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Mini-Solar-Newsletter KW 43

Aktuelle Informationen und Hintergründe zu Mini-Solar-Kraftwerken

 
 
In dieser Ausgabe:
 

Die neue Norm (VDE-AR-N-4105)

Bild: Manfred Lehner
Wie wir in der vorletzten Ausgabe dieses Newsletters bereits berichteten, ist die Neufassung der als "Niederspannungsrichtline" bekannten Anwendungsregel VDE-AR-N-4105 der "Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE", kurz DKE, eine der beiden wichtigsten Veränderungen, welche sich in Bezug auf die Regelungen zu Mini-Solar-Kraftwerken in Deutschland aktuell vollziehen. Diese Richtlinie wurde nun nach einem auf EU-Ebene ohne Einwände verlaufendem Prüfverfahren final veröffentlicht

Das umfangreiche Regelwerk entspricht nach erster Überprüfung in weiten Teilen der vorangehenden Richtlinie und beinhaltet auch in Bezug auf die Kleinkraftwerke erstaunlich wenig Neuerungen. Die relevanteste Änderung in der Neufassung dürfte eine Passage sein, in welcher auf die Leistungsgrenze von 600Wp Bezug genommen wird. Dort ist festgelegt, dass bei der Anmeldung von Mini-Solar-Kraftwerken bis zu dieser Grenze auf die Unterschrift durch den Anlagenerrichter, also etwa einen Solarteur, verzichtet werden kann, sofern eine Einspeisesteckdose nach VDE 0100-551-1 gesetzt und ein Zweirichtungszähler verbaut wurde. Die Anmeldung mit Unterschrift durch den Anlagenbetreiber / Anschlussnehmer muss dennoch erfolgen. 

Damit ist klar verankert, dass es von Seiten der Regelbehörden einen anmeldefreien Anschluss oder auch nur den Verzicht auf einen Zählerwechsel innerhalb einer Bagatellgrenze, wie u.a. in Österreich praktiziert, in Deutschland vorerst nicht geben wird. Darüber hinaus kann im Umkehrschluss eine Pflicht des Netzbetreibers aus der Regelung abgelesen werden, sofern er ein vereinfachtes Anmeldeverfahren ohne Unterzeichnung durch einen Handwerker anbietet, am entsprechenden Anschluss dann ausschießlich Zweirichtungszähler oder moderne Messeinrichtungen mit allen zugehörigen Bilanzierungspflichten zu verbauen. 

Dies ist ein klarer Angriff auf die ersten zarten Versuche einiger progressiver Netzbetreiber, ihre Netze durch eine Senkung der Barrieren vor dem unregistrierten Anschluss ggf. unsicherer Technik zu schützen. Diese verbauen nämlich oft nur rücklaufgeschützte Zähler um weitere Umstände durch die Bilanzierung einiger weniger Wattstunden eingespeisten Stroms zu vermeiden. Die Kräfte, welche für den Erhalt dieser Barrieren eintreten, bewerten das Risiko der Halblegalität für Anlagenbetreiber (bereits >50.000, Tendenz stark steigend) sowie für Mitarbeiter der Netzbetreiber (evtl. Stromschlaggefahr durch nicht geprüfte Wechselrichter) offenbar geringer als den Schutz der Energiekonzerne vor zunehmender Energieautarkie in der Bevölkerung.

Wir treten unabhängig hiervon auch weiterhin für eine einfache und sichere Lösung für Anlagennutzer und Netzbetreiber ein. Wenn du dieses Ziel teilst, dann unterstütze uns, in dem du dich registrierst und diesen Newsletter mit deinen Freunden teilst. Je mehr Unterstützer wir aus deiner Region haben, desto mehr Druck können wir für die Einführung eines einfachen Anmeldeverfahrens in deiner Region machen!
 
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SOLMATE ab sofort verfügbar

Bild: EET - Efficient Energy Technology GmbH
Wie vor Kurzem angekündigt, betrat diese Woche ein neuer Teilnehmer den Markt für Mini-Solar-Kraftwerke. Das österreichische Vorzeige-Startup EET aus der Steiermärkischen Hauptstadt Graz schickt sein smartes Kraftwerk "SOLMATE" ins Rennen. 

Mit einer Nennleistung von 550 Wp, verteilt auf mehrere Panels, spielt das stylische Kraftpaket in der Oberliga der Kleinkraftwerke mit. Im Unterschied zu vielen anderen Angeboten ist hier zudem bereits ein auf diese Leistung optimiertes Speicherpaket auf Lithiumeisenphosphat-Basis enthalten, welches die Energie aus den Panels aufnimmt. Dieses verfügt mit 960 Wh über ausreichende Kapazität um etwa über die Nacht eine Kühl-Gefrier-Kombination, einen Router, 3-4 Stunden Fernsehen und zwei volle Handyladungen ohne Probleme zu bedienen. Dadurch kann die tagsüber nicht verbrauchte Energie nach Sonnenuntergang vollständig genutzt werden.

Aber es kommt noch besser: Hinter der eleganten Fassade der Speichereinheit verbirgt sich nämlich eine kleine technische Meisterleistung. Eine neuartige Mess- und Steuereinheit, welche auf ein Patent der TU Graz zurückgeht, sorgt dafür, dass wirklich nur dann Energie aus dem Speicher freigegeben wird, wenn im Stromkreis ein Verbrauchsgerät eingeschaltet wird. Dieser Kniff ermöglicht es, dass der Markteintritt mit einem vollmundigen Versprechen erfolgen kann: 100% Eigenverbrauch, 0% Einspeisung.

Für das formschöne Gesamtprodukt hat EET bereits mehrere Preise in Österreich erhalten. Nun hat das junge Team um Gründer Christoph Grimmer, Stephan Weinberger und Florian Gebetsroither den SOLMATE zur Marktreife gebracht und ermöglicht den ersten Bestellern, eines der topmodernen Kraftwerke vorzubestellen.

Wenn du dich für den SOLMATE interessierst, dann kannst du dir hier noch eines der letzten verfügbaren Vorteilspakete sichern:
 
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München ringt mit der Freigabe

Bild: Pixabay

Bayern ist sich darüber einig, dass die unkomplizierte Anmeldung von Mini-Solar-Kraftwerken das beste Mittel zur Aufrechterhaltung der Netzsicherheit darstellt. Ganz Bayern? Nein. Zum Beispiel haben sich die Stadtwerke München angesichts der Problematik der oben besprochenen neuen Anwendungsregel VDE AR-N-4105 vorerst gegen eine Übernahme des vom bayerischen Dachverband der Netzbetreiber, Energie- und Wasserversorger VBEW höchstselbst empfohlenen Anmeldeverfahrens entschieden.

Eine für Mitte November angesetzte Gesprächsrunde der bayerischen Netzbetreiber mit dem VBEW soll die offenen Fragen klären und endlich eine bayernweit einheitliche Lösung bringen. Es bleibt zu hoffen, dass der gesunde Menschenverstand, welchen der VBEW in den letzten Wochen bewiesen hat, dabei die Oberhand behält. Unser Anmeldeverfahren liegt jedenfalls dem Großteil der Teilnehmer vor und kann dazu beitragen, eine für alle Beteiligten nachhaltige Lösung zu erwirken.
 

EWE will kein eigenes Kraftwerk mehr anbieten

Mini-Solar-Kraftwerke sind auch in Energiekonzernen mittlerweile ein heiß diskutiertes Thema. So berichteten wir vor einigen Wochen bereits über die Pläne etwa das Oldenburgischen Energiekonzerns EWE, ein eigenes Kleinkraftwerk zu vermarkten. Das ist insofern relevant, als dessen Tochterunternehmen EWE-Netz GmbH einer der größten Netzbetreiber Norddeutschlands ist. Diese Pläne wurden allerdings vorerst auf Eis gelegt.

Nachdem in den letzten Tagen bereits unter verschiedenen Unterseiten auf der Webpräsenz des Unternehmens ein Kraftwerk mit einem 300W Panel von aleo Solar und einem Wechselrichter von AE-Conversion angepriesen wurde, sind diese Seiten nun alle offline. Es gab im Vorhinein eine ganze Reihe an Maßnahmen, um den Marktstart vorzubereiten, daher wirft das plötzliche Ende des Produkts einige Fragen auf.

Unsere Recherche hat in dieser Woche ergeben, dass das Projekt letztlich einer internen Risikobewertung zum Opfer gefallen ist. Welche Gründe dabei die entscheidende Rolle spielten, etwa lange Garantiezeiten oder Bedenken bezüglich des Anmeldeverfahrens, konnte nicht ermittelt werden. Vermutungen von Kennern der Materie gehen in Richtung der technischen Gewährleistung, welche für das Unternehmen eine dauerhafte Last darstellen könnte.

Allerdings soll die Einstellung des eigenen Produkts keinesfalls das Ende der Mini-Solar-Kraftwerke im EWE-Einflussbereich bedeuten. So soll in Zusammenarbeit mit einem nicht genannten externen Anbieter für die kleinen Kraftpakete dennoch ein Weg gefunden werden, die steigende Nachfrage zu bedienen.

Wie die EWE-Netz GmbH zu dem Thema steht, ist noch ungewiss. Allerdings werden sich aller Voraussicht nach auch Vertreter dieses Netzbetreibers bei der bereits letzte Woche angekündigten Konferenz unter dem Dach des BDEW im November auf eine einheitliche Herangehensweise für Norddeutschland hinarbeiten. Über die Ergebnisse halten wir dich wie immer auf dem Laufenden.
 

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