutung von Jungen (Referent: Beratungsstelle Berliner Jungs)  – Opferrechte und Entschädigungsansprüche (Referentin: Fachanwältin für Strafrecht, Christina Clemm). In kleiner Runde gibt es viel Raum für Nachfragen und Austausch, mit dem Ziel, Handlungssicherheit im Umgang mit minderjährigen ausländischen (potenziellen) Opfern des Menschenhandels zu erlangen. Die Veranstaltung findet von 10 bis 15 Uhr in Berlin-Mitte statt. Kosten für Anreise und Übernachtung können nach Absprache übernommen werden. Anmeldung bis zum 04. September an czarnecki@ecpat.de
 
Europäische Abschlusskonferenz zu ReACT - Schutzmaßnahmen für Betroffene von Kinderhandel
Am 22. September 2017 findet in Berlin in Kooperation mit unseren Mitgliedern terre des hommes und Brot für die Welt die Abschlusskonferenz des zweijährigen EU-Projekts ReACT  Reinforcing Assistance to Child Victims of Trafficking statt. Es werden die Ergebnisse aller beteiligten fünf EU-Länder (Belgien, Niederlande, Großbritannien, Frankreich, Deutschland) vorgestellt u.a. das Video und die in 13 verschiedenen Sprachen verfassten Flyer. Außerdem geht es um eine nachhaltige Weiterführung und Vertiefung des Themas.
Seminar „Kindesschutz in internationalen Freiwilligendiensten“ vom Zusammenschluss der evangelischen Freiwilligendienste (Kef) 
Viele Freiwillige sind während ihres Freiwilligendienstes in Kinder- und Jugendeinrichtungen tätig. Dort - aber teilweise auch in ihrem privaten Umfeld - sind sie nicht selten mit konfliktträchtigen und herausfordernden Situationen von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche konfrontiert. Die Auseinandersetzung z.B. mit unterschiedlichen Erziehungsvorstellungen in Deutschland und in ihrem Gastland, der Rolle als Freiwillige/r und der Frage nach der „roten Linie“ gehört für viele Freiwillige zum Alltag in ihrem Freiwilligendienst. Wie behandeln wir das Thema Kindesschutz und Gewalt an Kindern in den begleitenden Seminaren? Mit welchen Inhalten und Methoden können wir Freiwillige auf solche herausfordernde Situationen vorbereiten? Welche Handlungsoptionen sehen wir für Freiwillige? Wie können wir Freiwillige während und nach dem Freiwilligendienst gut begleiten?
Im Rahmen dieses Workshops des KeF (8./9. Oktober 2017 in Hannover), den zwei ECPAT Trainer_innen durchführen, werden Seminarbausteine zum Thema Kindesschutz bearbeitet und ausprobiert. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit sich mit der pädagogischen Begleitung und dem Kindesschutz in Deutschland und in einigen Gastländern zu befassen.

 
Sehen Sie nicht weg -
Melden Sie Hinweise auf sexuelle Ausbeutung von Kindern weltweit!
ECPAT Deutschland e. V.
Mechtild Maurer (V.i.S.d.P.)
Alfred Döblin-Platz 1
D-79100 Freiburg

Tel +49 761 45687148
Fax +49 761 45687149
Website: www.ecpat.de
 
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