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Liebe Leserinnen und Leser,

von gleich zwei vertrauten Missionen mussten wir in dieser Woche Abschied nehmen: Die Mission des Weltraumteleskops Kepler wurde von der NASA am Dienstag für beendet erklärt. Bislang gehen mehr als 2600 Planetenentdeckungen auf das Konto von Kepler, unzählige Planetenkandidaten warten noch auf ihre Bestätigung, eine große Menge von Daten ist noch gar nicht vollständig ausgewertet. Auch dank Kepler wissen wir heute, dass es tatsächlich einen »Himmel voller Planeten« gibt, wie auf der Titelseite der ersten Ausgabe von »Abenteuer Astronomie« zu lesen war.

Himmels-Almanach 2019Das Ende der Kepler-Mission hatte man schon seit einigen Wochen erwartet, da der Treibstoff des Teleskops langsam zur Neige ging. Wohl aus dem gleichen Grund endete nun auch die Mission Dawn: Die NASA hat nämlich den Kontakt zu ihrer Sonde verloren, die erst den Asteroiden Vesta und zuletzt den Zwergplaneten Ceres aus einem Orbit untersucht hatte. Ohne Treibstoff kann Dawn die Antenne nicht mehr zur Erde ausrichten. Die Sonde wird den Zwergplaneten wohl noch viele Jahre still umkreisen.

Doch es gab glücklicherweise auch gute Nachrichten in dieser Woche: Das Weltraumteleskop Hubble beobachtet wieder – nach mehreren Wochen im »Safe-Mode«, in dem keinerlei Beobachtungen gemacht werden konnten. Weitere spektakuläre Bilder aus dem All sind also zu erwarten.
Und damit viel Spaß beim Lesen dieses Newsletters!
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Dr. Stefan Deiters
Chefredakteur
Abenteuer Astronomie
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Fischer am Freitag

Parker bricht deutsche Weltraumrekorde

Na, hätten Sie’s gewusst? Die letzten 42 Jahre hielt eine deutsche Raumsonde, Helios 2, gleich zwei Rekorde im Sonnensystem: den für den geringsten Abstand von der Sonne und den der höchsten Geschwindigkeit relativ zu ihr. Aber am 29. und 30. Oktober hat die im August gestartete Parker Solar Probe der NASA beide geknackt: Erst kam sie der Sonne näher als 43,5 Millionen Kilometer bzw. 0,29 Astronomische Einheiten (AE), und einen halben Tag später wurde sie schneller als  68.643km/s bzw. 247.115km/h. Helios 2 hatte beide Rekorde im April 1976 aufgestellt: Es war der zweite von zwei Satelliten zur Sonnenforschung, die die Bundesrepublik Deutschland und die USA gebaut bzw. gestartet und gesteuert hatten. Die finanziellen Anteile hatten bei 70 bzw. 30 Prozent gelegen, was Helios zu einem »deutsch-amerikanischen« Projekt machte, und 7:3 war auch das Verhältnis der wissenschaftlichen Nutzlasten der beiden Länder: Ausgehandelt hatten eine damals noch undefinierte gemeinsame Mission 1966 Bundeskanzler Erhard und US-Präsident Johnson.
Nun »gehört« das Sonnensystem innerhalb der Merkur-Bahn (0,31 bis 0,47AE) also der NASA, und die Parker Solar Probe wird auf ihrem Weg immer näher an die Sonne heran andauernd ihre eigenen Rekorde brechen: 2024 schließlich wird sie sich bis auf 6,2 Millionen Kilometer heranwagen und 192km/s schnell sein. Am 31. Oktober bereits hat Parkers erste »Begegnung« mit der Sonne von insgesamt 24 begonnen, wobei »Encounter« hier einen Sonnenabstand von unter 0,25AE bedeutet: Den unterschreitet die Parker Solar Probe zunächst bis zum 11. November. Ihre vier Instrumenten-Pakete sind nun eingeschaltet – aber mehrere Tage um den sonnennächsten Bahnpunkt am 5. November wird der Funkverkehr durch die starke Radiostrahlung der Sonne unterbrochen, und danach ist die Geometrie schlecht: Die Daten werden erst nach mehreren Wochen auf der Erde erwartet.
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Daniel Fischer ist Redakteur bei Abenteuer Astronomie und unser Mann für wahrhaft astronomische Zahlen und Fakten. Sie können ihn befragen und sich mit ihm austauschen über redaktion@abenteuer-astronomie.de oder über unsere Facebook-Seite.
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