Muss ich? Will ich? Kann ich?
Die aktuelle Zeit bringt in vielerlei Hinsicht ihre Herausforderungen mit sich. Einerseits wurde uns unsere Freiheit zu einem großen Teil genommen, was wir wo, wie und wann tun dürfen. Andererseits sind wir nun viel freier zu entscheiden, was getan werden will, wenn weniger getan werden muss. Oder weil es plötzlich anders abläuft als im Normalbetrieb. "Ich muss noch die Wohnung putzen", "ich sollte noch etwas Produktives machen" , "Ich muss noch die To Do Liste abarbeiten" ... Immer wieder ertappe auch ich mich dabei, wie meine innere Stimme mir diese Befehle gibt und Ansagen macht. Dabei steht kein Termin im Kalender, keine Gäste sind angekündigt, für die die Wohnung auf Hochglanz geputzt werden sollte oder keine wichtige Deadline, die näher rückt.
Die To Dos gehen mir nicht aus, auch wenn der Terminkalender viel weniger voll ist. Das ist ja einerseits ein schönes Zeichen - ja, ich kann mir gut Beschäftigungen suchen. Und ich entdecke aktuell ein Bedürfnis, viel mit den Händen zu machen. Dann hat der Kopf und das viele Denken einmal Paus, ich kann etwas "(er)schaffen" und die Ergebnisse sichtbar machen. Doch welchen Anteil trägt das Wollen? Will ich das wirklich? Muss ich wollen? Oder will ich müssen?
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Eine kleine Geschichte über das Müssen auf Reisen
Diese Gedanken erinnern mich an ungefähr die selbe Zeit vor genau einem Jahr. Da gab es noch kein Covid-19. Da waren wir alle noch "frei". Da waren mein Freund und ich bereits knapp 7 Monate auf Weltreise. Weltenbummler-Dasein. Freiheitsgefühle. Go with the flow. Geschichten sammeln. Abenteuer erleben. Wir schätzten uns damals extrem dankbar für all die Erlebnisse, Begegnungen und Orte der Welt, die wir erkunden durften. Und doch stellte sich allmählich so etwas wie Reisemüdigkeit ein. Wieder eine neue Stadt mit Sehenswürdigkeiten, die besichtigt werden wollten. Wieder Berge, die bestiegen, und Wanderungen, die unternommen werden wollten. Besser gesagt: sollten. Denn wir waren gewissermaßen gesättigt. Von Eindrücken und Erfahrungen. Konnten nicht mehr so viel Input aufnehmen, wie wie gerne wollten. Und wie es das jeweilige Land auch verdient hatte.
Dann erkannten wir: wir müssen gar nichts! Es ist unsere Reise, in unserem Tempo, in unserem Stil. So erlebten wir vor allem in den letzten Wochen im Mai 2019 in Armenien und Georgien Alltag und Routine (wie wir es nicht einmal von Zuhause in Wien kannten), fühlten uns in unseren AirBnB-Wohnungen wie zu Hause, gingen öfter ziellos spazieren, kochten lieber selbst und bereiteten uns mental auf die Heimkehr vor.
Ja, in den letzten Wochen träume ich mich oft zurück auf die Reise. In großer Dankbarkeit, dass damals alles so problemlos und gut geklappt hatte. Wer weiß, ob, wann und wie Reisen in naher Zukunft möglich sein werden. Der schöne Trost: Das Reisen in Gedanken kann uns niemand nehmen!
JULI&STORIES - Ein Abend für eine Geschichte
So viele Geschichten haben wir geschrieben, so viel Serendipity Stories gesammelt, so vieles, das in Erinnerung ist. Ich träume davon, diese Geschichten zu erzählen. Für ein Reisen in Gedanken. Inspiration. Teilen von Gefühlen und Erlebnissen. In dem Setting, das Corona möglich macht. Daher lade ich dich ein zu meinem kostenlosen
1. Online Vorleseabend JULI&STORIES
7. Mai 2020 von 19 - 20 Uhr
Mein Geschenk an dich -
Lass dich mitnehmen auf eine Reise in Gedanken!
Wenn du dabei sein möchtest bei dieser Premiere, diesem Experiment, dann schreibe mir bitte per Email. Du bekommst einen Einladungslink und die weiteren Informationen.
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