Der Trägerverein der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2019 zurück. Im Juni haben wir mit Hans-Jürgen Kütbach einen neuen Vorsitzenden bekommen und ebenso mit Marc Czichy als Gedenkstättenleiter eine wertvolle Unterstützung bei der Erledigung der vielfältigen Aufgaben, die auf der Gedenkstätte anfallen. Schülerinnen und Schüler beteiligten sich auf unterschiedliche Weise aktiv am Ausbau der Gedenkstätte.

Maren Grimm und Oliver Gemballa führten zu den Ursprüngen der Gedenkstätte zurück, das historische Lagerschreiberbuch eröffnet neue Möglichkeiten der Forschung. Nachkommen ehemaliger Häftlinge suchten nach Spuren ihrer Vorfahren, letzte Zeitzeugeninterviews entstanden. Daneben gab es viel zu diskutieren über die immer wieder neu auszurichtende Art der Geschichts-vermittlung und deren Einbindung in die heutige Welt.
 

Aktivitäten der KZ-Gedenkstätte im „Gedenkjahr 2020“ 

Sie gehören schon zum festen Bestandteil der Feierlichkeiten des Trägervereins KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen zum 27. Januar im Ratssaal der Stadt Kaltenkirchen: die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Kaltenkirchen.
Zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz werden sie mit ihrer Klasse „Darstellendes Spiel“ unter dem Motto „Einigkeit, Recht und Freiheit“ ihre eigene Interpretation zu Themen des Nationalsozialismus und zu Aspekten der Gedenk- und Erinnerungskultur auf die Bühne bringen. Lesen Sie hier die Einladung zu dieser Veranstaltung.

Ebenfalls im Rahmen des „Gedenkjahres 2020“ nimmt die KZ-Gedenkstätte am bundesweit organisierten „Beleuchtungsflashmob“ der Gedenkstätten teil. Hier werden am 27. Januar eine große Anzahl von Gedenkstätten im gesamten Bundesgebiet ihre Einrichtungen beleuchten und das Ergebnis auf einer gemeinsamen Webseite präsentieren. Das Projekt soll die Vielfältigkeit von Gedenk- und Erinnerungsorten in der Bundesrepublik dokumentieren und im Hinblick auf das Gedenkjahr 2020 verdeutlichen, wie wichtig diese Einrichtungen als Orte und Träger einer demokratischen Gedenk- und Erinnerungskultur sind.

Der Vorstand des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch e.V. hält den Entzug der Gemeinnützigkeit der VVN-BdA, zumal vor dem Hintergrund des erstarkten Rechtsextremismus in der Bundesrepublik, für ein fatales politisches Signal. Er unterstützt daher die Erklärung des Forums der Landesarbeits-gemeinschaften der Gedenkstätten, Erinnerungsorte und -initiativen in Deutschland und der Arbeitsgemeinschaft KZ-Gedenkstätten, die am 05.12.2019 auf der 8. bundesweiten Gedenkstättenkonferenz in Flossenbürg verabschiedet worden ist."
 

Der Heimatverein des Kreises Segeberg hat soeben sein neuestes „Jahrbuch für den Kreis Segeberg“ herausgegeben. Darin enthalten sind dreizehn Beiträge zur Regionalgeschichte. Dr. Gerhard Braas berichtet über die „Lebendige Geschichte in der Kaltenkirchener Heide“. Er stellt die pädagogische Vermittlungsarbeit mit den archäologischen Fundstücken und die Entwicklung der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen zu einem Geschichts-labor vor. Ein weiterer Aufsatz vom selben Autor widmet sich dem „Gedenkpfad zur NS-Gewaltherrschaft in der Kaltenkirchener Heide“. Die wesentlichen Inhalte, die Bedeutung und der Zweck des neuen Gedenkpfads werden erläutert.

Ebenfalls brandneu ist das Buch von Axel Winkler: „Von Segeberg nach Auschwitz. Das Leben der Jüdin Selly Baruch“. Sie selbst und zwei ihrer Schwestern wurden in Ausschwitz ermordet. Der Autor beschreibt das Leben der Familie Baruch und - so der Klappentext - auch den „Beitrag der Juden an der kulturellen Blüte der Kreisstadt Segeberg.“ Das Buch zeigt, wie die Nazi-Diktatur auch in Bad Segeberg das friedliche Leben der jüdischen Bevölkerung beendete.
Beide Bücher sind mit zahlreichen Illustrationen versehen.