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Good evening, Europe!

Ich schreibe diesen Newsletter von meinem momentanen Arbeitsplatz in der Hamburger Elbphilharmonie (und ehrlich gesagt schreibe ich ihn hauptsächlich, um diesen Satz geschrieben haben zu können):

Nach Wochen des Zuhausebleibens ist es eine ziemliche Umstellung, plötzlich 350 Kilometer von zuhause weg zu sein und wieder andere Menschen zu sehen (alle hinter Masken und mit Sicherheitsabstand, auch wenn ich mein großartiges ESC-Team natürlich am Liebsten die ganze Zeit knuddeln würde). Eigentlich würden wir uns gerade nur 230 Kilometer von meinem Zuhause weg sehen und der Adrenalinpegel würde langsam in sonst verschreibungspflichtige Höhen steigen, weil heute Abend das große Finale des Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam wäre.

Nun, „eigentlich“ sollte das Wort des Jahres 2020 werden, aber dieses großartige Team hat einmal mehr seine Zauberei arbeiten lassen („Work Your Magic“, unvergessen: ESC 2007) und so könnt Ihr heute Abend um 20.15 Uhr im Ersten eine etwas andere große Unterhaltungssendung sehen: „Das deutsche Finale“ mit Barbara Schöneberger.

Im Anschluss gibt es dann „Europe Shine A Light“ aus Hilversum — beide Sendungen mit Kommentar von Dr. Peter Urban und Michael Schulte, denen ich diesmal zuarbeite.
 



Ich wollte diesmal gar nicht so viel zu Corona schreiben, aber ein paar positive Gedanken zusammentragen:

  • Ich finde das super, wie manche Menschen den Mund-Nasen-Schutz („Maske, welche Maske?“) als modisches Accessoire begreifen. Zum Beispiel jene ältere Dame neulich am Bahnhof, die sich nur dadurch von einer älteren Frau unterschied, dass sie ihr Gesicht mit dem gleichen schwarz-weiß-gestreiften Stoff bedeckte, das zu ihrer Jacke passte.
  • Alles blüht und duftet viel stärker als sonst — oder es fällt mir zumindest viel stärker auf.
  • Ich dachte, wenn ich regelmäßig auf Spaziergängen im Park oder jetzt wieder vor der Kindergarten-Tür mit anderen Eltern spreche, kann ich auch wieder mit Menschen sprechen, die mir etwas näher stehen. Deshalb hab ich letzte Woche mal sehr vorsichtig angefangen, mich wieder mit Freund*innen zu treffen (draußen, auf Abstand, nur zu zweit) — und es ist schon was anderes, als wenn man regelmäßig schreibt oder telefoniert.
  • Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich froh, so eine große Nase zu haben — so weiß ich wenigstens, wo die Maske hingehört.


Was macht der Garten? Das neue Beet ist Opfer von  Schnecken, Vögeln oder ähnlich brutalen Tieren geworden.

Was hast Du gehört? Das Kind hat mich mit den Gesamtwerken von AnnenMayKantereit und Mark Forster vertraut gemacht. Ich hab mich selten so alt geführt. (AnnenMayKantereit haben allein drei Songs, in denen sie „pennen“ auf „kennen“ und/oder „nennen“ reimen! Haben „fire“ und „desire“ grad Urlaub beim ESC gemacht oder wat?!)

Was hast Du gelesen? Vergangene Woche ist Roy Horn (Ja, ich wusste seinen Nachnamen! Siegfried Fischbacher. Zlatko Trpkovski. Insel Begabung.) gestorben, die eine Hälfte von Siegfried und Roy. Aus irgendeinem Grund gehörten die beiden für meinen Opa ein bisschen zur Familie (jedenfalls mochte er irgendwie alles Nachkriegs-Deutsche, was international Beachtung fand, von Boris Becker über Henry Maske bis zu Lena Meyer-Landrut) und so war ich wirklich traurig, als mich diese Nachricht erreichte. Die großartige Anja Rützel hat bei dem Medium, das ich immer noch „Spiegel Online“ nenne, einen so tollen, respektvollen, aber auch unterhaltsamen Nachruf geschrieben, den solltet Ihr wirklich lesen!

Gleiches Medium, doch noch mal Corona: Es gibt auch noch einen sehr interessanten Text über die Spanische Grippe im Jahr 1919, meine Heimatstadt fern der Heimat, San Francisco, und zu frühe Lockerungen. Danach ist man nicht mehr so richtig entspannt, aber wie soll man heutzutage überhaupt entspannt sein, wenn man die Wohnung erst mal verlassen hat?

Was hast Du gesehen? Bei Disney+ gibt es nicht nur eine Dokumentation über die Entstehungsgeschichte von „The Mandalorian“, die interessanterweise auch Woche für Woche veröffentlicht wird, sondern auch eine zweieinhalbstündige Dokumentation über die Entstehung der originalen „Star Wars“-Trilogie. Die ist gemacht von der Firma Lucasfilm über die Arbeit der Firma Lucasfilm, aber die Rückschläge und Widrigkeiten in der Genese kommen trotzdem sehr gut rüber (natürlich, damit sie um so heroischer überwunden werden können). Genau das richtige für einen Sonntagabend!

Was hast Du gelernt? Umarmungen fehlen mir doch mehr, als ich gedacht hätte.
Heute vor zwei Jahren in der Elbphilharmonie. Während ich mit meiner kleinen Familie in Lissabon Urlaub gemacht habe.
Stay positive, Euer Lukas

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