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GALLERY2 - Einladung zur Vernissage
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Angela Rohde, der forscher, 2016, 27 x 27 cm

Hieronymus Bosch's Töchter

oder

Quadruple A

Zu unserer Vernissage möchten wir Sie und Ihre Freunde herzlich einladen.
 
Wir freuen uns, Sie über die Vernissage der aktuellen Ausstellung zu informieren:
 
Gallery2 zeigt zum 500. Todesjahr Hieronymus Boschs eine Ausstellung von vier herausragenden Künstlerinnen:
Angela Rohde, AudeRrose, Anna Andropova und Margarete Adler.
 
Die Vernissage beginnt am Freitag, dem 13. Januar um 19 Uhr.

"Man könnte Hieronymus Bosch als den ersten Surrealisten bezeichnen,  er schuf herausragende, zugleich albtraumhafte und paradiesische Bilder in einem Zeitalter, dem LSD noch kein Begriff war, das aber in den religiösen Vorstellungen von Himmel und Hölle ebensolche Auswirkungen zu haben schien. Zudem gab es ja da auch noch diesen Schwarzschimmel im Getreide, der nachweislich denselben Stoff enthält.. also vielleicht doch?

Deliriöse Wesen, erschaffen, um zu Tode zu erschrecken, Dämonen, die Gliedmaßen abschneiden, ekstatische Tänze von Rosé und Lichtblau, verschmolzen in Pflanzen und Fabelwesen, Mischgeschöpfe aller Couleur, Kopffüßler, Baummenschen, überdimensionierte Musikinstrumente, lebende Häuser, deren Eingangstüren menschlich sind, es scheint keine Grenzen zu geben.

Die religiös zentrierten Werke Boschs, die er als Zeitgenosse einer Welt kurz vor dem Höhepunkt der Hexenverfolgung schuf, zeigen Wahnsinn und Hoffnung, Verwirrung und eine in diesem Zusammenhang geradezu absurde Klarheit über die Zustände der Seelen seiner Mitmenschen und vermutlich auch seiner eigenen. Dennoch läßt sich nicht leugnen, daß man ein Schmunzeln wahrnehmen möchte, wenn man sich die bildgewaltigen Werke genauer betrachtet. Eine Groteske.

Gallery 2 freut sich, Ihnen vier Künstlerinnen vorstellen zu dürfen, die wahrhaft die zeitgenössischen Töchter Hiernonymnus Bosch’s sein könnten.

Angela Rohde zeigt in ihren minutiösen, beinahe manisch penibel ausgearbeiteten Collagen die paradiesische Seite, nicht ohne ein gewisses Unbehagen an der einen oder anderen Stelle zu erzeugen, und dennoch verzaubern die Arbeiten durch Farbrausch und Grazie, Abstrusität und Schönheit zugleich. Ein Fest der Sinne, das die Augen zum Leuchten bringt.

Aude Rrose offenbart in ihren Photographien Untiefen, die unser Unbewußtes ansprechen: die Pflanzenbilder scheinen alle Radioaktivität abzubilden. Die Gräser und Blumen wirken, als strahlten sie bis auf unsere Haut, als spürte man förmlich das Uran und den Bismut, das sie zu beinhalten scheinen, wie sie sich in unsere Zellen brennen. Die inszenierten Schwarzweißphotos hingegen verwirren mit einer Bildsprache der Renaissance, aber geisterhaften Erscheinungen dazwischen, die den Betrachter beunruhigt zurücklassen.

Anna Andropova’s Schablithographien ziehen den Zuschauer tief hinein in das eigene Unterbewußte, in Albträume, verborgene Wahrnehmungen, Ungewißheiten. Wir sehen Vögel und einzelne Augen, die beobachten, verdrehte Proportionen, surreale Erscheinungen, Pflanzen wie aus anderen Welten. Es ist das Unaussprechliche, das sich hier Bahn bricht, und sich mit meisterhafter Technik auf exklusiven Drucken ins Gedächtnis brennt.

Margarete Adlers lebendige, realistische Skulpturen aus Keramik und verschiedenen Kunststoffen sind von einer geradezu maligner Lust am Morbiden geprägt. Sie zeigen gebrochene Seelen, die sich zusammengeflickt gerade noch so am Leben halten, maliziöse Betrachterinnen (echter) toter Katzen und Mischwesen, deren verwirrende Unschuld gepaart mit mondäner Animalität derartige Irritationen verursachen, daß man sie schlicht nicht mehr von seinem inneren Auge wischen kann.

Die Arbeiten von Angela Rohde, Aude Rrose, Anna Andropova und Margarete Adler bringen zum Ausdruck, was die Ängste und Hoffnungen, die Absurditäten und Grotesken der Jetztzeit sind. In vier völlig unterschiedlichen Medien und mit jeweils radikal anderer Bildsprache."
Isabella Devinast, 2016
Kuratorin, Gallery2
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