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mitderstadtreden.at
Initiative für eine freie Wiener Musikszene
Newsletter XXIV

1.    Einladung zum nächsten Jour fixe
2.    Bericht vom Jour fixe 4.5.2020
3.    Sammlung von Ideen und Argumenten für das Post-Covid 19 Wiederhochfahren der Musikszene in Wien

1. Einladung zum nächsten Jour fixe

Der nächste Jour fixe
findet am 2.6. um 17.30 Uhr im mica, Stiftgasse 29 statt. Aufgrund der derzeitigen Situation ist die Anzahl der Teilnehmer*innen vor Ort begrenzt. Wir bitten um Anmeldung an weberberger@musicaustria.at

Tagesordnung:

- Wer schreibt mit? Wer schreibt die Zusammenfassung? Die Initiative mitderstadtreden braucht bei jedem Jour fixe eine/n Protokollführende/n sowie eine Person, der/die aus der Mitschrift eine Zusammenfassung macht. Aufgrund des beträchtlichen Zeitaufwands und des Null-Budgets dafür wäre es gut, diese Funktionen rotieren zu lassen, dh die Frage stellt sich jedesmal neu.

- Die Initiative mitderstadtreden sucht eine neue Kontaktperson. Auch diese Funktion sollte (halbährlich o.ä.) rotieren.

- Vereinsgründung. Es gibt immer wieder neue Gründe, wieso wir einen Verein gründen sollten, vor allem auch, damit wir um Geld ansuchen und die anfallenden Arbeiten (Kontaktperson, Moderation, Protokolle ...) bezahlen können.

- Interessenvertretung/IG-Gründung für Musik: Meinungen dazu

- Gründung einer Arbeitsgruppe Interessenvertretung, auch als Vorbereitung für einen runden Tisch mit ÖMR und Musikergilde, der (hoffentlich) im mica stattfinden wird.
+ Bestehende Strukturen verstehen
+ Kritikpunkte sammeln und konkretisieren und sie gezielt mit Argumenten versehen
+ Gegenvorschläge machen - Aktuelle Bedürfnisse der gesamten Szene
+ Aktuelle Beispiele im Ausland
+ Gemeinsames Ziel formulieren

- kleine Änderungen im Aufbau des Webforums
- nächste Jour fixe Termine? Welche Termine lassen wir im Sommer ausfallen?

2. Bericht vom Jour fixe 4.5.2020

Anwesende: Christine Schörkhuber (Moderation), Daniel Riegler, Gobi Drab, Sophie Hassfurther Ingrid Schmoliner, Elisabeth Flunger, Golnar Shahyar, Philipp Kienberger, Fani Vovoni, Irma Niskanen, noid, Doris Weberberger (Protokoll)

•    Input für Sabine Reiter und Alisa Beck zum Treffen mit Kaup-Hasler:
Themen:
 - Zukunftsszenarien unter der Auflage medizinisch notwendiger Einschränkungen
 - Fragen zum Wiederhochfahren der Kulturbetriebe unter den Vorgaben der Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen der Bundesregierung

Daniel Riegler und Philipp Kienberger haben die beim Jour fixe diskutierten Inhalte noch am selben Abend zusammengefasst – Details siehe weiter unten unter „Sammlung von Ideen und Argumenten ...“

•    Arbeitsgruppe Corona / offener Brief
Wie veröffentlichen wir den offenen Brief? Als Unterschriftenliste? Als OTS-Meldung? Über den ÖMR?
Wichtige Ergänzung: Nicht-EU-Bürger sollen Zugang zu allen bestehenden Fördermittel haben, außerdem darf Ihnen kein Nachteil bzgl. ihres Aufenthaltstitels durch Corona-bedingte Einkommensausfälle entstehen.
(Update: Auf Basis der Ideensammlung plus einiger Statements aus dem Emailforum wird in den Tagen nach dem Jour Fixe der offene Brief verfasst. Das mica hat den Brief am 13.5. bei der APA https://www.ots.at/ und auf der eigenen Website veröffentlicht und JournalistInnen dafür kontaktiert. https://www.musicaustria.at/mitderstadtreden-offener-brief-der-freien-oesterreichischen-musikszene-an-die-oesterreichische-bundesregierung/)

•    Allfälliges
Dachverband/Interessenvertretung:
Daniel Riegler: Brigitte Winkler-Komar (BMKÖS) hat formuliert, dass sie etwa bei der Zusammenstellung von Gesprächsrunden im Gegensatz zu anderen Kunstsparten für die Musik keinen Ansprechpartner hat. Deshalb wendet sie sich an den Musikrat. Wollen wir vom ÖMR vertreten werden?
noid: Das sind gute Leute, die in unserem Sinne sprechen. Dass uns der Musikrat bisher nicht vertreten hat, kann man ihm bisher nicht vorwerfen. Deshalb muss man sich hier hineinreklamieren.
Fani Vovoni: Wir müssen fordern, dass wir Teil ihrer Entscheidungen sind.
Ingrid Schmoliner: ohnehin schon lange offene Frage, ob mitderstadtreden eine IG oder ein Verein werden soll, damit man um Förderungen ansuchen kann und damit man sich als Sprachrohr positionieren kann.
Daniel Riegler vermutet, dass der ÖMR schon die Strukturen hat, dass er uns vertreten kann, weil er sich als Dachverband der Verbände sieht. Man muss schauen, ob man sich hier einbringen und eine gleiche Rolle wie die IGNM etc. spielen kann. Strukturen gibt es eigentlich, deshalb soll sich mitderstadtreden in die Strukturen einbauen, um gehört zu werden. Im Zusammenspiel mit den anderen Vertretungen hofft man, dass man in Zukunft gemeinsam Forderungen formulieren und vertreten kann.
Fani Vovoni: Man muss die Gunst der Stunde nutzen. Musikschaffende, die sich sonst nicht gekümmert haben, brennen für Veränderung. Das muss nicht morgen passieren, aber man muss es schaffen (sei es mit Webseite, FB), die Kräfte zu vereinen, wenn sie wissen, dass mitderstadtreden ihr Organ ist. Viele kennen sich bei den zahlreichen Vereinigungen nicht aus.

•    Wichtige Frage: Wer zählt zu den freischaffenden Musiker*innen?
Gehören auch Studierende dazu?
dazu E-Mail von Helge Hinteregger (mica):
- Die AKM hat 21.000 Mitglieder. Darin sind auch alle enthalten, die irgendwann sich angemeldet haben und eigentlich keine LIzenzen erhalten und auch jene die tot sind und deren Erben jetzt die  Lizenzen erhalten. Nach der AKM geht man von ca. 18.000 Aktiven aus, davon 55 Verleger.
- Im KSVF sind ca. 11.000, aber das sind alle Kunstsparten
- Michael Huber von der Musiksoziologie auf der MDW kann die Schätzung noch eher eingrenzen https://www.mdw.ac.at/ims/team/michael-huber/
- Laut Statistik Austria gibt es knapp unter 6.000 Musiker*innen, aber da ist der ganze semiprofessionelle Bereich nicht abgedeckt. Auch der ganze Bereich der keine Steuererklärung macht, taucht nicht auf.
- Bei der OESTIG sind ca. 18.000 Interpret*innen gemeldet (2018). Da sind natürlich auch viele Urherber*innen dabei.
Es wäre gut, diese Frage zu klären, damit wir wissen, für wen wir sprechen. Vom mica gibt es ein längerfristiges Projekt dazu.

Zusammenfassung: Elisabeth Flunger

3. Sammlung von Ideen und Argumenten für das Post-Covid 19 Wiederhochfahren der Musikszene in Wien

•    REIHENFOLGE, KONZERTE NICHT ERST AM SCHLUSS: Wie kann man es schaffen, dass die Kunst/Kultur beim Wiederhochfahren nicht ganz am Schluss gewichtet wird? Es gibt nämlich keinen Unterschied bei der Ansteckungsgefahr in Gottesdiensten oder Kulturveranstaltungen. Reihenfolge, dass die Konzerte erst ganz am Schluss möglich sind, kann nicht davon bestimmt sein, dass die Kirche etc. bessere Lobby hat. Weil das nicht in der Verantwortung der Stadt Wien liegt, hoffen und erwarten wir Lobbying beim Bund durch VKH in unserer Sache.

•    EINFACHE VERANSTALTUNGSGENEHMIGUNGEN: Unbürokratische d.h. gebührenfreie Schnellverfahren bei Genehmigungen für Performances im freien Raum (Parkplätze, Parks etc.)

•    WEITERE KREATIVE IDEEN DURCH DIE STADT SELBST (so wie bereits Rabenhof) z.B.
- Drive-in-Konzerte: Man könnte auch Konzerte veranstalten, bei denen die Besucher*innen im Auto sitzenbleiben - ähnlich wie Autokino
- Stadthallenöffnung, auch um die COVID Regelungen (20qm/Person) ad absurdum zu führen
- Parkplätze, Parks, Flugfelder kurzfristig umwidmen und bespielen.

•    GROSSE PROBERÄUME: Institutionen, die derzeit geschlossen sind, sollen ihre Räume als Proberäume für die freie Szene zur Verfügung stellen => auch relevant in Bezug auf das Räume-Symposion. Die derzeitigen Regeln zeigen das Problem der Räume ganz drastisch - Räume werden benötigt. Vereinfachung von Abläufen

•    FÖRDERUNG VON DIGITALEN PLATTFORMEN: Digitale Konzerte sollen entgolten werden, bzw. sollen kostenpflichtig sein (wie echoräume) - Online-Aufführungen sollen genauso gefördert werden wie übliche Auftritte. Es sollten gleiche Gage für Online-Konzert wie für übliches Konzert gezahlt werden. Honorarrichtlinien - Klangmanifeste/echoräume haben für online gleich viel gezahlt.

•    SPEZIELLE COVID19 KOMPOSITIONS-CALLS für Projekte, die man auch abseits gängiger Konzerte, also in der jetzigen Situation, realisieren kann.

•    ABGELTUNG ENTGANGENER VERANSTALTEREINNAHMEN: Wenn Konzerte wieder möglich sind, jedoch nur eine bestimmte Zuhörerzahl zugelassen ist, gibt es automatisch weniger Einnahmen für die Veranstalter*innen und diese können die "normalen" Gagen nicht mehr zahlen. Das bedeutet es braucht entweder gezielt Unterstützung um diese nicht mehr vorhandenen Eintrittseinnahmen zu ersetzen, damit weiterhin Konzerte umgesetzt werden können. Oder es gibt direkt Unterstützung an die Künstler*innen, damit sie nicht von der Gage der Veranstalter*innen abhängig sind. Wichtig auch: Die neue Situation darf nicht dazu führen, dass ab jetzt nur noch kleinere Formationen, weil sie vermeintlich „billiger“ sind und man für die nicht unbedingt ein volles Haus braucht, zu den Lückenfüllern werden und Großformationen aussterben.

•    STUDIEN ZUR LAGE DER MUSIKSCHAFFENDEN: Starten einer Zahlenerhebung/Studie/brauchbare Stastik- Daten werden benötigt, wie viele Menschen wie stark betroffen sind, wie viele Menschen arbeiten in der Musikindustrie? - Datenerhebung notwendig. Was ist bei der Umfrage herausgekommen? https://www.musicaustria.at/umfrage-zur-lage-der-musikschaffenden-aufgrund-der-corona-krise/

•    RUNDFUNKINITIATIVE: Wir brauchen eine erhöhte Anzahl von geförderten Auftritten im Rundfunk (Radio und Fernsehen) und auf digitalen Plattformen. Die in Punkt 2 erwähnten Freiluftkonzerte könnten mit einem Livestream kombiniert werden. Eine Dokumentation dieser Konzerte durch eine österreichweite Datenbank würde helfen, dass diese Zeit nicht als Kultur-tote Zeit in den Geschichtsbüchern landet, sondern als eine Zeit voller Kreativität im Ausnahmezustand.

•    GRUNDEINKOMMEN: sollte gefordert werden, weil man nicht absehen kann, wie lange die Situation noch weiter so schwierig sein wird (Beispiel Bayern, Oberösterreich). Wieder: Weil das nicht in der Verantwortung der Stadt Wien liegt, hoffen und erwarten wir Lobbying beim Bund durch VKH in unserer Sache.
Daniel Riegler + Philipp Kienberger
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