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MDA NEWSLETTER  3/2019


Liebe Leser, Paten und Unterstützer des Waisenhauses Myittar Yaung Chi,

gute Neuigkeiten: mit Fiammetta Rosenblatt ist eine neue Freiwillige im Waisenhaus eingetroffen. Sie wird sich in den nächsen Monaten um die Kinder kümmern - und um die Kommunikation mit Ihnen. Am einfachsten ist es für alle, wenn Sie den Anfang machen: mit einer kurzen Nachricht per Mail an trainee.mtyc@gmail.com. Geben Sie den Namen Ihres Kindes und seine Nummer an, und ab geht die Post mit Bild und Gruß. Für die Antwort sorgt Fiammetta, und dann ist der Gesprächsfaden aufgenommen.   
Ihre Vorgängerinnen Annabelle und Jule haben ein weiteres Kapitel ihrer Waisenhausgeschichten geschrieben, das Ihnen einen guten Eindruck vom Alltag in Myitar Yaung Chi gibt.
Und wir berichten von den ersten Etappen der Schulabgänger ins Erwachsenenleben.

Mit vielem Dank für Ihre Unterstützung! 

Ihr MDA-Team

Alltag im Waisenhaus, Teil 3: Süße Nachmittage

Die gibt es: Wenn man richtig Glück hat, kommt Jerzy Wilk, der "Vater" des Waisenhauses – und das bedeutet: es gibt Donuts. Über den ganzen Hof des Waisenhauses bildet sich eine lange Schlange. Vor allem die Kleinsten warten darauf, einen unglaublich süßen, mit Gelee und Zuckerguss überzogenen Donut zu ergattern, der dann voller Genuss gemeinsam verspeist wird. Die Mentalität in Myanmar ist ganz anders, wenn es darum geht zu teilen. Während die meisten deutschen Kinder ihre neuen Spielsachen lieber alleine ausprobieren und so oft wie nur möglich in die Süßigkeiten-Tüte greifen, bekommt man hier von allen Seiten ein Stückchen Donut in den Mund geschoben und jeder darf beim anderen probieren – das war für uns als Freiwillige unglaublich schön zu beobachten. 

Danach gehen dann alle einem wirklich sehr wichtigen Business im Waisenhaus nach – der Wäsche. Dabei übernehmen einige die verantwortungsvollen Aufgaben: Wäsche zusammenlegen und einsortieren. Wir als Freiwillige wurden lediglich damit betraut, zusammen mit den Sechsjährigen die Kleiderbügel nach Farbe zu sortieren.

Nachdem diese wichtige Arbeit von den älteren Mädchen geprüft und abgenickt ist, wird es für die Kleinsten im Waisenhaus Zeit für einen wohlverdienten Mittagsschlaf. Im Sommer sind 40° im Schatten keine Seltenheit, und das macht ganz schön müde. Deswegen ist in den nächsten Stunden recht wenig im Waisenhaus zu hören. 

Eigentlich ist das auch die Zeit, in der sich die älteren Kinder ausruhen oder Schulaufgaben machen. Aber es kommt vor, dass man sich heimlich und leise in einem der Zimmer trifft, um auf den Handys der Freiwilligen koreanische Boybands zu bestaunen oder Kartentricks zu üben. Hauptsache die Lehrer bekommen nichts mit!

Wenn der Mittagsschlaf für die Kleinen zu Ende ist, wird ein zweites Mal literweise Wasser über die Kleinsten und Größten  geschüttet – die Erfrischung können wirklich alle gebrauchen!

Der Rest des Nachmittags wird jeden Tag anders genutzt. Gruppen bringen sich im Innenhof traditionelle Tänze bei, an vielen Tagen hört man das Surren des Rasierers, mit dem die Haare von 80 Jungsköpfen unter Kontrolle gebracht werden und in den Gemeinschaftsräumen malen die Kinder oder spielen Kaufmannsladen. Das gibt witzige Szenen: etwa wenn man in den Gemeinschaftsraum kommt und sich gerade sechs Kinder über die Spielregeln von Rommé beraten und in der anderen Ecke ein Kind vom anderen einen geschmückten Weihnachtsbaum abmalt… 

Um 16 Uhr wird der Kaufmannsladen weggeräumt, die burmesische Musik wird abgestellt, die Schulbücher werden endlich weggelegt - denn es ist wieder Zeit zu essen! 

Annabelle 


Der Ernst des Lebens

Für meine beiden Paten"kinder" Moe Moe und Than Htay war es im Sommer so weit: die Ausbildung hat begonnen. Auf die Uni haben es beide nicht geschafft, aber sie sind gut unterwegs. Than Htay hat im Technischen Trainingscenter von Uniteam in Thanlyin einen Kurs begonnen. Der dauert drei Monate und macht ihm richtig Spaß. Vor allem das Schweißen und die Arbeit an der Werkzeugmaschine begeistern ihn. Neulich hat er sich etwas gelangweilt, er hatte Theorietag im Klassenzimmer, und das mag er nicht. So hat er dank Uniteam seine Talente entdeckt und kann sie entwickeln. Schweißer sind gefragt in Myanmar, das steht fest!

Moe Moe hat einen Kurs als "assistant nurse" begonnen. Hilfskrankenschwester, das klingt nicht nach viel. In Myanmar aber ist die Ausbildung zur Krankenschwester auf Uniniveau und die Assistenten sind für die qualifizierte Pflege gefragt. Neun Monate dauert der Kurs, im Moment läuft noch der theoretische Unterricht. Auch Moe Moe gefällt ihr neues Leben. Ich spüre, wie sie reift und an Selbstvertrauen gewinnt. Auch im Englischen wird sie jeden Tag sicherer. 
Beide wohnen weiter im Waisenhaus und kommen abends zurück in eine behütete und vertraute Umgebung - das ist eine gute Lösung für den Übergang ins selbständige Leben. Gleichzeitig bekommen die Kleineren so hautnah mit, wie das Erwachsenenleben aussieht.

Für mich ist es eine sehr schöne Erfahrung, die ehemals "Kleinen" auf dem Weg ins Leben zu begleiten. Ich finanziere die Ausbildung von Moe Moe und die Verpflegung im Waisenhaus - und die beiden Telefone waren eine sehr lohnende Investition. 
Vielleicht haben Sie Freunde oder Verwandte, die sich nicht als Pate dauerhaft um ein Kind kümmern wollen, aber eine Ausbildungspatenschaft übernehmen würden? Je nach Ausbildung und Dauer geht es um Beträge von 600 bis 900 EURO. Die würden uns sehr helfen, um allen Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Wir freuen uns auf Nachrichten und geben gern weitere Informationen!

Monika Stärk

Wenn Sie direkt spenden wollen:

Deutsche Bank Hamburg
Kontonr: 1300425
BLZ: 20070000
IBAN: DE04 2007 0000 0130 0425 00
BIC: DEUTDEHHXXX
Stichwort: Waisenhäuser

MDA - MYANMAR DEVELOPMENT AID e.V. 
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