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Dezember 2019

 
 

Newsletter 2/19
 

 
 

Liebe Leserinnen und Leser

2019 neigt sich dem Ende zu, und wir blicken zurück auf ein dynamisches Jahr mit vielen spannenden Projekten, herausfordernden Fragestellungen und neu gewonnenen Kompetenzen.

Ein in jeder Hinsicht aussergewöhnliches Projekt, an dem «reflecta» mitgewirkt hat, ist der Bau des «sitem-insel» in Bern. Das «Nationale Kompetenzzentrum für Translationale Medizin und Unternehmertum» wurde Ende August eröffnet und steht im Fokus dieses Newsletters. Hannes Treier und Patrick Vogel, langjährige Berater und Partner bei reflecta, äussern sich im Interview zu den Anforderungen an das Projekt Management und zu den Herausforderungen bei der Umsetzung.

Das sitem-insel-Gebäude bot schliesslich auch einen attraktiven Rahmen für die Vorabendveranstaltung mit unseren Kunden im September. Prominente Vertreter, aus dem Bereich Wirtschaft u.a. Gesundheit und Tourismus, diskutierten lebhaft zum Thema «Schnelllebigkeit versus Beständigkeit». Wir haben für Sie die Highlights dieses Podiumsgesprächs zusammengefasst.

2020 freuen wir uns auf weitere interessante Vorhaben, wertvolle Begegnungen und den Austausch mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser.
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für den geschätzten Kontakt mit Ihnen bedanken.

(Foto: sitem-insel)

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Jahresabschluss und einen guten Start ins neue Jahr.


Ihr Team reflecta

 
www.reflecta.ch

Von der Vision zur Präzision

«sitem-insel» ist ein in jeder Hinsicht aussergewöhnliches Projekt mit nationaler und internationaler Ausstrahlung: Das Gebäude mit sieben Stockwerken und 22’000 m2 Nutzfläche wurde in nur 29 Monaten fertig gestellt. Das «Nationale Kompetenzzentrum für Translationale Medizin und Unternehmertum» in Bern bietet Medtech-Firmen, Start-ups, dem Inselspital und der Universität Bern eine moderne Infrastruktur für ihre Forschungstätigkeiten. Dazu gehören hoch spezialisierte Labore, ein Bildgebungszentrum mit einem weltweit einzigartigen 7-Tesla- Magnetresonanztomographen, eine Werkstatt, Untersuchungs- und Ausbildungsräume sowie ein öffentlich zugängliches Restaurant. Hunderte von Menschen haben am Bauvorhaben mitgewirkt. reflecta war von Beginn an bis heute an vorderster Front in die Vorbereitung, Planung, Abwicklung und in den Aufbau der Betriebsorganisation involviert:

Bereits in der Initialisierungsphase (2013 bis 2015) bot reflecta Unterstützung – angefangen bei der Standortevaluierung, der Organisation und Steuerung der Konzeptphase, der Durchführung eines Architekturwettbewerbes bis zur Aktienkapitalbeschaffung und Gründung der sitem-insel AG. Hannes Treier gestaltete und unterstützte diesen Prozess.

2016 übernahm Patrick Vogel die Gesamtleitung des Projekts, organisierte und führte den Planungs- und Bauprozess sowohl für den Grundausbau (Core&Shell) als auch für den Nutzerausbau mit dem Ziel, diesen schnell, effizient und konsequent umzusetzen. Patrick Vogel war mit einem kleinen Team u.a. federführend bei der Formulierung der Anforderungen an das neue Gebäude, bei der Beschaffung und Steuerung aller Planungs- und Bauleistungsträger wie des Totalunternehmers für den Grundausbau und war verantwortlich für das Management der Nutzergruppen.

Beim Aufbau der Betriebsorganisation (2018 – 2019/2020) stiess Christian Ingold dazu. Er bot u.a. Hand bei den Leistungsbeschreibungen externer Dienstleister, beim Abklären von betrieblichen Bedürfnissen und bei der Initialschulung für Mieter. Zudem unterstützte er operativ die Betriebsorganisation.
Voraussichtlich im Mai 2020 wird mit dem Einzug der letzten Mieter der letzte Ausbauschritt abgeschlossen sein.

Team reflecta für sitem:
Hannes Treier, Patrick Vogel, Christian Ingold, Jan Lauper, Simone Stocker, Andreas Bolt

  • Mehr in der reflecta-Broschüre: «Das Grossprojekt «sitem-insel» erfolgreich abwickeln» (Link)


(Foto: sitem-insel)

 

Schnelle Entscheide und der richtige Spirit

Unter welchen Voraussetzungen liess sich der Bau des Translationszentrums in so kurzer Zeit stemmen? Welches waren dabei die Anforderungen an das sitem-insel-Projekt-Management? Hannes Treier und Patrick Vogel, langjährige Berater und Partner bei reflecta, äussern sich im Interview dazu.

Sie beide sind erfahrene Projektmanager. Was macht den sitem-insel-Bau aus Ihrer Sicht so einzigartig?

Hannes Treier: Der moderne Bau bzw. das äusserst komplexe Vorhaben wurde in unglaublich kurzer Zeit fristgerecht und im Rahmen des Budgets realisiert.

Patrick Vogel: Dabei galt es nicht nur den Bau an sich mit Hunderten von Beteiligten umzusetzen, sondern auch den «Nutzerbedarf» zu managen und umzusetzen. Neben dem Gebäude spielte also der innovative Inhalt wie die Forschungstätigkeiten des Translationszentrums eine ebenso wichtige Rolle. Und das in einem sehr dynamischen Umfeld. Hier hat reflecta an einem Pionierprojekt mit internationaler Ausstrahlung mitgewirkt und dieses auch mitgestaltet.


(Foto: Patrick Vogel (links), Hannes Treier)

Wie ist reflecta an dieses «Mammut-Projekt» gelangt?

Hannes Treier: Zunächst bestand die Vision, ein nationales Kompetenzzentrum für translationale Medizin zu schaffen, um den Medtech-Standort Bern zu stärken. Eine kantonale Task Force sollte bis Ende 2014 ein umsetzungsreifes Konzept vorlegen. Dazu wurde ein externer Projektleiter gesucht. Man fragte mich an, weil ich früher die Projektleitung zur Machbarkeitsstudie für den Swiss Innovation Park Standort Biel/Bienne innehatte.

Welches waren die hauptsächlichen Anforderungen an Sie?

Hannes Treier: Damals gab es erste Ideenskizzen. In einem nächsten Schritt galt es, prozessorientiert von der Vision zur Präzision zu gelangen; das heisst, eine konkrete Strategie mit einem klaren Konzept zu entwickeln, die Umsetzungsplanung zu entwerfen und einen soliden Businessplan zu erstellen. Ein umsichtiges, strukturiertes und gleichzeitig kreatives Vorgehen war angesichts der hochgesteckten Ziele und vielschichtigen Aufgabenstellung unabdingbar.

Patrick Vogel: Die Projektstrategie «time to market» stand von Beginn an im Vordergrund. Der Meilenstein «Architekturwettbewerb» und somit der Abschluss der Initialisierungsphase war Ende 2015 erreicht. Das Projekt musste sofort überarbeitet und in die weitere Planung überführt werden. Ende 2018 als klare Zeitvorgabe für die Fertigstellung wurde von der Bauherrschaft konsequent verfolgt.

Eine Herkules-Aufgabe! Wie stemmten Sie diese?

Patrick Vogel: Der Ablauf liess sich nur beschleunigen, indem wir mehrere Projektphasen, die normalerweise sequentiell verlaufen, parallel führten und steuerten. Unser Leitmotiv war – «lean und agil, aber nicht kopflos». Wir haben einerseits grossen Wert auf schnelle, aber auch gut überlegte Entscheide gelegt. Die dafür nötige Flexibilität bei allen Beteiligten einzufordern, war eine Herausforderung. Andererseits mussten wir eine Grundinfrastruktur planen und realisieren, um flexibel auf sehr unterschiedliche Nutzerbedürfnisse reagieren zu können. Beides ist uns gut gelungen.



Hannes Treier:
Wir mussten uns im Projektteam immer einig werden, wie weit wir gewisse Punkte offenlassen können, um weiter zu machen. Es klappte nur, indem wir uns gegenseitig zugestanden, gewisse Entscheide noch nicht zwingend treffen zu müssen.

Patrick Vogel: Beispielsweise stimmte man überein, die Nutzerausbauten später zu planen. Die flexible Infrastruktur hat solche zeitlichen Freiräume ermöglicht.

Und diese hohe Flexibilität war ausschlaggebend für die Wahl von reflecta für die Projektführung?

Hannes Treier : Reflecta ist bekannt dafür, offene Fragestellungen mit so vielen Unsicherheiten und Beteiligten beherzt anzugehen. Unsere Auftraggeber schätzen dabei unseren strukturierten und systemischen Ansatz.

Welches waren für Sie weitere entscheidenden Erfolgsfaktoren?

Patrick Vogel
: Ein Erfolgsfaktor war, Beschlüsse möglichst prompt umzusetzen und die beteiligten Personen richtig dabei einzusetzen. Dazu gehören eine stringente Führung und klare Kommunikation. So mussten wir auch schnell Begründungen liefern, warum wir so oder so entschieden haben.

Hannes Treier: Eine wichtige Grundlage für schnelle Entscheide ist der richtige Spirit. Für die erforderliche Flexibilität braucht es viel Erfahrung, eine hohe Fach- und Sozialkompetenz und grosses Engagement. Wir hatten Glück: Die von uns vorgeschlagenen Personen und Unternehmen wie der Totalunternehmer passten perfekt zusammen. Der Auftraggeber fällte zudem schnelle Personalentscheide. Ein viermonatiges Bewerbungsverfahren war ja angesichts des sportlichen Timings schlicht nicht möglich.

Wie funktionierte die Zusammenarbeit von Personen aus so unterschiedlichen Bereichen?

Patrick Vogel: Gute Frage. Architekten und Mediziner/Forscher, Planer und Handwerker sprechen verschiedene Sprachen. Manches Mal fungierten wir als Übersetzer und vermittelten zwischen den Parteien, um die Kommunikation auf einen Nenner zu bringen. Wichtig ist, dass wir alle Beteiligten verstanden, ihre Bedürfnisse erkannt haben und darauf entsprechend reagieren konnten.

Hannes Treier: Trotz des Zeitdrucks ist es zentral, den unterschiedlichen Sichtweisen und Meinungen Raum zu geben. Obwohl stets der Sache verpflichtet, arbeiten hier nicht Technokraten, sondern Menschen, die einen respektvollen Umgang miteinander pflegen und Diskussionen und Konflikte offen austragen können.

Wie würden Sie das Projekt aus heutiger Sicht angehen?

 

Patrick Vogel: Bei einem Projekt dieser Grössenordnung muss man immer das gesamte wirtschaftspolitische und soziale Umfeld miteinbeziehen: von den Nutzern über die Behörden und Anwohner bis hin zu den politischen Entscheidungsträgern. Alle leisten ihren wichtigen Beitrag zum Gelingen eines Projektes. Aufgrund der gemachten Erfahrungen mit den Stake-Holdern und einigen technischen Schwierigkeiten wie zum Beispiel Änderungen von Regulatorien mitten im Bauprozess, würde ich noch vorausschauendere Szenarien wie «was ist, wenn …» erstellen, um Risiken noch besser zu erkennen und managen zu können.

 

Schnelllebigkeit versus Beständigkeit

Wie bringen wir Tempo und Tradition sinnvoll in Einklang? Wo liegen die Belastungsgrenzen? Wie meistern wir den Wandel unter Wahrung unserer Werte? Solche und andere Fragen zu hochaktuellen Themen standen im Fokus der «reflecta»-Vorabendveranstaltung vom 3. September in Bern: Dr. Monika Bandi-Tanner, Forschung Tourismus, Universität Bern, Dr. Eva Roost, Herzchirurgin, Inselspital, und Dr. Eric Scheidegger, SECO, diskutierten u.a. über das Ferienressort Andermatt, über Trends in der Gesundheitsversorgung und preisliche Anreize im Verkehr. Das spannende Podiumsgespräch wurde vom Publizisten Markus Spillmann (Partner bei KMES) moderiert und fand im neuen sitem-insel-Gebäude in einem zukunftsweisenden Umfeld statt.
 
Andermatt sei ein gutes Beispiel für die touristische Entwicklung, das Nebenher, aber auch die Diskrepanz zwischen Wandel und Tradition, kommentierte Eric Scheidegger den am Anlass präsentierten Kurzfilm mit Kommentaren aus der dort ansässigen Bevölkerung: Die einen begrüssen Samih Sawiris Ferienressort als «global village» in den Bergen, die Anderen wollen ihr altes Dorf zurück und wehren sich gegen das Neue.

Nicht nur Gemeinden, sondern auch Bereiche wie das Gesundheitswesen sind ebenfalls vom beschleunigten Wandel geprägt: So freut sich Herzchirurgin Dr. Eva Roost über das topmoderne sitem-insel-Gebäude. Dank ausgeklügelter Technologien lassen sich Herzinfarkte heute immer besser und effizienter behandeln. Waren früher Herzchirurgen noch unbestritten anerkannt in ihrer Rolle als Lebensretter, stehen sie zunehmend unter Druck, diesen Stellenwert zu wahren, während der Patient (auch mit Hilfe von «Dr. Google») die medizinische Expertise immer kritischer hinterfragt, selbstbestimmter agiert und eine hohe Anspruchshaltung hat.

Anpassungsdruck auf hohem Niveau

Der Struktur- und auch Kulturwandel in der Arbeitswelt – verstärkt durch die fortschreitende Digitalisierung – revolutioniert ganze Branchen. Würden in anderen Ländern viel mehr Arbeitsplätze auf einmal vernichtet, findet in der wohlstandsgesegneten Schweiz gemäss Scheidegger (Foto unten) ein Anpassungsdruck auf hohem Niveau statt. Markus Spillmann sieht hier das Problem in der verstärkten Wahrnehmung der eigenen Betroffenheit; dabei bereite es zunehmend dem Individuum Mühe, die Sinnhaftigkeit von Veränderungen zu erfassen und akzeptieren.

Im Tourismus vollzieht sich auf Nachfrageseite ein bedingter Wertewandel: «Während immer öfter und kürzer, dafür intensiver Reisen im Trend liegt und das Erholungspotenzial im Freizeitstress unterzugehen droht, bleiben die ursprünglichen Urlaubsmotive wie Sonne, Wärme etc. bestehen», erklärte Dr. Monika Bandi-Tanner.
(Foto: Dr. Monika Bandi-Tanner, Dr. Eric Scheidegger)

Qualitätsführerschaft darf etwas kosten

Wo liegt die Belastungsgrenze durch Übertourismus in einer Region? Hierzu diskutierten die Teilnehmer, inwieweit es Sinn mache, saisonal bedingte «Stosszeiten» (auch durch Gäste aus den Fernmärkten) mit Steuerungsmassnahmen oder Regulierungen zu entzerren. Im Tourismus sei die Mobilität der eigentliche Täter. So entstehen 90 Prozent der Energiekosten durch Anreise und Transport. In Anbetracht des Klimawandels kann sich Scheidegger Lenkungsabgaben auf Treibstoff und höhere Preise auf der Angebotsseite vorstellen, wo Ressourcenverbrauch und Infrastruktur die Natur belasten. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung dürfe man aber nicht nur jammern. Die Wertigkeit und Qualitätsführerschaft der Schweiz dürfe auch etwas kosten, betonte Bandi-Tanner.

Hausarzt-Modell fördern

Um den wachsenden Anforderungen in der Gesundheitsversorgung besser gerecht zu werden, könnten wieder vermehrt Hausärzte eine zentrale Rolle als Ansprech- und Vertrauensperson für die Patienten einnehmen. Auch zur Steuerung der Kostenentwicklung mache dieses Modell gemäss Roost Sinn: Es würde eine Triagierung begünstigen, u.a. die Notfallstationen von weniger akuten Fällen entlasten.

Behandlungen generell aus ökonomischen Gründen zu standardisierten, davon rät die Medizinerin dezidiert ab: Komplexe und langwierige Krankheiten wie Krebs bedingen nach wie vor individuelle und langfristig angesetzte Therapien. «Die Crux dabei ist, dass die meisten Menschen heute kurzfristig orientiert sind, und dann unter Zeitdruck die Nachhaltigkeit im Heilprozess nicht mehr gewährleistet werden kann.»

Im Zehnjahresvergleich würden die Gesundheitskosten stärker wachsen als die Lohnentwicklung, so Scheidegger. Um zu sparen, müssen heute auch die Geräte und Operationssäle besser ausgelastet sein. Laufende Rationalisierungsmassnahmen in den Spitälern und Praxen erhöhen den Druck auf die Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Das dürfe aber die Qualität und Sicherheit für die Patienten nicht beeinträchtigen, warnte Roost.

Bescheidener und demütiger werden

Im Präventivbereich werde viel gemacht, um etwa chronischen Volkskrankheiten wie Diabetes vorzubeugen. Doch leider bekommt man nach wie vor allein mit gesunder Lebenshaltung, Ernährung etc. nicht immer alles unter Kontrolle. Früher hätte hier noch eine gewisse Schicksalsergebenheit geherrscht. Roost und Spillmann (Foto rechts) appellierten dafür, dass die Menschen sich wieder mehr in Bescheidenheit und Demut üben.

Nicht nur die Schweizer Spitallandschaft wird redimensioniert, auch das Verkehrswesen ist in Bewegung. Bedingt durch die Knappheit der Kapazitäten, wo der Staat sein Leistungsversprechen nicht mehr einhalten kann und die SBB am Anschlag ist, sei auch etwas mehr Selbsteinschränkung der Bürger angebracht. Mit dem Generalabonnement können heute alle unbegrenzt überall hinreisen. Während die Ansprüche an die Mobilität wachsen, würden die vielen Möglichkeiten aber nicht nur berufsbedingt genutzt. «Ist die NEAT etwa eine Fehlinvestition», fragte Spillmann. Beispielsweise sei der Zug nach Lugano immer voll mit Personen, die zu 60 Prozent aus Freizeitgründen dorthin fahren.

«Mobilität ist viel zu billig»

«Wir haben eine ausgezeichnete Infrastruktur, die offensichtlich an ihre Grenzen stösst», doppelte Scheidegger nach. Die Mobilität sei viel zu billig. Es wäre ein mutiger Schritt, nicht immer nur auf Angebots-, sondern auch auf Nachfrageseite ökonomisch den Hebel anzusetzen. Hier sei die Verkehrs- und Sozialpolitik auseinanderzuhalten bzw. der Fokus mehr auf Personen- statt auf Objekt-Förderung zu richten und weniger nach dem Giesskannenprinzip vorzugehen.

Weiter diskutierten die Teilnehmer am Podium über den Wertewandel. Gemäss Scheidegger sind Schweizer Tugenden wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Vertrauenswürdigkeit für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung ganz wichtig und wertvoll. Mit Vertrauen als Basis könne man zudem auf viele Regulierungen verzichten.

Mehr Zukunftsthemen für die Jungen aufgreifen

Wie reformwillig ist die Schweiz überhaupt noch mit einer immer älter werdenden Gesellschaft, wo die Stimmbürger durchschnittlich Mitte 50 sind? «Die grauen Panter gestalten die Zukunft der Jungen», so Bandi. Es sei ein Armutszeugnis der «wohlstandsreichen» Schweiz, alles Altersbezogene abzusichern und sich bei den Themen für die Jungen so schwer zu tun. «Und ein Nullwirtschaftswachstum kann sich das Land nicht leisten, weil es Innovationen verhindern und Stillstand bedeuten würde», betonte Scheidegger am reflecta-Anlass.


 

 
(mehr Fotos vom Anlass)

Kontakt

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