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Mediencommuniqué: Almanach Entwicklungspolitik 2019 der Caritas Schweiz
Caritas Schweiz

Caritas Mediencommuniqué

Caritas Schweiz 26.09.2018

Die Migration menschengerecht gestalten

 
Die Abschottungspolitik Europas steht in eklatantem Widerspruch zur «Agenda 2030» der Vereinten Nationen. Diese fordert eine geordnete, sichere und reguläre Migration. Welches sind die Bedingungen für eine menschengerechte und entwicklungsfördernde Migration? Diesen Fragen geht der neue Almanach Entwicklungspolitik der Caritas Schweiz nach.
 
Europas unkoordinierte Flüchtlingspolitik steckt in einer Sackgasse. Sämtliche Bestrebungen für eine menschenwürdige und entwicklungsfördernde Migration, wie sie unter anderem die «Global Compacts» oder die «Agenda 2030» implizieren, stehen in krassem Gegensatz zu den Vorstellungen der Industrieländer, die Migrations- und Flüchtlingspolitik in erster Linie der nationalen Souveränität zuzuordnen. Der Mangel an legalen Zuwanderungsmöglichkeiten bringt Migranten und Flüchtlinge zudem immer wieder in Lebensgefahr und macht sie zu Opfern von Ausbeutung und Menschenhandel. Zugleich wird das Potenzial der Migration als Quelle für die soziale, menschliche und wirtschaftliche Entwicklung verkannt.
 
 
Entwicklungszusammenarbeit nicht instrumentalisiert
 
Der neue Almanach Entwicklungspolitik der Caritas Schweiz widmet sich deshalb aus verschiedenen Perspektiven dem Thema Migration und Entwicklung sowie den Wechselwirkungen, ist doch die gegenwärtige Situation sowohl für die Herkunfts- als auch die Transit- und Zielländer eine Herausforderung. Thematisiert wird zudem die Rolle der Entwicklungszusammenarbeit, die Gefahr läuft, politisch zur Verhinderung von Migration instrumentalisiert zu werden.
 
 
Bei den Fluchtursachen ansetzen
 
Auf dem Weg zu einer menschengerechten und entwicklungsfördernden Migration muss aber vielmehr bei den Fluchtursachen angesetzt werden – und damit auch bei der Frage, wie unsere Handels-, Investitions- und Steuerpolitiken die Bedingungen in ärmeren Ländern formen. «Auch Gewalt und Kriege entstehen nicht aus dem Nichts, sondern hängen eng mit wirtschaftlichen, sozialen und politischen Einflüssen und Entwicklungen zusammen», schreibt Marianne Hochuli, Leiterin des Bereichs Grundlagen bei Caritas Schweiz, in ihrem Beitrag.
 
Fluchtursachen zu bekämpfen und Migration gleichzeitig als «natürlichen» Prozess zu verstehen und zu steuern, schliesst sich nicht aus, wie Francois Crépeau, bis 2017 Sonderberichterstatter für Menschenrechte von Migranten der Vereinten Nationen, im Auftaktinterview zum Sammelband klarmacht. Das eine darf auch nicht gegen das andere ausgespielt werden; Entwicklung und Migration sind letztlich untrennbar miteinander verknüpft. Es ist dies eine der Grundüberzeugungen von Caritas Schweiz: Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit müssen auch Formen der Migration ermöglichen, die entwicklungsfördernd sind oder welche die menschenrechtlichen Bedingungen des Migrierens verbessern. Der Almanach Entwicklungspolitik von Caritas Schweiz liefert dafür zahlreiche Denkanstösse.
 
 
Entwicklungschancen erkennen
 
«Das Gestaltungspotenzial, das die Herausforderung der Migration in sich birgt, gilt es zu erkennen. Dann werden auch deren Entwicklungschancen sichtbar – sowohl für Migrantinnen und Migranten als auch für die Herkunfts- und Zielländer», schreiben Hugo Fasel, Direktor von Caritas Schweiz, und Odilo Noti, Leiter Bereich Kommunikation und Marketing, in ihrem Almanach-Beitrag.
 
Almanach Entwicklungspolitik 2019. Das Caritas-Jahrbuch zur humanitären Schweiz.
Schwerpunkt: Migration und Entwicklung. Luzern 2018, 340 Seiten, 42 Franken.
Bezug: https://shop.caritas.ch/
Für die Agenda
 
Buchvernissage am 17. Oktober in Luzern
 
Am Mittwoch, 17. Oktober 2018, findet um 18.30 Uhr im Neubad in Luzern die Vernissage zum Almanach Entwicklungspolitik statt. Es referieren Steffen Angenendt, Leiter der Forschungsgruppe «globale Fragen» der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, Thomas Cottier, emeritierter Professor für Europa- und Wirtschaftsvölkerrecht am World Trade Institute der Universität Bern, sowie Marianne Hochuli, Leiterin des Bereichs Grundlagen bei Caritas Schweiz. Der Anlass ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Programm/Anmeldung.

Download:


Die Migration menschengerecht gestalten (PDF)
Almanach Entwicklungspolitik 2019. Das Caritas-Jahrbuch zur humanitären Schweiz. Bild: Caritas Schweiz
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Hinweis an die Redaktionen:

Für weitere Hintergrundinformationen steht Ihnen Manuela Specker, Herausgeberin «Almanach Entwicklungspolitik», Telefon: 041 419 22 41, E-Mail: mspecker@caritas.ch, zur Verfügung.
Rezensionsexemplare können per E-Mail info@caritas.ch oder unter Tel. 041 419 22 22 angefordert werden.

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