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In einer Woche ist 🎄, <<Vorname>> <<Nachname>>,


(Wie) feierst Du? Hast Du schon die Geschenke beisammen?
Wie immer gibt es auch heute handgepflückte Links über Inklusion & Innovation, eine Kolumne von Katja Alekseev und einen neuen Tipp der Woche!

Dieser Newsletter bedeutet viel Arbeit und auch die Kolumnist*innen legen sich jede Woche für neue Texte ins Zeug. Daher freue ich mich ehrlich über eine kleine monatliche finanzielle Unterstützung!

Wenn Du Fragen, Tipps oder Anregungen hast,
schreib mir gern!

Herzliche Grüße,
Raul
 

📅 Meine nächsten Termine

Kolumne


Katja AlekseevKatja Alekseev
ist 29 und Studentin der Sozialen Arbeit in Köln. Wenn es ihr der Stress in der Uni erlaubt, schreibt sie hin und wieder in ihrem Blog darüber, wie sie Inklusion im privaten Rahmen erlebt. Insbesondere befasst sich Katja mit ihren privaten Beziehungen, seien es ihre Freundschaften oder Liebschaften. Offen spricht sie über ihre Gefühlswelt, wenn es darum geht, wie Menschen aus ihrem Umfeld mit ihr umgehen, da sie von Geburt an mit einer Spinalen Muskelatrophie lebt. 
In ihrer Freizeit engagiert sie sich zu dem politisch und im feministischen Bereich.
 

Meine Grundbedürfnisse sind kein Luxus!
Mein Freund und ich wurden vor ein paar Monaten zu einer Hochzeit eingeladen. Einerseits liebe ich Hochzeiten. Die Liebe zweier Menschen ausgiebig zu feiern, ist für mich Romantik pur! Andererseits sind Hochzeiten für mich mit Stress verbunden. Meistens finden Hochzeiten eher an Orten statt, die nicht unbedingt die beste Infrastruktur haben. Ich habe leider kein Auto, daher stellt die Hin- und Rückfahrt schon ein Problem dar. Aber gut, so geht es eventuell anderen auch und in solchen Fällen muss man eine Lösung finden. Mein viel größeres Problem besteht darin, dass viele Hochzeiten schon früh am Tag mit der Trauung beginnen und erst spät abends enden. Genießen kann ich solch einen Tag selten, weil ich außerhalb meiner Wohnung nicht auf Toilette gehen kann. Ich brauche viel Platz beim Toilettengang, am besten auch noch einen Lifter, mit dem ich aus dem Rollstuhl auf die Toilette gefahren werden kann. Ich schraube die Ansprüche an meine Bedürfnisse herunter und bin äußerst glücklich darüber, wenn es eine rollstuhlgerechte Toilette gibt. Das ist allerdings selten der Fall. Darum bedeuten solche Tage oftmals den Verzicht auf Toilettengänge, was absolut nicht gesundheitsfördernd ist.

Ich erzählte einer Person letztens, dass ich vor ein paar Jahren auf der absoluten Traumhochzeit war. Selbstverständlich war das Brautpaar zuckersüß und der Verlauf des gesamten Tages war einfach schön, aber abgesehen davon habe ich mich zum ersten Mal in meinem Leben absolut wohl auf so einer Festlichkeit gefühlt. Als damals mein Exfreund und ich zu unserem Tisch geführt wurden, sah ich direkt, dass sowohl für mich und ihn, aber auch für unsere Assistenten gedeckt wurde (ich habe durchaus mit Brautpaaren zu tun gehabt, die sich geweigert haben die Verköstigung auch für meine Assistentin zu bezahlen). Aber es kam noch viel besser: das Brautpaar der eben genannten Traumhochzeit kam zu mir und erzählte mir, dass ich allein für mich eine rollstuhlgerechte Toilette habe. Ich konnte es kaum glauben und hab damit absolut nicht gerechnet! Die Person, der ich von dieser Hochzeit erzählte, sagte dazu: „Wow, das war wirklich nett von dem Brautpaar auf eine barrierefreie Toilette zu achten“. Diese Worte haben mich eine Zeit lang beschäftigt und mich zeitgleich wütend gemacht. Solch eine Reaktion hinterlässt bei mir den Eindruck, als wäre ich ein berühmter Rockstar, der davon erzählt, wie er seine Extrawünsche durchgesetzt bekommt.

Es hat nichts mit Nettigkeit zu tun! Ich bin ein Mensch, wie jeder andere auch, der die Möglichkeit haben möchte zu essen und zur Toilette zu gehen. Zum Essen benötige ich Assistenz, weil ich kein Besteck in meiner Hand halten kann, dementsprechend muss man mir das Essen anreichen. Ich möchte mich zwischendurch frisch machen können, mich abpudern oder nachschminken. Ich lasse das ungerne von meinem Partner machen. Mit Assistenz fühle ich mich nicht von meinem Partner oder Freunden abhängig, sondern kann mich einfach frei fühlen. Genauso habe ich gerne die Möglichkeit zu jeder Zeit zur Toilette zu gehen.

Sind das etwa Extrawünsche? Es sind meine Grundbedürfnisse und ich habe keine Lust mehr mir anzuhören, wie toll es ist, wenn auf barrierefreie Toiletten beispielsweise geachtet wird. Denn im Umkehrschluss bedeutet das, dass ich auf meine Grundbedürfnisse verzichte.

Auf die Bedürfnisse, insbesondere auf die Grundbedürfnisse anderer zu achten steht für respektvollen und würdevollen Umgang miteinander, aber auf keinen Fall für einfache Nettigkeit!

Es ist enorm wichtig seine Bedürfnisse zu kommunizieren und sich nicht dafür zu schämen eventuell anderen dadurch Unannehmlichkeiten zu bereiten.
 
 

Tipp der Woche

Companion2go
Wer im Ausweis das Merkzeichen “B” hat, ist berechtigt eine Begleitung zu z.B. Veranstaltungen mitzunehmen und dann häufig Vergünstigungen oder einen kostenlosen Eintritt erhält. Manchmal fehlt es an der passenden Begleitung, was Companion2go mit seinem Angebot ändern will. Auf diesem Portal können Menschen mit Behinderung Angebote erstellen, auf die sich Menschen ohne Behinderung melden können. Gemeinsam können dann Veranstaltungen besucht oder Reisen unternommen werden, wovon am Ende beide Seiten profitieren können.
Handgepflückte Links

Role Models: Stella Young

https://raul.de/leben-mit-behinderung/role-models-stella-young/

Wenn man mich fragt, wen ich gerne mal treffen würde oder gerne getroffen hätte - dann ist die bereits verstorbene Stella Young eine der ersten, die mir in den Kopf kommt.


 

Mehr konstruktiver Aktivismus! - 15 Jahre Sozialhelden

https://sozialhelden.de/blog/15-jahre-sozialhelden/

Im November 2019 haben die SOZIALHELDEN ihren 15. Geburtstag gefeiert. Raul Krauthausen hielt an diesem Tag eine kleine Rede.


 

Arbeitsmarkt: Das Problem mit den Behindertenwerkstätten

https://www.pcwelt.de/ratgeber/Arbeitsmarkt-Das-Problem-mit-den-Behindertenwerkstaetten-10721006.html

Viele IT-Unternehmen lassen in Behindertenwerkstätten produzieren. Solche Werkstätten sind eine gute Sache, so die landläufige Meinung, weil behinderte Menschen dadurch Arbeit bekommen. Doch so edel sind die Angebote nicht.


 

Video: "Ich hab das coole Down-Syndrom"

https://www.bento.de/gefuehle/down-syndrom-aktivistin-natalie-dedreux-man-muss-keine-angst-vor-mir-haben-a-17693232-8add-4637-a016-a3575fc019e5

Warum der Begriff "Downie" gar nicht geht und wie sie dafür kämpft, dass niemand "aussortiert" wird.


 

Video: maischberger. die woche

https://www.daserste.de/information/talk/maischberger/sendung/maischberger-die-woche-134.html

Zu Gast: Natalie Dedreux. Die Aktivistin und Bloggerin mit Downsyndrom setzt sich für Menschen mit Behinderung ein. Mit ihr im Studio: ihre Mutter Michaela Dedreux.


 

Solidarität innerhalb und zwischen verschiedenen Bewegungen

https://budrich.de/eingeschraenkte-solidaritaet/

Eingeschränkte Solidarität – Feminismus zwischen Ableism und Intersektionalität.


 

Leben ist das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben

https://kobinet-nachrichten.org/2019/12/15/leben-ist-das-was-uns-zustoesst-waehrend-wir-uns-etwas-ganz-anderes-vorgenommen-haben-oder-vom-unsinn-der-zukunftsplanung/

Jetzt geht es bald los, dass die netten Damen und Herren, beflügelt durch das im gedimmten „Licht der UN-BRK“ geschriebene Bundesteilhabegesetz (BTHG), landauf und landab bei Menschen mit Behinderungen vorstellig werden, um zu erfragen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Das Zauberwort lautet: „Zukunfts-“ bzw. „Teilhabeplanung“.


 

Gesetzentwurf zu Intensivpflege: Worte, die Angst machen

https://taz.de/Gesetzentwurf-zu-Intensivpflege/!5646090/

Der neue Gesetzentwurf zur Intensivpflege trifft auf Kritik. Gesundheitsminister Spahn versucht abzuwiegeln, Betroffene bleiben aber misstrauisch.


 

GKV-IPREG Gesetzentwurf des BMG: Kosten dürfen nicht den Wohnort diktieren!

https://www.behindertenbeauftragter.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2019/PM22_Erkl%C3%A4rung_der_LBBs.html

„Menschen mit Behinderungen, die einen besonders hohen Bedarf an medizinischer Versorgung haben, würden mit diesem Gesetzentwurf deutlich schlechter gestellt als bisher,“ so Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. „Nicht mehr die Betroffenen selbst, sondern die Krankenkassen sollen zukünftig entscheiden, wo die Behandlung stattfindet - ob zu Hause, im Pflegeheim oder in einer speziellen Einrichtung für Intensivpflege. Das ist ein nicht zu vertretender Eingriff in die Grundrechte,“ so Dusel.


 

Schaust du wirklich in meine Welt?

https://projektlebenaktiv.com/2019/12/12/schaust-du-wirklich-in-meine-welt/

Selbstexperimente sind kritisch zu sehen. Sie zeigen nicht immer, wie das Leben wirklich ist.


 

Bahn als Abort ... über kaputte Klos

https://barrierefreiebahn.de/bahn-als-abort-ueber-kaputte-klos/?fbclid=IwAR3GLaS8LqFvb-Hi-yi118VIKEh50fbbdlJgmu2VBh5juCF1xKyqa1XZObo

"Und ich sagte noch: Die Blase drückt! Ich brauche ein Klo, sonst pinkle ich in den Zug."


 

Bahn fahren schwer gemacht

https://lisa-and-david.net/2019/12/13/bahn-fahren-schwer-gemacht/

Spontan mit dem Zug verreisen, ohne Diskussionen? In den USA war das kein Problem!


 

Abgestempelt und aussortiert

https://kobinet-nachrichten.org/2019/12/13/abgestempelt-und-aussortiert/

Margit Glasow schreibt heute in einem Gastkommentar für kobinet über die schleppende Inklusion im deutschen Bildungswesen. Die freie Journalistin aus Rostock hat es satt zu hören, wie schwierig es denn sei, Kinder mit angeblichen Defiziten in die Welt der so genannten Normalen aufzunehmen.


 

Taubblinde Kinder – ein anderer Zugang zur Welt

https://www.srf.ch/sendungen/treffpunkt/taubblinde-kinder-ein-anderer-zugang-zur-welt

Taubblinde Kinder können weder sehen noch hören. In ihrem Alltag sind sie meist stark eingeschränkt. Die Sendung «Treffpunkt» geht der Frage nach, wie taubblinde Kinder den Zugang zur Welt finden, und welche Hilfe sie dabei benötigen.


 

Video: Keine Kita für blindes Kind

https://www.youtube.com/watch?v=EKFiEcxa4to

Der dreijährige blinde Philipp ging bislang in eine Appenheimer Regel-Kindertagesstätte. Jetzt soll er aber in eine integrative Kita, die keine Erfahrung mit Blinden habe, so die Eltern. Ein Streit, der andauert.


 

Video: KiKA – Was bedeutet Barrierefreiheit?

https://www.kika.de/timster/sendungen/sendung117848.html

Barrierefrei zocken, barrierefrei Zeitung lesen, fernsehen oder im Internet surfen? Tim erklärt dir, was das heißt und warum das für uns alle wichtig ist.


 

Gebärdensprache an Schulen jetzt!

https://kobinet-nachrichten.org/2019/12/14/gebaerdensprache-an-schulen-jetzt/

In Vorträgen wurde auf die Bedeutung der Implementierung des Unterrichtsfaches DGS sowie zu den aktuellen Bestrebungen in der Wissenschaft deutlich, wie zentral eine solche Einführung für die Entwicklung und Kommunikationsfähigkeit hörbehinderter Schülerinnen und Schüler wäre.


 

Katar-Deklaration fordert Abbau von Barrieren für 1.5 Milliarden behinderte Menschen weltweit

https://www.bizeps.or.at/katar-deklaration-fordert-abbau-von-barrieren-fuer-1-5-milliarden-behinderte-menschen-weltweit/

Handeln statt warmer Worte - so kann man die am Wochenende auf der Konferenz “Disability and Development” ins Leben gerufene Doha-Deklaration zusammenfassen.


 

Der Unterschied zwischen Inklusion und Barrierefreiheit

https://www.oliveira-online.net/wordpress/2019/12/11/der-unterschied-zwischen-inklusion-und-barrierefreiheit/?cn-reloaded=1

Die Begriffe Inklusion und Barrierefreiheit werden oft synonym und auch gerne falsch verwendet. Das fiel mir zuletzt bei der Debatte um Apples neue Emojis auf. Diese Emojis haben etwas mit Behinderung zu tun. Sie sind deshalb aber weder inklusiv noch barrierefrei und müssen auch nicht dazu beitragen. Im Gegenteil: Wie Leidmedien immer wieder zeigt, kann eine unangemessene Bildsprache auch zur Exklusion beitragen.


 

Ihre Weihnachts- und Neujahrsgrüße in Brailleschrift

https://buch-patenschaft.de/buchpatenschaften/braille-lernen/braille-generator/

Vom Geburtstag bis zur Weihnachtskarte: Wem immer Sie etwas Besonderes sagen möchten – schreiben Sie’s in Braille!


 

Peter Frates, inspiration for the ALS Ice Bucket Challenge, dies at 34

https://www.nbcnews.com/news/us-news/pete-frates-inspiration-als-ice-bucket-challenge-dead-34-n1098481

"He was a noble fighter who inspired us all to use our talents and strengths in the service of others," the Frates family said in a statement.


 

I fight for disability rights to honour the people who fought for mine

https://metro.co.uk/2019/12/10/i-fight-for-disability-rights-to-honour-the-people-who-fought-for-mine-11449369/

Disability History Month highlights how far the disabled community has come, and how far we have left to go.


 

Donald Trump’s insults against Greta Thunberg show we don’t listen to autistic people

https://www.washingtonpost.com/

Donald Trump's attempts to discredit Greta Thunberg are the latest attempt to show autistic people can't speak for themselves.


 

Understanding Fork Theory, Spoon Theory and Mental Illness

https://themighty.com/2019/12/fork-theory-spoon-theory-mental-illness/

In 2018, a new theory appeared, first on Tumblr and then on Facebook — and went viral. It’s called Fork Theory. Fork theory came about as an elaboration of the phrase, “Stick a fork in me, I’m done.” Unlike Spoon Theory, which posits something you have at the beginning of the day that gets taken away, Fork Theory says that everyone is stuck with forks, large and small, all day — and eventually, they reach their limit.


 

What Are Democrats Doing to Win Over America’s Largest Minority Group?

https://www.ozy.com/news-and-politics/2020-candidates-finally-speak-to-a-not-so-new-constituency-voters-with-disabilities/242093/

Voters with disabilities could prove to be game changers in the 2020 election.


 

How Apple is determined to make gadgets that work for everyone

https://www.standard.co.uk/tech/apple-head-of-accessibility-sarah-herrlinger-assistive-tech-design-iphone-apple-watch-a4312151.html

As one of the world’s premier tech companies, Apple has a whole lot of people using its products around the world. Earlier this year, CEO Tim Cook confirmed there were in fact 1.4 billion active Apple devices, including iPhones, iPods, Macs, Watches and Apple TV – though about 900 million of these were the company’s smartphone.


 

Justice Department Investigates Experiments on People With Disabilities

https://www.nytimes.com/2019/12/13/us/iowa-human-experiments.html

The federal investigation of an Iowa facility is said to focus on experiments on hydration and sexual arousal.


 
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