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Schischi raus, Zen rein - Unterwegs in Zeiten von Corona

Es kommt Bewegung in die Sache! Langsam nur und mit viel Hin und Her. Aber Restaurants und Hotels haben ihre ersten Erfahrungen mit den neuen Richtlinien gemacht in der vergangenen Woche. 
Und viele Reiseveranstalter schwenken um auf das Motto: "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?" 

Ich hab mal nachgeschaut. Das Zitat ist von Goethe und gehört zu diesem Vierzeiler:
"Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen.
Denn das Glück ist immer da."


Wohl wahr und gut anwendbar auf meine jüngsten Projekte:

Wanderurlaub - Corona Edition

Jetzt ohne Schischi. Hotel im Schulhaus, Lorch.
Juni 2020. Essen auf der Wanderreise, Corona Edition: Zum Frühstück gibt es Bedienung am Tisch statt Buffet, im Restaurant am Abend eine Begrüßung durch den Maître d’Hôtel. Mehr Service dank Pandemie? Vermutlich eher überlastete Mitarbeiter, war mein Eindruck auf den ersten Testtrips.
Aber: Es ist absolut machbar!  

"Unsere Gäste haben nichts dagegen, sich bedienen zu lassen," beschreibt Andrea Michel von der Pension Bergterrasse in der Pfalz erste Erfahrungen aus dem Frühstücksraum. Zwar müssten alle sorgsam Abstand halten und die Tische wären aufgrund der Hygienevorschriften etwas kärglicher dekoriert. "Aber das machen wir mit der Präsentation des Essens wieder wett."

An der neu eingerichteten Essensausgabe in Lorch am Rhein können die Gäste ihr Frühstück immer noch selbst wählen. Es wird ihnen aber von einem Mitarbeiter auf den Teller gelegt und unter einer Abtrennung durchgereicht, führt mir Susanne Röntgen-Müsel vom Hotel im Schulhaus vor. Abstand beim Anstehen ist selbstverständlich. 

Das gilt auch für den Check-in an der Rezeption und andere öffentliche Bereiche in den Häusern. Eine geringere Gästezahl stellt sicher, dass es keine Staus im Frühstücksraum oder andernorts gibt.

In den Restaurants gibt es nun die genaue Zuweisung eines Tisches und das Eintragen in eine Namensliste und dann Mundschutz auf dem Weg zum Tisch und zur Toilette. Reservierungen für Gruppen nehmen aktuell nur die Großen entgegen, die etwas "mehr Luft" im Gastraum haben.

Viele Hotels und Restaurants, mit denen ich in den vergangenen Wochen Kontakt hatte, haben die ungeplante Auszeit für den größten Frühjahrsputz seit Jahren genutzt. Birgit Berg von der Alten Bauernschänke in Assmannshausen erzählt, wie sie auf diese Weise nicht nur das ganze Hotel auf Vordermann bringen konnte, sondern auch ihre Azubis beschäftigt hielt, die laut Gesetz nicht in Kurzarbeit gehen dürfen.

Das Aufräumen erstreckt sich nun auch auf die Dekoration und sonstige Auslagen in den Zimmern. Susanne Röntgen-Müsel in Lorch macht kurzen Prozess: "Alles, was nicht unbedingt nötig ist, kommt raus. Die Buchauswahl auf dem Nachttisch, die Zierkissen, die Infomappe auf dem Schreibtisch. Was der Gast wissen muss, kommt auf eine einzige laminierte, leicht abwaschbare Seite."

Leicht zu desinfizieren - das ist das Kriterium 2020 bei der Einrichtung in Hotelzimmern.
Im Effekt: Schischi raus, Zen rein.
Wanderschuhe an den Nagel hängen? Noch lange nicht! Bild: Hotel im Schulhaus
Und unterwegs? Manche Länder wollen Kleingruppen wohl wie eine Familie oder einen Haushalt behandeln, wenn sie denn erstmal eingereist sind. Will heißen, keine weiteren Abstandsregeln oder Kontaktverbote wie bei einer Familie.

Gut möglich, dass dazu viele Länder oder Airlines demnächst einen Nachweis der Immunität verlangen oder zumindest einen aktuellen Corona-Viren-Test. So beispielsweise nachzulesen auf der Website der autonomen Regierung der portugiesischen Azoren, auf die ich laut Plan im Juli / August mit drei Wandergruppen fliegen sollte.

Beim Wandern selbst müssen die Reiseveranstalter und Tourguides zum Teil individuell entscheiden, wie streng sie die Vorgaben für Abstand und Hygiene durchsetzen wollen. Sicher scheint mir nur, dass wir als Reiseleiter künftig eine Familienpackung an Desinfektionsmittel und Einmalmasken mit im Gepäck haben.

Ultimativ hängt es natürlich an jedem Gast selbst, wie sehr er oder sie Kontakt haben möchte. Aber die Entschlossenheit der verschiedenen Hotelchefinnen hat auf jeden Fall großen Mut gemacht!
Es gibt ein Leben außerhalb der Quarantäne. Und in der Tat: Gemeinsam schaffen wir das!
Tiefenentspannung im Yin Yoga.

NEUER WOCHENTAG FÜR'S
YIN YOGA

Bisher immer donnerstags wechselt Yin Style Yoga ab dem 3. Juni auf
Mittwoch, jeweils um 20 Uhr.

Falls Ihr noch nicht dabei wart, schaut doch mal rein:
Yin Yoga ist leicht und entspannt in der Hinsicht, dass wir dabei nix machen müssen.
Und es ist schwer für viele von uns, weil wir dabei nix machen dürfen.

Die Prinzipien: In einer Dehnhaltung die eigene Grenze finden, in der Position „gemütlich“ einrichten, atmen und die Schwerkraft arbeiten lassen statt die Muskeln.

Die Herausforderung: Dabei bleiben und nicht komplett abschalten. Denn dann bringt's mehr. Keine leichte Übung in einer leichten Übung.
Aber mega-ausgleichend, definitiv entspannend und mit Tiefenwirkung.

Alle Termine und Anmeldung über den Yoga-Shop auf meiner Website

Rhein, Wein & die weise Hildegard

Herbststimmung bei Kaub.
Frühling in Rüdesheim.
In den vergangenen drei Wochen habe ich mit Hochdruck an einer neuen Wanderreise innerhalb Deutschlands gearbeitet. Und "Tadatataaa!" - es geht an den romantischen Rhein!

Absolute Überraschungstour auf meiner Erkundung: Eine Wanderung vom Spätburgunder-Mekka Assmannshausen über einen steilen Abschnitt des Wildkräuterweges hoch zum Rheinsteig und dann durch den lichten Niederwald mit seinen "Lustbauten" hinüber nach Rüdesheim im Rheingau. Inklusive Abtei St.Hildegard kommt man so auf 12 wirklich vergnügliche Kilometer mit vielerlei herrlichen Aussichtspunkten.

Der Abschluss für Weinliebhaber: Unbedingt einkehren in der innovativen Vinothek RheinWeinWelt in den ehemaligen Lagerkellern von Asbach Uralt am Bahnhof in Rüdesheim. Von hier fährt dann passenderweise auch der Zug zurück zum Ausgangspunkt. 

Das gesamte Programm der Wanderwoche ist eine Zusammenstellung meiner Lieblingstouren am Rhein plus einige Extras. Selbst wenn Ihr also auf der Tour nicht mitkönnt (zum Beispiel weil es eine Frauenreise ist), schaut gerne auf der Website vorbei - die Programmpunkte sind auf Herz und Nieren geprüft und unbedingt zur Nachahmung empfohlen!

Alle drei Termine sind jetzt buchbar:
12. - 18. Oktober 2020 (6 Nächte)
Juli und Oktober 2021 (je 7 Nächte)

Der Teaser zur Ausschreibung:
Eine Gegend „wie ein Dichtertaum, und die üppigste Phantasie kann nichts Schöneres erdenken“, schwärmte Kleist über das „Obere Mittelrheintal“ mit seinen verwunschenen Tälern, der Loreley und seinen imposanten Weinbergen. Wir bewegen uns auf den Spuren der Rheinromantik, wandern im Wisperglück von einem sensationellen Ausblick zum nächsten, stellen Kräuterarzneien her mit Hildegard von Bingen und genießen die guten Tropfen, die das liebliche Klima hier hervorbringt.

Leitet die Info gerne an Frauen weiter, die vielleicht Interesse haben!
Rhein, Wein & die weise Hildegard: Info und Buchung bei Women Fair Travel

PS: Wir planen weiterhin, die Frauen-Wanderreise in die Pfalz mit Start am 26. Juni (in genau 4 Wochen!) durchzuführen. Wer unter Lagerkoller leidet oder jemanden kennt, dem es so geht, hier ist der direkte Link:
Wanderfreude und aktive Entspannung im Pfälzerwald
Hildegard von Bingen.
Wanderfreude auf dem Wispersteig.

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How to Love Mom Through Her Dementia. Photo: Christian Newman, Unsplash
Der Umgang mit der Demenz eines Angehörigen ist eine heikle Sache. Sehr persönlich, voller Emotion und Widersprüche. Schon eine Weile trage ich eine Geschichte in mir, die meine Perspektive und Wahrnehmung davon beschreibt. Herausgekommen ist sie nun in einer englischen Version. Vielleicht schafft die fremde Sprache die Distanz, die nötig ist für eine erste Annäherung.

Hier die Links zu allen aktuellen Blogposts:
How to Love Mom Through Her Dementia - Even if She Turns Stubborn and Unkind (auf medium.com)
It’s a reverse process. Every day my Mom becomes more like a young teen. At times it’s quite cute, at other times the little one in front of us is more like one of the nasty kids on the block.

Do You Want to Be Right or Do You Want to Be Free? (auf othershoes.info)
The Western mind has a thing for fairness. And it loves to be right. But there is a sweet spot not to be missed - the one where it is vital to let go and simply rest the case. Another hilarious story from my recent trip to India.

Aus dem letzten Monat:
Der Tag, an dem ich Indien verließ (auf othershoes.info)
Man sollte ja meinen, als Reiseleiterin und digitale Nomadin mit bald 10 Jahren in Asien auf dem Buckel läuft bei mir immer alles glatt. Wegen der Erfahrung und so. Aber dann ist da noch das wirkliche Leben. Eine Reportage vom 5. März 2020.

Mein letzter Aufenthalt in Indien war sehr ergiebig. :-) 

Kommentare, Rückmeldungen und Weiterleiten sind immer willkommen - gerne auch auf den jeweiligen Blogs.
Herzliche Grüße und bleibt gesund!
Eure Simone
Spontane Outdoor-Yoga Session bei einer Wanderreise auf den Azoren.
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