C. G. Jung Gesellschaft Berlin
Hallo, liebe Freunde der C.G. Jung-Gesellschaft Berlin,

wir wünschen allen ein gutes Neues Jahr, Glück, Erfolg, Zufriedenheit, Gesundheit...

Wir wollen auch hier ein wenig zurückschauen. 2010 war für uns der Anfang: Im März 2010 war die Gründungsversammlung unserer Gesellschaft. Mit unseren Veranstaltungen 2010/2011 befinden wir uns noch im Experimentierstadium. Im ersten Studienjahr wollen wir mit einer breiten Palette von Themen und Veranstaltungstypen herausfinden, was Sie, liebe Freunde der C.G.. Jung-Gesellschaft Berlin, wollen, wie Ihre Resonanz ist. Das Einfachste wäre es natürlich, wenn Sie uns das in einer kurzen (oder auch nicht so kurzen E-Mail) mitteilen würden. Was fanden Sie gut, was nicht, welche Themen fehlen, wovon würden Sie gern noch mehr hören?

Impressionen von den bisherigen Veranstaltungen können Sie auf unserer Website www.jungberlin.de nachlesen. Eine Anregung haben wir schon bekommen: die Möglichkeit zu bieten, C.G.. Jungs Werk und das, was in den 50 Jahren seit seinem Tod daraus geworden ist, in einer gründlichen und systematischen Weise kennenzulernen. Das haben wir auch vor, können aber nicht an allen Ecken gleichzeitig loslegen.

Neben den größeren Veranstaltungen (Vorträge/Workshops) zu den wichtigsten Konzepten und Anwendungsfeldern – Dieter Schnocks Vortrag am 14. Januar bietet hier einen phantastischen Einstieg – die auch 2011 im Vordergrund stehen sollen, haben wir vor, eine Seminarreihe mit Grundlagentexten Jungs als eine Art Lektürekurs anzubieten. Alle verschiedenen “Jung-Bausteine” sollen schließlich zusammen ein sinnvolles aufeinander abgestimmtes Gebäude ergeben, wie das auch schon in Köln und Stuttgart von den dortigen Jung-Gesellschaften angeboten wird. Ob wir dafür am Ende eine Art Zertifikat “Grundlagen und Anwendungen der Jung´schen Analytischen Psychologie” ausstellen und wie und wo ein solches Zertifikat anerkannt werden sollte, dazu wüssten wir gern Ihre Meinung.

In diesem Newsletter wollen wir an die beiden Veranstaltungen im Januar erinnern und auf die folgende Veranstaltungen im März hinweisen. Unser gesamtes Vortrags-/Workshop-Programm bis zum Sommer ist (fast) komplett und kann auf unserer Homepage eingesehen werden. Noch ein Hinweis in eigener Sache: die jährliche Mitgliederversammlung der C.G. Jung-Gesellschaft Berlin soll am 19. Februar 2011 von 15-17 Uhr in den Räumen an der Klosterstraße stattfinden. Es kommt noch eine spezielle Einladung mit Tagesordnung.
 

Januar 2011

Freitag, 14. Januar 2011 | 20:00-22:00 Uhr | Vortrag und Diskussion
Dipl.Psych. Dieter Schnocks, Stuttgart: Mit C.G. Jung mein Leben besser verstehen

Zum Thema: In diesem Vortrag gibt Dieter Schnocks einen einführenden Überblick über die Modellvorstellungen der Analytischen Psychologie C.G.. Jungs. Wie ist unsere Psyche aus dem Blickwinkel der Analytischen Psychologie aufgebaut? Was sind Ich-Komplex, das persönliche Unbewusste und die archetypische Schicht? Wie ist die Dynamik in unserer Psyche zu verstehen? Was sind Archetypen? Was bedeutet der Begriff “Individuation”? Das Ziel des Vortrags ist es, aufzuzeigen, wie C.G. Jungs Vorstellungen und Konzepte für uns zur Lebenshilfe werden können. Dieter Schnocks versteht es, in anschaulicher, aber auch gründlicher Weise zentrale Konzepte Jungs auf die eigene Lebensführung zu beziehen. Eine unbedingte Empfehlung: so kurz, so lebendig, so greifbar bekommen Sie die Analytische Psychologie so schnell nicht wieder zu hören.

Dieter Schnocks ist Psychologischer Psychotherapeut und Psychoanalytiker in eigener Praxis nach C.G.. Jung. Er ist Lehranalytiker des C.G.. Jung-Institutes in Stuttgart und Gründungsmitglied der C.G.. Jung-Gesellschaft Köln.

Ort: Ev. Kirchenforum Stadtmitte
Kostenbeitrag: 10 € Mitglieder, 15 € Gäste


Freitag, 28. Januar 2011 | 20:00-22:00 Uhr | Vortrag und Diskussion
Prof. Luigi Luisi (Rom), Bruder David Steindl-Rast (Mount Saviour, NY): Wissenschaft und Spiritualität - Was ist und wie entstand das Leben?

Dialog zwischen einem Naturwissenschaftler und einem Theologen. Moderation: Dr. Jörg Rasche

Prof. Luigi Luisi war lange Zeit Professor für makromolekulare Chemie an der ETH Zürich und an der Universität Rom. Er ist Gründer der jährlichen Cortona-Wochen der ETH Zürich für interdisziplinären Austausch und Gründungsmitglied des internationalen Life and Mind Instituts mit seinen regelmäßigen Arbeitstreffen beim SH Dalai Lama in Indien. Seine Forschungen zum Ursprung und der Emergenz des Lebens haben ihn weltweit bekannt gemacht. Luisi hat zahlreiche Bücher und wissenschaftliche Publikationen verfasst. Wichtig war für ihn die lange Freundschaft und Zusammenarbeit mit Francisco Varela. Prof. Luisi lebt in Rom und auf Elba.

Bruder David Steindl-Rast stammt aus Wien. Er lebt in den USA als Bendiktinermönch. In Wien schloss er ein Kunst- und Psycholgiestudium ab, bevor er Mönch wurde und in die USA ging. Von 1965 an studierte er Buddhismus und Zen und engagiert sich ifür den interreligiösen Dialog. Gmeinsam mit Rabbinern, Buddhisten, Hindus und Sufis gründete er 1968 das Center for Spiritual Studies. Für sein Engagement erhielt er 1975 den Martin Buber Award. Er gründete verschiedene Institutionen und schrieb zahlreiche Bücher, unter anderem zusammen mit dem Physiker Fritjof Capra. Er vertritt eine pluralistische Religionstheologie, nach der weder das Christentum noch eine andere Religion einen Alleinvertretungsanspruch haben können. Wenn Bruder David nicht auf Vortragsreisen unterwegs ist, lebt er als Eremit.

Jörg Rasche ist Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse, und Psychotherapie. Er absolvierte die Jungianische Ausbildung in Berlin und Zürich. Er arbeitet als Kinderpsychiater im Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf und als Analytiker in eigener Praxis. Er ist Dozent am Berliner C.G. Jung-Institut und teaching member der deutschen und internationalen Gesellschaften für Sandspieltherapie DGST/ISST. Er war lange Vorsitzender der DGAP und zuletzt Vizepräsident der IAAP. Er ist Gründungsmitglied der C.G.. Jung-Gesellschaft Berlin. Veröffentlichungen zu Musik und Psychoanalyse, Mythologie und Kultur. Die vielen Begegnungen mit Prof. Luisi und Bruder David haben ihn tief geprägt.

Ort: Ev. Kirchenforum Stadtmitte
Kostenbeitrag: 10 €, Gäste 15 €


Samstag, 29. Januar 2011 | 10:00-15:00 Uhr | Workshop
Prof. Luigi Luisi (Rom), Bruder David Steindl-Rast (Mount Saviour, NY): Annäherungen an ein modernes Gottesbild

Das Seminar am Samstag wird nicht einfach eine Wiederholung vom Freitag sein, sondern die Gelegenheit bieten, sich den eigenen, persönlichen Erfahrungen zuzuwenden. Der Dialog vom Freitag wird so zu einem gemeinsamen Gespräch und vielleicht auch zu einer gemeinsamen Erfahrung. Dr. Rasche schreibt zum Workshop, der unter der Überschrift “Annäherungen an ein modernes Gottesbild” stehen soll:

“Man hat einmal gesagt, das Beste, was C. G. Jung gemacht habe, war, dass er keine neue Religion gegründet hat. Jung verstand sich als Empiriker und Naturwissenschaftler der Seele. Als er in hohem Alter gefragt wurde, ob er an Gott glaube, sagte er: „Ich glaube nicht, ich weiß“. Damit meinte er, dass Gott eine psychische Tatsache sei, weil beinahe alle Menschen aller Zeiten ein Gottesbild hatten. Über die „reale“ Existenz eines Gottes könne er keine Aussagen machen.

Andererseits sagte Jung, das Selbst sei für ihn nicht nur das Zentrum jeder individuellen Psyche, sondern auch eine allumfassende und zeitlose Ganzheit. Damit berühren sich seine Gedanken mit solchen der zeitgenössischen Naturwissenschaft. Wolfgang Pauli, Ernst Schrödinger, Albert Einstein, Hans Peter Dürr oder Mani Bhaumik haben über solche Parallelen nachgedacht und sind zu manchmal erstaunlichen Schlüssen gekommen.

In dem Workshop soll es um unsere Fragen, Zweifel und Hoffnungen gehen. Geplant ist ein Austausch in kleinen Gruppen.”

Für Fragen stehen mit Prof. Luisi und Bruder David zwei ausgewiesene Kenner der Thematik zur Verfügung. Dr. Jörg Rasche wird moderieren. Spezialkenntnisse sind nicht notwendig, doch die Bereitschaft zu fragen und sich ein eigenes Bild zu machen.

Ort: Ev. Kirchenforum Stadtmitte
Kostenbeitrag: 20 €, Gäste 30 €


März 2011

Samstag, 5. März 2011 | 15:00-17:00 Uhr | Vortrag und Diskussion
Dr. Jörg Rasche, Berlin: Bilder aus dem Unbewussten. Einführung in das therapeutische Sandspiel nach Dora Kalff

(Weitere Infos siehe anschließender Workshop)

Ort: Ev. Kirchenforum Stadtmitte
Kostenbeitrag: 10 € Mitglieder, 15 € Gäste


Sonntag, 6. März 2011 | 10:00-15:00 Uhr
Dr. Jörg Rasche: Workshop zum Thema Sandspiel mit Selbsterfahrung

Ort: Ev. Kirchenforum Stadtmitte
Kostenbeitrag: 20 € Mitglieder, 30 € Gäste

Jörg Rasche ist Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse, und Psychotherapie. Er absolvierte die Jungianische Ausbildung in Berlin und Zürich. Er arbeitet als Kinderpsychiater im Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf und als Analytiker in eigener Praxis. Er ist Dozent am Berliner C.G. Jung-Institut und teaching member der deutschen und internationalen Gesellschaften für Sandspieltherapie DGST/ISST. Er war lange Vorsitzender der DGAP und zuletzt Vizepräsident der IAAP. Er ist Gründungsmitglied der C.G.. Jung-Gesellschaft Berlin. Veröffentlichungen zu Musik und Psychoanalyse, Mythologie und Kultur.

Zum Thema schreibt uns Dr. Rasche: “Das therapeutische Sandspiel nach Dora Kalff ist ein definiertes tiefenpsychologisches Verfahren, das auf Margaret Löwenfeld im London der 20er Jahre zurückgeht und auf Anregung von C.G.. Jung durch Dora Kalff in Zürich ausgebaut wurde.

Das Sandspiel nach den Curricula der Gesellschaften für Sandspieltherapie DGST und ISST ist ein weitgehend nonverbales Verfahren. Dabei werden die Regression und die autonome Neustrukturierung der Psyche symbolisch gestaltet. Im “freien und beschützten Raum”, den der Therapeut zur Verfügung stellt, in der gemeinsamen Projektion (cotransference) von Patient und Therapeut auf das Geschehen im Sandkasten und durch die empathische und analytische Wahrnehmung der Übertragung und Gegenübertragung wird eine Neustrukturierung der Psyche unterstützt. Der bekannte Kinderpsychiater Donald Winnicott hat seine ersten Erfahrungen mit dem “Übergangsraum” am Löwenfeld´schen “Weltspiel” gemacht. Sandspiel und Jungianische Psychoanalyse sind nicht einfach zur Deckung zu bringen. Verbal-analytische Prozesse können durch Sandspielgestaltungen intensiviert werden, doch das eigentliche Kalff´sche Sandspiel setzt in erster Linie auf die Selbstheilungskräfte der Psyche im “freien und beschützten Raum”. So enthält und bewahrt das Kalff´sche Sandspiel eher die Erfahrung, die Jung selbst machte, als er nach der Trennung von Freud am Seeufer vor seinem Haus zu spielen begann und die Entstehung heilender Symbole aus dem Unbewussten erlebte. Sandspiel ist eine Art aktiver Imagination. Es ist eine Form jungianischer tiefenpsychologischer Therapie und wird an zahlreichen Jung-Instituten weltweit gelehrt. Es ist eine Methode der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie.

Geplant ist in Berlin ab 2011 ein Kurs im Kalff´schen Sandspiel, der zum Erwerb des Zertifikats der Internationalen Gesellschaft für Sandspieltherapie ISST führt. Der geplate Kurs umfasst eine mindestens 10-stündige Selbsterfahrung im Sandspiel, 120 Stunden Theorie in Seminaren (d.h. 10 Wochenenden), supervidierte Behandlungen, eine Symbolarbeit und zwei kasuistische Darstellungen. Der Kurs dauert 2 ½ Jahre. Die Seminare finden an Wochenenden statt, teilweise in anderen Städten, und stellen abgeschlossene Einheiten dar. Die Seminare werden von Lehrtherapeuten der ISST geleitet, die als Analytiker teilweise auch Mitglieder der IAAP sind, ebenso die Selbsterfahrung und Supervision.”

Unser Vortrag und Workshop am 5. und 6. März 2011 sind also ein Art Schnupperkurs. Hier bietet sich die einmalige Gelegenheit, das Sandspiel als Zugang zu den eigenen unbewussten Bildern und die Anwendungsbereiche von einem Vortragenden kennenzulernen, der über reiche Erfahrung auf dem Gebiet verfügt und in der deutschen und internationalen Fachgesellschaft als Lehrtherapeut anerkannt ist. Wer darüber hinaus eine gründliche Ausbildung in Sandspieltherapie machen möchte, kann sich an Dr. Rasche wenden.


Zu den Vorträgen unseres Programms im Januar und März brauchen Sie sich nicht anzumelden, wir bitten aber um verbindliche Anmeldung zu den Workshops. Bitte informieren Sie sich regelmäßig auf unserer Homepage und empfehlen uns weiter,

Ihr Vorstand der C.G.. Jung-Gesellschaft Berlin

Dr. Günter Langwieler
1. Vorsitzender

Unsere Adresse:
c/o Dr. Günter Langwieler
Welser Str. 10-12
D-10777 Berlin
Telefon +49 (0)30 219 153 17 (AB)
Email post@jungberlin.de
Internet www.jungberlin.de

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