"Blockchain is a semantic wasteland" - Nic Carter, Coinmetrics.io - 05.10.2018
Als Gründer von Coinmetrics.io zeichnet sich Nic Carter insbesondere durch seine prägnanten, Daten-getriebenen Analysen aus. „The dark underbelly of cryptocurrency markets“ zählt für mich zu einem der besten Werke des Jahres, in dem die systematischen Beziehungen und Wertflüsse zwischen den Marktteilnehmern der Krypto-Industrie dargestellt werden.
In seinem letzten Artikel widmet sich Nic dagegen eher einer qualitativen Analyse des inflationären Gebrauchs des Wortes „Blockchain“. Die Überschrift bringt es auf den Punkt, Blockchain ist ein semantisches Brachland, das potentiell alles und nichts umfasst. Das Buzz-Wort funktioniert als verführerisches Marketing mit der subtilen Implikation, dass die Datenstruktur – auch ohne Proof-of-Work oder offenen Konsensus-Algorithmus – die gleichen Vorteile wie Bitcoin mit sich bringt. Die generische Nutzung des Begriffs sei vor allem für den Hype um Permissioned Blockchain-Lösungen und opportunistische ICOs verwendet worden. In diesem Kontext wird auf die ursprüngliche Bedeutung der Blockchain in Bitcoin referiert, in der diese als Datenstruktur nur eines der Zahnräder neben Proof-of-Work und weiteren Kernelementen ist, die in ihrer Summe ein Zensur-resistentes und offenes Zahlungssystem ermöglichen.
Persönlich bin ich der Ansicht, dass es einen Markt für Permissioned Blockchain-Lösungen geben wird, aber noch liegt die Beweislast dafür bei den Protagonisten dieser Technologien. (Hinweis für IBM Subscriber: „explicit content“).
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