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  19 November 2018  

    EDITORIAL    


Gegen die Straffreiheit bei Verbrechen
gegen Journalisten

Es ist nun mehr zwei Jahre her, seit die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia getötet wurde. Seither wurden zwei weitere Kollegen umgebracht; zunächst war es der Slowake Jan Kuciak und dann die bulgarische Journalistin Victoria Marinuva. Obwohl wir unsicher sind, ob der Tod von Marinuva direkt mit ihrer journalistischen Arbeit in Verbindung steht, so sind wir dennoch sicher, dass die Mörder der drei Kollegen Feinde der Medienfreiheit sind. Und ja, sie sind immer noch auf freiem Fuss.

Wir dürfen nicht akzeptieren, dass die Drahtzieher der Morde straffrei ausgehen. Wir müssen mit unseren Kollegen zusammenstehen und alle europäischen Regierungen dazu auffordern, mehr zum Schutz von Journalisten zu tun. Bei den oben genannten Fällen hat die Europäische Journalisten-Föderation (EJF) den Druck auf die Regierungen konstant hochgehalten und diese aufgefordert, die Fälle aufzuklären. Auf internationaler Ebene unterstüzt die EJF die Kampagne der Internationalen Journalisten-Föderation (IJF); hier wird eine UN Konvention zum Schutz von Journalistinnen, Journalisten und professionellen Medienschaffenden gefordert. Wir laden dazu ein, sich der Kampagne anzuschließen.

Auf europäischer Ebene dürfen wir weiterhin nicht locker lassen; wir müssen Druck auf unsere Regierungen ausüben, damit nationale Aktionspläne umgesetzt werden, die den Empfehlungen des Europarats zum “Schutz des Journalismus und der Sicherheit von Journalisten sowie anderen Medienschaffenden” folgen. Schweden hat den UN-Aktionsplan bereits umgesetzt und die Niederlande haben dies mit den Empfehlungen des Europarats getan. In Dänemark diskutieren die Stakeholder von Medien mit Ministerien, wie diese ihre Verantwortung erfüllen können. Hoffentlich wird das in vielen weiteren europäischen Ländern geschehen, sodass unsere Kolleginnen und Kollegen frei und ohne Furcht arbeiten können.

Auch weiterhin müssen wir unseren Teil tun und Fälle von Gewalt und Bedrohung gegen Journalisten publik machen. Denn wenn wir die Geschehnisse ignorieren, ermutigt das nur die Missetäter, mit der Gewalt fortzufahren.

Wir müssen jetzt handeln, damit es keine Straffreiheit für Verbrechen gegen Journalisten gibt!


Mogens Blicher Bjerregård
EJF-Präsident

 KAMPAGNE 

Straffreiheit beenden – End impunity!

 
(02.11.18) Um den Internationaler Tag der Beendigung von Straffreiheit bei Verbrechen gegenüber Journalisten zu begehen, haben die Partnerorganisationen der Europarats-Plattform zum Thema Sicherheit – unter ihnen EJF und IJF – beschlossen, eine Reihe von “Alerts” in andere Kategorien zu verschieben. Auf der Online-Plattform können Angriffe auf die Medienfreiheit gemeldet werden (alert). Einige Fälle, die ursprünglich als “körperliche Angriffe” kategorisiert waren, wurden in die Kategorie “Impunity, also Straffreiheit verschoben. Diese Entscheidung basierte auf der Einschätzung, dass die verantwortlichen Behörden es versäumt hatten, ihren Verpflichtungen gemäß Artikel 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention nachzukommen, nachdem Journalisten, schlecht behandelt, angegriffen oder gar getötet worden waren. Ein Alert bezieht sich auf die Ermordung eines Journalisten in der Türkei (den Syrer Naji Jerf), während fünf andere Fälle körperliche Angriffe auf Kollegen betreffen: in Serbien ist es der Fall von Ivan Ninić, in Russland der Herausgeber Denis Shaikin und der Reporter Dmitri Remisov, in Griechenland der Reporter Demitrios Perros und in Mazedonien der Journalist Marjan Stamenkovski. Nach dieser Entscheidung gibt es inzwischen 26 Alerts auf der Plattform des Europarats, die sich auf Straffreiheit bei Straftaten gegen Journalisten beziehen, darunter 17 Fälle von Straffreiheit bei Tötungen von Journalisten. Die Sonderseite für Straffreiheit bei Mord ist ist hier im Internet zu finden.

 MALTA 

Was passierte ein Jahr nach dem Mord an Daphne Caruana Galizia?

 
 
(16.10.18) Der 16. Oktober war der erste Jahrestag des Todes von Daphne Caruana Galizia. Die brutale Ermordung Daphnes zeigte, dass Journalisten zunehmenden Gefahren ausgesetzt sind. Die Untersuchung ihrer Tötung hat bislang wenig bis gar keinen Fortschritt gemacht. Nach einer stillen Mahnwache vor dem Residence Palace in Brüssel um ihr Andenken zu ehren, forderte die EJF konkrete Aktivitäten  von politischen Entscheidungsträgern. 
Am 19. Oktober, veröffentlichte die EJF die Ergebnisse einer internationalen Mission zur Pressefreiheit auf Malta; diese hatte vom 15.– 17. Oktober 2018 stattgefunden. Dabei zeigte sich, dass die maltesischen Behörden sich nicht an ihre Verpflichtung hielten, die Meinungs- und Pressefreiheit zu garantieren und zu schützen. Mitglieder des EJF-Vorstands (EFJ Steering Committee) und die stellvertretende Generalsekretärin der italienischen Journalistengewerkschaft FNSI, Anna del Freo, schlossen sich der Mission an und forderten die Journalisten in Malta auf, sich gewerkschaftlich zu organisieren.

 TURKEI 

Übergangs-Solidaritätsfonds für Journalisten
in der Türkei gegründet

Journalisten in der Türkei haben in den letzten Jahren nie dagewesene staatliche Pressionen ertragen müssen. Selbst nach der Aufhebung eines zwei-jährigen Ausnahmezustandes im Juli 2018 wird die Presse weiterhin unterdrückt; Journalistinnen und Journalisten werden verfolgt und sehen sich einer unsicheren Beschäftigungssituation sowie rechtlichen Übergriffen ausgesetzt. Tausende Journalisten wurden in den letzten Jahren entlassen, vor allem in den letzten 24 Monaten, mit katastrophalen Auswirkungen für die Betroffenen und ihre Familien. Um in Not geratene Journalisten in der Türkei und ihre Angehörigen zu unterstützen, wollen die Europäische und die Internationale Journalisten-Föderation einen Übergangs-Solidaritätsfonds auflegen.

Der Fonds wird finanzielle Unterstützung für verfolgte und entlassene Journalisten bereitstellen. Er soll rechtliche und humanitäre Hilfe bieten und ist damit eine schnelle, unbürokratische Reaktion bei akuten Fällen sowie eine langfristige Unterstützung für Bedürftige. Der Übergangs-Solidaritätsfonds von EJF und IJF wird sich auf folgende Bereiche konzentrieren:

•       Rechtsberatung und Unterstützung vor Gericht für verfolgte oder inhaftierte Journalisten und Medienangestellte

•       Unmittelbare humanitäre Unterstützung für Journalisten, Medienmitarbeiter oder deren Familien, in den Fällen, wo der “Haupternährer” inhaftiert oder verfolgt wurde

•       Übernahme von Arzt- und Behandlungskosten für inhaftierte oder verfolgte Journalisten.

Die Mittel für den Fonds stammen von der Europäischen Kommission. Das Antragsformular kann – auf Englisch oder Türkisch – unter diesem Link abgerufen werden: https://www.ifj.org/turkey-solidarity-form.html

  ITALIEN                                                          FINNLAND  

Solidarität mit italienischen Journalisten bei Panorama
 
(30.10.18) Der EJF-Vorstand brachte seine Solidarität mit den italienischen Journalisten zum Ausdruck, die vom Verkauf des des Magazins “Panorama” betroffen sind. Das Verlagshaus Mondadori entscheid sich jüngst, sein Magazin an La Verità zu verkaufen; das zwingt 24 Journalisten die bislang für Panorama gearbeitet haben dazu, eine Gehaltskürzung um 45% zu akzeptieren. Anderenfalls scheint das Magazin ab Januar 2019 von der Schließung bedroht zu sein. La Verità, ein kleines Verlagsunternehmen, übernahm das Magazin am 31. Oktober; es wir geleitet von dem Journalisten Maurzio Belpietro, der als Freund der Berlusconi-Familie gilt.
Gericht verhängt harte Strafen gegen Internet-Trolle
 
(18.10.18) Ein Bezirksgericht in Helsinki verhängte einsymbolisches Urteil gegen Online-Diskriminierung und Hate Speech. Jessikka Aro, eine finnische Journalistin, die untersuchte, wie pro-russische Desinformation über Social Media-Kanäle und Websites verbreitet wird, die eine Verbindung zu Russland zu haben scheinen, ist Zielscheibe einer Diskreditierungskampagne und von Todesdrohungen geworden. Zwei der Angeklagten wurden dazu verurteilt, Schadenersatz in Höhe von € 136.000 zu leisten und wurden zudem zu Freiheitsstrafen verurteilt. Damit ist Finnland das erste europäische Land, das den direkten Kampf gegen Internet-Trolle aufnimmt.

  FREIE JOURNALISTEN  

(10.10.18) Im Anschluss an einen EJF-Workshop über die Rechte freier Journalistinnen und Journalisten (siehe unten), traf sich die Expertengruppe Freie Journalisten (Freelance Expert Group, FREG) in Stockholm und diskutierte ihre Arbeitsschwerpunkte. Dazu gehörten das extrem wichtige Lobbying zur EU-Copyright-Richtlinie sowie zukünftige nationale Trends und die Inhalte für ein geplantes Webinar. Ebenfalls auf der Agenda war die Evaluierung des Workshops, der ein überaus positives Feedback bekam. Die Gruppe tauschte sich auch darüber aus, wie eine erfolgreiche (und effiziente) Kampagne für verbesserte Arbeitsbedingungen und rechtliche Rahmenbedingungen aussehen könnte, auch angesichts begrenzter organisatorischer Kapazitäten.

  ARBEITSRECHT 

Experten aus West- und Osteuropa tauschen sich über Themen zum Arbeitsrecht aus

 
(31.10.18) Die EJF-Expertengruppe Arbeitsrecht (Labour rights expert group, LAREG) traf sich in Brüssel – zusammen mit dem erweiterten Gremium LAREG+, dem Vertreter von Mitgliedsorganisationen aus Albanien, Bosnien und Herzegovina, Serbien, Montenegro und dem Kosovo angehören. Sie tauschten sich vor allem über die sich weiter verschlechternde arbeitsrechtliche Situation in den jeweiligen Ländern aus. Die Kooperation der beiden europäischen Regionen wird ermöglicht durch ein EU-UNESCO finanziertes Projekt mit dem Titel: “Vertrauen in Medien aufbauen – in Südosteuropa und der Türkei” ("Building Trust in Media in South East Europe and Turkey"). Mehmet Koksal von der EJF nutzte diese Gelegenheit, um die demnächst stattfindenden Aktivitäten zu präsentieren; darunter die Entwicklung einer Charta zu journalistischen Arbeitsbedingungen, ein Preis, der für Journalismusstudierende ausgeschrieben werden soll sowie eine Trainingsveranstaltung im Kosovo.

  RUNDFUNK  

BREG-Experten treffen RTS-Chefredaktion und Management  

(17.10.18) Die EJF-Rundfunk-Expertengruppe (Broadcasting Expert Group, BREG) hatte ihr letztes Treffen beim beim öffentlichen serbischen Sender RTS in Belgrad abgehalten. Dabei wurde auch mit dem Management und der Chefredaktion von RTS diskutiert; ein Thema war der Übergangsprozess zur Integration des neuen News Desk.

Die Gruppe tauschte sich zu Trends und neuen Entwicklungen auf nationaler Ebene aus und brachte dabei auch ihre große Besorgnis über die jüngsten, bislang beispiellosen Angriffe auf öffentlich(-rechtliche) Medien in Österreich, Italien, Frankreich und Dänemark zum Ausdruck. Eine weiterer Tagesordnungspunkt war der nächst EJF-Workshop “Managing Change”, der im Frühjahr 2019 in Bukarest stattfinden wird. Die Expertengruppe hob auch die kontinuierliche gute Zusammenarbeit mit der Europäische Rundfunkunion (European Broadcasting Union, EBU) hervor.

Zudem nahmen die BREG-Mitglieder an einem regionalen Workshop teil, bei dem es um die Entwicklung eines Verhaltenskodex (code of conduct) bzw. die Schaffung von Redaktionsrichtlinien für öffentliche Medien auf dem Westbalkan ging. Dieses Projekt wird von der Europäischen Kommission finanziert. Die einzelnen BREG-Vertreter tauschten sich über ihre jeweils nationalen Erfahrungen, Besonderheiten und praktischen Aspekte bei der Umsetzung eines Verhaltenskodex’ aus. Im Rahmen des Workshops wurde der Mangel von selbstregulierenden Mechanismen zur Durchsetzung von redaktioneller Unabhängigkeit in den sechs öffentlich(-rechtlichen) Medien (Public Service Media, PSM) auf dem Westbalkan deutlich. Nichtsdestotrotz verpflichteten sich die Teilnehmenden des Workshops in den nächsten sechs Monaten die Kollegen der sechs PSM zu unterstützen und zu coachen. So soll im Rahmen des Projektes das Ziel erreicht werden, auf dem Westbalkan eine bessere Entwicklung und Implementation von Verhaltensrichtlinien für öffentliche Medien anzustossen

Audiovisueller Sektor besorgt über Finanzierung
und Arbeitsrechte nach dem Brexit

(06.11.18) Zusammen mit Gewerkschaften und Arbeitnehmervertreter im audio-visuellen Sektor hat die EJF eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, bei der es um die laufenden Brexitverhandlungen zwischen der EU und der britischen Regierung geht. In der Erklärung fordert die Gruppe, sicherzustellen, dass die vitalen interessen des audio-visuellen Sektors – EU-weit und in Großbritannien – im Rahmen der aktuellen Verhandlungen berücksichtigt und geschützt würden. Besonders geht es dabei um potenziell schädliche Auswirkungen und schwerwiegende Beeinträchtigungen für Unternehmen und Mitarbeiter in dieser Branche, wenn die zukünfigen Rahmenvereinbarungen für die Kooperation zwischen dem audio-visuellen Sektor in der EU und Großbritannien nicht verabschiedet würden. Der komplette Text der Erklärung findet sich hier.

 VERANSTALTUNG 

Unkonferenz | Toolkit zur Medienkompetenz für Redaktionen

(06.11.18) Die EJF hat in Brüssel – zusammen mit dem Global Editors Network (GEN) – die erste  “Unkonferenz” zur Entwicklung eines sogenannten Toolkits (Werkzeugkasten) zur Medienkompetenz für Redaktionen in ganz Europa entwickelt. Die Veranstaltung versammelte Journalisten, Datenexperten sowie Vertreter von EJF-Mitgliedsverbänden, akademischen und internationalen Institutionen. Die Ergebnisse werden in einem “White Paper” zusammengefasst und in den kommenden Wochen auf der EJF-Website veröffentlicht. Die zweite “Unkonferenz” wird am 23. Januar 2019 in Wien organisiert. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.
 

 PROJEKTE 

  Den Wandel in den Medien gestalten 

Europäische Journalisten fordern gleiche Rechte für Freelancer

 

(10.10.18) In Kooperation mit dem schwedischen Mitgliedsverband  Svenska Journalistförbundet (SJ) fand ein Workshop in Stockholm statt, der sich mit Best Practice und kreativen Lösungsansätzen für freie Journalisten beschäftigte. An den Diskussionen nahmen über 40 Gewerkschaftsvertreter und Rechtsexperten teil, die sich dabei auf folgende Themen konzentrierten: verbesserte Arbeitsbedingungen, angemessene Bezahlung, Zugang zu Aus- und Weiterbildung für freie Journalistinnen und Journalisten sowie für Medienmitarbeiter in prekären Beschäftigungsverhältnissen in ganz Europa. Einer der Kernpunkte waren die Einschränkungen durch das Wettbewerbsrecht, die es freien Journalisten in vielen Fällen nicht ermöglichen, Tarifverhandlungen über Honorare und Arbeitsbedingungen zu führen. In einigen europäischen Ländern wurden freie Journalisten und die sie vertretenden Gewerkschaften angeklagt, Preisabsprachen getroffen und ein “Kartell” gebildet zu haben, indem sie Tarifverhandlungen für die Honorare freie Journalisten geführt hatten. Der rechtliche Berater des Europäische Gewerkschaftsbunds (European Trade Union Confederation, ETUC) verwies auf Lobbyaktivitäten zur Verbesserung der Rechte für freie Journalisten im Rahmen eines Kommissionsvorschlags (im Entwurfsstadium) zu Transparenten und voraussehbaren Arbeitsbedingungen.
Bewerbungen für Expertenaustausch möglich

Braucht Ihre Organisation vielleicht einen Experten, der sich mit Strukturen und Mitgliederwerbung auskennt oder Ihnen bei Fragen zu guten Ideen und Praxisbeispielen helfen kann, um Freie Journalistinnen und Journalisten besser zu unterstützen? Oder sich besonders gut in Tarifverhandlungen auskennt? Mit einem Experten-Austausch-Programm (EFJ Expert Exchange Visit Programme, EEV) können Sie eine Expertin oder einen Experten aus dem Kreis der EJF-Mitgliedsverbände einladen – egal, ob die Expertise im Bereich Tariffragen, rechtliche Aspekte, Mitgliederwerbung, Arbeitsrecht oder anderen Bereichen gefragt ist. Der Besuch Ihrer Organisation kann für ein Training, einen Workshop ode ein einfaches Fachgespäch mit den Mitgleidern Ihres Vorstands sein, um Best Practice-Beispiele zu erörtern. Ziel des EEV-Programms ist es, für die Bedürfnisse einer Gewerkschaft oder Assoziation innerhalb eines spezifischen nationalen Kontextes ein entsprechendes Coaching anzubieten. Denn, es ist effektiver für journalistische Organisationen, Erfahrungen auszutauschen und eigene Expertise aufzubauen, wenn man sich zu einem persönlichen Training trifft und dabei Multiplikatoreneffekte nutzen kann.

Welche Kosten werden übernommen?
Die EJF übernimmt die Reisekosten für einen Experten, der Ihre Organisation besucht sowie zwei Übernachtungen. Das EEV-Programm wird im Rahmen des Projekts "Managing Change in the Media" (den Medienwandel gestalten) von der europäischen Kommission, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration,  finanziell unterstützt.
Eine Registrierung ist über den unten stehenden Link möglich:
https://nl.surveymonkey.com/r/VB6R8R8

Workshop-Anmeldung: "Modernising public service media through innovation and dialogue" in Bukarest

 
Wir laden Sie ein, sich für den nächsten Workshop zu dem Thema “Modernisierung der öffentlichen Medien durch Innovation und Dialog” (“Modernising public service media through innovation and dialogue”) anzumelden.  Der Workshop findet am 4. und 5. März 2019 in Bukarest (Rumänien) statt. Eingeladen sind Journalisten, Gewerkschaftsvertreter und Sozialpartner (aus dem Rundfunkbereich) um die jüngsten Herausforderungen anzusprechen. Zudem sollen Strategien entwickelt werden, um die Qualität und die Unabhängigkeit im öffentlichen Rundfunk in Zeiten des digitalen Wandels sicherzustellen, Arbeitsbedingungen für Medienmitarbeiter zu verbessern und das Vertrauen in die Medien wiederherzustellen. Verpassen Sie nicht den Anmeldeschluss. Die Registrierung läuft bis zum 15. Januar 2019 über diesen Link.

  A-typische Beschaftigungsverhaltnisse  

Organisationsforum: Wie Gewerkschaften Menschen in a-typischen Beschäftigungsverhältnissen besser erreichen

(30. – 31. Oktober) Die EJF und Mitgliedsverbände aus Estland, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien und Schweden nahmen an einem zwei-tägigen Organisationsforum für Gewerkschaften aus dem Kreativ- und Mediensektor in Rotterdam teil. Das Forum wurde gemeinsam von vier Föderationen organisiert, die die Interessen von Journalisten (EJF), Schauspielern (FIA), Musikern (FIM) und Medienmitarbeitern allgemein (UNI-MEI) vertreten. Dabei handelte es sich um ein Folgeprojekt, das von der International Federation of Actors (FIA) zum Thema “Das volle Potenzial des Sozialen Dialogs für alle Angestellten und Mitarbeiter ausschöpfen” (“Reaching the Full Potential of Social Dialogue for All Workers”) initiiert worden war. Präsentiert wurden Best Practice-Beispiele aus den Reihen der jeweiligen Föderationen, die demonstrierten, wie Angestellte in a-typischen Beschäftigungsverhältnissen besser erreicht und organisiert werden können. An dem Workshop nahmen auch drei professionelle Berater und Trainer teil, die Gewerkschaften in Organisationsfragen beraten und Bildungsangeboten für nationale Ausbilder anbieten.

 EU in Kurze 

Urheberrecht: Schutz von journalistischen Rechten
für faire Bezahlung
 


Im Rahmen der dreiseitigen (tripartite) EU-Verhandlungen über den Vorschlag für eine Richtline des Europäischen Parlaments und des Rates  über das Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt (Directive on Copyright in the Digital Single Market, DSM), haben EJF und IJF gemeinsam die EU-Institutionen aufgefordert, sich für den Journalismus einzusetzen, indem sie das Recht von Journalisten auf eine faire und angemessene Bezahlung schützen. Dies schließt sogenannte Leistungsschutzrechte
(neighbouring rights) und eine Stärkung transparenter Verfahrensweisen in dem Richtlinienvorschlag ein. Nachdem das Europäische Parlament den Vorschlag am 12. September angenommen hatte, folgen nun die Verhandlungen im so genannten Trilog – also zwischen Parlament, Kommission und Ministerrat. Alle drei EU-Institutionen haben bislang unterschiedliche Vorschläge vorgelegt und müssen sich nun auf einen gemeinsamen Text einigen.

In einem Statement  vom 25. Oktober haben EJF und IJF ihre schwerwiegenden Bedenken zum Ausdruck gebracht, wenn es um den wildwuchernden Missbrauch von journalistischen Werken im Onlinebereich geht. Dies sei ein Ernst zu nehmender Angriff auf unabhängigen Journalismus; weitere Aspekte seien unfaire Lizensierungsbedingungen und Verwertungsverträge, die den Journalisten vorgelegt würden. Die beiden Journalistenverbände, die die gemeinsame Kampagne einer breiten Koalition von Organisationen – der Authors Group (AG) – anführten, forderten von den EU-Institutionen, eine alternative Version des Abschnitts 35 anzunehmen und sich für den Erhalt von Artikel 14 einzusetzen. Nur so seien faire und angemessene Honorarbedingungen bei der digitalen Verwendung von journalistischen Inhalten sichergestellt. Und zwar unabhängig von den jeweiligen Vertragsbedingungen, die zwischen Autoren und Verlegern vereinbart worden seien sowie von den jeweiligen nationalen Lizensierungsstandards. Die Föderationen warnten vor einer Annahme eines Entwurfs, der Autoren marginalisieren und sie von einem fairen und angemessenen Anteil an den Erlösen ausschliessen würde.

Rat nimmt revidierte Fassung der EU audiovisuellen Medien-Richtlinie an, um Unabhängigkeit von Medien zu stärken


(6. 11. 2018) Der Europäische Rat, das Gremium der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union, hat die revidierte Fassung der Richtlinie 2010/13/EU zur Koordinierung bestimmter Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Bereitstellung audiovisueller Mediendienste (Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste) verabschiedet. Die Mitgliederstaaten haben nunmehr 21 Monate Zeit, diese Audiovisual Media Services Directive (AVMSD) in nationale Gesetzgebung umzusetzen. Die Richtlinie legt ein Set von Kriterien fest, die ein Regulierer einhalten muss, um sich als unabhängig bezeichnen zu können. Erstens sollte die Institution rechtlich abgegrenzt von der Regierung und functional unabhängig sein. Zweitens sollte es von keiner anderen Instutustion Weisungen entgegenehmen dürfen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Drittens sollte sie die Medienvielfalt respektieren und bei der Ausübung ihrer Befugnisse unparteiisch und transparent sein. Und schließlich sollten die Befugnisse in der jeweiligen Gestzgebung klar definiert sein und die notwendigen Ressourcen ausreichen, um die Aufgaben effektiv durchführen zu können. Weitere Informationen zu der Richtlinie finden sich hier.

Neue Richtlinie könnte Arbeitsbedingungen für freie Journalisten verbessern

 

(18.10.2018) Der Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL) im Europa-Parlament hat über einen Richtlinienentwurf zu transparenten und vorhersehbaren Arbeitsbedingungen abgestimmt. Der Gesetzesentwurf zielt darauf ab, die allgemeinen Rechte und Arbeitsbedingungen von Angestellten zu verbessern, die in “nicht-standardmäßigen Arbeitsformen” beschäftigt sind – dazu zählen auch bestimmte Formen der freiberuflichen Arbeit. Dies ist eine Reaktion auf eine jüngst verabschiedete Parlamentsresolution, die die Europäische Kommission dazu aufforderte, die Vorläuferrichtlinie von 1991 zu überprüfen, da diese keinen Schutz für neue Beschäftigungsformen vorsehe. Für alle Arbeiter und Angestellten sollte aber ein Kernbestand an Rechten gelten. Nächster Schritt wird die Abstimmung in der Vollversammlung des Parlaments sein, die für die nächsten Monate erwartet wird.

  Publikationen  

 
Der Report “Fakten, nichts als Fakten” ("Media reporting: facts, nothing but facts?") der vom European Audiovisual Observatory veröffentlicht wurde, bietet einen Überblick, wie die Prinzipien von Genauigkeit, Objektivität und Fairness bei der laufenden Nachrichtenberichterstattung auf europäischer und nationaler Ebene reguliert werden. Zudem wir der Frage nachgegangen, wie diese Prinzipien bei europäischen Medienorganisationen umgesetzt werden. Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle beschäftigt sich mit der Erfassung und Verbreitung von Informationen über die europäischen audiovisuellen Medien. Sie ist eine im Dezember 1992 gegründete europäische Einrichtung des öffentlichen Rechts und ist Teil des Europarats. Den kompletten Bericht findet sich hier.
 
Das Handbuch "Journalismus, ‘Fake News’ & Desinformation", das von der UNESCO publiziert wurde, soll Ausbilder und Trainer im Bereich des  Journalismus dabei unterstützen, sich bei Themen, die mit sogenannten “Fake News” zusammenhängen, besser zurecht zu finden. Die Veröffentlichung bietet Antworten auf das Problem der Falschinformation (disinformation), die die Gesellschaft im allgemeinen und den Journalismus im besonderen betreffen.

Bücher, Artikel, Blogs über den Journalismus – von Journalisten

 
Das Reuters Institute hat eine interessante Leseliste veröffentlicht, auf der sich einige der besten Bücher und Blogs über den Journalismus wiederfinden. Sie beinhalten Themen wie Publikumsverhalten, Innovation, Desinformation, Zensur und Propaganda – insgesamt ist die Liste in 17 einzelne Kategorien unterteilt und kann hier abgerufen werden.

Medien bei Protestveranstaltungen:
Das Verhalten von offiziellen Stellen

 

 
Die Berichterstattung zu Protestveranstaltungen und Demonstrationen gehört zu den Kernaufgaben des Journalismus, handelt es sich doch um die Verbreitung von Informationen, die wichtig für die Öffentlichkeit sind. Allerdings werden Medienvertreter immer wieder Zielscheibe von Einschüchterung und Angriffen – auch durch Behörden. Das Osservatorio Balcani e Caucaso (OBC) stellt in seinem Media Freedom Resource Centre in einem Artikel zahlreiche Beispiele vor, wie journalistische Rechte bei der Berichterstattung über Straßenproteste verletzt werden und welche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden sollten. Der Beitrag gibt zudem einen Überblick über die unterschiedlichen Gesetzgebungsaspekte in Europa und den USA und zitiert die relevante Rechtsprechung des Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR).

Das Osservatorio Balcani e Caucaso (OBC) ist zugleich Thinktank und Onlinemedium; es hat seinen Sitz in Rovereto (Italien) und ist inhaltlich auf Südosteuropa spezialisiert.

 Diese und weitere juristische Analysen finden Sie im Media Freedom Resource Centre. 

   EFJ Annual Meeting 2019   

Save the dates!

 

Nach einer einstimmigen Entscheidung des EJF-Vorstandes (EFJ Steering Committee) wird die Generalversammlung 2019 (General Meeting, GM) in Estland stattfinden. Gastgeber sind die Kolleginnen und Kollegen des estnischen Mitgliedsverbandes, Estonian Union of Journalists (Eesti Ajakirjanike Liit - EAL). Das Treffen findet am 9. und 10. Mai 2019 in der Hauptstadt Tallinn statt. Es werden rund 100 Delegierte und Gäste aus ganz Europa erwartet. Bitte notieren Sie das Datum schon heute – wir freuen uns, Sie in Tallinn begrüßen zu können.

   Kalender   

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HERAUSGEBER
Ricardo Gutiérrez
REDAKTION
Camille Petit, Yuk Lan Wong, Luca Arfini
BEITRÃGE
Mehmet Koksal, Renate Schroeder, Sarah Bouchetob, Pamela Morinière