Copy

Editorial

 

Eine Hotel-Lobby
Etwas kühl ist sie. Wir haben ihr Leben und Wärme eingehaucht.

Weitere Themen
«Was ist Innenarchitektur?»
Ausserdem: eine besondere Freundschaft und ein Ostschweizer in Willisau. 

Und bald: Fröhliche Festtage Ihnen allen - geniessen Sie diese Zeit!

Markus Kirchhofer

Innenarchitektur, Teil 1

Was ist Innenarchitektur?

 
Innenarchitektur? «Ja», sagt Markus Kirchhofer, «unsere Frage lautet: Wie beeinflusst ein Raum die Wahrnehmung, das Wohlbefinden?» Ein Beispiel: Ein Restaurateur möchte, dass sich seine Gäste Zeit nehmen für Aperitiv und Vorspeise, sich Wein gönnen, ein Dessert. Es kaum erwarten können, wieder zu kommen. Das tun sie, wenn sie sich richtig wohl fühlen. So wohl, dass sie die Zeit vergessen. «Das erreichen wir nicht mit ein paar hübschen Accessoires», so Kirchhofer, «da braucht es ein durchdachtes Konzept.» Dieses wiederum muss mit der Philosophie eines Hauses zusammenpassen, seiner Geschichte, seiner Zukunft. Erst dann geht es ans Umsetzen. Materialien, Muster, Farben, Licht, Deko: Alles stimmt, alles macht Sinn, dann fühlen sich die Gäste wohl. Vielleicht. «Das ist noch nicht alles», sagt Kirchhofer. Doch dazu demnächst mehr.

Reportage

Kitsch, ein Hauch
 

Das Hotel Belvoir in Rüschlikon, 18 ÖV-Minuten vom Zürcher Bellevue entfernt. Neu gebaut, eröffnet 2011, eine Meisterleistung aus Konzept, Form, Ästhetik. Sicher etwas kühl: Steinfassade, Glas, Holzstreben. Es steht genau da, wo das alte Hotel Belvoir gestanden hatte, exquisit über dem Zürichsee. «Die Aussicht ist unser USP», sagt Hoteldirektor Daniel Kost. Seminare sind sein Hauptgeschäft, auch Hochzeiten. Alle Zimmer blicken zum See: Inspiration für jeden Seminargast, und was für Aussichten zum Start in die Ehe, wie beflügelnd-berauschend!

Markus Kirchhofer von der Bel Etage AG steht in der Lobby, am Fenster: «Ein fantastisch schöner Ort.» «Ja, man steht da und schaut», sagt Kost. Nur: «Man verweilt nicht, es ist zu kühl, fast steril.» Das fällt auf, wenn, wie jetzt, kein Anlass ist. Oft ist die Lobby ein Marktplatz voller Leben: Begrüssungsaperitivs, Kaffeepausen, Steh-Lunches. Aber sonst? Ein Durchgangsraum. Das Facelifting soll das ändern.

Kost ist Realist: «Die Innenarchitektur ist für Seminare zweitrangig, da zählen Lage und Seminartechnik, beides muss top sein.» Wichtig ist Kost eines: «Wir wollen da Wärme hineinbringen, und wenn es zu Mehrumsatz kommt, nehmen wir den gerne.»

Der zweite Grund für das Facelifting ist die Generation Y: die zwischen 1980 und 1999 geborenen, die erste Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist, mit Smartphones, Tablets. Selbstbestimmte Leute, den Blick oft auf dem Screen, überall vernetzt, aber auch mit Sinnfragen beschäftigt. Jetzt kommen sie in den Unternehmen an, verändern mit ihren Fragen und Ansprüchen die Unternehmenswelt.

Und die Hotellerie: Schon ein Drittel der Hotelgäste sind Ypsiloner. Kost hat seine Diplomarbeit über diese Generation geschrieben. «Die Hotellobby ist für die Ypsiloner wirklich wichtig, sie ist nicht nur Meeting Place, sondern auch Arbeitsplatz mit integrierter Networking-Funktion, man kann sich ungezwungen treffen und austauschen.»

Und wie soll das aussehen? Wie ein 80er-Jahre-Wohnzimmer? Oder eine futuristische Lounge? Weder noch. Sondern an das alte Hotel Belvoir erinnernd, Aushängeschild der Belle Époque: Lederfauteuils, so bequem, dass man darin gut sämtliche Star Wars-Filme hintereinander auf dem Tablet anschauen könnte. Oder das Gesamtwerk von Stefan Zweig oder Thornton Wilder lesen, beides Gäste des vormaligen Hotel Belvoir. Wie das Hotel damals aussah, zeigen alte Fotos: aufgezogen auf den Lounge-Tischen, um die sich die Fauteuils gruppieren. Dann das Wandbild, gross, fünf auf drei Meter, eine alte Barszene. Dazu Bartische- und hocker, Small-Talk-freundlich. Ganz vorne, am Fenster, das Sofa, Belle-Époque, die Sessel. Und der alte Belvoir-Kronleuchter hängt als fotografiertes Zitat von der Decke. Die Formensprache bleibt klar, reduziert.

«Wir wollen den kühlen Formen etwas Wärme geben, es aber nicht übertreiben, nur einen kleinen Schritt Richtung Kitsch machen, nicht zu weit weg von der Gradlinigkeit kommen», sagt Kirchhofer: gedrechselte Tischbeine zum Beispiel, oder das hinterleuchtete Tuch, geometrisch angeordnet. Im Vergleich zur alten Situation geradezu gewagt. Kost freut sich: «Eigentlich ein Stilbruch, vor allem aber ein Wow-Effekt. Das wird eine echte Aufwertung der Lobby.
»

Dann geht es an die Umsetzung. Dem Bel Etage-Team steht eine Oktoberwoche zur Verfügung. Am Montag darauf der erste Anlass: Wirtschaftsausblick 2017, 250 Teilnehmer. Etwas später schreibt Kost in einer Email: «Es ist eine wahre Freude, die Lobby kommt sehr gut an und wir erhalten laufend Komplimente!»

www.hotel-belvoir.ch

Portrait

Adrian Betschart: Innenarchitekt FH


Es ist schon beeindruckend, welchen beruflichen Rucksack unser Adrian in jungen Jahren mit sich bringt: Ursprünglich ist er Möbelschreiner, er hat als Ofenbauer gearbeitet, in einem Architekturbüro, dann die gestalterische Berufsmatura gemacht und an der Hochschule in Luzern Innenarchitektur studiert. Uff, Luft holen. Und fragen: Ist das nicht ein bisschen gar viel? Adrian Betschart: «Die unterschiedlichen Erfahrungen nützen mir unglaublich viel bei dem, was ich heute mache. Ganz viel von meinem Wissen kann ich hier täglich einsetzen.» Das können wir nur bestätigen. Adrian ist seit zwei Jahren bei uns, und wir möchten nicht mehr ohne ihn. Auch an den Dialekt des Ostschweizers haben wir uns gewöhnt. Scherz beiseite – man merkt Adrian einfach an, dass er seinen Beruf liebt: im Kreativprozess, bei Präsentationen, auf der Baustelle, in der Beratung – was immer er tut, er tut es mit Freude. Gut, das behauptet heute jeder von sich. Aber nicht jeder arbeitet auch in seiner Freizeit noch an eigenen Gestaltungsideen, tüftelt, zeichnet – einfach so. Adrian schon. Am liebsten ist es uns aber schon, wenn er es für uns macht.

Was ganz anderes

Die Essenz der Freundschaft


Zack! Da lag er auf dem Rücken. So geht das im Judo. Vor allem, wenn man gegen den eigenen Lehrer antritt. Alois Roth legte unseren Markus regelmässig auf die Matte, im sportlich-freundschaftlichen Rahmen. Das ist lange her. Und Markus weiss heute selber nicht mehr, wann er zuletzt einen Judogi getragen hat. Aber die Freundschaft ist geblieben. Heute verbindet Alois und Markus die Freude am feinen Essen, insbesondere dem mediterranen. Antipasti, frische Pasta, Sugo, Pesto, Dolci – da geraten sie beide ins Schwärmen. Markus in seiner Freizeit. Alois hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht, produziert und verkauft seit vielen Jahren selber Leckereien aus der Mittelmeerregion – ausgedacht in seinem roten Gartenhäuschen, hergestellt dann aus feinsten Zutaten, in viel Handarbeit und mit noch mehr Liebe. Und alle sind dabei, von gross bis ganz klein: «Essenz» ist ein waschechter Familienbetrieb. Da steht das Babybett auch mal mitten in der grossen Küche, während es rundherum nur so wuselt. Übrigens: Wenn es um Olivenöl geht, ist Alois Roth eine Koryphäe. Das wissen Kenner bis weit über die Region hinaus. Ein Besuch im schmucken Laden in Oberkirch lohnt sich nur schon deswegen. Noch besser aber: ein ganzes Catering aus Essenz-Spezialitäten. Schon klar, werden Sie denken, die machen Werbung für ihre Freunde. Aber lassen Sie sich sagen: Unser Team-Essen Mitte November war unglaublich – unglaublich gut! Und das nicht nur, weil die Roths so sympathisch sind.
www.essenz-spezialitaeten.ch

Demnächst

Stadthotel


Wie sieht die Innenarchitektur in einem Stadthotel aus? Wie sind da die Bedürfnisse? Also los, ab ins Gewusel einer Stadt!
Bel Etage AG
Ettiswilerstrasse 26
CH-6130 Willisau
Telefon +41 41 972 60 80
beletage@beletage.ch
www.beletage.ch

 
Copyright © 2016, All rights reserved.


meine Angaben ändern oder den Newsletter abbestellen

Email Marketing Powered by Mailchimp