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Und, was wünscht du dir zu Weihnachten?

Ich weiss nicht, wie es euch bei dieser Frage geht, aber ich kann diese definitiv nicht ohne Zögern beantworten. Deshalb gibt es in meiner Familie dieses Jahr keine Geschenke. Denn ist es nicht absurd, von Weihnachtsmarkt zu Weihnachtsmarkt zu hangeln, um Wünsche zu erfüllen, die gar nicht da sind? Doch Weihnachten ohne Wünsche wäre auch wenig trostlos. Das sehe ich ein.

Deshalb wünsche ich dir zu Weihnachten, dass du von allem was dich umgibt ablassen kannst, um darüber nachzudenken, was du dir – ohne dabei an etwas matrealisitisches zu denken – wünscht. Und wenn du die Antwort darauf hast, wünsche ich dir noch etwas: Und zwar den Mut und die Kraft, dich dorthin zu bewegen, wo dieser Wunsch sitzt. ❤️ In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und let’s YIN + YOLO.
ZERO WASTE FRIDAYS
Ich tue viel für eine bessere Umwelt. Zumindest habe ich diesen Eindruck. Ich fahre kein Auto, ich ernähre mich zu gefühlten 80% vegan, 18% vegetarisch und 2% «einmal mit allem». Ich fliege sehr wenig, dieses Jahr einmal. Nur mit dem Abfall, ist das so eine Sache. Denn diesen produziere ich weiterhin, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was für Auswirkungen es auf die Umwelt hat. Obwohl ich natürlich vom vorherrschenden Plastikproblem bestens Bescheid weiss, fällt es mir hier schwer, mein Verhalten zu ändern. Deshalb habe ich mir folgendes überlegt:

Ab 2020 werde ich den «Fridays for Future» als «Wasteless Friday» nutzen. Das heisst, dass ich Freitags nichts mehr einkaufen werde, das Abfall produziert. So – stelle ich mir vor – kann ich mich an das Thema herantasten und schaffe es hoffentlich, auch während den anderen Tagen weniger Abfall anfallen zu lassen. Was hältst du von meiner Idee? Machst du mit?
Wie viel Verpackung braucht ein Schokoriegel? Drei sind jedenfalls zwei zu viel.
PLANT BASED LOVER | von Simone + Niki
Das Veganer chronische Weltverbesserer sind, ist an sich nichts neues – und ich finde per se auch nichts schlechtes. Dass PflanzenesserInnen nämlich viel weniger CO2 verursachen als ihre fleischfressenden KameradInnen, ist längst kein Geheimnis mehr:


Hier kannst du in der Spalte «Adjusted for age and sex» sehen, dass ein high meat eater der UK etwa 2.5 mal mehr CO2 Ausstoss verursacht als ein Veganer oder eine Veganerin. Sogar ein low meat eater hat noch 1.6 mal mehr. (Aus Scarborough et al. 2014)

Nun gibt es Leute, die diesen Fakt nicht wahrhaben wollen. Ebenso gibt es die Fleischesser, die glauben, ohne tierische Eiweisse keine Muskeln aufbauen zu können oder sich sogar «unmännlich» fühlen. Doch genau das soll ironischerweise auch nicht wahr sein. Denn Vegan sein ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit. Als Veganer wirst du zur super Maschine, die plötzliche körperliche Leistungen erbringen kann, von denen du zuvor nichts wusstest. Sogar im Bett. Das zumindest illustriert der Dokumentarfilm «The Game Changers» sehr eindrücklich.

Dort zeigen Versuche an Profisportlern unglaubliche Veränderungen. Mein persönlicher Favourite: Eine rein Pflanzliche Ernährung soll nicht nur gesünder machen, sondern auch potenter. Yes, du hast richtig gelesen POTENTER. Von wegen nicht männlich ohne Fleisch.

Den Zusammenhang zwischen einer rein pflanzlichen Ernährung und einer verbesserten Gesundheit, oder auch gesteigerten Potenz, versteht die Wissenschaft nocht nicht – was nicht heisst, dass er nicht existiert und eindrücklich demonstriert wurde 😜. Darum: Solange es nicht bewiesen ist, kannst du es ja selbst ausprobieren.
WIE SPENDE ICH RICHITG? | von Simone
Alle Jahre wieder. Kekse backen, kuschelige Stunden zu Hause mit einer Tasse Tee und einem guten Buch verbringen. Gemütlich durch das Niederdorf bummeln und die ausgiebig beleuchteten Strassen bewundern.
Wären da nicht die Laufmädchen und Burschen der grösseren Wohltätigkeitsorganisationen, die sich wie die Spanische Armada vor der Küste Grossbritanniens damals und heute entlang der Zürcher Innenstadt aufgestellt hätten. Wir versuchen ihnen zu entkommen. Entweder mit Kopfhörern in den Ohren, indem wir schneller laufen und ihre Blicke meiden oder uns dann halt ein aufgesetztes Lächeln abringen gefolgt vom «Sorry, keine Zeit».

Doch warum lass ich mich nicht von ihnen zum Spenden überreden?
  1. Wenn ich von A nach B unterwegs bin, hab ich meist keine extra fünf Minuten.
  2. Selbst wenn sie mir ein gutes Projekt vorstellen würden, müsste ich das zu Hause noch einmal in Ruhe recherchieren, denn ich investiere in nichts, von dem ich nicht überzeugt bin.
Denn wenn ich mein Geld spende, möchte ich das nicht tun um mein Gewissen zu beruhigen. Ich möchte damit etwas bezwecken. So möchte ich wissen und verstehen wo das Geld hingeht und ob das dort auch genutzt wird. Transparenz, Effektivität und Nachhaltigkeit sind mir nämlich wichtig. Also wieso sollte ich beim Spenden ein Auge zudrücken.

Nach über einem Jahr, wo ich mich also frage, wie ich dieses Problem richtig angehen kann, habe ich mich in der vorweihnachtlichen Zeit endlich dazu durchgerungen die Frage zu stellen: Wie spende ich richtig? Oder: Get the biggest bang for your buck.

Doch den ersten Bang den ich höre, ist der meines Kopfes auf die Tischplatte nach meiner ersten Recherche. Zwar sind die Webseiten aller Organisationen durchgestylt, punkten mit knackigen Slogans und starken Bildern. Bei WorldVision zum Beispiel finde ich die Seite super aufgebaut und ihre Message klar und natürlich höchst vielversprechend und ich wünsche mir, dass alles genau so eintreffen wird, wie sie mir das versprechen.

Wenn ich jedoch herausfinden möchte, wie mein Geld genau dazu beitragen soll, dass weniger Mädchen in Guinea beschnitten werden, werde ich enttäuscht. Klar kann ich mir denken, dass sie Ärztinnen und Helfer entsenden und diese irgendwie gesponsert werden sollen, aber wie genau finde ich nirgends. Das ist einer der ersten Punkte, der mich stört an den meisten Organisationen. Und ähnlich sieht es aus bei: Ärzte ohne Grenzen, Greenpeace, WWF, Schweizerisches Rotes Kreuz, Unicef – Die Liste ist so lang wie das Bedürfnis der Menschen zu helfen, gross ist.

Ohne die Verantwortlichen per Telefon festzunageln und genau herauszufinden, wie das alles abläuft habe ich mich einer wissenschaftlichen Herangehensweise an das Problem gemacht.
Wie kann ich mit meinem Geld überhaupt helfen? Entweder kann man mit Geld Dinge kaufen. Oder man kann es den Menschen geben, damit sich diese selber Dinge kaufen. Und da wird es schon kompliziert.
Viele Schweizerinnen und Schweizer sind nämlich total dafür Geld zu spenden, damit in einem anderen Land dann Gegenstände zur Verfügung gestellt werden 1. Also das beispielsweise Brunnen gebaut werden oder Moskitonetze oder Impfungen verteilt werden. Bei sehr grundlegenden Bedürfnissen und wenn es darum geht, Leben zu retten, funktioniert dieser Ansatz gut. Willst du mehr darüber wissen oder verstehen, wie man wissen kann, dass sowas wirklich funktioniert? Schau dir die Webseite von TAMTAM an, die mit ihren gespendeten Moskitonetzen in Afrika Leben retten.

Doch wenn es darum geht das gerettete Leben nachhaltig im positiven zu beeinflussen, finden viele Spendende, dass es Grenzen haben soll. So ist es für viele Schweizerinnen und Schweizer nicht OK, Geld als solches in die Länder zu schicken. «Die brauchen das doch dann nur für Drogen oder geben es für unnütze Dinge aus.»1

Zahlen kennen keine Vorurteile, wie wir Menschen das tun. Und die Zahlen sagen: Nope, das stimmt so nicht! Überzeug dich selbst mit diesen zwei Studien aus einer Vielzahl von abgeschlossenen, und einigen noch laufenden Studien an:
  • https://www.princeton.edu/~joha/publications/Haushofer_Shapiro_UCT_QJE_2016.pdf
  • https://www.givedirectly.org/wp-content/uploads/2019/11/General-Equilibrium-Effects-of-Cash-Transfers.pdf
Die sagen beide, dass das Geld nicht nur eins zu eins zu etwas verhilft, sondern die lokale Wirtschaft und sogar die Lebensumstände generell vor Ort dadurch verbessert werden.
Übrigens: Der diesjährige Nobelpreis für Ökonomie geht an Esther Duflo sowie Abhijit Banerjee und Michael Kremer für ihren experimentellen Ansatz zur Minderung der globalen Armut.

Sie haben über die letzten 20 Jahren herausgefunden, welche Projekte sich lohnen, welche nicht und wie man das überhaupt quantifizieren und überprüfen kann! Also quasi den Grundstein gelegt für nachhaltige Entwicklungshilfe.
GiveDirectly.org arbeitet mit diesem Ansatz. Ihre Projekte sind dabei evidenzbasiert und ihre Resultate werden ständig ausgewertet. Das heisst, sie setzten Spenden in kontrolliertem Rahmen ein, überprüfen deren Einfluss und nach einer bestimmten Zeit wird geschaut: Hat es was gebracht? Wenn Nein, wird das Projekt nicht weitergeführt, sondern angepasst oder schlimmstenfalls verworfen.

Genau so gefällt mir das. Ich kann mir also sicher sein, dass mein Geld nicht für anderes ausgegeben wird oder einfach auf dem Konto festsitzt, weil die Bürokratie gerade mal nicht will.

Auch spannend: Die Organisation Kiva. Aufgebaut ist sie ähnlich wie eine Crowdfunding Plattform. Du kannst Leute oder Projekte finden und in sie investieren – sogar mit der Aussicht, dein Geld zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückzubekommen. Zwar ohne Garantie, aber ihre Rückzahlrate beläuft sich momentan auf stolze 96.7%!

Eine Plattform führt all diese Ansätze zusammen: GiveWell.org. Ihre Mitglieder untersuchen jede Organisation bis ins Detail, bevor sie diese an uns weiterempfehlen. Um ihren Nutzen einschätzen zu können stützen sie sich auf unabhängige wissenschaftliche Studien. Um herauszufinden, ob mein Geld auch optimal genutzt wird, entwickeln sie mathematische Modelle und füttern diese mit den Daten aus den Studien. Doch es geht nicht nur um Zahlen: GiveWell führt auch immer wieder Interviews mit den Menschen, die hinter diesen Organisationen stehen. Sie erstellen Budget-Zusammenfassungen und arbeiten nur unter voller Transparenz. Sollte eine Organisation dabei durch einen ihrer Standards fallen, scheuen sie nicht die Zusammenarbeit einzustellen oder die Organisation anders einzustufen.

I like!

Übrigens: Es sind noch neun Tage bis Weihnachten. Wenn du noch ein Geschenk für Mama, Papa oder Grosseltern suchst, spende doch über GiveWell.org in ihrem Namen. Um den Weihnachtsbaum versammelt, kannst du dann auch gleich dein neues Wissen kundtun.

Bis dahin oder auch in den ruhigen Tagen um Weihnachten empfehle ich dir den Podcasts mit Ezra Klein im Gespräch mit Peter Singer: Singer is a very smart cookie and an influential public intellectual. His book Animal Liberation helped build America’s animal rights movement. His work helped create the effective altruism movement. In Singer’s hands, the questions that motivate a moral life are startlingly simple.
 
1: SRF Podcast – Schweizerinnen und Schweizer spenden gerne. Im Jahr 2018 haben Hilfswerke, die in der Schweiz Spenden sammeln 1,812 Milliarden Franken erhalten. Beim Spenden sind oft noch die gleichen alten Bilder im Kopf von früher (...)
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