Wussten Sie, dass...
...der Stimmton, also jener Ton, mit dem eine Instrumentengruppe einheitlich eingestimmt wird, erst im Laufe des 20. Jahrhundert festgelegt wurde? Die bis heute letzte internationale Stimmtonkonferenz der UIA in London im Jahre 1939 erstellte eine Norm als Empfehlung für die Kammertonfrequenz von 440 Hz für den Ton a1. Diese Norm wurde 1971 vom Europarat bestätigt.
Frühere Zeiten kannten diesen Standard nicht, die Stimmtonhöhe variierte demnach bis zu 6 Halbtöne. Man unterschied zwischen dem tiefen Kammerton und dem hohen Chorton. Streichinstrumente konnten umgestimmt, also dem unterschiedlichen Standard angepasst werden, Bläser oder Orgel waren hier wiederum unflexibel. So musste etwa der Organist der Leipziger Thomaskirche seine Stimme tiefer transponiert spielen, um sich den im tiefen Kammerton spielenden Kollegen anzupassen.
Unser Orchester spielt heute auf drei standardisierten Tonhöhen: Barockmusik wird im tiefen Kammerton auf 415 Hz gespielt: Die Orgelkonzerte Händels, die wir im Dezember spielen werden, erklingen einen Halbton tiefer. Wiener Klassik bis Beethoven hat den Standard A=430 Hz, während Romantik und Moderne im heute gebräuchlichen Stimmton A=440 Hz erklingt.
Während unsere Streicher ihre Instrumente umstimmen, verwenden die Bläser für jedes Repertoire spezielle auch an die jeweilige Tonhöhe angepasste Instrumente.
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