Für Dein eigenes Spiel empfehle ich Dir, die eigene Saison in drei Schritten zu analysieren. Dabei lohnt es sich, ein paar Punkte aus dem Jahr schriftlich festzuhalten. Ob du das digital am Computer oder oder oldschool mit Stift und Papier machst, bleibt Dir überlassen. Die Analysepunkte sind:
Was war gut in meinem Spiel?
Was hätte in der Saison besser laufen können?
Wie kann ich mein Spiel verbessern?
Hier noch ein paar Beispiele für die jeweilige Betrachtung: Beispiele zu 1: Turnier gewonnen. Handicap unterspielt. Hole-in-one geschossen. Handicap insgesamt verbessert. Bestimmte Schläge ins Repertoire aufgenommen. Fixe Routine vorm Schlag immer angewendet. Eine Runde ohne Drei-Putts gespielt. Platzrekord gespielt:) An diese Momente solltest Du Dich immer wieder erinnern können, auch auf der Runde. Sie geben Dir Sicherheit und Selbstvertrauen!
Beispiele zu 2: Zu knappe Turniervorbereitung, die mich die ersten drei Löcher gekostet hat. Schwaches Finish, da plötzlich hungrig gewesen. Oftmals zu wenig aggressiv gespielt, da ich den Score verwalten wollte. Schläger geschmissen und danach schlecht gelaunt gewesen.
Beispiele zu 3: Welche Lösungen gibt es, um die Thematiken aus 2) anzugehen? Zu knappe Turniervorbereitung: früher und dadurch entspannter auf dem Platz ankommen. Schwaches Finish, da plötzlich hungrig: leichte Verpflegung immer im Bag dabei haben (z.B. Nüsse, Riegel, Obst). Oftmals zu wenig aggressiv gespielt, da ich den Score verwalten wollte: im Vorfeld mental höhere Ziele setzen. 45 statt 37 Punkte. Oder unter Par spielen. Schläger schmeißen: Sanktion für sich selber festlegen - z.B. die Mitspieler zum Essen oder Drink einladen.
Und zack - schon ist das Jahr auch schon wieder vorbei. Aus der Golfer-Perspektive warte ich nun vor allem auf den den deutschen Frühling und die damit verbundenen Sommergrüns. Und natürlich das Masters in Augusta, das vom 9. bis 12. April den Auftakt der vier Majors bildet.
Ein kurzer Rückblick muss aber schon sein. Für mich war der überragende - und auch überraschendste - Kandidat auf der Tour in 2019 Tiger Woods. Mit seinem Sieg beim Masters und dem 82. Titel auf der US PGA Tour bei der Zoo Championship in Japan (zählt bereits zur Saison 2020) zeigte der 44-Jährige nicht nur, dass er wieder zur Weltspitze zählt, sondern auch, dass die Rekorde im Golf doch noch gebrochen werden können. Mit 15 Major-Titeln hat Woods noch drei Rückstand auf Altmeister Jack Nicklaus. Mit 82 PGA-Siegen liegt Tiger gleichauf mit Sam Snead. Aktuell steht er auf Position 6 der Weltrangliste (OWGR) - auch hier ist Platz eins durchaus in Reichweite. Mir geht es auf jeden Fall so, dass ich ein Turnier mit mehr Enthusiasmus verfolge, wenn Tiger Woods mitspielt.
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Eine unglaubliche Saison hat übrigens auch die Deutsche Esther Henseleit hingelegt. Als Rookie startet sie auf der Ladies European Tour - und gewann dann einfach mal rasch die Geldrangliste! Knapp 210.000 Euro Preisgeld standen am Ende in der Bilanz der Order of Merit. Ihr letztes Turnier in Kenia gewann sie sogar und holte damit auch ihren ersten Sieg auf der LET. Die 20-Jährige wurde daraufhin im Dezember als Sportlerin des Jahres geehrt. Und sie löste im Qualifying auch das Ticket für die deutlich lukrativere LPGA Tour in den USA. Wer das Profileben der sympathischen Spielerin vom Hamburger GC Falkenstein verfolgen möchte, folgt ihr am besten auf Instagram (esther_hen).
Einen guten Rutsch ins neue Jahr - und auf eine erfolgreiche Saison 2020!
Timo Autor und Golfjournalist
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