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Newsletter vom 13.6.2020
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Die Deutsche Wohnen geht auf Shoppingtour durch Berlin. Seit Jahren organisieren sich ihre Mieter*innen und wehren sich gegen Mietpreistreiberei und Verdrängung. Auch diesmal ist die Stadtgesellschaft vorbereitet und zeigt in mehreren Veranstaltungen an diesem Wochenende und nächste Woche Solidarität. Währenddessen scheint das Volksbegehren zur Enteignung großer Immobilienkonzerne bald in die nächste Stufe zu gehen.


Das Problem Deutsche Wohnen - und Ansätze zur Lösung


Die Deutsche Wohnen, die erst kürzlich in den DAX aufgestiegen ist, existiert nur, um ihren Aktionär*innen Profite auf Kosten ihrer Mieter*innen zu bescheren. An einer ordentlichen Wohnraumversorgung der Menschen in ihren etwa 110.000 Wohnungen scheint der Konzern hingegen kein Interesse zu haben. In den letzten Jahren hat das Unternehmen wenig in Instandhaltung investiert, um dann durch aufwendige Sanierungsarbeiten die Mieten z.B. in Sozialwohnungen stark anzuheben. Denn Instandhaltungskosten dürfen nicht auf Mieter*innen umgelegt werden, Modernisierungen aber schon. Das ist bei der Deutschen Wohnen mitunter das Geschäftsmodell. Seit der Gültigkeit des Mietendeckels nutzt der Konzern auch andere Wege um seine Rendite aufrecht zu erhalten, wie z.B. über Tricks von Immobiliengesellschaften bei den Nebenkosten, die schon länger bekannt sind. Zur leichteren Durchführung von Verdrängungspraktiken hat das Unternehmen auch den Berliner Mietspiegel angegriffen
Gegen diese Praxis regt sich seit Jahren Widerstand, wie z.B. in Kreuzberg in der Otto-Suhr-Siedlung. Stadtweit hat sich eine starke Vernetzung der Mieter*innen der Deutschen Wohnen gebildet, und auch die Prüfung des Volksbegehrens zur Enteignung und Vergesellschaftung ihrer Wohnbestände, welche der Senat fast ein Jahr lang auf die lange Bank geschoben hat, soll demnächst mit einem positiven Urteil abgeschlossen werden. Getragen wird es von der Initiative “Deutsche Wohnen & Co enteignen“. Sie fordert die Enteignung von Immobilienunternehmen mit 3.000 und mehr Wohnungen, und die Überführung ihrer Wohnungsbestände in eine AöR. In deren Satzung soll die Unmöglichkeit einer Privatisierung festgeschrieben werden.


Ein Konzern in Shoppinglaune - und eine Stadtgesellschaft im Solidaritätsmodus


In der Zwischenzeit macht der Konzern immer wieder durch den Aufkauf von Häusern in Berlin auf sich aufmerksam. Letzte Woche wurde nun bekannt, dass die Deutsche Wohnen erneut 21 Häuser kauft. Um dem gewappnet zu begegnen, soll die Selbstorganisierung und Vernetzung der Mieter*innen durch erfahrene Stadtaktivist*innen unterstützt werden. Wir haben viele Hintergrundinformationen zur Shoppingtour des Konzerns, und wie wir sie ihm gemeinsam vermasseln wollen, in einem Themenschwerpunkt „Der Deutschen Wohnen die Tour vermasseln“ auf unserem Bizim-Blog zusammengefasst.

Hier ist eine ganze Reihe von kommenden Terminen, an denen der vielfältige Widerstand gegen die Deutsche Wohnen gelernt, beworben, diskutiert, organisiert und lautstark auf die Straße getragen wird:

  • Blitz zur Information und Organisierung von Mieter*innen von Tür zu Tür: Heute wird von 12-16 Uhr ein sogenannter “Blitz“ organisiert. Das ist ein Verfahren zum praktischen Lernen von Haustüransprachen. Zur Vorbereitung wird ein einstündiger Mini-Workshop mit Praxisteil organisiert. Danach gibt es zwei Stunden Tür-zu-Tür-Gespräche bei allen von der Shoppinglaune der DW betroffenen Häusern in Berlin. Zum Schluss eine Stunde Auswertung. Treffpunkt Mariannenplatz (Die Rotunde vor dem Bethanien). Wenn Ihr Lust habt, mitzumachen, schickt eine kurze Mail an starthilfe@dwenteignen.de mit dem Codewort “Ich will blitzen“ - oder kommt einfach vorbei.
  • Stadtweite open-air-Mieter*innenversammlung: Bei den Haustüransprachen soll auch zu morgenSonntag, den 14. Juni um 12 Uhr auf eine stadtweite Mieter*innenversammlung erneut auf dem Mariannenplatz (wieder die Rotunde vor dem Bethanien) eingeladen werden.
  • Kundgebung der Hausgemeinschaft Maybachufer 6: Ebenfalls heute findet um 18 Uhr eine Kundgebung vor dem Haus Maybachufer 6 in Neukölln statt. Das Haus ist unter denen, die von der DW gekauft werden sollen. Weitere Infos unter: http://maybachufer6.de/
  • Digitales Neuentreffen von “Deutsche Wohnen & Co Enteignen“: Am Dienstag, 16. Juni, um 19 Uhr findet das digitale Neuentreffen der Initiative “Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ statt. Wer die Initiative kennenlernen möchte, oder sich gleich in einer der AGs oder als Sammler*in für Unterschriften für die Enteignung engagieren will, kann sich unter mitmachen@dwenteignen.de anmelden. Das Treffen findet mit der Konferenz-Software Zoom statt.
  • Zusammenkommen zum Kennenlernen und Informieren mit Bizim Kiez: Viele der Häuser, die die Deutsche Wohnen kaufen will, liegen im Wrangelkiez bzw. in SO36. Für deren Mieter*innen findet am Mittwoch, 17.6. ab 19 Uhr ein Treffen im Garten des Nachbarschaftshauses “Kiezanker“ (Cuvrystr 13, im Durchgang zur Falckensteinstr.) statt. Bei Bizim Kiez treffen sich Menschen, die sich gegen hohe Mieten und Verdrängung einsetzen. Darum wollen wir auch jetzt für alle da sein, die gerade unfreiwillig ins Immobilien-Casino geraten. Auch wir sind darüber erschrocken, aber mit den Erfahrungen aus den letzten Jahren auch entschlossen: Lasst uns der Deutschen Wohnen die (Einkaufs-)Tour vermasseln! Alle Informationen zum Treffen findet ihr in unserem Bizim-Kalender.
  • Bundesweite Demonstration „Shut Down Mieterwahnsinn!“: Zu Samstag, 20.6. , um 14 Uhr ruft das Mietenwahnsinn-Bündnis zur Demonstration auf dem Potsdamer Platz auf. Alle Infos auf www.mietenwahnsinn.info.


Für alle nicht-digitalen Termine gilt: tragt Masken und achtet auf Abstand!

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