ein geöffnetes Herz ist immer engagiert, dem Leben zugewandt. Das Erkennen, wer wir wirklich sind, ist nur ein erster Schritt auf dem spirituellen Weg. Es folgen sehr, sehr viele Schritte, bei denen unser Herz immer wieder bricht, um sich zu erweitern und Raum und Liebe in jeden Winkel der Existenz zu bringen. Es braucht Berührbarkeit, die ungebrochene Bereitschaft, sich auf sich und das Leben einzulassen. Sich für den unendlichen Schmerz und die unendliche Freude und Schönheit in dieser Welt zu öffnen. Immer und immer wieder.
Dieser Weg ist nichts für Kleinmütige.
Er ist für diejenigen, die immer wieder bereit sind, in diesen Moment hinein zu sterben. Er ist für diejenigen, die nicht vor der Angst und dem Schmerz zurückschrecken. Er ist für diejenigen, die bereit sind, alles immer wieder loszulassen und sich dem Tanz des Lebens hinzugeben, der für sie vorgesehen ist.
Es ist leicht, den Menschen in seinem ersten Ausdruck von Liebe, Freude und Schönheit, nahe des Seins zu lieben. Kannst du das Menschsein in seiner tiefsten Verirrung und Verwirrung, in Dunkelheit, Angst, Gewalt, Ignoranz, Unberührheit sehen und offen und bewusst bleiben? Kannst du eine Antwort darauf sein, die nicht verschleiert oder verleugnet? Kannst du dich und den anderen beginnen, auch darin zu lieben?
Genau an diesem Punkt liegt der nächste Schritt auf einem beherzten spirituellen Weg. Und Liebe hat so viele Ausdrucksformen, wie das Leben selbst.
Kannst du dir vorstellen, dass ein entschlossenes Nein, ein flammender Zorn, eine schmerzlich benannte Klarheit, ein Ausdruck von tiefster Liebe ist? Jesus ging in den Tempel und warf die Tische der Händler um, die Spiritualität zu einem Geschäft machten.
Bist du an meiner Seite auf diesem Weg, hältst mich, wenn ich strauchle? Hälst du mich, wenn ich Angst habe und drohe, im Schmerz unterzugehen? Ermutigst du mich zum nächsten Schritt, wenn ich alle Zuversicht verloren habe?
Ich verspreche dir: Ich bin an deiner Seite.
Wir sind Schwestern und Brüder auf diesem Weg – schon so lange und immer wieder.
Kannst du das erkennen und sehen?
Welche Gnade, welch ein Geschenk, welch ein Segen.
In liebevoller Verbundenheit.
Rosmarie
