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 Der Januar ist der dunkelste Monat in der Geschichte der Türkei. Viele Anschläge, Morde und Hinrichtungen, die das Schicksal dieses Landes beeinflussten, wurden im Januar verübt – als gäbe es eine Absprache, die düstere Jahreszeit für düstere Taten zu nutzen.
Das Blutbad begann 1921, noch bevor die Republik gegründet wurde, mit der Ermordung des Führers der Kommunistischen Partei der Türkei, Mustafa Suphi und seiner 14 Genossen. Es reicht bis zur Hinrichtung unseres Freundes, des Autors Hrant Dink, am helllichten Tage mitten in Istanbul, 86 Jahre später.
Auch unser Meister, der Journalist Uğur Mumcu, starb im Januar, als 1993 eine Bombe in sein Auto gelegt wurde. Unser junger Kollege Metin Göktepe starb im Januar 1996 an den Folgen von Polizeigewalt. Nicht nur Journalisten, Autoren und Politiker sterben im Januar. Auch der Polizeipräsident in Diyarbakir, Gaffar Okkan, und der pensionierte Befehlshaber des Armeekorpses, Hulusi Sayın, gehören zu den Menschen, die der Mordwelle im Januar erlagen.
Und was ist mit denen, die bei Anschlägen gegen den Staat zu Tode kamen? Zum Beispiel der großartige Autor Onat Kutlar, der gemeinsam mit anderen unschuldigen Menschen bei einem Bombenanschlag auf eine Konditorei schwer verletzt wurde und an einem Januartag verstarb?
In der Veranstaltungsreihe von Radio #ÖZGÜRÜZ werden wir heute aller Menschen gedenken, die wir verloren haben, und das „Blutbad im Winter“ mit dem Schauspieler und Abgeordneten der türkischen Arbeiterpartei Barış Atay besprechen.
Wir werden gemeinsam den Dokumentarfilm über Uğur Mumcu schauen und darüber diskutieren, welche Recherche sein Leben kostete. Wir werden auch über Polizeigewalt sprechen, die Metin Göktepes das Leben nahm, und über die vielen Verschwundenen in den Reihen des Staates. Und selbstverständlich werden wir gemeinsam darüber nachdenken, was wir tun können, um das Morden zu beenden.
Wieviel hat die Türkei in der Kälte des Januars schon verloren?
In diesem Januar haben wir nur einen Wunsch, eine Hoffnung: Es muss aufhören.
Das „Blutbad im Winter“ muss enden.
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