"Die Kunst auf einer Party ist zu wissen, wann es Zeit ist zu gehen", schrieb Michael Stipe 2011 auf seiner Website und beendete damit eines der schillerndsten Kapitel, das die Rockgeschichte je geschrieben hat. 31 Jahre, 85 Millionen verkaufte Platten und unzählige personelle Veränderungen waren genug. Die Band R.E.M. verabschiedete sich aus dem Rockuniversum, ihre Musik aber bleibt für immer.
Anfang 1980, irgendwo in Georgia USA. Peter Buck lernt in einem Plattenladen Michael Stipe kennen. Mike Mills und Bill Berry kommen hinzu - und am 5. April geben die "Twisted Kites" ihr erstes Konzert. Bereits wenig später nennen sie sich R.E.M. - aus den Schlafwandlern werden Tagträumer. Ihre Musik ist hypnotisch, rätselhaft, halb Folk, halb Rock. Die Stimme von Michael Stipe geht mitten ins Herz.
Der Erfolg kommt erst langsam, dann heftig. Mit The One I Love landet die Band ihren ersten Hit, mit der LP Out Of Time und der Single-Auskoppelung Losing My Religion geht sie durch die Decke. R.E.M. ist im Rockolymp, produziert einen Hit nach dem anderen und unterzeichnet 1996 mit Warner einen 80-Millionen-Plattenvertrag über 5 Alben.
Die beste Zeit hat die Band aber bereits hinter sich. Ihr fehlt die Schärfe, die Reduktion vergangener Tage. Die Arrangement werden üppiger, die Musik dünner. Stipe erleidet eine Hirnblutung, Berry geht, und im März 2011 erscheint das 15. und letzte Studioalbum Collapse Into Now. Ein programmatischer Titel für den Abgesang auf eine grosse Band. Wenig später ist Schluss.
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