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The sun came up with no conclusions
Flowers sleeping in their beds
The city's cemetery's humming
I'm wide awake, it's morning
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Good evening, Europe!

Hurra! Die erste Hälfte des Jahres liegt hinter uns — seid Ihr auch schon so gespannt, was noch alles passieren wird? Der großartige Ben Folds, jedenfalls, hat einen Song über (die erste Hälfte von) 2020 geschrieben, der „2020“ heißt (Spotify, Apple Music) und das bisherige Elend ganz gut zusammenfasst: „We're not repeating history, just the parts that sucked“.



Über Wochen und Monate hab ich mir jetzt eingeredet, dass ich ja eigentlich nie mehr rausgehen müsste, nie mehr in Kneipen und unter Menschen, und dass Zuhausebleiben auch total geil sei. Und dann habe ich mit dem Kind „Mr. Brightside“ von den Killers gehört und zwei Millionen Erinnerungen an Tanzflächen und in die Höhe gestreckte Arme und auf Luftkeyboards gespielte „Ode an die Freude“-Variationen schossen an meinem inneren Auge vorbei und ich glaube, das war dieser Moment, von dem man schon im März in zahlreichen Zeitungsartikeln lesen konnte, dass ihn Psycholog*innen als „Trauer“ bezeichneten. Ja, in diesem Moment hätte ich alles gegeben, um wieder mit den Menschen von früher™ auf der „Tanzfläche“ im Bochumer Freibeuter zu stehen – bzw. eben nicht zu stehen, sondern rumzuhüpfen, als sei man ein Flummi (oder zumindest ein Mensch mit gesunden Sprunggelenken) und habe noch nie von irgendwelchen Krankheiten gehört, schon gar nicht von solchen, die die Lunge angreifen können. Und dann hat mich mein Sohn angegrinst, weil er es geschafft hatte, den Beat auf seinem Schlagzeug mitzuspielen, und es war schon wieder in Ordnung. Irgendwie.
 


Unterdessen hab ich mal wieder was Neues gestartet: Im Podcast „Bist Du noch wach?“ wollen Sue Reindke und ich über die großen und kleinen Fragen des Lebens sprechen. In der ersten Folge geht es unter anderem um Freundschaften mit sich selbst, Fußball und Ablaufdaten für Frauen. Ich erzähle die schönsten Party-Anekdoten von Konfrontationen mit Sicherheitsbehörden (bei denen sich herausstellt, dass sie einmal mehr Ausdruck von white privilege sind) und wir geben wichtige Tipps zum Selbstfrisieren — und was wir unseren jüngeren Ichs sonst noch mit auf den Weg geben würden.

Wir sind wirklich sehr stolz auf unser kleines Projekt und Ihr könnt „Bist Du noch wach?“ jetzt bei mir im Blog hören oder bei den üblichen Podcast-Anbietern:

(Bei Deezer und Google Podcasts haben wir den Podcast auch eingereicht, aber das läuft noch nicht so richtig bzw. gar nicht.)
 


Was macht der Garten? Der Test, ob die Pflanzen das bisher heißeste Wochenende des Jahres überstehen, wenn ich nicht zuhause bin, ist einigermaßen gut ausgegangen. Jetzt hat es in den letzten Tagen doch ganz ordentlich geregnet und wir haben ein paar frische Erdbeeren und ganz langsam werden die ersten Tomaten rötlich.
 
Was hast Du gehört? Semisonic („Closing Time“) haben den ersten neuen Song seit 19 Jahren veröffentlicht: „You're Not Alone“ (Spotify, Apple Music) ist der erste Vorbote einer Fünf-Track-EP, die im September folgen soll, und keine Offenbarung, aber ein total okayer, klassischer Semisonic-Song.

Das zweite Album von Phoebe Bridgers heißt „Punisher“ (Spotify, Apple Music), wobei der Titel deutlich martialischer klingt als die Songs. Die sind nämlich eher melancholisch bis dramatisch, aber sehr, sehr schön (und ideal für eine Zugfahrt von Hamburg nach Bochum durch ein eher bedecktes Niedersachsen).

Deutlich sommerlicher sind HAIM, die auf ihrem dritten Album „Women In Music Pt. III“ (Spotify, Apple Music; die zwei davor heißen ganz anders) wieder wundervollen Roséwave präsentieren, den man auch ohne Gäste und Gartenparty genießen kann.

Was hast Du gelesen? Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass „Die Reifeprüfung“ mit Dustin Hoffman auf einer Buchvorlage basiert. Jetzt ist deren Autor Charles Webb gestorben und der Nachruf in der „Los Angeles Times“ sorgt dafür, dass ich gerne mehr über diesen außergewöhnlichen Schriftsteller erfahren würde.

Was hast Du gesehen? Auf Netflix ist endlich der Eurovision-Film mit Will Ferrell und Rachel McAdams angelaufen und ich habe eine ganze Kritik dazu geschrieben.

Weil ich ja nun schon einmal bei Netflix angemeldet bin (und es ist immer noch die Hölle: unübersichtlich as fuck und wenn man eine Sekunde nicht aufpasst, plärrt sofort irgendein Video los, das man gar nicht sehen wollte — ernsthaft: Warum tut Ihr Euch das alle an?!), habe ich mir das neue Programm von Hannah Gadsby angeschaut. „Douglas“ ist einen Tacken näher am klassischen Stand-up als „Nanette“, aber immer noch eine ziemliche Dekonstruktion des Konzepts „Comedy“. Und trotzdem sehr, sehr lustig.

Ebenfalls bei Netflix, aber auch kostenlos bei der Bundeszentrale für politische Bildung, gibt es „I Am Not Your Negro“, die Dokumentation von Raoul Peck, für die er aus einem Textfragment des Schwarzen Schriftstellers James Baldwin über die Ermordung der Bürgerrechtler Malcolm X, Martin Luther King und Medgar Evers eine wahnsinnig dichte und bedrückende Filmcollage gebaut hat. Wenn man verstehen will, worum es gerade (wieder mal) in den USA geht, erfährt man hier ein bisschen mehr.

Was hast Du gelernt? Wenn man Kirschen entkernen will, weil man ganz viele davon geschenkt bekommen hat und nun Marmelade kochen muss, aber nur einen Pflaumenentsteiner zur Hand hat, weil man an seinem Geburtstag immer Pflaumenkuchen backt, klappt das auch ganz wunderbar. (Andersrum vermutlich eher nicht.)
„Da draußen gibt es eine Welt“?! Mmm-hhh, aha!
Schönes Wochenende & stay positive, Euer Lukas

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