Copy

Liebe Freundinnen und Freunde vom Wegesrand!

Geradezu tropisch mutet das Wetter derzeit an, und eine Bauernregel für den 2. Juli (früher der Tag "Mariä Heimsuchung") besagt Folgendes:

Mariä Heimsuch wird’s bestellt, wie’s Wetter sich 40 Tage hält.
Geht Maria übers Gebirge nass, bleibt leer Scheune und Fass.

Da wir gerade in strömendem Regen auf der Terrasse sitzen, denken wir uns nun unseren Teil zum Rest des Sommers. Aber die Ernte ist bisher gut, auch wenn man einen Teil an die Schnecken und andere wenig beliebte Kleintiere abgeben muss.
Die Wiesen blühen üppig, und seit Jahren gab es keinen so grünen, bunten Sommer mehr.

Diesmal haben wir zwei kleine Beiträge für euch: Wir stellen euch in diesem Newsletter ein interessantes und bei vielen Menschen eher wenig beliebtes Süßgras, die Kriechende Quecke, sowie interessante Details zur Herstellung von Frischkäse aus Wildpflanzen vor. Unsere nächsten Workshops widmen sich diesen beiden völlig unterschiedlichen und spannenden Themen. Daher muss ein neues Rezept bis zum nächsten Newsletter warten.

Ende August beschäftigen wir uns nun schon zum zweiten Mal botanisch, volksmedizinisch und kulinarisch mit dem großen Thema "Disteln". Wir backen auch wieder Brot, lernen mit einigen von Euch die mediterrane Pflanzenvielfalt Kroatiens kennen (es gibt noch wenige freie Plätze) und lernen heimische Pilzen kennen.

Mehr zu unseren nächsten Veranstaltungen findet ihr auf unserer Homepage:
https://www.abenteuer-am-wegesrand.at/events/

Genießt den Sommer und bleibt alle gesund!

Liebe Grüße
Ronald und Christina

  • Frischkäse aus Wildpflanzen herstellen
    freie Plätze
    mit Christina
    Samstag, 25.7.2020, 13:00-17:30, Volkshaus Mauerbach, Hauptstraße 2020, 3001 Mauerbach
    € 55,00
  • Die wichtigsten einheimischen Gräser erkennen und benennen
    freie Plätze
    mit Ronald
    Samstag, 8.8.2020, 10:00-16:00, Volkshaus Mauerbach, Hauptstraße 2020, 3001 Mauerbach
    € 60,00
  • Disteln und Dornen vor der Haustür
    freie Plätze
    mit Ronald und Christina
    Samstag, 22.8.2020, 10:00-17:00, Gesundheitszentrum am Grenzhof, Hauptstraße 34, 7201 Neudörfl
    € 85,00
  • Köstliche Vollkornbrote aus Urgetreide und Bagels
    freie Plätze
    mit Christina
    Samstag, 5.9.2020, 13:00-18:00,
    Robert-Fuchs-Gasse 18, 1140 Wien
    € 65,00

Schon ausprobiert? – Frischkäse aus Wildpflanzen herstellen

Nicht umsonst enthalten die verschiedenen Labkraut-Arten das Wort Lab in ihrem Namen. Lab bedeutete schon auf Althochdeutsch „Gerinnungsmittel“. Doch das Dicklegen von Milch war schon Tausende Jahre davor, etwa bei den Sumerern, ein wichtiges Thema. Schon damals kannte man die Wirkung von tierischem und pflanzlichem Labferment. Die schriftlichen Zeugnisse aus der Geschichte sind spärlich, aber in Homers Ilias steht beispielsweise geschrieben, dass Feigenblätter die Milch schnell gerinnen lassen und daraus Käse entsteht.

Hierzulande verwendete man traditionell vor allem das Echte Labkraut für die Herstellung von Käse.
Es enthält dasselbe Labenzym wie auch Kälbermägen, nämlich Chymosin. Dieses wie auch andere Enzyme und Mineralstoffe helfen dabei, Milch dickzulegen.
 
Für die Käseherstellung eignen sich viele Wildpflanzen, die Labkräuter sind lediglich die bei uns bekanntesten. Vom schon erwähnten Feigenblatt über Brennnesseln bis zu den Blüten von Disteln gibt es viele Möglichkeiten, Frisch- oder Hartkäse herzustellen. Die Wirkung einiger dieser Wildpflanzen basiert aufgrund verschiedener enthaltener Enzyme und auch Mineralstoffe.
 
Die Frischkäseherstellung mit Wildpflanzen funktioniert einfach, und der Weiterverarbeitung des Frischkäses sowie der anfallenden Molke sind kaum Grenzen gesetzt. Aus Molke kann wiederum leicht Ricotta hergestellt werden, und wer sich auch in die Welt der Hartkäse-Herstellung vertiefen möchte, schafft auch das mit relativ einfachen Mitteln.
 
Was ganz wichtig ist: Mit Wildpflanzen hergestellter Frischkäse ist wirklich vegetarisch und enthält die Inhaltsstoffe der verwendeten Pflanze.

Die Kriechende Quecke

Bei all den Kräutern, die wir für kulinarische Zwecke und in der Volksmedizin verwenden, wird auf einen möglichen Einsatz der Gräser vollkommen vergessen. Der Grund besteht sicher darin, dass man verschiedene Gras-Arten nur schwer voneinander unterscheiden kann und es nur wenige wissenschaftliche Forschungsergebnisse gibt!

Außerdem dienen Gräser hauptsächlich als Futter für Wiederkäuer. Am Beispiel der Kriech-Quecke (Elymus repens) wird aber deutlich, dass Gräser durchaus verwendet werden können. Der Name Quecke stammt von queck, was man mit „Zählebigkeit“ übersetzen kann. In der Umgangssprache kennt man die Quecke auch unter den Namen Beier. Sie bildet unterirdische Ausläufer (Rhizome), die in jeden Spalt eindringen und sich über große Flächen ausbreiten können. Die Quecke erfreut sich nicht gerade über eine allzu große Beliebtheit, denn selbst mit den stärksten Spaten und durch noch so sorgfältiges Sieben der Beeterde kann man sie nicht vertreiben. Ein Mini-Spitzchen von einem Rhizom genügt, und schon wächst eine neue Pflanze heran. Viele Menschen hassen sie! 

Diese Eigenschaft deutet aber auf einen hohen Gehalt teilungsfähiger Zellen mit wertvollen Inhaltsstoffen in den Rhizomen hin. Es sind Zuckerverbindungen, Schleimstoffe, Kieselsäure, Eiweiße, Vitamin C und sogar Karotin enthalten! Im 2. Weltkrieg diente die Quecke bei uns als Nahrungsmittel. In der Volksmedizin als auch in der Schulmedizin werden die getrockneten Rhizome nach wie vor verwendet! Aufgrund der enthaltenen Kieselsäure wirkt die Quecke harntreibend und ausleitend. Sie wird volksmedizinisch auch bei Nierensteinen, Harnwegsinfekten und bei Rheuma eingesetzt und ist sogar in hochwertigen Hautcremes enthalten.

Facebook
Twitter
Link
Website
Copyright © 2020 Abenteuer am Wegesrand, All rights reserved.


Want to change how you receive these emails?
You can update your preferences or unsubscribe from this list.

Email Marketing Powered by Mailchimp
Facebook
Twitter
Link
Website