Mini-Solar-Newsletter KW 42
Aktuelle Informationen und Hintergründe zu Mini-Solar-Kraftwerken
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Norddeutschland verhandelt um Anmeldeverfahren
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Die Praxis bei den über 800 Netzbetreibern in Deutschland im Umgang mit Mini-Solar-Kraftwerken gleicht einem Flickenteppich. In Bayern wurde vor kurzem durch die Arbeit des dortigen Dachverbandes für Energie- und Wasserversorger VBEW erstmals großflächig die Anmeldung der Kleinkraftwerke möglich. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW hingegen hat sich in den letzten Monaten nicht durch eine geschlossene Haltung zum Thema hervorgetan. Allerdings scheint der Druck aus der Bevölkerung nun endlich auch dort angekommen zu sein.
Unseren Quellen zufolge befasst sich aktuell ein Arbeitskreis norddeutscher Netzbetreiber innerhalb des BDEW mit einem einheitlichen Anmeldeverfahren für den Norden der Republik. Dies wäre nach Bayern ein zweiter großer Wurf für die Bundesweite Anerkennung der kleinen Kraftpakete und ein großer Schritt für die Demokratisierung der Stromlandschaft in Deutschland.
Wir stehen in engem Austausch mit einigen der an den Verhandlungen beteiligten Netzbetreibern. Wir konnten unser verbraucherfreundliches Anmeldeverfahren bereits dort platzieren und arbeiten mit Nachdruck daran, dass es von allen norddeutschen Netzbetreibern anerkannt wird. Wir haben weitere Verhandlungen für die nächsten Tage terminiert. Du kannst dabei helfen! Je mehr Registrierungen wir aus Norddeutschland haben, desto größer ist der Druck, den wir auf die dortigen Netzbetreiber ausüben können. Daher:
Wenn du jemanden aus Schleswig-Hollstein, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder Berlin kennst, für den das Thema spannend ist, dann teile diesen Newsletter jetzt mit ihm. Er kann sich dann hier registrieren und uns dabei helfen, dass vielleicht schon in wenigen Wochen ganz Norddeutschland den eigenen Strom erzeugen kann!
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Spanien schafft die Sonnensteuer ab
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Neue Besen kehren gut. Das bekannte Sprichwort trifft auch auf die seit Juni amtierende spanische Regierung unter Präseident Sánches zu, welche seit Amtsantritt eine ganze Reihe an Gesetzen und Regelungen auf den Prüfstand stellt. Bei der Energiewende ist das in Spanien aber auch höchste Zeit, denn die beiden vorangegangenen Kabinette unter dem durch Misstrauensvotum entmachteten Präsidenten Rajoy hatten das sonnenverwöhnte Land beim Ausbau der Erneuerbaren um Jahre zurückgeworfen.
Eine der größten Hürden war dabei ein 2015 verabschiedetes Maßnahmenpaket, das nicht nur jegliche Einspeisevergütung für PV-Anlagen mit teilweisem Eigenverbrauch und unter 100kW strich sondern auch eine Abgabe auf installierte Nennleistung und z.T. sogar auf den erzeugten Strom einführte. Diese sogenannte "Sonnensteuer" sorgte für dementsprechend große Verstimmungen bei der Solarindustrie.
Die Abschaffung der Sonnensteuer war auf europäischer Ebene gefordert worden und war explizites Ziel des neuen, europafreundlichen Regierungsprogramms von Sánches. Vorige Woche wurde diese Abschaffung dann tatsächlich umgesetzt. Damit hat ein weiteres europäisches Land Deutschland beim Abbau von Hürden beim Eigenverbrauch erneuerbarer Energien überholt.
Hierzulande ist die Erhebung der EEG-Umlage auf selbst verbrauchten Strom noch immer eine Eisenkugel am Knöchel des Solarausbaus. Auch wenn Mini-Solar-Kraftwerke hiervon zum Glück ausgenommen sind, erweist diese widersinnige Belastung, die immer wieder und völlig zu Unrecht als Solidarität gegenüber den übrigen Verbrauchern verkauft wird, der dezentralen Energiewende insgesamt einen Bärendienst.
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Die EEG-Umlage sinkt in 2019
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Datenquelle: netztransparenz.de
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Laut Veröffentlichung der Übertragungsnetzbetreiber vom Montag soll die EEG-Umlage in 2019 auf 6,4 Cent/kWh sinken. Dieser Schritt war längst überfällig, geht nicht mal im Ansatz weit genug.
Die Höhe der EEG-Umlage auf die verbrauchte Kilowattstunde stieg in den letzten acht Jahren auf das Dreifache an, während die Fördergelder sich lediglich verdoppelten. Stromintensive Industrien sind in weiten Teilen von der Abgabe befreit, was auf Kosten des Normalverbrauchers geht. Konkret verbraucht die Industrie beinahe doppelt so viel Strom wie Privathaushalte, bezahlt aber insgesamt sogar etwas weniger an EEG-Umlage als diese. Zeitgleich wurde die EEG-Einspeisevergütung in dieser Zeit um rund 40% gekürzt.
Das führt dazu, dass trotz wachsendem Ausbau und Rekorderträgen seit 2014 dauerhaft Milliardenbeträge auf dem EEG-Konto herumliegen, statt die Energiewende zu fördern (vergl. Grafik). Erschreckend ist zudem, dass die Verzinsung des Kontos an den Euribor-Leitzins gebunden ist. Da dieser aktuell negativ ist, bezahlt der Verbraucher auf den enorme Guthaben widersinniger Weise Strafzinsen, dieses Jahr alleine bereits in Höhe von über 4 Mio.€.
Eine Absenkung der EEG-Umlage in der angestrebten Größenordnung von rund 6% wird an diesem seit Jahren fehlerhaften Gesamtkonstrukt nichts ändern. Wie im vorigen Artikel erwähnt, wären die vollständige Befreiung des Eigenverbrauchs von der EEG-Umlage und etwa eine Trendwende durch Erhöhung der Einspeisevergütung wichtige zusätzliche Werkzeuge, um das tote Kapital endlich in die Erreichung der Klimaziele zu investieren. Hierfür scheint auf Bundesebene allerdings leider der Wille zu fehlen.
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EmpowerSource, das Unternehmen hinter MachDeinenStrom.de, hat sich zur Aufgabe gemacht, die dezentrale, nachhaltige Energieversorgung zu fördern und jedem die Möglichkeit zu geben, sich durch die Erzeugung eigenen Stroms auch privat an der Energiewende zu beteiligen.
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