Als ich vor langer Zeit Ines Papert sagte, dass ich momentan wenig klettere, weil mein Partner verletzt sei, konnte sie es ehrlich nicht fassen. Wie, nicht klettern? Ich dachte mir damals: »Cool, da hat jemand wirklich seine absolute Leidenschaft gefunden«. Und: »Das trifft auf mich nicht zu«.
Ich habe so viele Hobbies, da birgt ein Verzicht auf eines nur die Chance, mehr Zeit für die anderen zu haben. Und ohne den Lieblingspartner macht's (mir) einfach nur halb Freude.
Inzwischen hatte ich seit Afrika keine Kletterschuhe mehr an. Die Motivation, sich zu überwinden, permanent gegen die Angst zu kämpfen und die Komfortzone regelmäßig zu verlassen, war einfach weg.
Fehlt etwas? So gar nicht. Im Gegenteil. Ich habe noch nie so einen entspannten, zufriedenen Sommer erlebt. Nicht getrieben, ganz ohne Druck. Nicht mal beim Anblick der Touren der anderen. Das geht wahrscheinlich leichter, wenn man schon genügend Jahre bergtechnisch eskaliert ist, dann aber ist es einfach nur noch genial.
Stattdessen streunern und kraxeln wir (er verletzungsbedingt momentan auch) durch die Gegend, fast ausschließlich natürlich an Bergen mit gewissen Grasflächen am Gipfel und genießen auch mal einfach Zeit beim Lümmeln.
Als Alpin-Blog darf man wahrscheinlich nicht »nur wandern«, das sagen mir jedenfalls die rückläufigen "Followerzahlen" bei Facebook. Aber gerade als Bergblogger darf man sich wohl nicht zu sehr nach dem Fame richten, sonst wird's entweder gefährlich oder zumindest in jedem Fall hochgradig sinnlos. Vielleicht kommen ja künftig ein paar weniger vertikal orientierte Leser dazu. Fest steht jedenfalls: Es fühlt sich so saugut an!
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