Mit dem zweiten Preis wurde der Dokumentarfilm "The Bitter with the Sweet" von Sophie Lindström ausgezeichnet.
Der 2. Jurypreis ist dotiert mit 1000 Euro, gestiftet von der SK Stiftung Kultur. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit diesen Worten:
Ein Paar in den Zärtlichkeiten der Gewöhnung, immer zwischen Umarmung und Würgegriff. Unterdrückte Konflikte treten unweigerlich hervor, brechen sich Bahnen als Gewalt und Demütigung. Aus der persönlichen Ohnmacht scheinen sie keinen Ausweg zu finden. Im Partner erkennen sie das eigene Scheitern, welches sie längst lieben lernen mussten. Zwei ewige Infantile flüchten sich in Metaphern, spielen Cowboy und Indianer, ohne darin Trost zu finden. Eine Trennung gelingt noch weniger als die Beziehung. Ein eindeutiges Urteil über das Paar in der Endlosschleife ist nicht möglich. Ist es doch noch ein Happy End oder nicht?
So zeigt The Bitter and the Sweet in seinen schmerzhaft nahen Momenten ein reines Bild einer Paarbeziehung. Der Dokumentarfilm wird Teil eines Zusammenseins, zu Zeuge, Beichtvater und Vermittler in Einem. Es gelingt ein wahrhaftiger Film über die Komplexität von Abhängigkeits- und Liebesbeziehungen, ehrlicher als das Kino es sonst erlaubt.
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