NFI – respect Info-Mail Dezember 2016

Dezember 2016



Liebe Leserin, lieber Leser!

 
Im ADA-Schwerpunktjahr 2016 „Mitmachen!“: Österreich weltweit engagiert" standen Jugendliche im Mittelpunkt unserer Arbeit. Unter dem Motto "REISEN fairÄNDERN" haben wir Jugendliche aus Österreich sowie aus Senegal und Togo zu Workshops und einem Peer-to-Peer-Austausch über nachhaltigen Tourismus eingeladen. Als "BotschafterInnen für einen nachhaltigen Tourismus" tragen die jungen Menschen nun die Idee eines fairen Tourismus in ihre Netzwerke weiter. In dieser Ausgabe der Info-Mail blicken wir zurück auf das Projekt und präsentieren die Ergebnisse.

Wir wünschen eine interessante Lektüre!
 

 

REISEN fairÄNDERN –Jugendliche als BotschafterInnen für einen nachhaltigen Tourismus: ein Rückblick



Modul 1: Reisen & Kultur / Soziales


Fairer Tourismus beruht auf Begegnungen auf Augenhöhe, auf der Auseinandersetzung mit fremden Kulturen, auf  dem Austausch. Von einem fairen Tourismus profitieren alle Beteiligten – sowohl die Reisenden als auch die Menschen vor Ort; dazu gehören faire Arbeitsbedingungen und die Achtung der Menschen- und Kinderrechte.

Mehr Informationen:
Broschüre Reisen mit Respekt
3 Minuten fair reisen - das Online-Quiz
Roundtable Menschenrechte im Tourismus

 

Kultur-Theater (Rollenspiel)


Wir befinden uns auf der Insel Umtata. Hier treffen naive, neugierige, aber unvorbereitete TouristInnen aus Mitteleuropa, die alles fotografieren, was ihnen vor die Linse kommt, auf Einheimische, die unterschiedliche Rollen im Tourismus spielen: etwa der Souvenirhändler, der Trickbetrüger, die strenge Gläubige der Umtata-Religion u.a. Und zwischen allen ProtagonistInnen stehen größere oder kleinere Sprachbarrieren.

Die Jugendlichen haben jeweils eine Rolle zugeteilt bekommen – die anderen wussten zu Beginn nicht, wer wer ist ...

Wie „im richtigen Leben“ prall(t)en auch hier im Rollenspiel die unterschiedlichen Kulturen und Charaktere aufeinander. Die Jugendlichen diskutierten und analysierten im Anschluss gemeinsam:  Wo und wann kommt es zu Missverständnissen oder gar Konflikten, wie können diese gelöst werden, was braucht es, um Konflikte und Missverständnisse zu vermeiden.
 

Schau hin – auch auf Reisen! Kinderrechte und Kinderschutz gehen uns alle an!


Jährlich werden weltweit 1,8 Millionen Kinder zu Opfern der kommerziellen sexuellen Ausbeutung. Kinder werden von TouristInnen oder Reisenden sexuell ausgebeutet, sie werden gehandelt und zu sexueller Sklaverei gezwungen. Stephanie Blutaumüller/ECPAT Österreich informierte über Kinderschutz im Tourismus, was jede/r Reisende zum Schutz der Kinder beitragen kann und warum niemand wegschauen soll.

„Für mein persönliches Leben habe ich auf jeden Fall mehr Sensibilität für Kindesmissbrauch im Tourismus gewonnen.“ (eine Teilnehmerin)

Stephanie Blutaumüller (ECPAT Österreich) spricht über Kinderschutz im Tourismus, was jede/r Reisende beitragen kann und warum niemand wegschauen soll:


Mehr Informationen:
Don´t look away!

Erklärvideo „Kinderschutz im Tourismus“
Erklärvideo "Menschenrechte im Tourismus"

Modul 2: Reisen & Umwelt


Über eine Milliarde TouristInnen waren 2015 weltweit unterwegs. In 15 Jahren werden es doppelt so viele sein, so die Prognosen. Schon heute trägt der Flugverkehr mit mindestens 5% zur menschengemachten Erderwärmung bei. Der Tourismus als wichtige Nutzungsform von natürlichen Lebensräumen hat auch Auswirkungen auf diese – positive wie negative; so kann der Tourismus auch für den Biodiversitätsverlust mitverantwortlich sein.

Zum Schmunzeln: Video "The animals save the planet"

Wir gestalten eine Reise! (Gruppenarbeit)


Drei Reiseszenarien waren vorgegeben: die „Umweltsünder“ (kurze Flugreisen, All-inclusive-Angebote, ...), die „Umweltretter“ (Nachhaltigkeitskriterien), die „Jugendreisen“ (günstig mit hohem Spaßfaktor). Die Aufgabe war, eine Reise zu entwickeln, die diesen „Kriterien“ entspricht und dafür ein Werbeplakat vorzubereiten.

Nach der  Präsentation der Ergebnisse wurde gemeinsam überlegt und diskutiert, welche Auswirkungen die Reisen auf Umwelt & Klima sowie auf die Menschen und die Wirtschaft in den Zieldestinationen haben. Zentrale Fragestellung: Wie sieht eine nachhaltige Reise aus – gibt es sie überhaupt?
 

Freiwilligen-Tourismus: Schnell mal die Welt retten?


Eine Zeit lang im Ausland leben, eine andere Kultur kennen lernen, in einem Sozial- oder Menschenrechtsprojekt mitarbeiten – diesen Wunsch haben viele. Doch wie organisiert man einen solchen Freiwilligeneinsatz? Worauf lässt man sich ein? Wie findet man das passende Projekt? Bernhard Morawetz von WeltWegWeiser zeigte die Risiken und Chancen von Freiwilligen-Tourismus auf und erklärte, wie Interessierte seriöse Angebote erkennen.

Bernhard Morawetz/WeltWegWeiser spricht über sinnvolle Freiwilligenarbeit:

Modul 3: Peer-to-Peer –
Jugendliche aus Europa & Afrika im Austausch



Ein weiteres Highlight war das Peer-to-Peer Projekt, bei dem sich die Workshop-TeilnehmerInnen aus Österreich mit Jugendlichen aus Senegal und Togo  über verschiedene Themen der Nachhaltigkeit und Tourismus autauschten. Was bedeutet für mich Nachhaltigkeit? Warum ist nachhaltiger Tourismus so wichtig? Was muss sich dringend ändern?
Es war spannend zu sehen, wie ähnlich die Wahrnehmung doch ist – und dass es an manchen Stellen deutlich auseinander ging! Spätestens als es darum ging, in Kleingruppen eine fiktive, nachhaltige Reise zu gestalten, merkte man schnell, dass Nachhaltigkeit im internationalen Kontext gar nicht so einfach ist. Fliegen ja oder nein? Und wenn ja, wer fliegt? Was machen wir vor Ort? Wie genau sieht nachhaltige Verpflegung eigentlich aus?

Die Chance, mit Jugendlichen aus drei verschiedenen Ländern zu diskutieren und sich auszutauschen, war auf jeden Fall eine Bereicherung für alle TeilnehmerInnen und hoffentlich bleibt der Kontakt erhalten!
„Die Arbeit mit Studenten aus Senegal und Togo hat mir sehr gut gefallen. Der Austausch zu Gleichaltrigen aus Afrika war sehr aufschlussreich und interessant zugleich. Auch wenn diese Kulturen sehr verschieden sind und es anfangs Kommunikationsschwierigkeiten gab, haben wir trotzdem festgestellt, dass uns das Thema nachhaltiger Tourismus verbindet und wir alle gemeinsam daran arbeiten wollen.“ (eine Teilnehmerin)

Mamadou Mbodji, Vizepräsident der Naturfreunde Internationale und Vorsitzender von RAFAN (Réseau africain des Amis de la Nature) hat die teilnehmenden StudentInnen im Senegal betreut. Hier sein Resümée:

 
 
Wir bedanken uns bei Stephan Grundei (PfadfinderInnen), Günther Moser (Berufsschule für Handel und Reisen), Stephanie Blutaumüller (ECPAT Österreich) und Bernhard Morawetz (WeltWegWeiser) für die Unterstützung und Mitarbeit am Projekt!
 

Mitmachen bei den Workshops 2017!

 

Reisen FAIRändern! Faires Reisen bedeutet, dass Umwelt und Klima geschont werden und dass alle vom Reisen profitieren – die TouristInnen genauso wie die Bevölkerung vor Ort. Dazu kann jede/r beitragen!

Du reist gern, machst dir aber auch Gedanken um die Umwelt und die Menschen in den bereisten Ländern? Du willst wissen, wie du FAIReist? Du möchtest auch deine FreundInnen und deine Familie dafür begeistern?
In den Workshops „Reisen FAIRändern – Sei BotschafterIn für einen nachhaltigen Tourismus“ erfährst du alles rund um faires Reisen – und vor allem, wie du selbst aktiv werden kannst. Deine Ideen sind gefragt, wie du andere Menschen für faires Reisen begeistern kannst. Dir als BotschafterIn winken tolle Preise!
Außerdem kannst du dich mit Jugendlichen aus Afrika austauschen und den Tourismus und seine Auswirkungen aus einer anderen Perspektive betrachten.

Die Workshops werden auch 2017 wieder angeboten. Interessierte Jugendliche können sich schon jetzt anmelden und nähere Infos einholen bei Katrin Karschat.
 
Das Info-Mail von respect informiert regelmäßig über Neuigkeiten aus dem Themenfeld Entwicklung, Umwelt und Soziales im Tourismus.

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Photos Header: Cornelia Kühhas; ATLED NF Algerien
Photos: Naturfreunde Internationale, WeltWegWeiser


respect – die Marke der Naturfreunde Internationale für Nachhaltige Tourismusentwicklung
Diefenbachgasse 36/9, A-1150 Wien | Redaktion: Cornelia Kühhas


 
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