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Fordert die Zürcher Musikszene heraus: Tapiwa Svosve.

BDC

TAPIWA SVOSVE

Tonangeber


Dass die Kampfansage an das Zürcher Schubladen-Denken aus dem Jazz kommt, hätten wir nicht gedacht. Klar, wir kannten die Bedeutung des Genres im Kampf um Gleichberechtigung und Freiheit. Aber der revolutionäre Geist fühlte sich mindestens so weit weg an wie die Hippies. Zu viel Gedudel, zu viel Feuilleton, zu viele alte Männer in schummrigen Bars. Dann trafen wir Tapiwa Svosve.

Der 22-jährige Altsaxofonist verbrachte sein halbes Leben mit Jazz. Er ist weder alt noch elitär, und er gilt als grösstes Zürcher Musiktalent seiner Generation. Mit neunzehn trat er als Jüngster überhaupt am «Unerhört»-Festival in der Roten Fabrik auf. Zwei Jahre später erhielt er mit seinem Diplom an der ZHdK auch gleich den Jazzpreis. Jetzt sitzt er mit uns am See und sagt: «Unser Problem sind nicht die Grenzen der Musik. Unser Problem sind die Grenzen im Kopf».

Der grossgewachsene Zürcher steht für eine neue Garde von Musikern, die sich nicht an Codes orientieren oder in Szenen einreihen, sondern sie herausfordern. Seine Musik klingt so, wie er über sie spricht: eloquent, einnehmend, anspruchsvoll. Wer sich einen Überblick über sie verschaffen will, scheitert. Zu viele Projekte, zu viele Formationen. Genau das ist der Punkt, sagt er. «Warum müssen wir immer alles einordnen?» Mit Freunden hat er Gamut gegründet, ein Kollektiv aus Jazzmusikern, die über ihr Genre hinaus komponieren, improvisieren, experimentieren. Sie sind nicht die einzigen. Auch Initiativen wie Perlaton oder BlauBlau schaffen neue musikalische Räume, wie den 24h-Shop, ein Pop-Up mit Konzerten, Lesungen und Performances. Das Ziel ist immer dasselbe: Schubladen im Kopf zu öffnen.

Morgen spielt Svovse mit Freunden am Stadtsommer. Wie das klingen wird, hängt davon ab, mit wem er auf der Bühne steht. «Unverkennbar ist er immer», sagt Niklaus Riegg vom Popkredit, der für die Konzertreihe verantwortlich ist. «Es sind nicht nur die Stücke oder die Melodien. Es ist auch der Klang. Es ist die Haltung». Wir brauchen dringend mehr davon.

Tapiwa Svosve: Stadtsommer, Park Sihlhölzli
2. August 2018, ab 21 Uhr. Freier Eintritt.
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