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Diesen Newsletter zu schreiben war echt hart. Jeder Satz, den ich dafür in die Tasten tippte, schien in seiner Banalität vollkommen. Nichts wollte so rüberkommen, wie ich es mir vorstellte. Aber warum nur fiel es mir SO schwer, diesen Newsletter zu schreiben? Eine Frage, die mir während des letzten Monats echt zu schaffen machte. Bis mir mit wachsendem Zeitdruck die Antwort plötzlich im Kopf aufploppte: Es fiel mir SO schwer, diesen Newsletter zu schreiben, weil es sich dabei um die zweite Ausgabe handelte!

Hast du dir schon mal Gedanken über das schwere Los der Nummer 2 gemacht? Sei es das zweite Kind, die zweite «ernsthafte» Beziehung oder das zweite Mal Uralub: Die Nummer 2 wird immer in den direkten Vergleich mit der Nummer 1 gestellt. Und ist somit automatisch einem Erwartungsdruck ausgesetzt. Das wiederum kann ganz schönen Druck bei der Person machen, welche die Nummer 2 in die Welt setzt. Bei mir war das so viel, dass ich mir überlegte, diese Ausgabe einfach zu überspringen. Oder leer zu lassen? Erwartungshaltungen hätte ich damit auf sicher gesprengt...

Nun ja, so weit kam es nicht. Denn als ich mir des Dilemmas der Nummer 2 bewusst wurde, war meine Schreibblockade gelöst. Ich sagte mir: Scheiss drauf. Was spielt die zweite Ausgabe für eine Rolle, wenn nach ihr noch viele weitere folgen? Und schlussendlich geht es auch gar nicht darum, das eine Ausgabe die andere toppt. Sondern darum, dir etwas mitzugeben. In diesem Sinne: Let's YIN + YOLO.

UFFFFLINE
Hätte man mich vor zwei Wochen gefragt, was ich in meinem Urlaub in der Provence tue, wäre meine Antwort gewesen: Fünf Tage lang nichts, ausser Rosé trinken, am Pool chillen und die Köstlichkeiten des Südens schlemmen. Hätte mich einer während meinem Urlaub in der Provence beobachtet, hätte er folgendes gesehen: Mich, alle fünf Minuten vom Liegestuhl aufstehend und in die Küche gehend, um dort mein Handy und Laptop zu checken – in der Küche war der WLAN-Empfang am besten.

Geht ja gar nicht, denkst du dir jetzt vielleicht. Ich weiss, ganz schlimmes Verhalten. Da ich meinen Internet-Konsum offensichtlich nicht selbst reduzieren konnte, musste nachgeholfen werden. Und so kam am dritten Tag unserer Ferien – ich war mit zwei Freundinnen unterwegs – eine der Freundinnen auf mich zu und meinte, dass es am Tag darauf einen Stromausfall geben würde. Von 08.45-15.30 Uhr. Stromausfall für sieben Stunden? Keine Sache, dachte ich mir. Bis mir 20 Sekunden später bewusst wurde, dass kein Strom auch kein WLAN bedeutet.

Zu meinem Glück war der Stomausfall geplant. Ich konnte mich also bestens darauf vorbereiten und lud alles auf, was ich aufladen konnte. Und alles, was ich runterladen konnte, lud ich runter. Pünktlich um 08:45, war es dann soweit: Strom aus. Es ging ganz schnell und fühlte sich überraschenderweise gut an. Im Nu wurde das Smartphone in meinen Händen zum unnützesten Ding im Haus. Ich legte es in eine Ecke und fühlte, wie sich mein inneres Gewusel legte. Endlich Ruhe.

ABER: Wenn dieses Gefühl so toll ist, warum fällt es mir bereits wenige Tage nach diesem Erlebnis schon wieder sch**** schwer, die Finger vom Smartphone zu lassen? Bin ich, sind wir, ist die Welt wirklich derart süchtig nach dem Internet? Und wie können wir diese Sucht in den Griff kriegen? Ganz ehrlich, ich habe auf diese Fragen keine Antworten. Zumindest nicht jetzt. Aber ich weiss nach dieser Erfahrung, dass ich mich mich mit diesem Thema auseinandersetzen will. Das ist jetzt nicht einfach so dahin gesagt. Es gilt ernst. Denn ich gebe hier und jetzt das Versprechen an mich ab, jeden Sonntag für mindestens fünf Stunden offline zu sein. Wie sieht es bei dir aus?


Ein guter Einstieg in die Thematik des «Offseins» bietetn die Episoden der «Ezra Klein Show» mit Cal Newport:

Duell mit mir selbst
Letzte Woche habe ich es getan: Ich habe das erste Mal in meinem Leben draussen geschlafen. So richtig, ohne Zelt. Nur mit Schlafsack. Auf einem Berg. Und ja, ich kann damit nicht mit Charlotte Roche und ihrer «Duell um die Welt»-Aktion mithalten. Doch so krass Roches Aktion* dort sein mag, irgendwie hat sie mich dazu motiviert, wieder mal etwas zu tun, das mich aus meiner «Comfort Zone» lockt. Etwas, das ich ohne mich zu pushen nie tun würde. Nicht, dass ich das besonders angenehm fände. Nur ist es so, dass einem solche Aktionen zeigen, dass da noch viel mehr Potential in einem schlummert, als man denkt. Und das tut gut, weil uns genau diese Erfahrungen zeigen: Das Einzige was dich wirklich aufhalten kann, bist am Ende du selbst.

*Sie macht Bungee-Jumping und sicher sich dabei mit vier Schrauben in ihrer Rückenhaut)

Kopf des Monats
Mit der Kraft ihrer Vorstellung, einem Stift in der Rechten und dem Beobachtungsvermögen eines Adlers schafft Nadine Rasumowsky Welten aus dem Nichts. Die Illustratorin spricht mit mir über ihre Projekte und wie sie diese angeht.

-> Hör dir unser Gespräch hier an <-

Hitlist
 
Todoist
Ich mochte To-Do-Listen nicht. Jedes Mal, wenn ich eine runterlud, hatte ich das Gefühl, dass der bürokratische Aufwand diese Liste auch zu bewirtschaften grösser ist, als der Nutzen, den sie mir versprach. Jedenfalls war das so bis vor kurzem. Nun habe ich «Todoist» entdeckt. Mit dieser To Do List fühlt sich mein Leben endlich übersichtlicher an – mein Kopf plötzlich frei.

Technically Wrong
Algorithmen, die Schwarzen keine Seife spenden. Apps, die einem ungewollt belauschen. Viele der Dienstleistungen, die wir verwenden, sind voller Versehen und Vorurteile. «Technically Wrong» beschäftigt sich mit unseren Werten, Prozessen und Annahmen, die zu sexistischen, rassistischen und perspektivlosen Produkten führen können.

Zeit Verbrechen
Ich muss zugeben, ich war lange kein Fan von Podcasts. Das, weil ich vielleicht erst einmal lernen musste zuzuhören. Heute gibt es einige WENIGE Podcasts, die ich regelmässig höre. Oke, nach einem bin ich süchtig: «Zeit Verbrechen», dem Podcast, der wahre Kriminalfälle in Deutschland analysiert und tief in die Köpfe der Täter blicken lässt. Ich sage dir, das ist spannender als Tatort, Sherlock Holmes und Bourne Identity zusammen. 
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