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Ist jetzt Winter? Kommt er noch? Ich grüsse mit zwei kurzen Filmen – einer vom Acker, der andere aus dem Sägemehl – in die Übergänge des Lebens.
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In diesen Tagen radle ich warm eingepackt vom Bahnhof Bülach in meine Werkstatt. Der Weg durch das Naturschutzgebiet an der Glatt erdet und birgt immer wieder neue Überraschungen. Zum Beispiel an diesem Acker: am Horizont gleiten Flugzeuge Richtung Landebahn, über mir schreien Rotmilane. Was spriesst aus der ruhenden Erde? Letzten Sommer war's Mais. Wundersam, wie grosszügig und geduldig die Erde mit uns ist: Mit den Jahreszeiten ins Atelier.
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Wie entsteht eine Skulptur? Auch hier spielt ein Kreislauf: der Frühling steht passend für jeden Anfang, die Vielzahl der Ideen – wie Samenkörner, von denen im Sommer nur einige realisiert werden. Dazu die Kraft des Herbstes; sie trennt den Spreu vom Weizen, lässt mich auf die Erfahrung vorheriger Prozesse zurückgreifen und verbindet mich mit dem, was mir wichtig ist. Für die Pausen dazwischen steht der Winter. Wonach ich wieder ins Atelier komme, die Rohform einer Figur sehe und erst jetzt ein Detail erkenne, das noch nicht stimmt.
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Am Beispiel der gerade wachsenden Skulpturengruppe «Balance» beschreibt dieser Beitrag meine Arbeit. Ja, Kunst ist zu 90 Prozent Handwerk, Paolo Conte beschreibt das in einem Interview treffend: «Der Übergang vom Handwerk zur Kunst ist für mich dann nur noch sehr klein, fast eine Illusion. Der Zauber ist schwer zu erklären. Ich verstehe es selbst auch nicht. Ich weiss nur, dass er irgendwann da ist, ganz plötzlich. Wie ein Duft, der durchs offene Fenster hereinweht.»
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Schon weht der Duft des Frühlings durchs Fenster. Wenn es das Wetter zulässt, steige ich in den nächsten Tagen auf dieses Gerüst. Bis Ende März läuft noch die Ausstellung bei Basel, Neues ist in Planung und wird bald mitgeteilt!
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