Hallo <<Vorname>>,

letzte Woche hatten wir ein Foto-Shooting mit einem sehr netten Fotografen. Der war nicht nur daran interessiert, uns ins rechte Licht zu rücken, sondern ihn interessierte der Inhalt unserer Arbeit auch sehr. Er hatte ganz verschiedene Fragen und eine davon hat uns sehr beschäftigt. Diese Frage förderte ein dickes Thema zutage, das uns zwar nicht neu ist, aber uns in diesem Zusammenhang irgendwie noch mal klarer wurde.

Die Frage hieß: Was steht den meisten Paaren denn eigentlich im Weg, wenn sie entspannten Sex haben wollen? Da haben wir erstmal die herkömmlichen Themen ausgepackt: Keine Zeit, keine Lust, keine Idee, wie es anders sein könnte, Kommunikationsprobleme und so weiter. Durch die Frage beim Foto-Shooting tauchte aber plötzlich ein ganz wesentlicher Punkt auf, der mit Eigenverantwortung wohl am besten zu beschreiben ist. 
 

Ich würde ja, aber…

Tatsächlich hören wir nämlich sehr oft, meist von Frauen, dass sie ja eigentlich schon längst und sowieso ganz anderen, ganz entspannten Sex haben würden, wenn der Partner sich nicht so sperrig anstellen würde. Da fallen Sätze wie „Mein Mann ist einfach noch nicht so weit, sonst wäre ja alles ganz anders.“ Das Thema dahinter heißt: Ich bin gebunden daran, was mein Partner will und kann deshalb allein leider nichts verändern. Das ist aus unserer Sicht eine ziemlich gut getarnte Falle. Klar gehören zum Sex immer zwei - und klar, es ist schwierig was zu verändern, wenn nicht beide wollen. Aber klar ist auch, dass wir immer nur bei uns selbst anfangen können – den anderen dafür verantwortlich zu machen, dass der Sex keine Freude macht, ist ungefähr so wie im Kindergarten zu sagen: „Ich war das nicht, der Erwin hat angefangen …“ Alles nach außen schieben und sich beklagen bringt auf Dauer dann aber auch nicht die gewünschte Veränderung. 

Das kennen wir selbst natürlich auch gut. Und sobald wir uns auf die Schliche kommen, dass wir über irgendwas jammern, ohne uns selber zu bewegen, wissen wir mittlerweile: Okay, da sollten wir mal genauer hingucken und uns in Bewegung bringen. Jeder natürlich für sich selbst.
 

Alles in meiner Hand?

Tja, das liest sich ganz schön krass. Keine Chance mehr, alles, was blöd läuft, auf jemand anderen zu schieben – die unglückliche Kindheit, die verklemmte Erziehung, die schwierige erste Liebesbeziehung, der Mann, die Frau, die Gesellschaft … Schuldige gibt es ja immer viele und ich würde ja wirklich, wenn … Im Leben, wie im Sex, ist diese Haltung fatal. Sie macht alle Beteiligten unglücklich und vor allem sperren wir uns in unglücklicher Fremdbestimmtheit ein, ohne zu merken, dass wir selbst die Tür zugemacht haben. 

Wir glauben, dass Veränderung immer in uns selber anfängt, der erste Schritt ist immer der eigene, alles andere kann dann damit in Resonanz und darüber hinaus auch gemeinsam in Bewegung kommen. 

Klingt herausfordernd? Ja, das kann schon mal herausfordernd sein, vor allem aber ist es selbstbestimmt – und selbst zu bestimmen macht das Leben und den Sex frei, erwachsen, erfüllend.

Einfach Liebe Grüße von